Monatsforum Februar Mamis 2020

Benötige ein offenes Ohr oder zwei

Benötige ein offenes Ohr oder zwei

PlauerDeern

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Ihr Süßen, heute komme ich mal mit einem ungewöhnlichen Thema um die Ecke. Wie und wo ich anfangen soll, ist schwer. Meine Freundin hat Mitte September eine Totgeburt gehabt, sie hat den kleinen am 19.09. geboren , zwei Wochen vor ET. Sie hat es mir ein paar Tage später dann geschrieben und ich war selbstverständlich auch so unsagbar am Boden zerstört. Zu dem Zeitpunkt wusste sie von meiner Schwangerschaft noch nichts, ich habe es ihr erst später erzählt weil ich nicht wusste , wie sie darauf reagiert nach dem ihr Baby ja gestorben war. Die genauen Umstände zum Tod des Babys kenn ich nicht. Wollte sie ja auch nicht gleich fragen und erstmal die Wochen der Trauer ins Land ziehen lassen. Nun hat sie sich von allein gemeldet und gefragt ob sie uns besuchen kommen kann. Natürlich habe ich direkt zugesagt, wir sehen uns zwar selten aber immer ist es sehr innig und vertraut. Sie freut sich mit mir über meine Schwangerschaft , von Herzen, das merke ich nur ich habe etwas Angst davor , wie man sich kommende Woche so begegnen wird. Ich werde nichts fragen zu ihrem Baby, ich lasse wenn dann sie erzählen, ich möchte ihr eine Stütze sein aber andererseits auch nicht so viel an mich ranlassen, weil wir ja selbst in 5 Wochen zum ersten Mal Eltern werden. Wie würdet ihr damit umgehen, sie wird ja zwangsläufig an alles erinnert, wenn sie meinen Bauch, das eingerichtete Kinderzimmer usw. Sieht. Vielen Dank schon mal für eure Ratschläge, lg Tina


Tinnschen

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Das ist ja eine furchtbare Geschichte! Bei mir hatte auch eine gute Freundin an Weihnachten eine späte Fehlgeburt (15. Woche). Erst habe ich mich auch nicht getraut, Fragen zu stellen, weil ich sie nicht nerven wollte, und wir uns auch nur per Whattsapp geschrieben haben. Aber immer, wenn ich eine kleine vorsichtige Frage gestellt habe, kam innerhalb kürzester Zeit eine Antwort, sodass ich das Gefühl hatte, dass sie gerne "reden" wollte. Parallel habe ich noch viel gelesen zu dem Thema und habe gelesen, dass viele gerne über ihre Erlebnisse sprechen wollen, sich aber nicht trauen, um andere nicht zu belasten. Wenn Du das Gefühl hast, das Thema ertragen zu können, würde ich an Deiner Stelle bei einer ruhigen Gelegenheit fragen "Möchtest Du von Deinem Baby erzählen?" (besser noch: den Namen nennen, wenn Du ihn kennst). Dann merkst Du an ihrer Reaktion, ob Deine Freundin reden möchte oder nicht. Aber es passiert dann nicht, dass ihr euch gegenseitig schonen wollt und beide unzufrieden seid mit der Situation.


Aniek

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Hi PlauerDeern, ein offenes Ohr kannst du ihr gerne anbieten, wenn du das selber natürlich hören kannst. Vlt. sucht sie auch nach der Konfrontation, da ihr euch ja verabreden wollt und sie ja weiß, dass du bald entbindest. Ganz um das Thema werdet ihr bestimmt nicht kommen. Sprich es vorsichtig an oder du wartest ab bis sie von alleine davon redet. Das ist natürlich Situationsabhängig. Vertraue da auf dein Bauchgefühl. Ich finde deine Position auch echt schwierig. Wenn ihr nur smalltalkt, wird das Treffen, denke ich, sehr unangenehm für euch beide werden. LG


engelchen0108

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Schrecklich Eine Freundin von mir hatte auch eine fehlgeburt zu dem Zeitpunkt als ich schwanger war. Sie hat sich auch bei mir gemeldet und bis zum Ende hatte ich immer wieder Angst das sie daran zerbrechen könnte. Wenn sie reden wollte, war ich da. Meine Tochter ist jetzt 3 Wochen alt und sie noch immer an meiner Seite. Wenn deine Freundin reden möchte hör ihr zu, wenn sie schweigen möchte, schweigt zusammen.


goldenbean

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Hallo Tina, ich hatte letztes Jahr eine Fehlgeburt. Zwei meiner Freundinnen sind kurz danach schwanger geworden. Die eine hat es mir sofort erzählt, die andere erst später. Für mich hat es sich komisch angefühlt, dass die eine Freundin mir es erst später erzählt hat. Ich bin ihr deshalb nicht böse, vielleicht hätte sie sowieso erstmal gewartet bis es “sicher” ist. Aber ich wollte ganz normal behandelt werden. Da ist natürlich jeder anders. Sie haben auch beide immer gefragt, wie es mir geht. Und ich habe mit ihnen viel geredet. Das hat mir total gut getan. Ich würde an deiner Stelle einfach fragen, wie es ihr geht und das du immer ein offenes Ohr für sie hast, wenn sie reden möchte. Sie kann dann entscheiden, was für sie am besten passt. Und sie hat das Gefühl, dass du für sie da bist und du dich interessierst. Lieben Gruss!