snezhok
Hallo Ihr Lieben, ich bin neu hier. Ich bin 30 Jahre jung, habe bereits eine 3 jährige Tochter und bin nun mit dem zweiten Kind schwanger (Voraussichtlich ET am 26.07.2022) Mein Verlobter und ich freuen uns sehr über unser Wunder. Mein Problem...er ist praktizierender Muslim. Meine Familie sind evangelisch/russisch-orthodox. Meine Familie scheinen ihn zu akzeptieren, meine Tochter liebt ihn. Bloß haben sie, wie die meisten, Ängste und bedenken wegen dem Islam. Wobei, wenn man sich damit beschäftigt (das tue ich in den letzten Monaten intensiv), der Islam eine sehr friedliche und liebevolle Religion ist. Selbstverständlich wird unser Kind auch der muslimischen Gemeinde angehören. Ich habe damit absolut keine Probleme. Ich glaube schließlich an das selbe wie der Islam, dass es nur einen Gott gibt...natürlich gibt es einige Regeln die befolgt werden, regeln die von Christen längst vergessen und/oder verdrängt wurden, weil es zu anstrengend ist.... Jedenfalls habe ich nun Sorgen, es meinem Vater und Mutter zu erzählen...meine Mutter würde sich wohl freuen...auch wenn das Gespräch über die Regeln des Islam sie Reizen werden...Mein Vater würde wohl rational reagieren...die Frau Meines Vaters jedoch wird höchstwahrscheinlich negativ reagieren...ich habe angst, dass mir die Reaktion meiner Familie die Freude trüben wird... Ich stehe hinter meinem Verlobten, ich liebe unsere kleine Familie und ich freue mich sehr auf unser Baby...aber ich haben tatsächlich Sorgen wie meine Familie zukünftig auf unsere Kinder/Familie/Erziehung reagieren werden, das wir ja privat darauf achten "halal" zu essen, und meine Familie eben nicht...ich will ja niemandem Umstände bereiten, aber da wird es bei unserer Familie leider nicht anders gehen... Tut mir leid für den langen Text....aber vielleicht hat jemandem selbst Erfahrung mit solch einer Situation... Ich würde mich auch zum Islam bekennen, da ich persönlich finde, das im Islam, im Koran, vieles mehr Sinn ergibt als im Christentum...ich habe es bis jetzt nicht getan..wegen meiner Familie..obwohl es natürlich eine Angelegenheit zwischen Gott und mir ist... Nochmal Sorry für den Text... Es tat aber gut, dass alles aufzuschreiben... LG Snezhok
Du schreibst immer über die Akzeptanz, wenn das Baby da ist. Da muss ich jetzt aber mal fragen, was ist denn mit deiner ersten Tochter? Hat die einen anderen Vater, oder warum stellt sich diese Frage nach der Akzeptanz erst jetzt? Das ist natürlich eine schwierige Konstellation. Ich hatte auch mal etwas im Anbandeln, wo sich bei meinen Eltern die Frage stellte, aber mein Vater sagte immer, die Religion sei ihm egal, Hauptsache er behandelt mich gut. Sehr treffend formuliert. Fakt ist natürlich, dass es hier Familien gibt, die zwar alle Annehmlichkeiten der europäischen Welt genießen, aber zb das Frauenrecht auf der Strecke bleibt. Aber das ist ja nicht überall so!! Bzw in allen Familien. Aber das ist vielleicht ihre Angst. Was zb das Essen angeht, müsste deine Familie genauso akzeptieren, wenn ihr zb entscheiden würdet einfach vegan zu leben, oder zuckerfrei oder oder oder. Was es nicht alles gibt.. Ist ja auch kein Problem, sollte eure Familie sich weigern, müsst ihr eben euer eigenes Essen mitbringen. Was ja auch nicht tragisch wäre, oder? Lässt sich ja in der Praxis alles irgendwie lösen. Denke ich zumindest. Akzeptanz geht aber in beide Richtungen. Du solltest also nicht versuchen ihnen deine neuesten Erkenntnisse aufzutischen, das könnten sie als "Bekehrungsversuch" deuten. Klar kann man darüber diskutieren, du solltest nur immer versuchen, es so darzustellen, dass das nun mal dein Weg ist, du ihnen ihren Weg lässt, aber das im Gegenzug bitte auch erwartest.
Ich muss immer ganz ehrlich verstehen ich versteh die Problematik nicht bzw da sieht man mal wohin dieser ganze Religionskram führt wenn man es zu wichtig nimmt. Für mich stehen davor 10tausend andere Sachen die Erziehung, Prägung, Werte wichtig machen die passen sollten. Was meine Familie oder die Familie meines Freundes von meiner, seiner oder der Religionserziehung unseres Kindes hält ist mir schnurzpiepe. Da ist UNSERE Sache ganz alleine unsere und geht niemand anderen was an. Natürlich wollen die immer irgendwo reinquatschen. Das klärt man dann ruhig, eben das sie sich da raushalten sollen und dann akzeptieren die das auch. Mir davon die Laune verderben lassen: never! Dickeres Fell zulegen ist da das einzige was hilft.
Ja, ein dickeres Fell würde mir bestimmt gut tun
Wenn er praktzierender Moslem ist, wirst du dich spätestens wenn ihr heiratet eh zum Islam bekennen müssen. Meiner Meinung nach wurden von Christen bestimmt Dinge nicht vergessen bzw aus Faulheit abgelegt sondern schlichtweg modernisiert weil sie zum Teil höchst Menschenverachtend sind. Schon allein diese Aussage strotzt von Arroganz und Überheblichkeit. Ich sehe JEDE Religion als kritisch an und werde meinem unmündigem Kind auch keine auferlegen. Meine Familie kocht für meinen Freund ohne Schwein, Halal fände er übertrieben. Obwohl es in Berlin ein leichtes wäre daran zu kommen. Mich gruselt der Beitrag
Wieso muss man sich zum Islam bekennen, wenn man einen Muslimen heiratet? Das ist totaler Quatsch. Ich bin selbst 10 Jahre mit einem Muslimen verheiratet und nicht zum Islam konvertiert. Lg
Dann habt ihr aber nicht muslimisch geheiratet
Nein, ich MUSS nirgendwo beitreten, wenn ich es nicht selbst will! Das ist ein Irrtum. Einem Moslem ist es gestattet eine Frau einer Schrift zu heiraten, also jemandem, aus dem Christentum oder Judentum.
Ein Imam hat es mir genau so erklärt, ich kann aber ich muss nicht dem Islam beitreten. Es ist mein gutes Recht meinen Glauben zu "behalten"
Aber mir persönlich sagt der Islam zu. Auch wenn ich nicht glaube das ich das tägliche Gebet ausführen werde
ich denke, da bin ich zu Faul
Ich lese den Koran, aber Menschenverachtend habe ich ihn bis jetzt nicht empfunden...
aber es ist ja auch eine Sache der persönlichen Empfindung und Auslegungen...
Im Grunde ist das auch nicht das Thema hier, sondern eher wie ich das mit meiner Familie friedlich und liebevoll gestalten kann...
*übrigens ist es auch hier sehr einfach Halal einzukaufen
Auch dir danke für deinen Beitrag
LG Snezhok
Ich kenne es auch so, dass es absolut kein Muss ist...es ist eine freiwillige Angelegenheit und darf nicht erzwungen werden
Also ehrlich gesagt, verstehe ich nicht wirklich was an meinem Beitrag gruselig ist....aber naja
Hallo aus dem März! Ich finde deinen Beitrag sehr interessant und möchte daher auch ein paar Zeilen dazu schreiben. Zunächst, für mich sind Glaube und Religion zwei verschiedene Dinge. Ich bin gewissermaßen gläubig, aber alles andere als religiös. Trotzdem weiß ich, dass manche Menschen ihre Religion sehr sehr wichtig nehmen und ich finde das hat jeder genau so zu akzeptieren, wie eben jene Menschen umgekehrt zu akzeptieren haben, dass es auch anders denkende Menschen oder Angehörige anderer Religionen gibt. Richtig oder falsch ist hier nicht die Frage, sondern der Umgang untereinander. Ich sehe es ähnlich wie einige Vorschreiberinnen hier, die Familie hat sich aus eurem Privatleben rauszuhalten. Anders gefragt, wenn sich nun alle gegen das Baby aussprechen, würdet ihr euer Kind dann abtreiben? Wohl kaum... Wenn sich deine Familie Sorgen macht und diese Sorgen aus deiner Sicht unbegründet sind, dann kannst du das ja genau so erläutern und zumindest versuchen, ihnen ihre Ängste zu nehmen. Meist entstehen solche Dinge auf Basis von unzureichendem Vorwissen gepaart mit Vorurteilen. Ich finde es ist ein schmaler Grad zwischen Offenheit für Unbekanntes und dem Festhalten an den eigenen, alt bekannten und bewährten Werten. Ich persönlich fühle mich bspw angegriffen, wenn ich den Eindruck bekomme, man versucht mir meine Gepflogenheiten zu verbieten und mit aller Macht die des anderen aufzuzwingen. Ich als Gastgeber liebe es, meinen Gästen eine gute Zeit zu machen und nehme auch gerne Mehraufwand in Kauf, wenn es machbar und für mich vertretbar ist. Aber da macht ja auch der Ton die Musik, ob der Gast es als freundliches Privileg ansieht, dass ich extra ihm zuliebe auf etwas bestimmtes geachtet habe, oder ob er es als Selbstverständlichkeit nimmt und voraussetzt, dass alle nach seiner Pfeife tanzen. Denn bei allem Respekt, Religion hin oder her, alles erwarten kann man eben nicht. Und zur äußersten Not kann derjenige dort dann eben nicht zum Essen kommen. So ist das dann leider. Das ist wirklich kein einfaches Thema, ich kann dir nur raten, dich nicht zwischen euren beiden Familien zerfleischen zu lassen. Es ist euer Kind, eure Beziehung, euer Leben. Deine Eltern lieben dich und wollen nur dein Bestes. Ich würde versuchen mögliche Ängste auszuräumen und dann sanft, aber bestimmt klar machen, dass ich keine Sticheleien in die Richtung Religion dulden werde. Ihr habt entschieden, in welchem Glauben das Kind erzogen werden soll und das müssen sie so hinnehmen. An so etwas sollte doch die freudige Botschaft nicht verloren gehen. Oder?
@Nucleos: Herzlichen Dank für deine Meinung! Ich finde es echt schön das du so freundlich uns objektiv bleibst! Mein Verlobter erwartet keine "Extrawurst" von meiner bezgl. Der Religion. Er findet es auch absolut nicht schlimm wenn wir dort mal nicht mitessen können wenn es nicht Halal ist. Er akzeptiert meine Familie und hat sie auch gern. Ich denke auch dass es eher Ängste und Unwissenheit ist, die meiner Familie Sorgen bereiten! Ich hoffe auch, dass die Freude nicht deswegen getrübt wird... Und natürlich würden wir auf keinen Fall abtreiben, nur weil es jemandem nicht passt, welche Religion man hat... Nochmals vielen Dank für deinen Rat und lieben Worte! Das baut mich etwas auf :) LG Snezhok