Monatsforum Dezember Mamis 2014

Jugendamt? Bin am verzweifeln....

Jugendamt? Bin am verzweifeln....

Mitglied inaktiv

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Hallo ihr Lieben, ja eigentlich wollte ich nicht mehr online kommen, aber es gibt da etwas was mich beschäftigt und wir wissen keinen Rat mehr. Daher wäre ich über eure Meinung sehr dankbar! Meine beste Freundin hat im Februar ihr erstes Baby bekommen. (14 Wochen alt). Der Kleine ist merkwürdig. Man sieht ihm schon an, dass da irgendetwas nicht stimmt. Nun hat sich herausgestellt, dass er auch noch viel zu wenig wiegt. Der Kinderarzt sagte, er soll 100g die Woche jetzt zunehmen. Er hat 10g zugenommen. Nun hat mir meine Freundin letzte Woche geschrieben, dass sie nicht mehr kann. Der Kleine will ständig trinken und ist teilweise bis zu 3 Stunden an der Brust. Ich habe ihr da schon gesagt, dass es auch der Schub um die 19. Woche schon sein kann und das es da oft eine Stillkriese gibt. Man sollte da ja möglichst nicht zufüttern, weil sonst die Milchproduktion nicht weiter angeregt wird. Naja- sie hat dann doch zugefüttert und jetzt trinkt er wohl wieder relativ normal. Aber was heißt schon normal bei ihr. Er hat 3 (!!!) Mahlzeiten am Tag. Er hat nur 3 mal hunger! Nachts schläft er seit Anfang an komplett durch. Der Kleine ist so, dass wenn er hunger hat, schreit er. Aber es ist ein total schwaches leises Schreien. Wenn das Auftauen der abgepumten Milch zu lange dauert, hört er einfach auf zu Schreien und ist wieder glücklich. Ich habe zu ihr gesagt, dass er nachts ja doch vielleicht hunger hat, aber sie es nicht hören, weil er zu schwach ist. Er schläft in seinem eigenen Zimmer und das Babyphone haben sie so eingestellt, dass man nur hört, wenn er wirklich schreit. Aber wenn ich da an Linus denke...da merkt man auch nur das er hunger hat, weil er sich hin und herwelzt- seine Augen bleiben zu. Und da der Kleine von ihr ja irgendwann aufhört zu weinen, bekommt sie es dann ja nicht mit. Ich habe ihr vorgeschlagen, dass sie ihm nach dem Stillen noch Pre gibt, damit er sich richtig satt trinken kann und endlich mal zunimmt. Da meinte sie das sieht sie nicht ein. Schließlich weint er nach dem Stillen nur kurz und ist dann zufrieden und glücklich. Ich habe ihr vorgeschlagen nach dem Stillen etwas abzupumen um die Milchproduktion anzuregen, weil vielleicht hat er ja wirkich noch hunger danach und findet sich aber damit ab, weil er keine Kraft hat (ich kann gar nicht beschreiben wie schwächlich er wirkt). Als Linus so alt war hat er das ganze Haus zusammengebrüllt. Aber das sieht sie auch nicht ein. Ihre Hebamme meinte, sie solle den Kleinen alle 2 Stunden anlegen und wenn er schläft alle 3 Stunden. Das sieht sie ebenfalls nicht ein. Sie meint wenn er schläft möchte sie ihn ungerne wecken. Was den Körperkontakt bei dem Kleinen angeht: er schläft wie gesagt seit Anfang an im eigenen Zimmer. Und hat öfter auch abends geweint und sie wusste nicht wieso und war schon immer am verzweifeln. Wie wäre es mit Nähe??? Das Problem an der Sache ist, dass sie wie ich Erzieherin ist und wir haben die Angewohnheit sowieso alles besser zu wissen, wenn es um Kinder geht (in diesem Zusammenhang einmal: Dann sind laut Svenja ja alle Erzieher Weicheier ) sie sieht nichts ein und setzt ihre eigenen Bedürfnisse über die ihres Kindes. Ich habe die Vermutung, dass es eine leichte Form des Münchhausen-Stellvertreter-Syndroms ist. Sie war schon früher in der Ausbildung, in der wir uns kennenlernten so. Da hatte ich mich eine Zeit von ihr abgewand, weil ich das nicht mehr konnte. Ständig hatte sie irgendeine neue "Krankheit" und brauchte Aufmerksamkeit. Jetzt hat sie ihren Kleinen und ich fürchte sie überträgt es auf ihn. Sie nimmt keine Lösungen an und macht ein Problem, wo eigentlich keins wäre (wenn sie auf den Arzt oder ihre Hebamme hören würde). Ihr Baby hat untergewicht und sie bekommt die Aufmerksamkeit. Nun habe ich das mit einder Freundin besprochen (Ebenfalls Erzieherin) und sie meinte vielleicht sollten wir das Jugendamt informieren. Ich fühle mich dabei aber nicht wohl. Erstens finde ich es unverschämt von mir das hinter ihrem Rücken zu machen. Zweitens würden die eh nur einmal vorbeischauen, sehen dass da alles gut ist und wieder gehen. Drittens muss doch der Arzt da was machen? Der hat die Daten und Fakten und Beweise. Was könnte ich schon vorlegen?!? Meine Schwester (angehende Erzieherin) sagt auch Jugendamt. Ich bin total Ratlos. Ihre Familie sieht das glaube ich auch nicht so. Ist der erste Enkel etc. Ich habe das Gefühl sie ist überfordert und sucht Aufmerksamkeit. Der Kleine tut mir total leid. Er ist total schwach und dünn (Die Rippen stehen schon hervor) und schläft auch fast nur. Sie meint, solange er nicht abnimmt ist es ok. Aber er wächst ja und das Gewicht bleibt einigermaßen so. Bei den Kurven ist er von der Größe 2 Kurven über der dicken Durchschnittskurve und vom Gewicht 2 Kurven unter der Durchschnittskurve. Hinzu kommt, dass sie meinen dass ihr Kleiner schon aaaaalles kann. Er konnte natüüüürlich von Anfang an den Kopf stabil halten und kann alles besser als Linus. Das nervt und musste ich auch mal loswerden. Sie meinten am Anfang noch, dass sie Angst haben, dass es eine Art Wettkampf zwischen uns wird, wo ich noch meinte das ich sowas schrecklich finde und das von meinerseite garantiert nicht so ist. Und jetzt sowas. Naja egal darum gehts nicht- wollte ich nur mal loswerden. Was meint ihr? Übertreiben wir? Was können wir machen? lg Cooki


Menixe

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Ohje Ohje, das klingt wirklich besorgniserregend. Ob es sich um dieses Münchhausen-Stellvertreter-Syndrom handelt oder einfach Egoismus von ihr ist kann ich natürlich nicht beurteilen, und klar kann es sein dass du durch deinen Beruf da ein Bisschen weiter schlussfolgerst. Aber bedenklich ist die Situation in jedem Fall. Ob es Sinn macht das Jugendamt anzurufen halte ich für fraglich, die werden nur sehen dass er im Prinzip gesund ist und dann wahrscheinlich wieder abmarschieren. Aber eigentlich müsste doch da der Kinderarzt irgendwie eingreifen- dafür sind schließlich die U's, damit er regelmäßig sehen kann ob sich das Kind richtig entwickelt. Vielleicht kannst du mit ihr selbst nochmal ein ernstes Wort reden? Musst ihr ja gar nicht selbst mit dem Jugendamt drohen, aber sie darauf hinweisen dass es Vernachlässigung ist was sie macht (zumal sie sich ja auch nicht an die Weisungen des Arztes und der Hebamme hält) und dass irgendwann der Kinderarzt das Jugendamt informieren wird, wenn er sieht dass es nicht besser wird. Total schwierige Situation, möchte nicht in deiner Haut stecken , sorry. :-/ und der arme Wurm, ich hoffe für ihn das geht nicht so weiter... Aber sehr schön die kleine Svenja-Anmerkung...


Flowerrose

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Hallo cooki, so wie es klingt braucht sie Unterstüzung und möchte sie aber nicht annehmen. Untergewicht bei einem Säugling ist immer ernst zu nehmen da er dadurch sich nicht richtig entwickeln kann. Was meinst denn die Hebamme oder der Kinderarzt? Das Kind kann sich nicht selbst helfen und wenn seine Mutter es nicht kann braucht es Menschen von außen die es tun, ich würde an Deiner Stelle beim Jugendamt anrufen und deine Befürchtungen äußern. Ich weiß das dies eine schwerer Schritt für Dich ist da sie Deine Freundin ist aber ich denke ihr muss geholfen werden damit sie lernt wie sie mit dem Kind umgehen muss. LG


MayasMama

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Hi Cooki, total schwierig. Und sehr schwer zu beurteilen. Da tauchen bei mir erst mal ganz viele Fragen auf. Zum Beispiel: WEISST du denn, dass er nur 3 mal was zum Essen kriegt oder war das vielleicht nur ein einziger Ausnahmefall, an einemTag an dem er wirklich wenig Hunger hatte? Bist du sicher, dass sie ihn nachts nicht hören und ggf. schreien lassen oder denkst du dir das nur weil er leise weint? Wieviel wiegt er genau? Auch ein gesundes Kind kann mal in einer Schub-Woche nur 10 g zunehmen. WEISST du, dass sie definitiv wichtige Weisungen von KiA und Hebamme verweigert? Was sagt ihr Mann dazu? Also - wenn du denkst da ist Gefahr in Verzug: Melde es. Aber vielleicht erst mal bei ihren Eltern und deutlich bei ihrem Mann. Allerdings kann ich mich auch noch gut an dein "Eifersuchts"-Post erinnern. Und wenn die Freundin, die einem eh - überspitzt gesagt - ein Dorn im Auge war, jetzt etwas "falsch" macht und man das dann mit anderen Freunden durchtratscht und sich gemeinsam hochschaukelt... Ich weiß ja nicht. Das kannst und musst du nun selbst beurteilen. Du musst abwägen. Kindeswohlgefährdung? Dann melden. Als Erzieherin müsstest du doch eigentlich ein geschultes Auge darauf haben... LG Nadine


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von MayasMama

Hah, kann mir vorstellen wie das nach meinem "Eifersuchtspost" wirken muss und verstehe auch was du damit sagen möchtest. Das mit der Eifersucht habe ich mitlerweile aufgearbeitet. Im Bezug auf "das neue Baby" komme ich damit klar. Abgesehen davon wird das Thema "Beobachtung, Interpretation und Folgeaktivitäten" in der Ausbildung stark thematisiert. Man lernt sowohl theoretisch als auch praktisch Situationen, Verhaltensweisen und Individuen wertfrei zu beurteilen. Zunächst müssen immer die Fakten offen gelegt werden. Das sind neben den typischen Informationen (Name, Alter etc) unter anderem die Vorgeschichte und die Gechehnisse, welche beobachtet (ohne Interpretation) wurden. Dazu zählen auch die Aussagen, welche von der Person kommen. Im Nachhinein darf interpretiert werden und zum Schluss wird das weitere Vorgehen festgelegt. Mir ist bewusst, dass man dieses Vorgehen im privaten Leben nicht so genau nimmt, da man einen anderen Bezug zu den Personen hat. Aber abgesehen davon, dass ich nie nie nie NIEmals das Jugendamt informieren würde, wenn ich mir nlcht sicher bin und schon gar nicht um jemanden eines auszuwischen, Haben meine Freundin und ich uns den "Spaß" gemacht und es zusammen aufgeschrieben. Deshalb habe ich auch die Freundin gewählt, die ebenfalls Erzieherin ist. Beim sachlichen dokumentieren ist dann auch nichts mit gegenseitig hochschaukeln. Zu deinen Fragen: Einiges habe ich selbst miterlebt, anderes hat sie mir erzählt. Inwiefern sie etwas dramatisiert ist natürlich schwer zu beurteilen. Man muss zunächst davon ausgehen, dass die Aussagen die sie trifft der Wahrheit entsprechen. Sollte sie jedoch tatsächlich das Münchhausen-Stellvertreter-Syndrom haben, ist es sehr wahrscheinlich, dass Aussagen wie "3 mal am Tag" von der Realität abweichen. Mit diesen Bezwekt sie in dem Fall Aufmerksamkeit. Da das Gewicht des kleinen allerdings sehr gering ist, kann ich mir vorstellen (Achtung Interpretation ;)), dass was wahres dran ist. Er ist jetzt 63cm groß und wiegt 4,2 kg. Mit 3,5kg geburtsgewicht. Das der kleine nachts weint war eine Vermutung von mir. Das das babyphone so eingestellt ist weiß ich, da sie es erzählt hat und ich es miterlebt habe. Mit dem Papa habe ich noch nicht geredet. Der ist ein wenig...naja. Also es gibt Eltern die sind übervorsichtig und es gibt welche die sind genau das Gegenteil. Er gehört zu der Sorte Mensch, die ihr Kind mit einem Monat gute 30cm in die Luft werfen und auffangen. Und das ist nicht metaphorisch gemeint. So geschehen als sie uns besuchen waren. Was die Anweisungen von Arzt und Hebamme betrifft .... Natürlich war ich nicht dabei. Allerdings denke ich nicht das sie mich in der Hinsicht anlügt. Ich werde das ganze weiterhin beobachten. Ich möchte auf keinen Fall das Amt einschalten ohne das etwas triftiges ist. (Achso meine Freundin hat einen gefährdungsbogen aus der KiTa mitgebracht. Ist zum Ankreuzen. Und schon alleine mit den Sachen die wir ankreuzen konnten ist es eine mitlere Gefährung.) Ich hoffe einfach das der Arzt sich einschaltet. In 3 Wochen guckt er nochmal. Lg Cooki (die weiß das sie auch nicht unfehlbar ist und noch an sich arbeiten muss, damit sie sich nicht so schnell angegriffen fühlt)


Mitglied inaktiv

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Was ihre Vorgeschichte angeht.... Das was ich befürchte ist ihr durchaus zuzutrauen. Aber ich meine das jetzt nicht, weil sie meiner Meinung nach schwanger geworden ist, weil ich schwanger war. Sie hat eine schwere Kindheit hinter sich (seit sie 12 war). Unter anderem leiden ihre Eltern seit einem schweren Autounfall unter Depressionen. Aber da möchte ich jetzt nicht genauer drauf eingehen. Und auch sie litt unter psychischen Bewchwerden. Es ist ja nocjt so, dass sie es bewusst und mit Absicht macht. So etwas geschieht unterbewusst.


MayasMama

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Hui cooki! Ich bin positiv überrascht!!! Nach dem ersten Post, dachte ich noch: Naja, sie ist Erzieherin und muss ja ggf. auch im Beruf auf sowas achten und eigenständig die Entscheidung treffen, ob im konkreten Fall Handlungsbedarf besteht. Also - bitte nicht angegriffen fühlen - das klang so ein bisschen Larifari. Ich bin Elternbeiratsvorsitzende und weiß aus Erfahrung: Wenn mehrere geneigte Menschen über etwas "reden", wird aus der Mücke ein Mammut. A la: Hansi erzählt seiner Mama: "Der dicke Fritz hat mich geschubst weil er den Ball haben wollte." So klingt die Geschichte, wenn sie bei mir ist:"Es ist etwas sehr ernstzunehmendes vorgefallen. H. wurde auf dem Schulhof von einem körperlich massiv überlegenen Kind misshandelt. Mit erpresserischem Charakter. Dabei hat natürlich auch die Pausenaufsicht ihre Aufsichtspflicht verletzt. Wir müssen die Versicherung, die Rechtsberatung und die Eltern informieren und eine Krisensitzung abhalten!" Aber so wie das nun klingt, weißt du, wovon du sprichst. Also geh noch mal in dich und entscheide dann... LG Nadine


Glaseule

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Puh, das klingt wirklich nicht so gut. Ich hab, ehrlich gesagt, keine Ahnung, was ich machen würde, wollte nur noch zu dem schwachen, leisen Schreien meinen Senf dazugeben: Meine Tochter war in den letzten SSW vermutlich nicht mehr gut versorgt, das war wahrscheinlich der Grund für die langsamen Herztöne, wegen der sie so plötzlich geholt worden ist. Sie hatte bei der Entbindung nach den Worten des Arztes "Modelmaße" (lang und dünn) und hat die ersten zwei Wochen ganz schlecht getrunken, weil sie einfach keine Kraft hatte und hat in dieser Zeit auch nur ganz leise und kurz geweint. Meist hat sie nur leise "eh eh" gemacht und war dann wieder still, ich nehme an, dass sie auch zum lauteren oder längeren Schreien zu wenig Kraft hatte. Sie hat auch fast nur geschlafen, ließ sich schlecht wecken und ist auch beim Trinken nach wenigen Zügen wieder eingeschlafen, selbst wenn ich sie dabei ununterbrochen an Füßchen, Händchen und Kopf massiert, bequatscht, besungen usw. habe, um sie etwas länger wach zu halten. Mittlerweile trinkt sie gut, hat ihren Energiespeicher aufgefüllt, ist jetzt ganz wach und macht sich auch deutlicher bemerkbar Hast Du Deine Freundin mal drauf angesprochen, dass das "gute" Schlafen und das leise Weinen sowie das Schnelle Verstummen vielleicht mit seiner Entkräftung durch die fehlende Nahrung zusammenhängen?