Wellifreund
Hallo ich wollte mal ganz schnell den Geburtsbericht von meinem Zwerg nachreichen.
Jo, wo fängt man an. Am Samstag dem 1.2.. Das war ein ganz normaler arbeitsreicher Samstag, wie jeder andere auch. Männe war arbeiten und kam erst kurz nach 4 heim, daher haben wir seine Geburtstagstorte auch erst so spät gefuttert. Gegen Abend hatte ich mir nochmal ein Bad gegönnt, dazu hatte ich in dieser Schwangerschaft nur äußerst selten mal Zeit gehabt. Anzeichen dafür, dass ich irgendwas tun könnte, gab es keine. M. hatte mal kurz bisschen von inne gegen den Muttermund gedrückt, aber das hat er schon seit Wochen immer mal gemacht.
Als ich meine Kleine dann ins Bett brachte, hat er noch etliche Male gegen ihre Hand getreten, das fand sie toll. Ich bin dann entgegen meiner eigentlichen Pläne gleich neben ihr eingeschlafen. Irgendwann gegen Eins war ich nochmal auf der Toi. Auch da alles ruhig.
4:30 Uhr wache ich auf, weil ich mich offenkundig gerade bepinkelt hatte doch irgendwas war komisch, da kam nochmal ein Schwall und nochmal also habe ich mit der Hand erstmal eine Geruchsprobe nehmen wollen, ob das denn wirklich Pipi ist.
Hand wieder unter der Decke raus und es war auf den ersten Blick klar, das ist weder Pipi noch Fruchtwasser. Alles voller Blut. Panik. So konnte ich nicht aufstehen, ohne den gesamten Teppich zu versauen, soviel stand fest. Nach Männe rufen, der schlief im Wohnzimmer auf der Couch, hätte neben meinen Kindern wahrscheinlich auch alle Nachbarn wach gemacht und meine Tochter, die neben mir lag sowieso. Also hab ich die Kleine wach gemacht, sie soll bitte Baba wecken. Sie auch losgestiefelt. Männe kam dann und war sehr irritiert, ob ***** geweint hätte, oder was denn los sei, dass ich ihn wecke. Ich sage ihm, dass ich blute und dass er einen RTW rufen soll und mir ein Handtuch bringen. Er geht in aller seelenruhe ins Bad, der Schrank mit den Handtüchern, war direkt hinter ihm Kommt wieder mit nem kleinen Tuch für die Hände. Sehr hilfreich. Ich ihn angeraunzt er möge doch mal das Rote Badetuch hinter ihm aus dem Schrank nehmen. Das hat er dann auch endlich her gegeben. Von Telefon noch nichts in Sicht Ich mit fettem Handtuch zwischen den Beinen hinter ins Bad, kurz auf die Toi, wo ich dann tatsächlich doch noch etwas Pipi losgeworden bin, aber auf normalem Weg. Wieder Handtuch zwischen die Beine, abduschen. Männe kam dann auch den hab ich gebeten, mir vielleicht mal das Telefon zu bringen. Hat er dann tatsächlich auch mal gemacht. Ich also noch unter der Dusche stehend den RTW gerufen. Das Blut wegzuduschen hatte ich inzwischen aufgegeben, das floss viel zu schnell nach. Der kleine war im Bauch muxmäuschenstill und ließ sich auch nicht wecken. Raus aus der Wanne. Das Bad sah aus als hätte man da gerade einen Splatter gedreht Habe ganz fix das Blut aus der Wanne weggespült und die Toilette von den heftigsten Spuren befreit, alles mit dem Handtuch zwischen den Beinen. Leider war Töchterchen auch mal kurz im Bad und hat sehr viel mitbekommen. Ich hoffe dass sie keinen seelischen Schaden genommen hat.
Meine blutigen Klamotten hat dann tatsächlich mal Männe in die Waschmaschine gesteckt ohne dass ich vorher was gesagt habe
Zurück ins Schlafzimmer einen Rock, nen Pulli, Socken und nen BH angezogen, aufs Bett gesetzt und gelauscht, wann der RTW denn kommt. Männe hat mir das Handy noch in die Handtasche und ein Ladekabel dazu.
Als der RTW draußen ankam, hört man ist ja ein großes Auto und mitten in der Nacht ist eh nichts los, hab ich mit ***** noch fix gekuschelt, ihr gesagt, dass ich sie lieb habe und dass Papa gleich mit ihr im Bett weiterkuschelt. Dann hab ich meine Jacke angezogen, die Tasche geschnappt und bin raus in den Flur. Männe öffnete die Tür und brachte meine Schuhe in den Flur. Die hab ich dann aber lieber vor der Tür angezogen, dachte wenn dass Handtuch beim Schuhe anziehen verrutsch und was tropft dann lieber auf den Steinboden, als auf den Teppich.
Die beiden jungen Männer nahmen mich dann mit runter. Im RTW musste ich mich dann aber hinlegen, Mutterpass und Karte hingeben. Wurde immer wieder gefragt, ob da Wehen wären, da waren aber noch keine. Nur dreimal ein nettes ziehen vorne im Bauch, aber keine Wehen. Die ca 5 Minütige Fahrt ins KH dauerte ewig. Der kleine gab immer noch kein Lebenszeichen von sich.
Im KH angekommen sprintete der Fahrer mit der Versicherungskarte zur Notaufnahme und der andere öffnete solange das Auto. Ich wurde dann auf der Liege vorbei an der Notaufnahme, wo wir die Aufkleberchen und den Papierkram mitbekamen hoch zum Kreissaal gefahren. Da wurden wir schon erwartet.
Ich durfte von der Liege direkt aufs Kreisbett umziehen und die Hebamme hatte das CTG schon angeworfen. Sie fragte dann, wo wir immer die Herztöne gefunden haben, ich zeigte die Stelle, sie legte den Knopf drauf und sofort Ich habe erstmal ne Runde geheult. So froh war ich zuletzt nach dem Autounfall mit F. im Bauch die Herztöne von einem Kind zu hören.
Von da an wurde permanent CTG geschrieben. Eine junge Ärztin kam mit dem mobilen US dazu, und hat mir so allerhand Fragen gestellt, nach vorherigen Geburten, Ausschabungen, Lage der Plazenta Besonderheiten in der SS, ob ich einfach so aufgewacht bin, oder ob ich durch Schmerzen wach wurde. Sie hat dann auf der Suche nach einem eventuellen Riss in der Gebärmutter ganz lange geschallt, aber zum Glück nichts gefunden. Nebenbei wurde der Zugang gelegt. Das leichte Ziehen im Unterleib aus dem RTW entwickelte sich zu leichten Wehen. Abstand zuerst alle 5 Minuten, ging aber sehr schnell auf alle 2 Minuten runter. Die Wehen dauerten anfänglich nur so 20 Sekunden verlängerten sich aber rasch auf eine normale Minute. Gegen halb 6 waren die dann schon regelmäßig alle 2 Minuten da und als Wehen erkennbar, waren allerdings noch sehr gut zu ertragen. Geblutet habe ich immer noch ganz ordentlich. Alle 10 Minuten waren 2 solche riesigen Wöchnerinnenvorlagen voll.
Irgendwann zwischen dreiviertel und um 6 stand dann der Chefarzt noch in zivil an meinem Bett. Herzlichen Dank, ich liebe fremde Männer im Kreissaal. Der verschwand zum Glück nach einem Blick aufs CTG gleich wieder. Ich fragte die hebamme, ob sie mal schauen kann, ob die Wehen was bewirken. Nein durfte sie nicht, wegen der Blutung wollte der Chef das selbst machen kam als Antwort, meine Begeisterung könnt ihr sicher lebhaft nachempfinden. Sie verlies dann kurz den Kreissaal und ich war mit der Ärztin alleine, die immer wieder mal kurz schallte.
Kurz darauf kam die Hebamme dann aber wieder und durfte mich jetzt doch untersuchen. Befund Mumu 3 cm geöffnet, Blase noch weich ??? bis dahin dachte ich das wäre Blut und Fruchtwasser, das klang aber anders.
Gegen Viertel Sieben kam dann eine neue Hebamme, die hatte Bereitschaft und wurde extra für mich gerufen. Die war dann auch fast die ganze Zeit für mich da. Die Wehen hatten sich zwischenzeitlich auch verstärkt und an die erste starke Wehe hatte sich jedes mal eine zweite leichte Wehe angehangen, die mir besonders fies, weil ja offenkundig nutzlos erschien.
Aufstehen durfte ich immer noch nicht, wodurch die Wehen auch nicht richtig angreifen konnten. Der Chefarzt schaute immer wieder mal rein, lies mich aber weitestgehend in Frieden. Er erklärte einmal kurz, dass beim kleinsten Zuckelchen auf dem CTG ein Kaiserschnitt gemacht werden muss und er beriet sich mit der Ärztin, was das denn nun für ne Blutung wäre. Irgendwann waren sie sich handeleinig, dass es eine beginnende Plazentalösung war.
Die meiste Zeit sprang irgenjemand um mich rundrum, aber das CTG vom kleinen war die ganze Zeit in Ordnung. Ich bekam nebenbei den Papierkrams zum lesen und ausfüllen, das hat ganz gut abgelenkt, die Wehen konnte ich zu der Zeit auch noch sehr gut veratmen.
Ich bettelte immer wieder, doch endlich mal aufstehen zu dürfen, um die Geburt voran zu bringen, das wurde aber bis kurz nach 8 immer wieder abgelehnt.
Dann wurde entschieden, dass der Kleine so ne Kopfsonde bekommt, dass ich mal aus dem Bett raus kann. Die lag dann 20 nach 8 auch endlich, Muttermundbefund 5 cm kein Wunder, so ganz ohne Schwerkraft. Als die Sonde lag, durfte ich aber vom Bett runter, durfte auch kurz auf die Toi und das brachte dann endlich Wehen, wie sie sein sollen.
Ich tigerte noch paar Wehen lang im Kreissaal rum, erbettelte erstmal ein Schmerzmittel und dann wurde mir so schwindelig, dass ich wieder aufs Kreisbett musste.
Die Wehen waren jetzt echt eklig und ich auch. Ich bettelte die Hebamme nach einer PDA an, die holte die Ärztin, die das ablehnte, weil man die bei den kurzen Wehenabständen nicht mehr legen kann. Ich erfragte, ob man nicht kurz nen Wehenhemmer geben könnte, um die PDA zu setzen, ne kann man nicht.
Ich hatte sowas von keinen Bock mehr auf Entbindung und brachte das auch sehr lautstark zum Ausdruck. Die Wehenpausen hatten sich inzwischen komplett verabschiedet, ich hatte also eine starke Wehe, eine schwache Wehe, herrlich. Die starken Wehen habe ich dann nur noch verschrieen.
Dann kam eine erste Presswehe, die habe ich tapfer ohne pressen ausgehalten, habe die Hebamme während der leichten Wehe danach gefragt, ob sie mal schauen kann, ob ich mitpressen kann. Nö kann sie nicht, ich wurde ja erst vor 20 Minuten untersucht und das kann gar nicht sein
Ich habe mich dann noch 4 weitere Presswehen lang beherrschen können, während der sich die Hebamme weigerte mal zu schauen, bei der nächsten hatte ich dem Pressdrang nichts mehr entgegenzusetzen. Einmal pressen Kopf zu sehen, zweimal pressen Kopf da beim dritten mal Sohnemann da, konnte also offenkundig doch sein, dass die Eröffnung komplett war.
Sie hat den Kleinen dann abgenabelt und die Sonde entfernt und dann durften wir kuscheln.
Ich war so unendlich erleichtert, dass das alles so gut ausgegangen ist, so ne bescheidene Geburt hatte ich noch nicht.
Die Plazenta rutschte sehr schnell nach, aber das hatte sicher auch keiner anders erwartet.
Nach 20 Minuten nahm die Hebamme dann M. zum vermessen mit und habe Männe angerufen. Der hat am Telefon nur geheult und gleich wieder aufgelegt.
Ich wurde dann schnell genäht, nichts weltbewegendes nur 4 Stiche und an den Wehentropf gehangen, weil wir das Blutbad nach Töchterchens Geburt nicht wiederholen wollten. Hat auch ganz gut geklappt, ich habe zwar stark geblutet, aber nicht wieder so ne überschwemmung gemacht, wie bei der kleinen. Eisentabletten durfte ich trotzdem gleich von Anfang an schlucken, weil ich doch so ein kleines bisschen Blut verloren hatte.
an alle, die bis hierher gekommen sind.
Wow, da haste echt was mitmachen müssen, du arme. Aber ich finde toll wie du schreibst, erstens ein bisschen unterhaltsam &357;&
842; und zweitens so ehrlich...tut ganz gut zu lesen dass ich nicht die einzige bin, die im kreissaal gebettelt hat und sich aufgeführt hat...hihi...mit dem Baby ist alles ok, oder? Hoffe dir gehts trotz des vielen blutes gut,
lg caro
Ich schleich mich mal aus dem Mai-Bus ein. Was für eine unverschämte Hebamme, haben die denn gar keinen Respekt vor den Frauen? Bei mir dauert MuMu-öffnung von 0 auf 10 cm zwischen einmal 45 und einmal 30 Minuten, die Hebamme war zwar auch jedes Mal sehr verblüfft das das so schnell geht, hat aber immer nachgeschaut was sich am MuMu getan hat. Das dauert ja nun wirklich nicht lange! Junge junge Hut ab, tolle Geschichte und alles Gute für Euch!!
Wahnsinns Geschichte und Glück, dass alles doch gut verlief. Jetzt brauchst du sicherlich erstmal Zeit, um das zu verarbeiten! Auf jeden Fall Herzlichen Glückwunsch zu deiner Maus mit mega Auftritt! Lg