Ich möchte mich vorstellen

Liebe Februar-Mamis, nachdem ich seit einiger Zeit (Anfang September) bei euch mitlese und das für mich auch ganz hilfreich finde, möchte ich mich euch endlich vorstellen. Hier erst einmal die Kurzfassung: Vorraussichtlicher ET: 04.02.2019 Nickname: HollySykes Name: Alexandra Geburtstag/Alter: 35 Kinder: keine Wohnort: Thüringen Geschlecht des Bauchzwerges: Mädchen so soll/wird unser Bauchzwerg heißen: Wir sammeln Ideen, aber der Funke ist noch nicht übergesprungen Nächster FA-Termin: 24. 10. 2018 Bemerkungen: seit 10 Jahren glücklich verheiratet. Kinderwunsch hat sich aber erst in diesem Jahr eingestellt. Umso faszinierter beobachten wir die stetigen Entwicklungen. *** In der Langfassung möchte ich versuchen euch einen kleinen Einblick in meine bisherige Schwangerschaft zu geben und würde mich an den Themen orientieren, die ihr bisher bereits diskutiert habt. 1. Kinderwunsch Mein Mann und ich hatten nie einen Kinderwunsch und wir waren uns schon bei der Hochzeit einig, dass sollte einer von uns beiden mal Kinder wollen, dass wir uns dann trennen müssen. Wir haben da ganz offen darüber gesprochen. Alles andere wäre wohl dem anderen gegenüber auch nicht fair gewesen. Wir haben eine liebevolle Beziehung und viel miteinander erlebt. Wir sind diverse Male umgezogen (deutschland- und weltweit). Wir sind so unterschiedlich (er ist zum Beispiel 1,90m groß, ich hingegen 1,56m klein) und passen doch irgendwie perfekt zusammen. Vor 3 Jahren haben wir entschieden sesshaft zu werden und unser „Nomadenleben“ aufzugeben. Wir sind nach Thüringen mehr oder weniger aufs Land gezogen (perfekte Entscheidung) und haben kurz darauf ein Haus gebaut. Beim Hausbau haben wir noch darauf geachtet, dass unser Architekt nicht Kinderzimmer in die Pläne schreibt. Im Februar dieses Jahres haben wir dann darüber gesprochen, dass andere in unserer Situation wohl finden würden, dass es der perfekte Zeitpunkt für Kinder wäre. Keine Ahnung, was passiert ist. Wir wollten es mal probieren. Die Idee, dass wir noch ein kleines Wesen in unserer Familie haben, das jeweils zur Hälfte ein Teil von uns ist, war plötzlich doch nicht mehr gruselig. Dass das so einfach klappt, hat uns dann aber doch überrumpelt. Positiv getestet haben wir am 31.05. Den Test hätte ich nicht gebraucht. Ich wusste schon, dass da irgendwas passiert ist. 2. Schwangerschaftsbeschwerden Ich glaube, ich habe ziemlich viele Schwangerschaftsbeschwerden mitgenommen, ohne jedoch übermäßig darunter zu leiden. Mir war die ersten drei Monate übel. Autofahren, auch kurze Strecken, waren schlimm. Übergeben musste ich zum Glück nicht. Ich war in der ersten Zeit auch extrem geruchsempfindlich (Parfum, Kaffee, Käse). Meine Brüste haben anfangs sehr geschmerzt und sind schlagartig größer geworden. Diese Beschwerden habe ich jetzt zum Glück alle nicht mehr. Dafür kämpfe ich im Moment sehr mit meinem Kreislauf. Ich kenn das schon. Da ich auch unschwanger immer einen zu niedrigen Blutdruck habe. Letzte Woche war es so schlimm, dass ich beim morgendlichen Spaziergang (4km querfeldein) mit unserem Hund Probleme gekriegt habe. Ich bin erst ziemlich heftig gestürzt (beide Knie sind blau und aufgeschrammt) und dann scheinbar 20m weiter auf der Straße ohnmächtig geworden. Die Temperaturen lagen bei 3 Grad und ich muss mind. 10 Minuten so gelegen haben, ehe ein LKW-Fahrer mich gefunden hat. Der hat mir erstmal was zu trinken gegeben und mich nach Hause gebracht. Ich war nicht beim Arzt. Das war nur ein Kreislaufkollaps, wie ich es schon kenne. Auf den Bauch bin ich scheinbar nicht gefallen und die Kleine strampelt weiter kräftig in meinem Bauch. Ich neige leider dazu, an meine Grenzen und darüber hinaus zu gehen. Das werde ich noch lernen müssen. Ansonsten habe ich auch mit Sodbrennen, Vergesslichkeit, einer dauerverstopften Nase und Rückenproblemen zu kämpfen. Wobei die Rückenschmerzen vermutlich von meiner Hüftdysplasie kommen. Bisher ist das aber alles auszuhalten 3. Arbeit Ich habe schon immer gern gearbeitet und auch schon viele verschiedene Stellen inne gehabt. Ich habe aktuell das erste Mal überhaupt eine unbefristete Anstellung und einen ziemlich großen Arbeitgeber. Daher war ich überrascht, dass mich die Personalabteilung in Zusammenarbeit mit meinen Vorgesetzten haben Spießruten laufen lassen, seit ich mitgeteilt habe, dass ich schwanger bin. Ich habe das sehr früh getan, da ich mit schwierigem Klientel (potentiell gewaltbereit und hohe Ansteckungsgefahr) zusammenarbeite. Daraufhin ist erstmal 6 Wochen nichts passiert und ich habe ganz normal weitergearbeitet. Wo ich früher keine Berührungsängste hatte, habe ich mich jetzt doch vorsichtiger im Job bewegt und meine Kollegen haben mich da auch sehr unterstützt. Wir arbeiten seit 2 Jahren stark (50%)unterbesetzt, ohne dass unsere Personalabteilung an einer Problemlösung interessiert gewesen wäre. Diesen Stress habe ich bis zu diesem Zeitpunkt hingenommen. Aber auch das konnte ich nicht mehr so leicht wegstecken. Die Personalabteilung auf meine Situation und die Pflichten des Arbeitgebers hinsichtlich Mutterschutz angesprochen, reagierten die total überraschend. Die haben mir vorgeworfen, ich könnte mir die Schwangerschaft auch ausgedacht haben. „Da könnte ja jeder kommen“ habe ich von 4 verschiedenen Personen gehört. Nach 9 Wochen haben sie es dann endlich glauben müssen. Passiert ist dann trotzdem wieder nichts. Ich habe dann auf einen Termin beim Betriebsarzt bestanden und Einsicht in die Gefährdungsbeurteilung meiner Stelle gefordert. Der Betriebsarzt und die Gefährdungsbeurteilung kamen zu dem Ergebnis, dass ich keinen Kundenkontakt mehr haben darf. Mein Vorgesetzter wollte das aber erst umsetzen, wenn er das auch in einem schriftlichen Gutachten bekommt. Hat er gekriegt. Er wies mich dann an, ich sollte meine Bürotür währen der Arbeitszeit abschließen Auf die Frage, ob das im Notfall (Brand oder sonstwas) nicht etwas unpraktisch sei, hatte er auch keine Antwort. Dafür war er aber der Meinung, dass man als Schwangere für zwei arbeiten kann. Diese Zeit war zum Heulen und hatte auch körperlich Spuren hinterlassen. Ich hatte nur noch Kopfschmerzen, ich konnte nicht mehr schlafen. Sobald ich ansatzweise zur Ruhe kam, bekam ich Herzrasen. Ich war dann erst einmal krankgeschrieben und mir ging es langsam besser. Meine Frauenärztin hat mich dann aber Mitte September ins Beschäftigungsverbot geschickt. Zum Stress kam aber noch dazu, dass ich eine zu tief sitzende Plazenta und eine Plazentainsuffizienz habe. Darüber versuche ich mich aber erstmal nicht wahnsinnig zu machen. Ich soll mich schonen und die Füße hochlegen. Das liegt mir leider gar nicht, aber wie gesagt: Ich arbeite daran. Allmählich überwinde ich auch den „Arbeitslos-Blues“. Mein heißgeliebtes Ehrenamt (Pressebetreuung in einem Fußballverein) lasse ich jetzt auch erst mal ruhen. 4. Outing Ich war anfangs ganz sicher, dass wir einen Jungen kriegen. Mein Mann wünschte sich von Anfang an ein Mädchen. Der chinesische Empfängniskalender hat einen Jungen vorhergesagt. Im Laufe des Sommers hatte ich immer mehr das Gefühl, dass wir doch ein Mädchen kriegen. Ich hab dann auch angefangen, nur noch von kleinen Mädchen zu träumen. Am 19.09. waren wir dann zusammen bei der Feindiagnostik und da hat sich bestätigt, dass wir eine kleine Tochter kriegen. Ich bin von dem Gedanken immer noch total gerührt und wir freuen uns riesig. 5. Kindsbewegungen Die ersten eindeutigen Kindsbewegungen habe ich am 14.08. gespürt. Aus dem anfänglich leichten Anklopfen sind in der Zwischenzeit amtliche Turnstunden geworden. Ich merke genau, wo die kleinen Füßchen gerade sind und wenn sie einen Purzelbaum macht. Das ist so beruhigend. Die heftigsten Bewegungen merke ich immer abends kurz vor dem Einschlafen und morgens kurz vor dem Aufstehen. Da ist die kleine Maus mittlerweile sehr zuverlässig. Sobald der Papa jedoch seine Hand auf den Bauch legt, ist sofort Ruhe. Er hat erst einmal das Glück gehabt, Kontakt aufnehmen zu können. Dafür spricht er immer mit ihr. 6. Babybauch Mit der Gewichtszunahme hatte/habe ich schon so meine Schwierigkeiten (bisher 7kg bei einem Ausgangsgewicht von 60kg) auch wenn mir natürlich klar ist, dass das so sein muss. Mein Bauch wächst schubweise. Dafür habe ich das Gefühl, dass ich an Armen und Beinen abgenommen habe. Eure Bauchbilder hingegen finde ich ganz und gar zauberhaft und ich will mir Mühe geben, das ein oder andere Bild beizusteuern. 7. Vorbereitungen/Nestbau Bisher habe ich erst mal nur einen irren Putzfimmel entwickelt. Ich miste aus, was das Zeug hält und schaffe Platz, als wollte eine ganze Fußballmannschaft bei uns einziehen. Gekauft haben wir bisher das Babybett, die Wickelauflage und den Stubenwagen. Die Möbel haben wir von einem Schreiner, der heimisches, unbehandeltes Holz verwendet, anfertigen lassen und sind wunderschön geworden. Wir haben uns u.a. aus ökologischen Gründen für Stoffwindeln entschieden und uns von einem befreundeten Pärchen mit Baby überzeugen lassen. Kinderwagen, Bekleidung und alles andere sind noch Zukunftsprojekte. Alles in allem geht es meiner Kleinen im Moment sehr gut und ist zeitgerecht entwickelt und auch mir geht es eigentlich gut. Ich freue mich auf den Austausch mit euch und hoffe, dass wir und die kleinen Menschlein in uns bei bester Gesundheit die Zeit bis Februar genießen können!! Herzliche Grüße an alle Holly Sykes (Name ist aus einem Roman geklaut)