Monatsforum Februar Mamis 2020

Große Sorgen und schlechtes Gewissen trotz Teilzeit BV

Große Sorgen und schlechtes Gewissen trotz Teilzeit BV

MaryMay

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Hallo an Alle! Eventuell kennt jemand meine Situation aus eigener Erfahrung und kann mir einen Ratschlag geben?! Ich bin in der 22 SSW und habe gestern von meiner FÄ ein Teilzeit BV bekommen. Ich arbeite zwar im Büro, leite aber ein wichtiges Projekt und nebenbei stehen diverse andere Tätigkeiten auf dem Programm. Ich merke schon seit Wochen, dass ich an meine Grenzen komme: Schlaflosigkeit aufgrund von Leistungsdruck, starke Rückenschmerzen, blutiger Ausfluss und und und. Zudem hatte ich vor einigen Jahren eine Konisation und damit einen verkürzten Gebärmutterhals, was nicht zwingend ein Problem darstellt aber u.U. zu einer Frühgeburt führen kann. Ich bin ständig hin und her gerissen zwischen Leistung erbringen zu müssen und gleichzeitig auf mein Ungeborenes Acht zu geben. Ich sprach nun über alle Sorgen mit meiner FÄ und sie schlug zunächst eine mehrwöchige Krankmeldung vor, aber das würde mein Projekt gefährden und mich komplett beruflich aus der Bahn werfen. So einigten wir uns auf ein partiell individuelles BV. also runter von 40 auf 20 Stunden/Woche. Mein AG reagierte recht entspannt darauf, zumindest im ersten Moment. Meine Kollegin schien eher unzufrieden und genervt. Nun plagt mich mein schlechtes Gewissen was ich hätte anders tun sollen! Bereue es schon fast, dass ich das BV angenommen habe. Andererseits tut es meinem Baby wohl gut und ich will bei meiner ersten SS nichts falsch machen. Wie war es bei euch und seid Ihr auch so geplagt vom schlechten Gewissen und beruflichen Sorgen? Lg

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sandy0881

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Ich arbeite im Einzelhandel und hab das Gefühl ich bin die einzige die in ihrer Schicht auch was tut. Jeder in seiner Schicht sollte sich eigentlich auch um das Leergutband kümmern. Macht keiner außer mir. Ich bekomme jedes mal einen Anfall wenn ich komme und das Band ist voll. Wenn sich da nix ändert, werde ich wohl auch noch vor dem Mutterschutz die Notbremse ziehen. Und nein ich habe kein schlechtes Gewissen dann weil mir auf der Arbeit im Moment der Chef eh nicht entgegen kommt und mir die Gesundheit von dem kleinen und mit wichtiger sind. Dann muss er halt damit klar kommen das dann noch einige Kraft weniger dann da ist. Du brauchst absolut kein schlechtes Gewissen haben. Was zählt seit ihr und keine genervten Kollegen oder Chef


Jumalowa

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Hey ich melde mich mal aus dem Januar Ich kann deine Gewissensbisse absolut verstehen! Habe auch immer mein bestes gegeben auf der Arbeit. Aber ich denke man muss auch für sich eine ganz klare Entscheidung treffen, Kind oder Karriere! Zumindest für eine bestimmte Zeit. Was bringt es Dir, wenn du dich jetzt aufopferst und nachher passiert noch was. Dann wird Dir weder dein AG, noch deine Kollegin helfen, dann stehst du ganz alleine da. Schwanger sein ist sicherlich keine Krankheit aber jeder Körper reagiert eben anders und Stress egal welcher Art, ob auf der Arbeit oder privat wirkt sich unterschiedlich stark aus. Ich finde du hast alles richtig gemacht. Schau Dir die nächsten paar Tage an wie es läuft und wenn es garnicht klappt lässt du dich eben krank schreiben. Komm nicht auf die Idee und mache die 40 Std. Deine Ärztin wird schon wissen warum Sie dich aus dem Verkehr ziehen will. Lg


MaryMay

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Vielen Dank für eure moralische Unterstützung! Ich denke nur werdende oder bereits Mütter können das nachvollziehen und schließlich bedeutet eine AU Bescheinigung dass der AG umsonst zahlt und ein Teilzeit BV wird von der KK übernommen. So verliert niemand, aber dennoch Arbeit bleibt liegen und andere begangenen dir mit Missverständnis und das auch noch Frauen, die entweder das selbe durchgemacht haben oder denen es noch bevorsteht! Ich bin nur froh selbst werdende Mütter niemals verurteilt zu haben. Hatte schon immer einen Heiden Respekt vor einer Schwangerschaft weil ich aus meinem Freundeskreis weiß wie schlimm solche verlaufen können und ganz ehrlich ich bin schon mal der Dusch ohnmächtig geworden und zusammengefallen, trotzdem fuhr ich nach einer Untersuchung beim Notarzt nach Hause und blieb nicht über Nacht zur Beobachtung, sondern saß am nächsten Tag auf der Arbeit! Ich weiß was es heißt sich aufzuopfern und einzustecken. Tatsache ist, dass dir niemand dankt und der eigene Perfektionismus steht einem im Wege. Ich versuche Kraft aus der zusätzlichen Freizeit für mein Baby und mich schöpfen und bis zum Mutterschutz durchhalten. Danke nochmal für Euren Lieben Ratschläge!


TireaLynn

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Wann immer du ein schlechtes Gewissen hast, beantworte dir folgende Fragen ehrlich: A. Ist deine Arbeit/dieses Projekt die Gesundheit deines Kindes und dir selber wert? B. Könntest du dir verzeihen wenn dem Knirps etwas passiert oder würdest du dich fragen "hätte es etwas geändert wenn ich kürzer getreten wäre "?


MaryMay

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Danke! Heute sieht es schon besser aus! Ich muss einfach selbstbewusster werden was mein Privatleben angeht. Man definiert sich heutzutage oft durch die geleistete Arbeit und ohne ist es so als hätte man keinen Sinn mehr und man macht sich angreifbar! Hauptsache ist jetzt wirklich nur, dass es meinem Baby und mir gut geht! Vielen Dank für eure lieben Statements. Lg


blacky1981

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Ich arbeite auch im Büro und habe seit Mitte September ein Teil-BV. Meine FÄ hat mir quasi auch die Arbeitszeit um 50% reduziert, da ich schon sehr früh vermehrt Übungswehen hatte bzw. habe. Mein Chef und die Kollegen haben es ganz entspannt aufgenommen, zumal sie auch wissen, dass ich aus gesundheitlichen Gründen weniger arbeiten muss. Ich habe auch kein schlechtes Gewissen, weil es für meine und die Gesundheit meiner Tochter ist. Man muss sich einfach davon frei machen, dass man den Kollegen nun seine Arbeit aufhalst o. ä. Da ist auch der Chef gefragt, eine Lösung zu finden. Schliesslich wird man (in den meisten Fällen) eh bsld ersetzt. Geniesse Deine Schwangerschaft und denke in erster Linie an Deinen Bauchzwerg und Dich!


HeyDu!

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Grüße aus dem September 19... ich bekam aus gesundheitlichen Gründen die 4 Stunden täglich verdonnert. Meine Kollegin war anfänglich total happy über mich als neue Kollegin. Kannte mich ja als fleißig. Wollte Projekte auf meinen Schreibtisch schieben... und war daher nach Verkündung der Neuigkeiten wie ausgewechselt. Sie wusste A) ich bin spätestens zum Mutterschutz weg und B) ich würde ihr keine Arbeit mit 20 statt 40 Stunden abnehmen. Sie hatte dementsprechend auch keine Lust auf kurze Fragen oder gar Einarbeitung :-D Da man sich dann mit den 4 Stunden schwer tat und mich gängelte blieb ich dann ganz fern. Der Chef forderte ständig Neues und so musste ich immer wieder zur FÄ. Der war das dann zu bunt. Es folgte das komplette BV. Ich habe und hatte kein schlechtes Gewissen. Wenn ich wieder starte, ist der Chef in Rente und wer weiß wo es nach der EZ weitergeht. BG


Kerstin1609

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Hallo aus dem März-Bus! Ich kann dich absolut verstehen! Vor meiner SS habe ich auch immer Überstunden gemacht und das freiwillige, weil mir das Projekt wichtig war und ich immer versucht habe das beste zu geben. Ich habe sogar krank home Office gemacht, weil ich sonst ein schlechtes gewissen hatte. Mein Chef hat mir damals immer wieder ins Gewissen geredet weniger zu machen. Das weniger hat dann erst geklappt, als ich meine SS verkündet habe. Jetzt darf ich nur noch 7,5h (vertraglich vereinbarte Zeit) arbeiten. Ich muss sagen, dass das schon ne große Umstellung für mich war. Aber die Hormone (besonders das liebe Progesteron) haben es mir einfach gemacht, so dass ich entspannter an die Arbeit ran gehe. Zum Glück geht es mir und dem Zwerg bestens. Ich muss sagen, dass mein Chef, Kollegen und sogar der Kunde hinter mir stehen und auf mich achten ;) Sie machen sich nur sorgen, wie es nächstes Jahr ohne mich laufen soll, aber da versuche ich jetzt schon allen das wichtigste beizubringen ;) und schlussendlich ist doch jeder ersetzbar und es läuft alles weiter ... LG