Monatsforum Januar Mamis 2009

Neue Studie - hälfte aller Deutschen mit Kindererziehung überfordert?

Neue Studie - hälfte aller Deutschen mit Kindererziehung überfordert?

Mitglied inaktiv

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Habt ihr auch schon davon gehört? Was sagt ihr dazu? Spiegelt es das wieder, was ihr von euren Mitmenschen mitbekommt? Oder ist es eurer Meinung nach übertrieben? Fühlt ihr euch manchmal selber überfordert? Gibt man so etwas überhaupt offen zu??? Und wenn nicht: warum? Ist der Druck der Mitmenschen so hart, oder setzt man sich selber zu sehr unter Druck? So, hier mal mein Versuch die Wogen ein bisschen zu glätten und mal wieder ein ernsthafteres Thema passend zum Forum anzustreben :) Ich selber fühlte mich in der Schwangerschaft teilweise überfordert, obwohl Luisa da noch garnicht da war. Die ganzen Gedanken halt, die man sich so macht, wenn man das erste mal Mama wird. Als Luisa dann da war, war es anfangs auch schwer und ich muss sagen, ja, ich war manchmal überfordert. Ich hab schon Glück mit einem super pflegeleichten Baby, aber wenn sie doch mal schrie, fühlte ich mich absolut hilflos und hab schon mal mitgeweint. In solchen Momentan dachte ich auch, ich wäre überfordert. Mittlerweile habe ich dieses Gefühl schon lange nicht mehr gehabt. Ich denke, dass ich kurz nach der Geburt zeitweise labiler war. Je mehr Routine ich bekomme und je weiter weg die Schwangerschaft geht, desto seltener kommt es. Aber ich habe ja auch nur ein Kind, einen Mann,einen Haushalt und einen Job. Was ist mit den Mamas, die mehrere Kinder haben? Meint ihr, dass jene eher überfordert sind? Und wenn sie dazu noch jobben, oder sogar mehrere Jobs haben??? Oder meint ihr, es liegt eher an der Persönlichkeit und an der Psyche einer Frau, wie schnell sie überfordert ist? Meine Mutter z.B. hat 4 Kinder und hat schon immer gearbeitet. Sie hat ein riesen Haus, war täglich vollzeit in der Uni arbeiten und trotzdem die Ruhe in Person...sie kochtselber, putzt selber, hatte nie eine Haushaltshilfe, etc......ich habe sie nie mit uns überfordert gesehen. Ich denke, dass viel mit der menschlichen Psyche zu tun hat. Wie seht ihr das??? Was schützt uns davor, sich überfordert zu fühlen? Finanzielle Sicherheit? Rückhalt des Partners?


NiNi1982

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Interessant! Also ich muss sagen, dass mich in der ss manchmal mein Umfeld ueberfordert hat. Die Arbeit, Menschen die meinten, dass man nur schwanger waere und nicht krank und dass ich es mir anscheinend einbilden wuerde Wehen zu haben. So Dinge kamen da. Aber heute weiss ich, dass es nur die waren die selbst gerne schwanger waeren und noch keine Kinder haben. Neid! Am Anfang nachdem Sophia geboren wurde hatte ich das Gefuehl, dass von mir erwartet wird staendig alles zu putzen. Jetzt ist es mir nicht mehr wichtig was die Leute meinen, sondern dass ich die Zeit mit meinem Baby nutze. Es muss nicht jeden Tag gewischt werden und alles steril sein! Aber jeder muss es so machen wie er es fuer richtig haelt. Ich denke auch, dass jede Frau da anders ist und es ist auch wichtig wie viel Unterstuetzung man vom Partner, der Familie und von Freunden bekommt. Zum Finanziellen kann ich nur sagen, gluecklicher macht es nicht, vielleicht nur ruhiger!? lg janine


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von NiNi1982

also als überfordert würde ich mich nicht beschreiben. Ich fand es gerade in der anfangszeit sehr schwer mit zwei kindern, wenn jörn immer so geschrien hat. Mittlerweile hat sich das ja gelegt und ich genieße meine beiden kleinen. Es ist nicht immer einfach wenn man einen nörgelnden säugling hat und ein kleinkind das ununterbrochen plappert. gerade beim einkaufen werde ich dann manchmal schräg angeguckt, aber so etwas ignoriere ich. Als jörn anfangs immer so geschrien hat, habe ich mich selber unter druck gesetzt wegen meinem mann. Er kam von der arbeit, oder musste zur arbeit und ich hatte keine zeit weil der kleine so geheult hat und ihn das geheule wahnsinnig gemacht hat. Männer sind da eben anders als frauen! Aber mittlerweile habe ich auch alles geregelt bekommen, jörn schreit nicht mehr so viel, der haushalt wird gemacht und was sonst noch so anfällt. Aber jeden tag alles auf peinlichste genau sauber wischen bekomme ich auch einfach nicht mehr hin. Es wird täglich kurz gesaugt und je nachdem ein bis zweimal die woche durchgeputzt. Ich mache mir da überhaupt keinen streß mehr. Und zum finanziellen sind wir in der glücklichen lage das wir beide feste jobs haben und mein eigentlich sehr gut verdient so dass wir uns eigentlich keinen großen kopf machen müssen. wir können jeden monat unsere fixkosten zahlen, reichlich einkaufen und für die kiddies ist auch immer noch was drin! lg anna


Sandra333

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Ich glaube, dass bei Überforderung ganz viele Faktoren eine Rolle spielen. Es gibt Einzelkindmütter, die absolut überfordert sind und genauso gibt es Mehrkindmütter, die die Ruhe in Person sind und alles mit links machen. Da spielt sicher das ganze Umfeld eine Rolle ... Stabilität in der Partnerschaft, Rückhalt in der Familie, Gesundheit, finanzielle Sicherheit, Freunde und die Psyche ( die aber doch auch irgendwie vom Umfeld mit beeinflusst wird). Der Druck von außen ist eindeutig größer geworden, das fängt teilweise schon im Kindergarten an und wächst dann mit jedem weiteren Schuljahr, nachher mit der Ausbildung der Kinder. Man kann heute kaum noch sagen "Wird schon irgendwie werden." Ich denke, da war man früher auch gelassener. Der Druck auf die Mütter nimmt zu ... sie sollen alles perfekt unter einen Hut bringen ... gute Ehefrau sein, gute Mutter und dazu am besten noch gut im Beruf. Den Druck haben unsere Mütter sicher nicht so empfunden. Zumindest in der Generation meiner Mutter war eine Mutter, die zuhause blieb und nicht arbeitete, kein Alien ;-) Ich bewundere Mütter, die alles unter einen Hut bringen können. Mit 2 Kindern habe ich meine berufliche Tätigkeit phasenweise schon als sehr stressig empfunden. Da muss nur mal ein Kind krank werden, schon ist man wieder am organisieren ... dann denkt man, es läuft wieder und *zack* ist das andere Kind krank. Dann hat man durchwachte Nächte und muss morgens fit im Büro sitzen, obwohl man die Augen kaum aufhalten kann. Aber bloss keine Schwäche zeigen, denn das könnte schon den Job kosten. Jetzt mit 3 Kindern könnte ich es mir gar nicht vorstellen, auch noch zu arbeiten. Woher noch die Zeit nehmen? Keine Ahnung, wie andere das machen Für mich, bzw. für uns, ist das aber auch in Ordnung so, wie es jetzt ist. Von außen kommen trotzdem dumme Sprüche "Wann fängst Du denn wieder an zu arbeiten?" "Bist Du nach einem Jahr Elternzeit nicht total raus und fachlich nicht mehr up to date? *blablabla* Es sollte jeder seinen Weg gehen dürfen ohne sich ständig anhören zu müssen, wie man es besser machen könnte oder dass das Lebensmodell des Gegenübers doch viel, viel toller ist. Übrigens habe ich in Bezug auf die Kinder immer gedacht, beim dritten Kind kann einen nichts mehr aus der Bahn werfen, da ist man gelassener und das läuft alles von selbst. Mein kleiner Schreihals hat mir gezeigt, dass das absolut nicht so ist und phasenweise überfordert er mich auch ganz schön


Mitglied inaktiv

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super interesantes thema! :) leider habe ich gerade nicht viel zeit darauf einzugehen...aber anfangs habe ich mich teilweise auch überfordert gefühlt. wir hatten sehr mit koliken zu kämpfen und abends 4 oder 5 stunden lang ein weinendes und schreiendes würmchen. das war schon hart. der aktuelle spiegel hat auch ein super interessantes titelthema "die große sorge um die lieben kleinen"! kann ich nur empfehlen! man erkennt sich teilweise echt wieder....ich zumindest. ;) teilweise ist es aber auch übertrieben...lohnt sich aber in jedem fall mal zu lesen. ;) lg


Mitglied inaktiv

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Da hast du aber echt mal ein super Thema angefangen ;-) Total interessant, finde ich. Also ich habe mich anfangs überfordert gefühlt, ...auch, wenn ich im Vergleich zu manchen anderen vielleicht ein recht pflegeleichtes Kind habe. Mir hat einfach der Schlafmangel zu schaffen gemacht, ..da ich jemand bin, der viel davon benötigt, um ausgeglichen zu sein. Da komm ich gleich auch auf deine Frage bezüglich Psyche und Persönlichkeit, ich denke, dass es darauf ganz stark ankommt, wie jemand gestrickt ist, kompliziert, unkompliziert usw! und natürlich, wie belastbar! da ist einfach jeder anders, und somit anders überfordert oder eben auch nicht, ich denke dass es einige gibt, die mit einem kind total ausgelastet und fertig sind, ohne das sie arbeiten gehen...und dann gibts wieder genau das gegenteil. wiederum gibts vielfachmamis die alles so wegstecken..( so eine habe ich gestern noch getroffen, mit wegstecken meine ich incl. geburt...einfach der hammer, die würd wenns nach ihr ginge und sie jünger wäre zu ihren jetzt 7 noch mehr bekommen) jetzt bin ich eigentlich recht entspannt. klar, wenns mal um ernährung geht, er seine ticks hat, abends terror macht, dann grenzt es schon an verzweiflung und ich bin überfordert, aber an solche grenzen stößt jeder, egal wieviel kinder und belastung er hat!! das hat auch nix mit persönlichkeit zutun, jeder ist mal fertig und am rande des nervenzusammenbruchs. mich nervts manchmal, dass mir kaum was zugetraut wird, auch von familie nicht. jeder hat gedacht, ich sei mit kind super überfordert, alle wundern sich nun, das dem nicht so ist, tja, wer vor schnell urteilt, ....so ists ...


nella

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Ich denke, dass es eine Typsache ist und natürlich auch eine Frage der Lebensumstände. Es gibt Frauen, die mit allem überfordert sind, egal wieviel Unterstützung sie haben und andere, die 3 Kinder, Job und Haushalt unter einen Hut bringen. Für mich ist es eine Sache, welche Ansprüche man an sich selbst hat. Man muss seine Prioritäten klar setzen und sich dann möglichst von den lieben Mitmenschen nicht reinreden oder irre machen lassen. So erlebe ich es jedenfalls. Klar kenne ich auch Momente in denen ich denke, es wird mir alles zuviel. Das hängt dann aber weniger damit zusammen dass ich 2 Kinder habe, sondern vielmehr mit meiner eigenen Stimmung. Oder wenn mein Mann und Florentin ihrem täglichen Kampf ausfechten, das kann mich schon manchmal überfordern. Ansonsten glaube ich, dass ich relativ gelassen bin. Bei Florentin war das zugegebenermaßen nicht so einfach, weil ich mir da einfach viel mehr Gedanken gemacht habe. Um alles! Wollte bloß nix falsch machen. Was die Erziehung im Speziellen betrifft, gibt es bei uns einige wenige Regeln auf deren Einhaltung ich bestehe und da er sonst relativ viel Freiheit hat, sieht er auch ein, dass diese Regeln eben eingehalten werden müssen. Klar versucht er immer wieder auszubrechen. Aber dann wird neu verhandelt und weiter geht's Persönliches Fazit: Nein, mit der Erziehung fühle ich mich nicht überfordert aber manchmal mit dem Drumrum und vor allem mit dieser ewigen Vergleicherei und dem Neid und doofen Sprüchen wenn ein Kind mal was eher kann als das andere (spreche jetzt nicht vom Forum, sondern vom Umfeld hier). Das finde ich echt anstrengend, weil ich nicht verstehe, warum man nicht einfach jeden so sein lassen kann wie er/sie ist. ABER: Das burn-out Syndrom nimmt bei Müttern immer mehr zu und das liegt sicher zum Teil daran, dass manche wirklich überfordert sind, weil sie einfach zu viel zu tun haben. Job(s), mehrere Kinder, Mann, Haushalt, die Erwartung alles locker unter einen Hut bringen zu müssen. Dabei kann man sich selbst leicht aus den Augen verlieren bis es zum Zusammenbruch kommt. Antiperfektionismus wäre vielleicht ein Lösungsansatz. Danke für das interessante Thema! LG Nella