MayasMama
Am Mittwoch, den 7. Januar bin ich ja wie ihr wisst vormittags zur Frauenärztin gefahren um abklären zu lassen, ob die kleine Ella noch gut versorgt ist. Nach dem guten Befund war ich dann wieder super beruhigt. Ab dem frühen Nachmittag hatte dann immer mal eine Wehe. Aber unregelmäßig. Und große Abstände (15 Minuten im Schnitt). Aber sie wurden doch schmerzhafter. Und mit etwas gutem Willen auch regelmäßiger. Und vielleicht wurden auch die Abstände kürzer?! Also habe ich das Haus auf Vordermann gebracht, schnell das Abendprogramm mit der Großen durchgezogen und immer mal wieder den Papa auf die bevorstehende Geburt hingewiesen. Der hat aber nicht wirklich daran geglaubt nach wochenlangem wegendurchzogenen Warten. Als dann die Große so gegen 19 Uhr im Bett war bin ich in die Badewanne gestiegen. Habe die Geburtskerze und nochmal die Nelkenöl-Kerze angezündet (nicht, dass die Wehen wieder verschwinden) und ein schönes heißes Schaumbad genommen. Anfangs alle 10 Minuten Wehen. Dann 8. Dann 6. Gut auszuhalten zwar, aber Wehen! Mit rasant kürzer werdenden Abständen. Und eine Alleingeburt wollte ich keinesfalls, schon gar nicht nachdem der Papa jetzt langsam erst anfing, mir den Geburtsbeginn abzunehmen. Also um 20:20 Uhr die Hebamme verständigt. Wir haben uns dann darauf geeinigt, dass sie in einer Stunde kommt. Die Wehen wurden aber wieder etwas schwächer und die Abstände länger. Ich war kurz davor, der Hebamme für heute "abzusagen". Tat es aber dann doch nicht. Fehlalarm ist eben ihr Berufsrisiko. So kam sie also um 21:20 Uhr. Hörte kurz nach den Herztönen auch während einer Wehe. Befand diese für sehr gut, die Wehen aber wohl noch nicht sehr effektiv und bat daher darum, sich "bis es richtig losgeht" im Kinderzimmer der Großen (die schlief im Elternschlafzimmer) einrichten und hinlegen zu dürfen. Wir richteten ihr also das Kinderzimmer her und gerade als ich ihr Gute Nacht sagen wollte, so um 22 Uhr, platze mir während einer dieser "uneffektiven" Wehen die Fruchtblase. Es lief und lief bei jeder Wehe und meine Versuche mir immer wieder etwas trockenes anzuziehen stellte ich bald ein. Die Wehen kamen jetzt Schlag auf Schlag und taten echt weh. Die Hebamme legte bereits die ganze Sofagegend mit Unterlagen aus, ich fragte mich noch wieso sie das tut. Und da kam die erste Presswehe. Mein Glaube an das absolut schmerzfreie Gebären, das tiefe Tönen, die Selbsthypnose und die Schmerzkontrolle waren hinweggefegt und wäre ich im Krankenhaus gewesen - ich hätte nicht nur nach einer PDA verlangt, ich hätte mir zur Not den Schlauch selbst ins Rückenmark geschoben! Aber so kamen dann noch ein paar wenige Presswehen und schon war der Kopf geboren. Da hatte ich eigentlich geplant hinzufassen, aber ich hab mich dann doch nicht getraut. Ich wartete auf die letzte Wehe und schwups, lag unser Baby um Punkt 23 Uhr zwischen meinen Beinen und genau in dieser Sekunde war der ganze schlimme Schmerz vergeben und vergessen. Und sie schrie sofort und ärgerte sich fürchterlich, bis wir endlich eine kuschelige eng zusammengedrückte Position unter der Sofadecke gefunden haben. Dann war alles gut, die Hebamme hatte das Zimmer verlassen und wir küssten und kuschelten unsere kleine Ella. Prompt wachte auch die frischgebackene große Schwester auf. Was für ein Timing. Kam kurz zu uns, bestaunte die Schwester und ging dann wieder ins Bett um dort auf uns alle zu warten. Nach einer Weile bemühte sie sich sehr Richtung Brust (faszinierend, sie ist fast völlig ohne meine Hilfe nur 20 Minuten nach der Geburt quasi zur Brust "gerobbt") und ich legte sie das erste mal an. Da kam auch gleich eine fiese Nachwehe und so kam dann auch die vollständige Plazenta. Dann erst wurde Ella abgenabelt. Ich bekam dann auch gleich Schüttelfrost und mir wurde unbequem, sodass mein Freund mir dann schnell die Dinge anzog die ich wollte und ich ins warme Bett ging. Mein Freund zog dann mit der Hebamme die kleine Maus an (so wollte ich das - ich weiß, viele lassen ihre Babys gern länger nackig aber ich bin selbst so ein Mensch der unangezogen einfach immer friert und sich unwohl fühlt und ich dachte mir dass es Klein Ella bestimmt genauso geht) und gemessen und gewogen haben sie sie auch noch. Dann haben sie sie mir ins Bett gelegt und ich sie mir wieder an die Brust. In effizienter Arbeitsteilung haben mein Freund und die Hebamme innerhalb von einer knappen Stunde alles sauber gemacht, Schreibkram erledigt und Paella gekocht. Die haben wir dann, nachdem sich die Hebamme um ein Uhr verabschiedet hat im Bett verspeist und die ganze Nacht unser Baby gekuschelt, gestillt und bestaunt.
Ich bin sehr dankbar für eine so komplikationslose, schnelle und schöne Geburt zu Hause. Gerade die Stunden und mittlerweile Tage danach war es einfach solch ein Segen, in meinem Bett mit meinem Baby zu kuscheln und mich von Menschen die uns lieben umsorgen zu lassen, anstatt in einem Krankenhaus voller Fremder, Kranker und Arbeitender zu liegen. Die Geburt selbst war viel zu kurz für all die "tollen" Dinge, die ich mir so vorgenommen habe (Selbsthypnose, Geburtsöl, Musik, Schwangerschaft verabschieden etc.) aber trotzdem sehr harmonisch für uns. Im Vergleich zu meiner ersten Geburt muss ich sagen, dass die Schmerzen tatsächlich wesentlich schlimmer waren. Erstens wahrscheinlich weil ich kaum Zeit hatte, mich auf die Schmerzen einzulassen - es ging von 10 auf 100 ab der Sekunde des Blasensprungs. Und zweitens wahrscheinlich wegen dem Blasensprung - bei meiner Großen ist die Blase erst geplatzt als sie kam. Im Endeffekt war aber alles so wie ich es mir gewünscht habe und wir sind alle auf Wolke 7 mit unserer kleinen Ella. Gerade auch der Papa und die große Schwester konnten sie ganz ungestört kennenlernen und mit ihr kuscheln, das ist viel wert!
Auch wenn ich 3 ks hatte und nicht mitreden kann, hört es sich alles super an! Danke für den Bericht :)))) hätte ich mir auch so gewünscht eine Geburt zu Hause. Naja... Aus und vorbei mit der Kinderkriegerei ;))))) Wenigstens kann ich sagen das alle meine Kinder sich ihren Geburtstag selber aussuchten (alle am Tag des Blasensprungs mit Wehen geboren) und das ich bei 2 von 3 Kindern in einer kleinen gemütlichen und stressfreien Klinik mit meinen zwei lieben Hebammen entbunden habe. Das war mir so wichtig! Und ich musste es beim letzten Kind unbedingt bis 36+0 schaffen! Und genau da kam sie auch. Es ist schön Vertrauen zu können und das ich mich Geborgen gefühlt habe. Liebe Grüße und kuschelt schön
also erstmal alles alles liebe zur geburt eurer kleinen ella. am anfang hab ich immer gedacht, es ist eine art kosename, so wie ich zu meinem baby immer bauchmotte sage. aber anscheinend ist ella der richtige name. dein bericht liest sich sehr schön, ich freue mich für euch, dass ihr es so genießen konntet, trotz schmerzen und der schnelligkeit. kuschelt noch schön. ich darf in 18 tagen hoffentlich auch endlich kuscheln. nur leider nicht zu hause. lg, die landmotte
Wie schön, dass es für euch so gut gelaufen ist. Alles Gute weiterhin für euch :-)
< 3 wow was ein schöner Bericht :) ich kann mich dem Habicht nur Abschließen denn wenn ich deinen Bericht so lese muss ich immer wieder an meine hausgeburt im Dezember denken und es ist so wundervoller :-)