Monatsforum Juli Mamis 2016

bin ich zu empfindlich?

bin ich zu empfindlich?

ela_wue

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Also es heißt ja immer so schön, dass jedes Kind anders ist. Meine Tochter gehört eher zur unkomplizierten, ruhigeren Sorte. Sie spielt gerne mit anderen Kindern, ist für ihr Alter schon sehr empathisch. Die Eingewöhnung im Kiga war kein Problem. Bevor wir einen Platz im Kiga bekommen haben, hab ich die Leitung der hiesigen Krabbelgruppe übernommen. Dort hab ich ein Elternpaar kennen gelernt, mit denen ich mich super verstehe. Die wir seitdem regelmäßig , so ca. 2x pro Woche, sehen. Ich mag die beiden echt gerne und die machen auch keinen Act daraus, dass ich keinen Partner habe. Was echt selten ist. Sie haben einen Sohn, der 10 Tage älter als meine Tochter ist und hier pocht mein Mamaherz ganz laut. Denn dieses Kind ist einfach das komplette Gegenteil. Er hört nicht, er rennt immer weg, er schreit bis sich andere Leute die Ohren zuhalten (zB im Restaurant), er schubst, er schlägt, er spuckt und er kann scheinbar noch nicht spielen. Sobald mein Kind was in der Hand hat, nimmt er es ihr weg. Sogar den Martinszug mussten seine Eltern abbrechen, weil er einfach immer weggerannt ist, andere Kinder genötigt hat und Laternen zerstören wollte. Einmal ist er sogar fast ins Pferd reingelaufen, wenn ihn die Mutter nicht noch erwischt hätte. Ich versuche mich wirklich zu beherrschen und mich nicht einzumischen, aber manchmal kann ich nicht anders. Seine Eltern scheinen schon so verzweifelt zu sein, dass sie mir sogar offiziell die Erlaubnis gegeben haben, ihn zurecht zu weisen. Momentan handhabe ich es so, dass ich sie nur besuche, wenn die Kinder im Kindergarten sind. Aber das geht nur noch diese Woche, weil ich ja bald den neuen Job hab. Andere Leute, die diese Familie auch kennen, haben mir sogar geraten, mich gar nicht mehr mit denen zu treffen. Ich weiß ehrlich gesagt nicht was ich tun soll. Einerseits mag ich sie ja, andererseits sollte ich an das Wohl meines Kindes denken. Wenn die beiden aufeinander treffen, heult mein Kind in einer Tour, weil er sie ständig piesackt. Oder soll sie lernen mit schwierigen Mitmenschen umzugehen? Bin ehrlich gesagt überfragt.


danisahnee

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Antwort auf Beitrag von ela_wue

Scheint ja wirklich ein schwieriges Kerlchen zu sein... Also ich persönlich würde den Kontakt net abbrechen wenn ich die Menschen gerne hab. Jedes Kind ist nun mal anders und eben nicht immer Vorzeige-Kind. Ich würde aber da tatsächlich Restaurant-Besuche meiden... ganz einfach weil ich es mir als Mama, (wenn es mein Kind wär) aber auch dem Kind net zumuten wollen würde... es gibt nix schlimmeres als wenn ich im Restaurant mein Kind ständig ermahnen muss und net essen kann... mit ein bisschen „bleib mal sitzen“ und ablenken ist es hier wohl net getan... Aber auch als Freundin leidet man ja mit... Wenn deine Kleine aber immer weint, würde ich mal versuchen die Treffen an Spielplätzen zu verlagern... die Kinder können sich austoben, zusammen oder eben net... und ihr habt euren Kontakt weiterhin... naja, und wie sich das andere Kind auf Dauer entwickelt und eure Freundschaft wird sich dann zeigen... Ist eigentlch jetz so das erste was mir drüber einfällt... Empfindlich finde ich dich übrigens net... aber wenn deine kleine so pflegeleicht ist (ist Alida auch) und das andere Kind das komplette Gegenteil, kann ich mir vorstellen, dass dich das „überfordert“...


Annimais

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Antwort auf Beitrag von ela_wue

Ich weiß was du meinst und kann die Ohnmacht der Eltern nachfühlen. Mein Sohn selbst war auch ein sehr schwieriges Kind, wie das von dir der Freundin. Warum es so war, kann niemand sagen... Auf jeden Fall habe ich mir professionelle Hilfe geholt, in Form von SPZ, Psychiatrie für Kinder etc.pp Ich wollte nicht mehr weg schauen und stand auch zu ihm. Es war ein nicht schöner Weg, ABER er ist mit seinem mittlerweile 12 Jahren zu einem richtig tollen Menschen entwickelt. Klar, manchmal gibt es kleine Reibereien, aber kein Vergleich zu damals. Er ist auch ein richtig toller, großer Bruder. Seine Schwester hingegen ist da auch das volle Gegenteil (das genieße ich auch). Ich kann nur jeden Elternteil mit einem solch schwierigen Kind raten, nicht weg zu schauen, professionelle Hilfe anzunehmen - es lohnt sich!!! Es wäre in deinem Fall nicht schön, deswegen die Freundschaft zu beenden. Es ist nun mal so wie es ist. Da es Freunde sind, sollte es möglich sein, denen die Problematik verständlich zu machen, ohne das sie sich auf den Schlips getreten fühlen. Notfalls einen Termin beim SPZ vereinbaren und als Beistand ggf. mit dabei sein. Es muss ein erster Schritt in die richtige Richtung gemacht werden. Ich gebe zu, wäre mein jetziger Mann nicht gewesen, Hatte ich alles verdrängt. Wer weiß wohin das sonst geführt hätte. Vielleicht brauchen die Eltern diesen Tritt in den Hintern?! Auf jeden Fall hoffe ich, dass es eine harmonische Freundschaft bleibt und die Eltern was in die Wege leiten. Alles Liebe!


-Finja-

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Antwort auf Beitrag von Annimais

Hier unterschreibe ich. Du bist nicht zu empfindlich,aber ich weiß auch,wie ich über andere Eltern im Kopf 'geurteilt' hatte,was mir angesichts meines super pflegeleichten Sonnenscheins leicht fiel. Wenn man dann mal einen sehr impulsiven und explosiven 2.Zwerg hat,merkt man,dass nicht alles an der Erziehung liegt. Such das Gespräch mit Ihnen,nenne 2 Beispiele und führe dann das mit dem Pferd an.Das war mega gefährlich! Bei 500kg Lebendgewicht hätte es tödlich enden können. Vielleicht ist das das Argument,die Eltern zu überzeugen,dass sich etwas bewegen muss. Und ich würde die Treffen ebenfalls versuchen,nicht in geschlossene Räume zu verlegen ;) Berichte mal,wie es weiter gegangen ist.


Sterntaler-2016

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Antwort auf Beitrag von ela_wue

Hey, ich kann verstehen das die Situation für dich schwierig ist und das Verhalten des jungen mega anstrengend. Aber wenn ihr wirklich gut befreundet seit wäre das für mich kein Grund die Freundschaft zu beenden. Die Eltern des Jungen erfahren so bestimmt schon genug Ablehnung aufgrund des Verhalten ihres Kindes. Und wenn sich dann noch gute Freunde von ihnen abwenden? Dafür sind Freundschaften da- das man auch zusammen hält wenn es schwierig ist. Wenn deine kleine so unter dem jungen leidet würde ich mich eben erstmal nur alleine mit den Eltern treffen - wenn möglich. Lg


MagicMandala

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Antwort auf Beitrag von ela_wue

Zu empfindlich bist du sicher nicht! Aber deswegen die Freundschaft an den Nagel hängen solltest du auch nicht. Die Leute haben es ja auch nicht leicht und haben nichts davon, wenn ihnen wegen ihres Kindes auch noch die Freunde davon laufen. Nachdem der Bub auch schon im Kindergarten ist: wie verhält er sich denn dort und was sagen die Erzieherinnen? Denn normal oder "noch im Rahmen" würde ich das, was du beschreibst, nicht mehr nennen. Das Kind / die Eltern brauchen professionelle Hilfe. Die Eltern sollten im Kindergarten um Rat bitten, wer hier der richtige Ansprechpartner ist, bzw. der Kindergarten kann den Kontakt zur Frühförderstelle herstellen. Oder sie fragen den Kinderarzt. Wie auch immer, es gehört gehandelt, denn da ist irgendwo der Wurm drin. Viele Grüße!