MomosWelt
Ich war mir nicht sicher, ob ich wirklich einen Bericht verfassen soll, da die Geburt leider nicht sehr schön war. Ich werde es nun doch einmal aufschreiben, vorsicht es wird sehr lang. Mittlerweile sind ja schon über zwei Wochen vergangen und ich habe die Geburt verarbeitet und finde es ok wie alles gelaufen ist. Samstag den 14.7 hatten mein Freund und ich morgens etwas Spaß im Bett. Mittlerweile war ich bei ET +7. Ich war echt froh, dass ich von niemanden zur Einleitung gedrängt wurde. Mein nächster FA Termin wäre bei +10 gewesen und ich wollte unserem Ü-Ei mindestend 10 Tage geben, bevor sanft eingeleitet wird. Mein Freund ist vormittags zum Markt und ich bin im Bett geblieben. Als ich dann gegen Mittag aufstand hatte ich eine Blutung. Habe meinem Freund eine SMS geschickt, dass es eventuell im Laufe des Tages losgehen könnte. Gegen 15 Uhr hatte ich immer wieder in Intervallen Rückenschmerzen. Die wurden dann stärker und zogen auch in den Bauch rein. Meine Hebamme kam um 18 Uhr um CTG zu schreiben um zu sehen wie das Baby mit den Wehen klar kommt. Da war alles super und sie meinte, wir können ruhig etwas laufen oder ich könne Baden. Wir wohnen direkt am Naturschutzgebiet und entschieden uns dann einen langen Spaziergang zu machen. Erst am Rhein entlang und dann durch den Wald nach Hause. Wir sind über 6 Km gelaufen und hatten einen schönen Abend. Die Wehen wurden stärker und wir haben alle 5 Minuten Pause gemacht, damit ich sie veratmen konnte. Zu Hause angekommen war es bereits 21 Uhr. Wir haben uns etwas zu Essen gemacht und dann habe ich mir ein Bad eingelassen. Mittlerweile kamen die Wehen alle 3-4 Minuten. Um 23 Uhr habe ich es in der Wanne nicht mehr ausgehalten. Ich hatte nur Pausen von 1,5-2 Minuten bis die nächste Wehe kam. Mein Schatz hat dann schnell geduscht und ab ging es ins Krankenhaus. Dort wurde ich ans CTG geschlossen und da waren ordentlich Wehen drauf. Muttermund jedoch nur 2cm offen. Bei der Untersuchung hieß es dann: "oh was macht es denn da mit dem Köpfchen? Das weiß wohl noch nicht wie es da raus soll" (diesen Satz habe ich in den nächsten Stunden leider viel zu oft gehört.) Dann bezogen wir das Zimmer, in dem jedoch schon jemand mit Blasensprung lag und auf Wehen wartete. Ich wollte sie nicht wach halten, denn ich habe echt laut veratmet und so sind wir dann in den Besucherraum und nach draußen gegangen um rumzulaufen. Alle 2-3 Stunden ging ich zum CTG um zu sehen ob sich was tut. Muttermund öffnete sich zwar langsam, aber Köpfchen bewegte sich stets hin und her. Die Stunden vergingen für mich zum Glück sehr schnell. Ich frühstückte und dann wurde gegen 11 Uhr nochmal CTG geschrieben. Wehen immernoch alle 3 Minuten und wirklich schmerzhaft. Wir riefen ein paar Freunde an, die dann ins KH kamen und mit denen sind wir dann draußen 1,5 Stunden rumgelaufen. Das war echt super, die Zeit verging schnell und wir hatten unseren Spaß. Ich habe mich alle paar Minuten an meinen Schatz geklammert und schön veratmet und geflucht. Ging super. Gegen 15 Uhr bezogen wir dann den Kreißsaal. Wir hatten eine super liebe Hebamme, die mir immer wieder übers Bein streichelte und auch eine Schülerin die immer wieder zu mir kam um zu quatschen und zu sehen ob ich etwas brauche. Ich kniete auf dem Boden auf einer Turnmatte, tanzte zu mitgebrachter Musik und benutze den Ball um die Wehen aushalten zu können. Gegen 17 Uhr war der Muttermund bei 9cm, es war dann, dass die Schmerzen sich veränderten. Ich habe noch NIE solche Schmerzen gehabt in meinem Leben. Ich kniete da und bäumte mich vor Schmerz. Ich schrie regelrecht mit dem Drang zu drücken, zu brechen und fühlte mich, als würde ich jeden Augenblick umkippen. Mit jeder Wehe hatte ich das Gefühl, als würde ich gleich vor Schmerz sterben. Mein Freund hat das alles ziemlich zugesetzt mich so leiden zu sehen. Mir wurde dann die Fruchtblase geöffnet in der Hoffnung, dass das Köpfchen endlich die Startposition einnehmen würde. Leider war dem nicht so. Ich glaube es ist sehr unüblich, so spät noch Schmerzmittel zu bekommen, aber ich denke der Hebamme war bereits da klar, dass sich das ganze noch hinziehen würde. Ich bat dann um eine PDA und diese wurde mir zum Glück gegeben. Mir ging es sehr schnell besser und ich sollte versuchen sanft mitzuschieben. Muttermund war nun auch komplett offen. Das war so gegen 18/18:30. Die Wehen sind geblieben und ich habe sie noch leicht bemerkt. Um 21 Uhr war Schichtwechsel und aus irgendeinem Grund wurde vorher die PDA ausgeschaltet. Eine Stunde hat sie noch gewirkt, dann hörte es aber auf. Ich war wieder auf den Knien und habe ordentlich gepresst und nichts, absolut NICHTS tat sich. Die Schmerzen kamen zurück und mit Ihnen auch die erste Ärztin. Mein Schatz hatte wirklich seit über einer Stunde bei jedem Pressen den Kopfansatz sehen können, aber es half nichts. Die Ärztin sollte also nachhelfen und hat ordentlich auf den Bauch gedrückt. Oh man das waren Schmerzen. PDA wirkte nicht mehr, Wehen waren wieder richtig krass und dann springt jemand auf deinen Bauch und drückt wie bekloppt mit. Ich habe schön geatmet und hatte Hoffnung, dass diese Hilfe etwas bringen würde. Dem war leider nicht so. Nach 5 Presswehen kam noch eine Ärztin dazu und auch sie versuchte ihr Glück. Ich war am Schreien vor Schmerzen und mein Freund wurde rausgeschickt, weil er doch schon sehr bleich war. (er kann eigentlich gar kein Blut sehen und ist sehr labil, er sollte nicht vor der Tür warten, sondern komplett die Kreißsäale verlassen) Ich flehte dann, dass man das kleine einfach rauszieht. Das war dann auch die Lösung. Die eine Ärztin verschwand um eine Suagglocke zu holen. Die andere Ärztin betäubte mich untenrum, bei einer Presswehe wurde dann ein Schnitt gemacht und dann kam die andere Ärztin mit der Saugglocke. Die Wehen in der Wartezeit waren der Horror. Ich war wieder kurz vorm brechen, habe mich gekrümmt, versucht ordentlich zu atmen und war wieder nahe an der Ohnmacht. Ich war so froh, als die Saugglocke saß. Hebamme hinter mir, ich das Seil in der Hand um mich hoch zu ziehen, wie die ganzen letzten Stunden, die eine Ärztin wieder auf meinem Bauch und die andere zog vorne sanft am Köpfchen von meinem Baby. Der Kopf kam dann auch endlich. Was für eine Erleichterung das doch war. Der Körper flutschte nur so hinterher und das empfand ich als angenehm. Mir wurde das kleine Bündel direkt auf die Brust gelegt. Und zur Überraschung der Hebamme war es doch kein Mädchen (da die Herztöne die gesamte Zeit super waren, nahmen alle an, dass es ein Mädchen wird). Unser kleiner Oskar Bastian K. hat also am 15.7 um 22:55 nach vielen, vielen Stunden Wehen das Licht der Welt erblickt. Ich habe selten so geweint wie in dem Moment. Ich konnte gar nicht mehr aufhören vor Glück und Erleichterung. Unser kleiner Schatz wog bei der Geburt 3690 gr, war 53 cm lang und hatte einen Kopfumfang von 36cm. (gestern wog er bereits 4200gr) Mein Freund war mein Held in den vielen Stunden im Krankenhaus. Er hat mich stets zur richtigen Atmung ermuntert, hat mir die Hand auf den Bauch gelegt mit Druck und ich sollte sie wegschieben beim einatmen. (er hat später noch großes Lob von den Hebammen bekommen) Er hat mir Mut zugesprochen, hat mir zu Trinken gebracht, mich mit Süßigkeiten versorgt und meine Hand gehalten, er hat meine Lieblingsmusik über Stunden ertragen, hat Dinge gesehen, die er nie sehen wollte, hat mich geküsst, mir die Stirn gekühlt und mir immer wieder gesagt, wie sehr er mich liebt. Wäre Basti nicht da gewesen, hätte ich die Geburt glaube ich nicht geschafft. Er hat mich stets motiviert und ich habe es ihm zu verdanken, dass ich nicht irgendwann einfach aufgegeben habe. Die Geburt war nicht so wie ich es mir vorgestellt hatte, bei weitem nicht, dennoch ist es die Geburt die mich zur Mama gemacht hat, der schmerzhafteste Tag meines Lebens, jedoch auch der Tag, an dem Gott mir einen kleinen Sohn geschenkt hat und dafür werde ich immer dankbar sein. Dieses kleine Bündel zu sehen, ihn einzuatmen, ihn zu küssen, lässt einen wirklich alle Schmerzen vergessen. Ich weiß heute noch, dass es unheimlich schmerzhaft war und ich sehe mich regelrecht wie ich da knie und vor Schmerzen schreie, aber ich könnte nicht mehr beschreiben, wie es weh getan hat. Das hat die Natur doch sehr gut eingerichtet!! :) So das war lang und ich denke die wenigsten werden es wohl lesen, für die die es doch lesen, hier ein Bild von unserem kleinen Piraten!!

Liebe Momo! Ich habe deinen Bericht vom ersten bis zum letzten Wort gelesen. Du kannst super stolz auf euch alle sein, so wie du durchgehalten hast: Alle Achtung und meinen höchsten Respekt!! Ich wünsche euch eine tolle gemeinsame Zeit mit vielen wunderbaren Momenten!!! Ich warte noch auf meinen Wurm.. hätte heute ET, aber es tut sich bei mir einfach nix. Sei lieb gegrüßt Steffi
Hallo Momo! Auch ich habe Dein Bericht komplett gelesen. Genau so erging es mir bei der Geburt meiner ersten Tochter. 22 stunden wehen, ohne pda, mit saugglocke und zange... hey, das hast du super gemacht und durch diesen harten weg, hast du einem.menschen,deinem Sohn, ins leben geholfen. Glückwunsch zu Oskar!! Alles gute euch. Mein mann heisst auch bastian:-) Lg Jessi mit Merle&Stella
Habe deinen Bericht auch ganz gelesen. Da hast du ja was durchmachen müssen. Tut mir leid für dich, dass es nicht besser gelaufen ist, vorallem da du immer so positiv auf die Geburt geblickt hast, während ich mir immer vor Angst schier in die Hose gemacht habe :-) Dein kleiner Prinz ist total süß!!
Respekt für eine solche Geburtsarbeit, dass du es durchgestanden hast. Und vielen Dank für deinen schönen und ehrlichen Bericht.
Ein sehr hübsches Überraschungsei habt ihr da bekommen.
hab hn auch gelesen und trotz das es keine schöne geburt war hat es sich dennoch gelohnt =) ich wünsche euch alles liebe und eine ganz tolle kuschelnzeit noch =) lg anne ET 14.07 =)
Na den habt ihr super hinbekommen.
Das tut mir sehr leid, das du so leiden musstest, aber ich glauber der kleine süße Knopf macht alles wieder gut
PS Hab mich mal aus dem Dezember2012 Forum eingeschlichen
Wow, jetzt verstehe ich auch, warum es ein paar Tage gedauert hat, bis du das aufschreiben konntest. Ich habe unglaublichen Respekt vor dir und wie du diese Geburt durchgestanden hast. Du kannst wahrlich stolz auf dich und den frischgebackenen Papa sein! Herzlichen Glückwunsch zu eurem süßen Schatz! Liebe Grüße Heidi
Hallo Momo! Auch ich habe deinen Bericht komplett gelesen. Bei der Geburt meiner ersten Tochter erging es mir ähnlich... 26 stunden wehen, ohne pda und am Ende hat sich der Arzt auf meinen Bauch geschmissen, weil gar nichts mehr ging. Sei stolz auf dich und genieße die Zeit! Liebe Grüße und alles Gute! tingelmaus
Ich danke euch allen für die lieben Antworten. Ich habe es in den letzten zwei Wochen gelernt etwas stolz darauf zu sein, denn nicht jeder hält so lange durch. Schön war auch die Begrüßung als ich ins Zimmer kam. Meine Bettnachbarin (hatte dann bereis entbunden) hat mich ja die ganze Zeit lautstark gehört und meinte auch, dass sie die Wehen nie im Leben so lange ausgehalten hätte. Sie hatte sich direkt eine PDA geben lassen und fand es toll wie ich stundenlang verarmet habe und geschrien ;)
Liebe Moma!
Unbekannterweise alles liebe zur Geburt. Ich habe Gänsehaut, Tränen in den Augen und bin total fasziniert von Deinem Geburtsbericht.
Auch ein großes Lob an Deinen Freund....alle achtung..
Viel Spaß mit Eurem kleinen Schatz