Monatsforum Juli Mamis 2012

Jedes Kind kann schlafen lernen

Jedes Kind kann schlafen lernen

Wunschkind2008

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Nachdem ich mich heute schon in der Krabbelgruppe über einen blöden Kommentar geärgert habe, hier dann auch noch ähnliche Ratschläge. Ohje..... Meine Kinder schlafen (leider) beide nicht durch und glaubt mir: ich wünschte sie täten es und ich bin auch am Ende meiner Kräfte. ABER: dieses Schlafprogramm kann für mich keine Lösung sein. Ich will hier keine ellenlange Romane über Urvertrauen, evolutionsbiologische Hintergründe und Entwicklungspsychologie starten, aber dennoch: Dr. Ferber (immerhin Grundlage für das Buch) hat sein Programm als absolute Notbremse entwickelt und weist selber darauf hin, es keinesfalls!!! bei Kindern unter einem Jahr anzuwenden. Leider wird das in der gängigen Literatur anders gehandhabt. UND: Dr Ferber sagt heute selber in einem Interview, dass er sich wünscht das Programm so niemals geschrieben zu haben. Tja, das steht natürlich nicht in dem Buch. Ganz ehrlich: Wenn es klappt die Maus wach ins Bett zu legen und nach einmal Meckern den Nuckel zu geben und dann schläft sie ein: dann ist das schön, aber sicher nicht Resultat eines Schlafprogramms. Wenn ich lese, dass sowas mit BABYS zwei Wochen durchgezogen wird, dann finde ich das grausam. Alles was die Kinder lernen ist: ich kann aufhören zu weinen, weil es nicht bringt. Mich tröstet niemand.....Sie resignieren. Babys haben ein sehr enges Zeitfenster indem man auf ihre Rufe reagieren kann. Späteres Zuwenden wird dann nur noch als Zufall und nicht mehr als Beantwortung der geäußerten Bedürfnisse gewertet. Und es gibt massive Langzeitfolgen solcher Programme. Eine davon ist: Achtung Ironie: Schlafstörungen! So......bitte entschuldigt meine Worte, aber es ist für mich echt ein rotes Tuch, dass dieses Buch immer noch empfohlen wird. Denn eigentlich wollen wir Mamis alle das Beste für unsere Babys und wenn ich heulend vor der Tür sitze, weil mein Kind ohne mich weinen muss, dann spricht das doch für sich. Nadine, die heute Nacht wieder 7 mal geweckt wird.


Gweni

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Antwort auf Beitrag von Wunschkind2008

Hm, es steht im Buch das du immer wieder hin gehen sollst und sie trösten, aber sie liegen lassen. Und nein meine älteste Tochter hat keine Schlafstörungen und schläft wie ein murmeltier und sie hat auch sonst keinen seelischen schaden genommen. Danke der Anspielung.


Wunschkind2008

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Antwort auf Beitrag von Gweni

Ich habe nicht gesagt, dass es bei jedem so kommen muss. Ist ja auch immer die Frage wie lange und intensiv das durchgezogen wurde und wie sensibel das Kind ohnehin vielleicht ist. Mitlerweile gibt es aber Studien die diverse Langzeitfolgen aufzeigen (Ein- und Durchschlafstörungen, Bindungsstörungen, Depressionen, Suchtgefahr, etc). Selbstverständlich sind das keine bedingungslosen Folgen, sondern das Risiko ist einfach erhöht. Wenn ich mir vorstelle, dass ich 6 Monate alt bin und mich ganz furchtbar einsam fühle (und alleine sein kann mindestens so schlimm sein wie Hunger, oder Zähne kriegen) und dann weine ich nach meiner Mama, damit sie mich tröstet. Und dann kommt sie kurz, streicht mir über den Kopf, summt ein Lied. Und ich denke:Endlich endlich ist sie da.......tja und dann geht sie wieder...... Meinen 3jährigen lasse ich auch schonmal maulend im Bett zurück, aber im Gegensatz zu dem Kleinen kann der 1. Aufstehen und hinterher gehen wenn er es nicht aushält (leider, manchmal ;-) ) und 2. weiß er, dass ich im Raum nebenan bin, wohingegen Babys, die noch über keine Objektpermanenz verfügen, das Gefühl erlangen, dass die Mama wirklich ganz und gar weg ist. Ich will hier doch niemanden angreifen. Auch wenn es so klingen mag. Aber ich will nicht, dass Mamis, die nach Rat suchen so etwas durchziehen; heulend vor der Tür sitzen und denken es müsse so sein. Mit "artgerechter Menschenhaltung" hat das nichts zu tun.


Gweni

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Antwort auf Beitrag von Wunschkind2008

Meine große hat damals bis sie 9 Monate alt war bei mir im Schlafzimmer geschlafen, also konnte sie nicht das Gefühl haben ich bin allein. Meist sogar neben mir im Bett, aber sie schlief höchstens 10-30 und dann wollte sie bespielt werden nur Aktion. Und das rund um die Uhr. Ich kann nur sagen mir hat das Buch geholfen. Bei meinen anderen zwei habe ich die paar regeln gleich befolgt, sie verlangen sogar in ihr bett zu kommen. Wenn ich mal spät dran bin schreit sie um in ihr Bett zu kommen.und mein Sohn konnte dadurch überall schlafen wenn Schlafenszeit war. Und ich bin froh durch das buch erfahren zu haben das man schlafen erlernen muss und man es nicht kann von sich aus. Und ich kenne sehr viele denen das Buch sehr geholfen hat, weil man nur das sich raus nehmen soll was man braucht und nicht alles anwenden.


Jazzy09

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Antwort auf Beitrag von Wunschkind2008

Ich finde das Buch auch grausam und kann nicht verstehen, wie man solche Methoden anwenden kann. Wenn man sich ein Kind wünscht, sollte man wissen was das bedeutet, es ist nicht immer nur Friede-Freude-Eierkuchen, sondern kann auch hart und zehrend sein. Man steckt halt nicht drinnen, wie das Kind später ist, ob es Bauchweh hat, ein Schreikind ist oder eben schlecht schläft. Auch ich ging manchmal auf dem Zahnfleisch, als mein Sohn mit 3-Monats-Koliken zusaß, aber nie hätte ich aufegegeben, für meine Kinder schaffe ich alles, sie geben mir die Kraft dazu. Und diese Methoden kommen mir nicht ins Haus und sollte ich im Stehen einschlafen vor Erschöpfung. Niemals soll meinen Kindern das Urvertrauen genommen werden und immer sollen sie wissen, dass Mama da ist wenn sie sie brauchen. Es werden auch leichtere Zeiten kommen, aber bis dahin muss man einfach durchhalten. Schliesslich weiss man, worauf man sich einlässt, wenn man ein Kind bekommen will. lg


Kimmy07

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Antwort auf Beitrag von Wunschkind2008

Schön geschrieben, danke. Das "ferbern" legt den Grundstein für spätere Persönlichkeitsstörungen, da muss ich nicht mal Psychiaterin sein. Bei uns kommt so etwas niemals ins Haus. PS Mein Kind schläft mit mir im Bett, und das sehr gut :-) Die vielen Stillunterbrechungen merke ich selten. Ich empfehle hier eher "Besucherritze".


RealityWoman

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Antwort auf Beitrag von Wunschkind2008

...das unterschreibe ich zu 100%.


emres

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Antwort auf Beitrag von Wunschkind2008

Das schrieb speku: "wir haben es auch mit dem Buch geschafft. Bei uns hat es keine zwei Wochen, sondern nur 1 Nacht gedauert. Wir haben sie wach ins Bettchen gelegt, sie hat kurz geschimpft, als wir rausgingen, ich bin noch einmal rein zu ihr, und dann hat sie geschlafen. Nachts noch einmal das gleiche, als sie aufgewacht ist, und das wars. Seitdem schläft sie durch. Ich war auch total gegen das Buch, aber wenn man das Gefühl hat, keine Kraft mehr zu haben, dann greift man halt auch zum letzten Strohhalm Und wie gesagt, bei uns ging es ohne Schreien lassen. Aber das ist ja auch jedem selbst überlassen, ob man so ein Buch benutzen will oder nicht.," Wenn ich das les, muss ich lachen. Was hat denn das mit schlaftraining zu tun. Es war wohl einfach der richtige zeitpunkt und deine kleine war soweit. Ich habe vor einigen wochen auch gedacht, ich kann nicht mehr, ich nehm ihn nicht hoch, geh aber nicht raus und streichele ihn. Er schlief plötzlich viel besser. War toll. Aber nicht mein verdienst, weil er weinte gar nicht an diesem abend. Es hielt bis zum nächsten zahn. Nun ist er auch noch krank gewesen und er schläft wieder unruhiger. Aber zwischendrin gibt es vereinzelte nächte, wo er es schafft 6 std am stk zu schlafen. Daran sehe ich, er braucht mich. Seit nächten schlaf ich mit ihm zusammen, er schreckt immer wieder weinend hoch, aber nicht so häufig, wie im eigenem bett. Es wird wieder ruhigere nächte geben. Bis dahin wird er meine zuwendung bekommen. Und ich habe, im allgemeinen, beim ersten kind schon gelernt, alles kommt zu seiner zeit. Von mehr oder weniger ganz alleine. Lg Anett


Wunschkind2008

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Antwort auf Beitrag von emres

Nicht dass es falsch verstanden wird. Ich kann auch nicht immer. Mika muss auch mal weinen. Und ich bin auch schon stinksauer raus aus dem Zimmer und habe vor der Tür gestanden während er in seinem Bettchen gebrüllt hat. Aber nicht aus pädagogischen Gründen, sondern weil ich völlig fertig war. Und nach ner knappen Minute war ich dann zumindest wieder in der Lage ruhig zurück zu gehen und ihn zu trösten wie immer. Ich bin einfach nur dagegen, dass man sich zwingt sein Baby weinen zu lassen, weil man glaubt es sei richtig


emres

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Antwort auf Beitrag von Wunschkind2008

Ja, so hab ich das auch verstanden. Das hab ich auch schon gemacht. Lg