Monatsforum Januar Mamis 2009

Wie geht es jetzt weiter???

Wie geht es jetzt weiter???

Muske1180

Beitrag melden

Hallo zusammen Nach langer Zeit muss ich auch mal wieder was loswerden... Inzwischen ist ein halbes Jahr vergangen, seit Lutz gestorben ist. Was die Trauer betrifft so sage ich, es ist erst ein halbes Jahr her... Wenn ich zurück schaue auf das, was in diesen 6 Monaten alles passiert ist und wie schnell sie umgingen, sage ich, es ist schon 6 Monate her... Der Umzug war eine gute Entscheidung und sicherlich hat es mir geholfen auf meinem Weg nach vorn. Und doch stehe ich momentan an einem Punkt, an dem ich wieder einmal nicht weiß, wie es weiter gehen soll/kann/muss... Ich bin müde, ausgelaugt, kraftlos... Die Strapazen der letzten Monate fordern ihr Opfer... Für Tom versuche ich jeden Tag zu jeder Zeit mein Bestes zu geben und doch habe ich das Gefühl, es ist nicht gut genug. Er ist mein ein und alles und doch habe ich das Gefühl, egal wieviel ich ihm zu geben versuche, ihm würde etwas fehlen... Versuche Mutter zu sein, aber ich weiß, er braucht auch den Vater. Aber den kann ich ihm nicht geben... Mein Umfeld (insbesondere meine Eltern) geben mir das Gefühl, als wäre nie etwas geschehen, als hätten sie ihn vergessen, als hätte es ihn nie gegeben. Oder als sei es etwas, über das man nun mittlerweile auch mal hinweg sein müsste. Mir fehlt derzeit einfach die Perspektive, weiß nicht genau, was das nächste Ziel sein soll... Ach, ich bin so aufgewühlt... habe so viele Gedanken in meinem Kopf und kann sie nicht ordnen... Sorry, musste das einfach mal loswerden...


MamavonLucas

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Muske1180

Hallo Martina! Ich kann deine Gedanken nachvollziehen und auch wenn das doof klingt, ich sicher das es deinem Wonneproppen an nichts mangelt und du mehr als dein bestes tust. Ich denke er kennt es eben nicht anders.Also ich bin auch,wenn auch unter anderen Umständen ohne Vater groß geworden und ich hab nichts vermisst.ich meine das nicht böse und ich hoffe du verstehst was ich damit meine. Das die anderen so tun als wäre nichts gewesen liegt schlicht und einfach daran(denke ich)das sie wenn sie auch zur Familie gehören doch nicht direkt durch diesen Verlust betroffen sind.Und somit eben einfacher in den Alltag zurückfinden. Was das nächste Ziel sein kann weiss ich so spontan nun auch nicht.Lebe einfach jeden Tag und geniess ihn und denke nicht an morgen.... Hoffe ich hab nichts falsches geschrieben.(Aufgrund meiner Unzufriedenheit finde ich nicht immer die richtigen Worte.) Weiterhin viel Kraft wünscht dir Sandy


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Muske1180

hey!! also, ich weiß,das du für tom die beste mama der welt bist! klar, der papa fehlt ihm.. aber du gibst tom die liebe, die wärme, die er braucht, durch dich spürt er auch die liebe seines vaters.. er wird immer bei euch sein. wir vermissen ihn auch, immernoch sehr. umso trauriger, wenn jemand über den Tod eines so geliebten und gebrauchten menschen hinweg sehen will, und alltag einkehren lassen will. das funktioniert nicht, und finde ich auch nicht richtig. trauer und gedenken an den jenigen gehört mit in den alltag, ein leben lang... ich hoffe ich schreibe nicht nur stuss, aber ich wünsche dir, das du dich nicht geträngt fühlst, schnell schnell nach vorne zu sehen, zu schauen, neue ziele vor augen zu haben, wenn vielleicht grad eine zeit ist, wo deine gedanken aufgewühlt sind, und bei lutz und allem sind. ich denke du solltest das auch zulassen, gib dir zeit. ein halbes jahr ist wirklich erst ein halbes! setz dich nicht unter druck das du weiter sein müsstest als du vielleicht grad bist!!! fühlt euch gedrückt, ....ihr beiden!


micha67

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Muske1180

Liebe Martina, das kenne ich soo gut - wir alle (meine Mutter, meine Schwester und mein Bruder) hatten dieses Tief auch ein gutes halbes Jahr nach dem Tod meines Vaters. Ich habe das Glück, dass ich mit meiner Mutter reden kann und mir auch nicht komisch dabei vorkomme, wenn ich ihr erzähle, dass ich meinen Vater gespürt habe. Und ich spüre ihn manchmal im Alltag oder merke, wie nah er mir noch ist. Neulich abend (gerade mal drei Abende her) fing Jaron an zu weinen und ich wäre normalerweise hingegangen, aber irgendwie hatte ich das Gefühl, mein Vater sei bei ihm und ich bin im Bett geblieben - Jaron hat sich auch bald beruhigt, auf diese Art, wie es ist, wenn jemand bei ihm ist Du hast in den vergangenen Monaten so viel durch- und mitgemacht. Irgendwann fordert diese Zeit Deinen Körper, die Müdigkeit ist nur natürlich! Wenn Du es schaffst, gehe doch zu einem Arzt und laß ihn eine Mutter-Kind-Kur für Euch beantragen - am besten in einem Haus, dass auf Witwen eingestellt ist. Ich könnte mir vorstellen, dass der Austausch mit anderen, die ähnliche Erfahrungen machen mußten und die Begleitung von Profis Dir helfen kann, Deine Reserven wieder aufzufüllen. Und was Tom angeht: Du bist ihm genug!! Auch wenn es wunderschön gewesen wäre mit Lutz, Dein kleiner Mann braucht im Moment doch viel mehr Dich! Du gibst ihm alles, was er braucht!! ( und wer weiß, was alles noch kommt in Eurem Leben....) Wenn nun der Punkt kommt, an dem Du für Dich wissen möchtest, wie es weitergeht, dann überlege doch, ob und wie Du z.B. wieder arbeiten gehen könntest oder welche Fortbildungen/ Ausbildungen Du in Deinen Tagesplan bekommst. Vielleicht reicht ja auch schon eine gute Kindergruppe für Tom und ein Sportverein oder ähnliches für Dich, damit Du den Kopf wieder ein bißchen klarer bekommst. Aber zuallererst würde ich Dir raten, ein Kur zu beantragen, damit Du wieder zu Kräften kommst. Und Deine Eltern sind vielleicht einfach nur sprachlos - wenn Du kannst suche das Gespräch und halte Lutz' Andenken lebendig, für Deinen Sohn und für Dich!! Sei ganz lieb gedrückt!!


Telli

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Muske1180

Hallo, du Liebe! Ich kann mir nur ganz vage vorstellen, wie es in dir aussieht. Oft denke ich an Tom und dich... Wenn deine Verwandten so teilnahmslos oder unbekümmert wirken, ist das vielleicht ein Zeichen von Unsicherheit, oder? Vielleicht wissen sie nicht, wie viel Anteilnahme, Erinnerung, Trauer oder Trost sie dir zumuten können? Hast du schon mal überlegt, ob eine Kur dir und Tom gut tun würde nach den ganzen Strapazen? Übrigens finde ich es toll, wie du deine Gedanken und Gefühle immer in Worte kleiden kannst. Das ist eine schöne Begabung. LG


susafi

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Muske1180

Klar fehlt ihm was... Maja fehlt auch ein Papa... das ist ganz klar... sie ist total auf Männer fixiert... aber du musst deshalb nicht mehr geben als eine normale Mama... das kannst du auch gar nicht...


lennya

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von susafi

Schritt für Schritt! Und Du hast schon gewaltig was getan-in eine gute Richtung für Euch beide!!! Für Tom bist du die BESTE!!!! Du kannst für ihn nicht Mutter UND Vater sein-das musst Du auch gar nicht ich denke auch das es ganz gut wäre,wenn Du Dir für Dich überlegst,was Du z.B. an beruflicher Weiterbildung machen kannst um dann evtl. im Herbst wieder einen leichteren Einstieg zu haben und auch einfach was für DICH zu tun! Auch denke ich das es tatsächlich gut sein kann sich einem Sportverein anzuschließen oder ähnliches....so feste Punkte in der Woche an denen man sich"festhalten"kann. Mit der Kur finde ich auch eine gute Idee...... Was Deine Eltern angeht........denke das ist schlicht und ergreifend Unsicherheit gepaart mit...je weniger man darüber redet umso schneller geht alles vorbei-könnte mir jedenfalls vorstellen das es für sie so sein könnte.Das ist für die ja auch ok,deren Weg der Bewältigung-das muss und soll ja nicht Deiner sein.


Muske1180

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von lennya

Ihr Lieben Ich danke Euch für Eure Worte. Habe gestern noch mit einer guten Freundin darüber gehabt und vielleicht setze ich mich einfach zu sehr unter Druck. Das ich denke, so das eine ist geschafft, jetzt aber hopp ans nächste... Vielleicht ist es sogar ein Stück weit ein Fortlaufen vor dem, was gern zugelassen werden würde... Habe die Nacht viel gegrübelt... Werde nun erstmal versuchen wirklich zur Ruhe zu kommen und die Tage und die Geschehnisse auf mich zukommen lassen. Es zwingt mich ja niemand... Ich sitze mir nur selbst im Nacken... Ich denke die Kur-Geschichte werde ich mal ansprechen, kann sicher nicht schaden. Und auch sonst bin ich vielleicht an einem Punkt, von dem aus mir alle Möglichkeiten offen stehen, in alle Richtungen, ich muss nur die richtige für mich finden... Vielen Dank für Eure offenen Worte. LG Martina