HopingWaitingWishing
Hallo ihr lieben, die Geburt ist jetzt 8 Wochen her und ich habe heute mit den Rückbildungsübungen von Pampers begonnen. Prompt ist die Geburt wieder präsent und ich bin traurig und ratlos. Vielleicht schreibe ich einfach mal darüber, damit ihr wisst wo mein Problem liegt: Nachdem mein Großer per Sectio kam, die eigentlich gut verlief, fehlte mir aus irgendeinem Grund das "Geburtserlebnis". Ich wollte es diesmal unbedingt spontan schaffen. Die Klinik hat mich darin unterstützt und ich war froh. Wegen Zustand nach Sectio sollte ich nicht mehr als 7 Tage übertragen und ich wurde ab Termin zunehmend nervös. Ich wollte keine Sectio. Als bei 40+4 die Wehen einsetzten war ich einerseits froh, andererseits geschockt, denn mein Partner war nicht da und würde noch mehrere Stunden brauchen um zurückzukehren. Eine Freundin brachte mich in die Klinik. 4 Stunden nach Wehenbeginn. Ich schaffte es gut die Wehen zu veratmen, war entspannt, so wie ich es geübt hatte. Wir scherzten und lachten in den Wehenpausen. Nach dem CTG schon 5-6 cm, ich durfte in die Wanne. Dort hörte ich meine Entspannungsmusik und war glücklich. Die Wehen kamen immer schneller mit 2 Gipfeln und bald ohne spürbare Pausen. Mein Kreislauf sackte ab und ich musste die Wanne verlassen. Von da an wurden die Wehen unerträglich. Ich war im 4-Füßler auf dem Kreisbett und fragte nach Lachgas, was ich auch bekam. Es half auch, aber ich wurde panisch sobald die Maske nicht in Reichweite war. Ich hatte kaum Pausen, war bei 8-9 cm, wollte pressen aber durfte noch nicht. Ich stimmte einer Eröffnung der Fruchtblase zu, in der Hoffnung von dem Druck erlöst zu werden. Zunächst war es eine Wohltat, aber dann setzten die echten Presswehen ein. Ich dachte es sei bald geschafft, aber ab jetzt dauerte es noch drei Stunden. Hebammenwechsel, angeleitetes Pressen inklusive. Der Oberarzt drohte mit der Saugglocke. Ich sollte noch stärker pressen, dabei war ich am Limit. Ich gebar ihn letztlich in der Hocke. Er wog über vier Kilo und hatte einen Schädel von 37 cm und die Hand am Kopf. Die drei Stunden Presswehen waren für mich die Hölle. Ich dachte ich müsste sterben, ich spürte wie ich riss. Als ich meinen Sohn unter mir liegen sah, war ich völlig perplex. Ich nahm ihn auf und wartete auf das Glückgefühl, das alles vergessen lässt, aber es kam nicht. Es ging mir super schlecht und ich konnte mit dem Baby in dem Moment nicht viel anfangen. Das tut mir bis heute so weh. Ich verlor viel Blut und musste deshalb bald genäht werden. Es dauerte eine Stunde und tat super weh, trotz Betäubungsspritze. Insgesamt dauerte die Geburt ab Wehenbeginn "nur" 10 Stunden, davon 3 Stunden mit vollständig eröffnetem Muttermund. Das war jetzt lang und ist doch nur ein Teil der Geschichte. Mein Patner schaffte es 2 Stunden vor der eigentlichen Geburt da zu sein. Es war für mich die Hölle und ich frage mich, warum ich mir das angetan habe. Ich war danach völlig traumatisiert, hab viel geweint, auch mit der Hebamme nochmal gesprochen um zu verstehen, was mir da passiert ist. Die Geburt verlief so anders als ich es gehofft hatte und ich habe das Gefühl, mein Beckenboden und die Scheide sind völlig ramponiert, was ich als sehr schlimm empfinde. Da hilft es mir nicht, das alle Hebammen sagen, die Dauer der Geburt und die Geburtsverletzungen seien normal. Wenn das normal ist, wieso warnt man uns dann nicht viel deutlicher sonder nährt die Hoffnung auf ein schönes, einmaliges Erlebnis? Ich bin so enttäuscht von der Geburt. Es hat mich völlig überfahren, dabei dachte ich ich hätte mich gut vorbereitet. Im Nachhinein hätte ich lieber eine Sectio gehabt, dabei weiß ich, dass ich wieder das Gefühl gehabt hätte etwas verpasst zu haben. Also musste ich die Erfahrung wohl machen. Aber warum konnte es nicht besser laufen? Ich hätte ihn so gern im Wasser geboren, das hat nicht geklappt. Ich wollte kein angeleitetes Pressen, kam aber nicht drum herum. Ich wollte mein Baby mit Freudentränen begrüßen, aber da war nichts, nur Schmerz und Erschöpfung. Ich glaube das musste einfach mal raus, zusammen mit ein paar Tränen. Was kann ich tun, um mit meiner Entscheidung zur Spontangeburt ins Reine zu kommen? Ich gucke jetzt mein geliebtes Baby an und bin dankbar, dass es ihn gibt. Aber der Schmerz sitzt immernoch tief. Danke fürs Lesen! LG
du arme... Da vergieß ich beim lesen ja gleich Tränen mit...
Ich kann dir bestimmt nicht die "enttäuschung", drüber weggnehmen... Du hast so viele Fragen an dich selber... Wieso, warum?
Mir ist ein Satz während meiner Geburt im Kopf geblieben, den mir meine Hebamme gesagt hat: "ja, Kinder kriegen tut sehr weh und es ist alles andere als lustig und schön, aber es ist in der Natur der Frau"
Der Satz sagt im Endeffekt nix anderes aus, als du im langen Sinne geschrieben hast...
Aber aus irgendeinem Grund -vielleicht auch wegen der Tonlage in der er ausgesprochen wurde- hängt er an mir... Irgendwie stand in diesen Sekunden die Welt still für mich...
Ich sehe das wie du. Eine sectio, und du würdest dich fühlen als hättest was verpasst... Hast du aber nicht..: du kennst Jetz beide Seiten... Und vielleicht grade WEIL es keine schöne Erfahrung für dich war und du am Ende warst, wird dir deutlich, welches Wunder DU erschaffen hast?
Meine Geburt war "traumhaft" und mir ist bewusst, welches Wunder ich da habe... Aber ich stelle mir Jetz einfach mal vor, wenn ich auch ne traummatische Geburt hinter mir hätte, würde ich vielleicht nochmal nen ticken mehr sentimentaler sein, dass ICH es dennoch geschafft hab... Hoffe du kannst kezz nachvollziehen wie ich meine..: manchmal bin ich ja voll der Schreiberische-depp im erklären...
Drück dich
Hallo,
ich verstehe dich total. Meine Geburt war auch fürchterlich. Ich kann nicht nachvollziehen, wie manchen (wie danisahne) sagen können, dass sie eine schöne Geburt hatten. Also ich glaube es ihnen schon, ich weiß aber nicht wie das geht.
Ich bin 40+1 zur Einleitung ins Krankenhaus. 40+3 bin ich endlich eingeleitet worden, da immer alles voll war, haben sie mich "liegen gelassen". 40+4 ist mein kleiner dann Mittag auf die Welt gekommen. Am Schluss mit Geburtsstillstand, Wehentropf volle pulle, stecken bleiben, beinahe Saugglocke, aber dann ist er mit voller Kraft der Oberärztin rausgequetscht worden. Kopfumfang 36 cm. Ich bin gerissen und geschnitten worden.
Als er "draußen" war, hatte ich auch keine Glücksgefühle, ich war einfach nur froh, dass es vorbei war!!! Auch die Tage danach...ich war einfach nur fertig. Alle sagten mir, dass er das süßeste Baby ist, was sie je gesehen haben, ich habe das ehrlich gesagt nicht so empfunden.
Deswegen verstehe ich dich total.
Aber: Kian ist ein absolutes Wunschkind. Ich liebe ihn mehr als alles andere auf der Welt. Er ist nicht einfach und ich bin leider oft den ganzen Tag alleine. Die Geburt (und auch die Schwangerschaft) war nicht schön, aber das ist nur ein ganz kleiner Bruchteil eines ganz wundervollen Lebens.
Mir graut es schon vor einer weiteren Schwangerschaft und auch vor der Geburt. Ein zweites Kind will ich trotzdem, auch wenn mir jetzt schon schlecht wird an den Gedanken das alles nochmal durchzustehen.
Aber wie gesagt, es ist ein kleiner Bruchteil schlechtes, dafür hat man ein neues Leben geschaffen und hat ein wundervolles Kind.
Ich weiß nicht ob ich dir hiermit helfen konnte...du bist auf jeden Fall nicht alleine!
Vergiss nicht: du hast es geschafft, du hast es hinter dir, du hast ein wundervolles Baby bekommen. Ich hoffe du kannst das traumatische Erlebnis verarbeiten und es "hinter dir lassen".
Alles Liebe
Meine Geburt empfand ich deshalb als "schön", weil ich nicht daran zu knabbern habe und evtl traumatisiert bin
Ich hatte auch schmerzen, ich hatte auch Komplikationen und am Ende ne saugglocke, aber ich hatte auch ne PDA und hab mich im Kreisaal einfach nur wohlbehütet gefühlt... fremde Menschen, die mich vorher noch nie gesehen haben, nehmen mich im Arm um mit mir die Wehen wegzuatmen... Um mich zu beruhigen während man die PDA spritzt... Mich trotzdem zu umarmen und mir ins Ohr zu flüstern, ob ich mein Baby schreien höre, während ich mich übergebe... Es mag sich total doof anhören so... Aber die kleinen, lieben Gesten haben meine Geburt zu einem tollen Erlebnis werden lassen, an welche ich gerne zurück denke... Vielleicht liegt das daran, dass ich in den Stunden einfach alles fallen gelassen hab (Stress, Tränen wegen Papa etc) und mich das das einfach mal lassen Hat... Man hat mich nicht zurecht gewiesen wenn ich weinte, Krantig wurde vor schmerzen oder einfach ruhen wollte...
Nein, man hat sich einfach um mich gekümmert...
Für Jede einzelne, die eben kein so schönes Erlebnis hatten, tut es mir unendlich leid. Es tut mir richtig weh, eure (schlechten) Erfahrungen so zu lesen
By the way: meine Glücksgefühle kamen auch erst viel später...
Oh nein! Das klingt als müsstest du da noch so einiges verarbeiten! Ich persönlich würde dir raten einen Psychologen aufzusuchen - das hat in unserer Gesellschaft immer so einen "verrückt"-Stempel, dann denk ich mir immer: hat man einen Schnupfen geht man zum Arzt, hat man seelische Probleme scheut man sich, das ist doch unnötig! Denn ich lese so raus, dass du dir selbst die Schuld an der Entscheidung zur natürlichen Geburt gibst und bereust, dass es dann nicht so lief wie gewünscht! Ich kenn das: ich wollte meine Tochter aus BEL mit HypnoBirthing und einem zweiseitigen Geburtsplan zur Welt bringen. Allerdings hab ich zum Glück noch vorher "verstanden", dass das nur Plan A ist, ich aber auch für Plan B, C, D usw. gewappnet sein muss, eben damit ich hinterher mit dem Sblauf klar komme. Was soll ich sagen? Es lief im Grunde alles super, es war eine schöne BEL-Geburt ohne PDA, ohne Schnitt, ohne Riss, aber mit anschließender Vollnarkose mit Ausschabung, da die Plazenta erst eeeewig gebraucht hat und nur mit schieben und drücken überhaupt rauskam und sie dann auch noch unvollständig war. Bei der OP "wurde" ich dsnn gerissen und genäht und habe zudem extrem viel Blut verloren. Aber zumindest auf die OP hatte mich ein Arzt zum Glück schon vorab hingewiesen, deshalb fand ichs nicht sooo schlimm auch wenn ich lieber bei meiner Tochter geblieben wäre! So und trotzdem haftet an meiner Geburt ein negativer Aspekt: denn als der MuMu schon komplett offen war (getastet durch die Hebamme), fühlte die Ärztin noch einmal nach, was mir soo weh tat (nach bereits 16h Wehen will das was heißen) und was ich auch anmerkte. Darauf sagte sie nur "Aber Frau xx nun stellen Sie sich nicht so an, das Kind muss hier durch ihre Scheide". Nach all meiner "Leistung" fand ich das soo daneben und leider gällt mir dieser blöde Satz immer wieder ein wenn ich an die Geburt denke. Das ist nun sicher was anderes als bei dir, ich will damit nur andeuten: KEINE Geburt läuft so wie geplant - wie auch? Gerade wenn es die erste Spontangeburt ist, hat man doch keine Ahnung! Durch die Hypnobirthing-Kurse dachte ich ja auch ganz naiv, dass das SO WEH ja gar nicht tun kann....pffff ich hab das Krankenhsus zusammengebrüllt! Jedenfalls...ich denke, dass du professionelle Hilfe in Anspruch nehmen und mit jemandem darüber reden solltest. Sonst wird es immer und immer wieder aufflammen, erstrecht wenn du das Gefühl hast untenrum "ramponiert" zu sein. Für mich klingt das wirklich schwerwiegend. So..nun ist mein Text wahrscheinlich länger als deiner, aber mir liegt da wirklich was dran, dass du das gut aufarbeitest!
ich glaube du machst gerade schon das richtige um dieses trauma zu verarbeiten, und zwar indem du hier dir alles von der seele schreibst und auch ein paar tränen verdrückst was normal ist wenn die erwartungen bzw wünsche alle nicht eingetroffen sind und es einfach nur schlimm war. ich würde aber dennoch schauen ob es bei dir inder nähe sowas wie trauerbewältigung in form von einzelgesprächen gibt oder da mal beim gyn oder hebi fragen was es für möglichkeiten gibt denn es wird dir sonst immer präsent sein und du bist vom kopf dann nicht frei fürs einfach glücklichsein mit eurem spatz alles liebe
Ich kann das alles sooo gut nachvollziehen!!! Vielleicht hilft es dir ein bisschen zu wissen: du bist nicht allein!!! Bei mir waren beide Geburten ziemlich schrecklich, besonders jetzt die zweite (die erste war wie bei dir ein Kaiserschnitt, die zweite spontan). Ich habe da auch noch einiges aufzuarbeiten und bin gespannt, ob es die Zeit bringt oder ob ich mir doch noch Hilfe suchen muss. Ich schaue meine supersüße Tochter an und bin echt unglaublich stolz und glücklich! Aber andererseit habe ich auch das Gefühl meine Körper "untenrum" total geschrottet zu haben, was mich etwas ängstigt und auch traurig macht. Ich kenne auch viele, die mir sagten, eine Geburt ist ein wunderwunderschönes Erlebnis. Das haben ich beide Male nicht empfunden. Aber es überwiegt das wahnsinnige Glück, zwei wunderbare Kinder haben zu dürfen! Viele haben ihr Geburtspäckchen zu tragen! Wenn du bei dir keine Besserung merkst, hol dir Hilfe, damit auch bei dir das Glück bald überwiegen kann! Aber wirklich, du bist nicht allein, ich fühle mich auch traumatisiert... Und du kannst echt stolz sein, dass du so einen Brocken auf die Welt gebracht hast! Fühl dich gedrückt und lass dich nicht unterkriegen!
Ich hatte einen Kaiserschnitt und habe nicht das Gefühl, dass ich etwas verpasst habe. Weil meine Schwangerschaft so schwierig war und ich jetzt auch noch nicht gesundheitlich wieder voll ok bin, hab ich eher daran zu knabbern.
Ich komme gerade vom Rückbildungskurs, der heute das erste Mal war. Wir haben heute in aller Ruhe über die Geburten gesprochen und ich muss sagen, dass das richtig gut getan hat.
Vielleicht solltest du deine Übungen nicht allein Zuhause machen, sondern dich austauschen. Das tut gut!
Ich sag mal so, von einer, die ihre Zwillinge viel viel zu früh bekommen hat und sie schon x -Mal operiert werden mussten, bis zu einer, die aufgrund einer Gestose fast gestorben wäre, war alles dabei....
Ich möchte dir deine Empfindungen nicht nehmen und auch nicht schmälern, manchmal hilft es nur einfach, mal zu hören wie es bei anderen so ist. Alles Liebe!
Ich schließe mich vielen meiner Vorschreiberinnen hier an. Ich denke, eine Geburt verläuft nie wirklich nach Plan. Auch meine nicht. Auch ich habe hinterher damit gehadert, wenn auch nicht sehr lang.
Ich habe meinen Racker per Saugglocke geboren, was ich wirklich nicht wollte, aber da er nicht tiefer rutschte und die Übergangs- und Austreibungsphase schon 2 1/2 Stunden dauerten, entschlossen sich die Ärzte zu dem Schritt. Ich fühlte mich mit der betreuenden Hebamme nicht wohl. Die erste war super, aber nach Schichtwechsel kam eine von der alten Schule. Ich wollte Positionen ausprobieren, aber sie zwang mich in Rückenlage (wegen des CTG´s). Ich habe das mit dem Hecheln einfach nicht hinbekommen, habe ständig gepresst und sicher davon und von der Saugglocke wohl wie du einen ramponierten BB. Es fühlt sich nach wie vor so an als sei alles tiefer gerutscht (Scheide, Blase, Anus). Darunter leide ich auch sehr. Als sie mir meinen Sohn auf den Bauch legten war ich zwar unglaublich glücklich und euphorisiert und trotz der Saugglockenbeule war es für mich das schönste Baby überhaupt. Aber ich fühlte mich schlecht es nicht spontan geschafft zu haben, stellte mir vor, dass die Geburt für ihn auch sehr schmerzhaft gewesen sein muss usw. Ich habe die Geburt auch mit meiner Hebamme nachbesprochen und es hat mir geholfen.
Vor der Geburt waren mir zwei Dinge wichtig: Ich will definitiv keinen Kaiserschnitt und ich möchte mein Baby sofort im Arm haben dürfen, wenn es geschlüpft ist. Beides ist so eingetreten, wenn auch die anderen Umstände nicht optimal waren. Und das freut mich.
Dir war es wichtig spontan entbinden zu dürfen und das hast du. Leider hattest du scheinbar eine Idealbild im Kopf, dass es wirklich schön sein könnte (und ja du hast Recht, oft wird dieses Bild auch so vermittelt) und hast Komplikationen nicht mit einkalkuliert. Das führt natürlich jetzt zu der Wahrnehmung als sei es eine totale Enttäuschung. Aber sieh es als Erfahrung die du gemacht hast. Als gebärende Frau hat man leider nicht alles so selbstbestimmt in der Hand und die Gefühle während und nach einer Geburt sind auch nicht immer so wie gewünscht. Ich denke es gibt so viel mehr Frauen, die nach der Geburt auch nicht geflasht sind von ihrem wundervollen Baby als man denkt. Das berichten sicher nur nicht viele.
Ich wünsche dir, dass du mit der Geburt wieder ins Reine kommst. Du hast getan was du konntest und auch gute Besserung was den BB betrifft. Ich fühle mit dir, warte ich ja auch noch auf die wirkliche Besserung...
Ich weiß ehrlich nicht, wie du mit deiner Geburt "ins Reine" kommen kannst. Alles, was ich dir mitgeben kann ist, dass auch die Sektio hätte dumm laufen können. Vielleicht erzähl ich mal, wie es bei mir lief. Wir sind ja mit dem gleichen Bild gestartet. Sectio beim letzten Mal und immer das Gefühl, etwas verpasst zu haben, obwohl die erste Sectio gut verlaufen ist. Genau wie du wollte ich spontan entbinden. Auch bei mir sagten die Ärzte, mehr als 7 Tage gibt es nicht drauf. An ET war ich mit meinem Mann im KH. Der Oberarzt war voll dafür noch bis ET+6 zu warten und dann zu entscheiden wie weiter. Doch beim US wurde er plötzlich ganz still und zunehmend nervös. Auf die Frage was denn sei meinte er schließlich, er kann uns guten Gewissens nicht mehr warten lassen. Viel zu wenig Fruchtwasser. Das Kind musste raus. Also Einleitung oder KS am Folgetag. Einleitung kam für mich nicht in Frage. PDA wollte ich auch nicht, da bei der ersten Geburt beide nicht gewirkt hatten und ich wahnsinnige Probleme damit hatten. Mir war das Risiko zu groß. Also waren wir am nächsten Tag 10 Uhr im Kh. Und da durften wir dann warten... Bis kurz nach Drei. Als es in den OP ging war ich froh, denn bald würde ich alles hinter mir lassen. Diesmal auch keine PDA, das Risiko auf Narkosekopfschmerzen quasi Null. Alles bestens. Die Spinal wurde gelegt und es passierte, was nicht hatte passieren sollen. Sie saß nicht richtig. Zwei bis fünf Zentimeter fehlten. Als sie die alte Narbe mit Jod eingepinselt haben hab ich alles gespürt und der Anästhesist es mir angesehen. Er hat sofort alles gestoppt und um die Vollnarkose zu vermeiden wurde nachgestochen. Das hieß ich musste mich hinsetzen, ohne meinen Hintern und die Beine spüren zu können. Ich dachte jede Sekunde ich rutsch vom Stuhl und brech mir sämtliche Knochem in den Beinen. Zehn Minuten lang hab ich Panik geschoben, dass es wieder nicht wirkt, bevor das erlösende Kribbeln kam. Aufschneiden war okay und ich war einfach nur überwältigt als ich meinen Kleinen gesehen hab. Dann kam er erst mal weg, wie vorgesehen zum Kinderarzt. Aber sie brachten ihn nicht wieder und auch wenn ich etwas rammdösig war, hab ich das gemerkt. Also wieder Panik. Was war mit meinem Kind? Sie hatten versprochen, er würde bei mir bleiben dürfen. Dann kam die Hebamme, dass er auf die Neugeborenenintensiv müsse. Und ich lag da hilflos rum ohne etwas tun zu können. Also hab ich nur zu meinem Mann gesagt, er soll mitgehen, damit wenigstens der Kleine nicht alleine ist. Dafür war ich dann alleine. Im Aufwachraum das Paar mit ihrem Baby, das vor mir im OP war. Und ich immer noch allein, keine Ahnung was mit meinem Sohn los war. Ich hab nur noch geheult und mir das Schluchzen verkniffen damit die Zwei neben mir nichts merken bis die endlich gehen konnten. Ich war fast eine Stunde auf Station und mein Mann inzwischen unterwegs um den Großen wenigstens noch ins Bett zu bringen, als ich den Kleinen endlich bekam. Die Spinal hält normal 4h. Meine beiden haben sich summiert und hielten 8h. Und immer das bedrückende Gefühl, so sollte es nicht sein, was, wenn man doch dieser 1:1 Mio Fall ist bei dem Lähmungen bleiben? Die Nachwehen waren extrem schmerzhaft und dass ich mich kaum bewegen konnte, hat nicht geholfen. Im Gegensatz zur ersten spüre ich bei dieser Narbe immer noch was. Sie ist unter der Haut knubbelig und mein Bauch ist auch 9Wochen nach der OP weiterhin empfindlich. Insgesamt habe ich mit dem zweiten KS mehr Probleme als mit dem ersten. Ich bin froh um den KS, weil mein Kleiner lebt und wer weiß was gewesen wäre, wenn ich noch gewartet hätte. Aber ich bin genau wie du nicht wirklich glücklich damit, wie es gelaufen ist. Ich kan es akzeptieren und ich werde damit leben, denn ich weiß für mich, dass es für mein Kind das Beste war. Aber so erleichternd und "schön" wie der erste KS war dieser nicht. Im Augenblick möchten wir kein weiteres Kind. Vielleicht ändert sich das nochmal, vielleicht nicht. Aber eins ist wegen des zweiten KS bei mir sicher... Ich werde NIE wissen, wie es ist ein Kind natürlich zu gebären. Und ich werde nie wieder die Wahl haben. Und die Angst, dass beim dritten Mal alles noch schlimmer läuft ist groß. LG Lilly
Liebe Lilly, Danke für Deinen Bericht! Es macht mich traurig zu lesen, dass es bei euch so schlecht gelaufen ist. Dass nochmal nachgestochen werden musste, nachdem Du mit der PDA schon so schlechte Erfahrungen gemacht hattest war bestimmt schlimm und die Angst um Johann noch schlimmer! Ich hoffe auch für Dich, dass Du dieses Erlebnis gut verarbeiten kannst! Die Frage nach dem dritten Kind stelle ich mir auch. Ich habe noch Kinderwunsch, aber welchen Weg soll ich dann gehen? Soll ich mir das alles nochmal antun und meinem Körper noch mehr Schaden zufügen? Ich weiß es nicht. LG
So geht es mir auch. Wir hätten eigentlich gern noch ein Mädchen aber wir werden beide nicht jünger und will ich mir das dann echt nochmal antun mit KS? Ich weiß es nicht. Ich versuche nicht darüber nachzudenken. Wir machen 13 Monate EZ plus Partnerschaftsmonate. Bevor das nicht alles rum ist, ist finanziell nicht an ein weiteres Kind zu denken, da mein Mann dann wieder ein Jahr EZ machen wollen würde. Also reden wir da in einem Jahr wieder drüber. ;) Bis dahin versuche ich zu vergessen wie Johann kam und mich nur darüber zu feeuen, dass er bei uns ist. Und wenn er mich dann so breit anlacht ist es mir dann auch egal. :) LG Lilly
Danke ihr lieben, für eure aufbauenden Worte und für eure Erfahrungen! Ich bin wie immer froh, euch zu haben! Einige Aspekte die von euch genannt wurden waren wichtig und richtig. 1. das Zwischenmenschliche macht so viel aus. Ich fand auch meine erste Hebamme toll, sie hat mich umarmt, gestreichelt, mit mir geatmet... Die zweite war auch lieb, aber wir hatten keinen Draht zueinander und das war doof. Außerdem war der Arzt ungeduldig mit mir und gab mir das Gefühl mich anzustellen. Das war echt daneben und hat mein Gefühl verstärkt, etwas falsch zu machen. 2. Ja ich hatte ein Idealbild im Kopf, das durch HypnoBirthing verstärkt wurde. Ich habe die Dinge gern unter Kontrolle und HypnoBirthing gab mir das Gefühl, ich könnte die Geburt unter Kontrolle haben. Ab der Austreibungsphase war aber keine Kontrolle mehr möglich. Ich hab getan was mir gesagt wurde, aus Angst um mein Baby und mich. Und je länger die Austreibungsphase ging, desto mehr Angst hatte ich. Ich habe mir vorher immer wieder gesagt, dass eine Geburt nicht planbar ist und das ich offen sein muss. Aber trotzdem hatte ich mir den Idealfall zum Ziel gesetzt. Deshalb hatte ich hinterher das Gefühl versagt zu haben, anstatt stolz zu sein. 3. Es stimmt, auch ein Kaiserschnitt hätte schlecht laufen können, schlechter als der erste und dann hätte ich damit gehadert und mit dem Gefühl, die Erfahrung einer Spontangeburt nun nie machen zu können. 4. Ich denke auch, dass viele Frauen so empfinden wie ich und dass Austausch wichtig ist. Leider wurde mein Rückbildungskurs abgesagt und ich weiß nicht, ob ich noch irgendwo reinrutschen kann. Ich hoffe es sehr! Danke euch allen! Und allen die auch nicht glücklich mit Ihrer Entbindung sind oder noch gesundheitliche Probleme haben wünsche ich in jeder Hinsicht gute Besserung! LG
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