Mitglied inaktiv
Habt ihr auch schon davon gehört? Was sagt ihr dazu? Spiegelt es das wieder, was ihr von euren Mitmenschen mitbekommt? Oder ist es eurer Meinung nach übertrieben? Fühlt ihr euch manchmal selber überfordert? Gibt man so etwas überhaupt offen zu??? Und wenn nicht: warum? Ist der Druck der Mitmenschen so hart, oder setzt man sich selber zu sehr unter Druck? So, hier mal mein Versuch die Wogen ein bisschen zu glätten und mal wieder ein ernsthafteres Thema passend zum Forum anzustreben :) Ich selber fühlte mich in der Schwangerschaft teilweise überfordert, obwohl Luisa da noch garnicht da war. Die ganzen Gedanken halt, die man sich so macht, wenn man das erste mal Mama wird. Als Luisa dann da war, war es anfangs auch schwer und ich muss sagen, ja, ich war manchmal überfordert. Ich hab schon Glück mit einem super pflegeleichten Baby, aber wenn sie doch mal schrie, fühlte ich mich absolut hilflos und hab schon mal mitgeweint. In solchen Momentan dachte ich auch, ich wäre überfordert. Mittlerweile habe ich dieses Gefühl schon lange nicht mehr gehabt. Ich denke, dass ich kurz nach der Geburt zeitweise labiler war. Je mehr Routine ich bekomme und je weiter weg die Schwangerschaft geht, desto seltener kommt es. Aber ich habe ja auch nur ein Kind, einen Mann,einen Haushalt und einen Job. Was ist mit den Mamas, die mehrere Kinder haben? Meint ihr, dass jene eher überfordert sind? Und wenn sie dazu noch jobben, oder sogar mehrere Jobs haben??? Oder meint ihr, es liegt eher an der Persönlichkeit und an der Psyche einer Frau, wie schnell sie überfordert ist? Meine Mutter z.B. hat 4 Kinder und hat schon immer gearbeitet. Sie hat ein riesen Haus, war täglich vollzeit in der Uni arbeiten und trotzdem die Ruhe in Person...sie kochtselber, putzt selber, hatte nie eine Haushaltshilfe, etc......ich habe sie nie mit uns überfordert gesehen. Ich denke, dass viel mit der menschlichen Psyche zu tun hat. Wie seht ihr das??? Was schützt uns davor, sich überfordert zu fühlen? Finanzielle Sicherheit? Rückhalt des Partners?
....der Absatz mit dem "Wogen glätten" Bezieht sich nicht auf das Forum hier ;)
Ich hab den Thread auch im Januar-Forum eröffnet, nicht dass ihr euch wundert!
Also ab und zu fühle ich mich überfordert. Vorallem in solchen Situationen wenn alles schief läuft. Wenn also mein Großer meint er muss den ganzen Tag rumbocken, Menne mit einem Gesicht wie 100 Tage Regen durch die Wohnung läuft (und ich mich gar nicht traue ihn um etwas zu bitte), und Melina nur am weinen ist. Dann würde ich mich am liebsten in Luft auflösen. Denn dann kommen die selbstzweifel, ob man auch alles richtig macht, was man besser machen könnte usw. Oder wenn Melina den ganzen Abend nur am schreien ist und einfach nicht in den Schlaf findet und ich wieder auf mich alleine gestellt bin (weil Menne der Meinung ist, er kriegt sie eh net beruhigt und sich dann lieber mit Kopfhörer an den PC setzt und spielt). Aber wenn ich dann mal versuche darüber zu reden, kommen solche Sprüche wie, stell dich net so an, du hast es ja so gewollt. Oder "ich hab 3 Kinder großgezogen und die waren altersmäßig nicht so weit auseinander". Aber solche Situationen sind gottseidank nicht so häufig und ich merke, dass ich aus jeder dieser Phasen gestärkt hervorgehe. Denn was mich nicht umhaut macht mich stärker. LG
Huhu... Also ich glaub es gibt keine Mutter die nicht in bestimmten Situationen überfordert ist - und die gab es auch noch nie. Ich fühle mich auch überfordet, schon relativ regelmässig: Ich habe drei Kinder - mein ältester kommt anscheinend grad in die Frühpupertät, ist ein typischer Schulverweigerer, fordert extrem viel Aufmerksamkeit. Mein Kleiner fordert nichts, hat Wahrnehmungsstörungen mit Verdacht auf Autismus und muss rund um die Uhr beobachtet und auch intensiv gefördert werden. Mia ist dagegen am pflegeleichtesten - sie ist immer dabei. Dann hab ich noch viele Haustiere, den Haushalt und eigentlich müsste ich noch arbeiten, was ich momentan aber definitiv nicht schaffe. Auch der Haushalt bleibt sehr oft auf der Strecke, wenn ich mich ordentlich mit meinen Kindern beschäftigen will. Ich bin seit 5 Jahren nicht mehr mit meinem Mann allein aus gewesen - ich hab keine Familie, die mal die Kinder nimmt. Von morgens bis spät abends/nachts bin ich rund um die Uhr ausschliesslich für meine Familie da und ich merke zusehends wie ich mich selbst aus den Augen verliere: Ich steh um 6 Uhr auf mittlerweile, damit ich wenigstens eine halbe Stunde am Tag Zeit für mich selbst habe. Im Tran und voll verschlafen, was auch nix bringt. Dann stehen die Kids auf, Mann schläft. Frühstück machen, danach Mia füttern - mir bleibt keine Zeit was zu essen. Mein Mann steht auf, ich fütter die Tiere, fang mit dem Haushalt an. Dazwischen Mama hier und Mama da. Mein Mann arbeitet und ich kümmer mich gleichzeitig um Haushalt, die Jungs und Mia. Das ist kaum machbar, da ich kaum was schaffe. Dann Mittagessen für Mia kochen, füttern, wickeln, Jungs Mittagessen machen, Mia will schlafen (tagsüber muss ich sie in der Wippe schaukeln oder tragen sonst kann sie nicht einschlafen). Dann arbeiten - zumindest versuchen. Mama hier, Mama da - Mama gehen wir raus? Mama gehen wir auf den Spielplatz - geht nicht - muss noch arbeiten. Mein Mann: Was essen wir heute? Er will Lasagne - natürlich selbst gekocht - ist auch gar keine Arbeit - die Wäsche stapelt sich über einen Meter hoch, ich muss einkaufen und wieder die Tiere füttern. Dazwischen immer die Kinder - Mama spielst du was mit uns, Mama was machst du da? Raus mit den Kids - auspowern, bei schlechtem Wetter was bauen/spielen. Dazwischen Mia füttern, wickeln. Kaum setz ich mich mal hin zum arbeiten - arghhh - mein Mann... du musst noch dies machen, hast du schon das gemacht, ist das endlich fertig - Mann bestell das Tierfutter - Mann: Du magst mich gar nicht mehr! :-( Keine Zeit, muss essen kochen. Vorher noch schnell ein Telefonat mit meiner Freundin - abgewürgt, hab keine Zeit muss kochen, Mann will Lasagne. Ich koch - Mama darf ich dir helfen? Katzen denken sich - Küche, kochen - da fällt was ab - schrei brüll kreisch - wir betteln mal. Ich koche mach gleichzeitig die Wäsche und bastel noch nebenbei mit den Kindern. Mama der hat mir den Kleber geklaut - Mamaaaaaa der hat mich getreten. Mann: Wann ist denn endlich das Essen fertig? Später - Lasagne dauert. 20 Uhr ist es schon. Lesestunde für den Schulverweigerer. Knatsch, Heul, schrei, brüll ich kann das nicht Mama... wein... Keine zeit, muss Wäsche fertig machen und koche noch - lies einfach weiter. Kleiner Sohn muss sein Zimmer aufräumen - immer vorm essen. Kreisch, schrei, brüll - gut - gibt so lange kein Essen bis du fertig bist. Essen fertig - Mann meckert - hat das lange gedauert. Wäsche ist immer noch nicht fertig. Am nächsten Tag entdecke ich, dass die Katze auf die frischgewaschene Wäsche gepisst hat und ich wieder von vorn anfangen kann. Essenszeit - Ruhe - ne doch nicht - Mia will auf den Arm, klaut die Gabel - hier nimm nen Löffel. Erste Nahrungsaufnahme des Tages für mich - es ist 20.30 Uhr. Hurra ich sitze! Mama bla bla bla Mama blä blä blä text zu. Ich bin müde. Kleiner Sohn hat aufgeräumt, sich in die Hose gepisst. Essen ist für mich beendet - kleinen Sohn duschen, essen geben - es ist 21 Uhr - Mia hat Hunger. Mia waschen, bettfertig machen, füttern - dazwischen die Kinder bettfertig machen, Nacht sagen - weg mit denen. Mia ins Bett bringen. Tiere füttern Es ist 22.30 Uhr. Hinsetzen - fernsehen? Mann: Hast du jetzt den Flyer endlich fertig? Nix mit ausruhen - arbeiten ist angesagt. Einfach irgendwas hinkrakeln - mir fallen die Augen zu. 23.30 schnell duschen, vorehelichen Pflichten nachkommen 0.30 ich will schlafen Mann: Schläfst du etwa schon? Ferienzeit ist der pure Horror - so geht das bei uns täglich - wenn wenigstens keine Kunden kommen. Wenn doch - dann ist hier Land unter. Und da soll man nicht überfordert sein? Wie kann ich so viel schreiben, wenn ich doch nie Zeit habe? Ich hab gewartet bis mein Nudelwasser kocht - Mia hat geschlafen und die Jungs räumen auf. Liebe Grüsse Joelina
Zuerstmal @ joelina
Das klingt sehr chaotisch für mich (ist nicht bös gemeint). Was ich nicht genau herauslesen konnte ist, was arbeitest du?
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Ich habe 5 Kinder (09/2000, 07/2003, 12/2004, 08/2007, 01/2009), mein Mann ist von früh 7.20 bis abends 18 - 18.30 Uhr arbeiten und spielt 2 bis 3 mal die Woche den ganzen Abend ein online Spiel.
Aufstehen ist hier ab 6 uhr ca. Aber nicht ich, neeeeeeeee, einer nach dem anderen trudelt so langsam aber sicher ins Schlafzimmer ein und fragt, ob es Zeit zum aufstehen ist. Alle werden anch unten beordert, wo sie bissl spielen können, was sie auch tun - meistens sogar ruhig . Wenn ich pech hab kommt Nr. 2 oder Nr. 1 derart laut gepoltert, dass Mariella wach ist und das grad an Tagen, wo sie eh schon die Nacht zum Tag gemacht hat. Sehr nervig. Hab ich Glück und sie wird nicht wach, steh ich spätestens 6.15 (Ferienzeit 7 Uhr) auf. Und wenn wir dann noch Glück haben ist auch mal der Frühstückstisch gedeckt. Wenn nicht, tun wir das fix (innerhalb 5 min ist das fertig). Gefrühstückt haben wir gemeinsam dann innerhalb 20 bis 30 min. 7.20 Uhr verlässt mein Mann das Haus. In der Schulzeit verlässt der Grosse das Haus 6.55 und geht zum Bus, ich bringe Nr. 2 und 3, nach den Ferien Nr. 3 und 4 in den KiGa und dann einkaufen oder Haushalt. In den Ferien ists etwas anders: Dann gehen die 3 grossen wenn sie gut gelaunt sind nach oben spielen, während ich versuche den Spagat hin zu bekommen zw. Spülmaschine, Waschmaschine, Frühstückstisch abräumen, Stillen und dem Versuch den 2 Jährigen aus dem Mülleimer zu fischen (und nein, der bekommt schon genug zu essen, er muss also nicht zwingend im Müll kruschpeln). Das sind so Situationen, wo ich mir leicht überfordert vorkomme ab und an. Nach aller spätestens 20 min kommen von oben die ersten streitgeräusche und ich verschiebe Haushalt nach ganz, ganz hinten, wichtig ist nur, dass Spülmaschine und Waschmaschine bzw. Trockner laufen. Dann verlassen wir eigentlich auch immer das Haus und gehen auf einen Spielplatz, oder wie gestern 4 Stunden in den Wildpark etc. pp. Da ist mir das Haus dann echt erstmal schnurze. Gegen Mittag kommen wir dann heim, dann leg ich die beiden kleinsten zusammen hin (also schon jeden in sein eigenes Bett). Seit gut 2 Wochen klappt das auch klasse. Die 3 Grossen dürfen dann 1 Stunde TV schauen, in der Zeit wird halt gesaugt, gewischt und halt sauber gemacht. Bis dann Nr. 4 aufwacht hab ich Freizeit, in der Zeit spiele ich entweder mit den grösseren, oder mit nur einem, oder setz mich mit einem Käffchen an den PC. Aber nicht, dass ihr nun denkt in der Zeit ist hier Freide Freude Eierkuchen? neeeeeeeee, die Kloppen sich hier schon teilweise echt heftig, vorallem leider verbal, hauen und treten trauen sie sich nicht, wird absolut nicht geduldet. Da wo ich eigentlich am meisten austicke ist, wenn sie absolut alles ignorieren was ich sage, dann fühle ich mich schon auch überfordert, weil ich nicht weiss, was ich anziehen soll, dass man mich und mein Gesagtes hier mal ernst nimmt und auch annimmt. Die Nachmittage verlaufen dann mit normalem kindlichen Rumgezicke, Geheule, Gestreite, Geschreie mal draussen, mal drinnen, je nach Wetter. Mal auf Terasse im Garten, oder auf einem Spielplatz. Und ab 17 uhr kehrt hier schon abendliche Ruhe ein. Nr. 4 liegt aller spätestens 17.30 Uhr 18 Uhr im Bett. Und so nach und nach gehen sie bis 20 uhr auch alle nach oben. Mariella hat so 2 Tage in der Woche, da turnt sie hier bis 22.30 uhr oder so rum, meist aber ist auch sie zw. 18 und 20 uhr im Bett und schläft. Ja und dann hab ich einen Tag in der Woche, da wird sämtliche Bügelwäsche erledigt und sonst hab ich wen alle kinder schlafen feierabend, bis auf die Stillpausen in der Nacht. Die dafür dann aber auch mal mit 2 Wachstunden einher gehen können, wo ich nicht weiss, was das ist und soll. *grins.
Alles in allem fühle ich mich eigentlich nicht überfordert mit der Kindererziehung, das einzige ist echt nur dieses nicht hören was ich sage, aber sonst ists ok. Ich denke schon, dass viel einfach vom Typ Mensch / Elternteil abhängt, wie leicht man überfordert ist oder nicht und wie viel ruhe man ausstrahlen kann und wann man mal explodiert und vorallem auch wie. Ich finde viel kommt immer auch auf das wie an. Also wie man reagiert.
Grüsse katrin