Monatsforum Dezember Mamis 2010

@ Fuchsina

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thesecond

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Woran merkst du, dass du dein kind verwöhnst? Bzw. woran würde ich es deiner Meinung nach merken?


Fuchsina

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Antwort auf Beitrag von thesecond

Schwer zu sagen. "Verwöhnen" heisst ja nichts anderes als "gewöhnen", das Kind gewöhnt sich an einer Verhaltensweise, die später vielleicht die Eltern aber nicht mehr wünschen. Beispiel: wir haben Benedek ganz konsequent von Anfang an erst an seinem Bettchen, dann an sein Zimmer gewöhnt. Mittlerweile haben wir ein Ritual: gegen 9 hoch, umziehen, waschen, nochmal füttern und dann ins Bett. Das klappt wunbderbar und ers schläft ganz alleine ein und schläft bis ca. 8 Uhr morgens. Das ist natürlich ein positives Beispiel daran, was man Babys angewöhnen kann. Es hätte aber genausogut anders sein können, wenn wir ihm angewöhnt hätten, nur bei mir auf dem Arm durch Wigen einzuschlafen.. Meiner Meinung nach kriegen die Kinder jetzt schon so viel mit, dass sowohl gute als auch schlechte Gewohnheiten sich ganz schnell verfestigen. Wenn ich mein Kind angewöhne, dass ich bei jedem Murks ihm sofort hochnehme, dann wird er das von mir immer wieder verlangen. Da fängt m.E. dann "verwöhnen" an. Mich wundert es, dass einige zwar die These vertreten, dass Babys nicht verwöhnt weden können, aber es ist dann immer wieder von Saugverwirrung die Rede. Mann soll nicht zufüttern, weil das Kind merkt, dass aus der Flassche die Nahrung besser fliesst und dann die Brust nicht mehr will. Und es stimmt, wie ich leider auch feststellen musste. Das ist aber doch auch eine Art "verwöhnen" oder nicht? Ich gewöhne mein Kind an die Flasche - einfacher Weg -, so dass es der schwere Weg Brust nicht mehr nimmt. Weshalb gesteht man dann in dieser Hinsicht ein "Verwöhnen" zu, bestreitet es aber vehement bei anderen Verhaltensweisen? Ich wurde ähnlich erzogen wie Nadine, wenn ich nachts geschrien habe, dann wurde ich ins Bad gesperrt. Ich bin deswegen weder traumatisiert, noch habe ich ein gestörtes Verhältnis zu meinen Eltern. Damals war eben diese Art von Erziehungstheorie "in". Jede Generation hat seine Erziehungstheorien und ist davon felsenfest überzeugt, dass das der einzig gangbare Weg ist. Attachment Parenting ist auch nichts anderes als die autoritäre oder antiautoritäre Erziehung - eben eine Erziehungstheorie die gerade "in" ist. Belegebar ist keiner von ihnen, denn die Entwicklung einer Persöhnllichkeit hängt von so vielen Faktoren ab, dass Erfolge und Misserfolge einer Erziehungstheorie schlicht nicht messbar sind. Wichtigt finde ich deshalb, dass man das begreift. Nur weil es alle anderen so machen und überall steht, dass man es so oder so machen muss - man muss für sich der richtige Weg finden. Womöglich entspricht dieser Weg in mancher Hinsicht der "mainstream" in mancher Hinsicht eben aber nicht. Wenn man einsieht dass man dadurch natürlich weder eine schlechte Mutter ist noch dem Kind furchtbaren Schaden zufügt - solange sich das natürlich im Bereich der normalen bewegt, Gewaltanwendung oder psychischer Terror sind ein anderes Thema - dann schafft man die nötige Gelassenheit die m.E. die wichtigste Voraussetzung einer gelungener Erziehung ist. Deshalb schrieb ich ja auf die ursprüngliche Frage hin- wenn die Fragestellerin das Kind den ganzen Tag ins Tragetuch zu tragen, dann soll sie das machen und es soll ihr egal sein, was die Oma, die Schwiegermutter, die Nachbarin oder der Erziehungsratgeber sagen. Wenn sie das für richtig erachtet dann ist es für sie und ihr Kind auch der richtige Weg. Sorry, ist etwas länger geworden. Grüsse, Reka


NadineLausanne

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Antwort auf Beitrag von Fuchsina

Reka, ich stimme da voll mit Dir überein! Ich bin auch davon überzeugt, dass die Kinder schon alles mitbekommen und eben sich auch schon an einiges gewöhnen. Richtig oder falsch gibt es nicht, aber Jeder muss sich darüber im klaren sein, welche Konsequenzen es haben kann und dann eben die Konsequenzen tragen. Lieben Gruss, Nadine


thesecond

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Antwort auf Beitrag von NadineLausanne

hm...ich hab mal ein gegenbeispiel: wenn ein kind immer nur dann auf den arm genommen wird, wenn es tierisch schreit (da man es ja nicht verwöhnen will und es liegen lässt, wenn es meckert) gewöhnt es sich nicht evtl an gleich terror zu schieben? denn wenn es ruhig ist, wird es ja sicherauch selten genommen, denn da schafft man ja endlich mal was im haushalt. oder wie soll mir mein babysagen, dass es einfach nur ein bedürfnis nach nähe hat? wenn es meckert bleibt es liegen, wenn es ruhig ist auch und wenn es schreit....dann nervt es... meine tochter (jetzt 5) wurde viel getragen, sie durfte in unserem bett schlafen, sie hatte ihr bett i unserem zimmer und ich habe sie nie schreien lassen. heute schläft sie alleine in ihrem bett, in ihrem zimmer ein. dazu weiß sie, dass wir immer für sie da sind, hat ein gutes selbstvertrauen, eine gute elter-kind-bindung und keine trennungsängste. es mag sein, dass du ein gutes verhältnis zu deinen eltern hast, auch wenn sie dich nachts weggesperrt haben (was für mich seelische misshandlung ist), aber hättest du nicht vielleicht ein besseres verhältnis, wenn sie stattdessen mit dir gekuschelt hätten? du wirst sicher angst vor deinen eltern verspürt haben, wenn sie dich eingesperrt haben, oder nicht? mein kind soll keine angst vor mir haben! ich möchte respektvoll behandelt werden und behandle mein kind deswegen genauso respektvoll. säuglinge im alter unserer babys sind nicht in der lage sich anders zu äußern als über das weinen. nehmen wir es als kommunikation wahr und reagieren auch sofort (natürlich gibt es immer mal ausnahem. wenn ich gerade dusche muss erkurz warten), dann wird die kommunikation des baby vermehrt durch laute und weniger durch schreien stattfinden. ich wünsche mir von einem erwachsenen ja auch, dass er auf meine ansprache reagiert und nicht erst, wenn ich ihn anbrülle! so, vilele themen, etwas durcheinander... und alles klein geschreien, weil ich mein kind verwöhne und es auf meinem arm schläft.


Fuchsina

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Antwort auf Beitrag von thesecond

Ich habe nie geschrieben, dass Du Dein Kind verwöhnst, wenn Du es auf dem Arm hälst. Also bitte nicht bissig werden. Ich hatte übrigens vorhin als ich mein erster Beitrag schrieb mein Sohn auch im Arm, schaffte dennoch grosse Buchstaben - also nix für ungut. Wir wissen doch alle, dass unser Babys unterschiedlich weinen, wenn sie hunger haben, wenn sie Angst haben (z.B. durch lautes Geräusch erschrocken) oder wenn sie einfach nur "meckern". Ich bin absolut nicht für das Schreienlassen, aber ich renne auch nicht sofort hin wenn er "meckert", sondern warte ab, ob er wieder aufhört oder weiter schreit. Manchmal hört er auf, manchmal braucht er nur einen Schnuller und manchmal - eben nicht immer - will er getragen werden. Ich hatte keine Angst vor meinen Eltern und unser Beziehung ist nie durch zu wenig Nähe belastet worden. Wenn, dann eher durch zu viel Nähe, aber das kommt durch andere Faktoren wie Einzelkind etc. Dass Deine Tochter mit 5 Jahren in ihrem Zimmer in ihrem Bett schläft ist für mich - entschuldige - aber eine Selbstverständlichkeit. Zuverischt und Vertrauen in den Eltern kommen m.E. nicht ausschliesslich nur dann, wenn man das Kind den ganzen Tag rumträgt oder in gemeinsamen Bett schläft und bei jedem Murks hinrennt, sondern von Beständigkeit, Sicherheit und auch ein Stück Gelassenheit. Wenn jemand das Kind den ganzen Tag rumtragen möchte dann soll sie dies tun. Aber wie Nadine schrieb - man sollte dann auch über die Konsequenzen im Klaren sein, dass ich dadurch meinem Kind eventuell etwas angewöhne, was ich später wieder mühsam abgewöhnen muss. Ich trage Benedek auch rum, auch im Tragetuch aber nach einer Weile wollen weder er noch mein Kreuz mehr. Er will dafinitiv nicht den ganzen Tag im Tuch hocken, er möchte auch mal seine Ruhe haben oder auf seine Krabbeldecke alleine spielen. Also bitte leben und leben lassen. Nur weil Du Dein Erziehungsweg naturgemäss für richtig hälst, heisst es nicht, dass es der einzig gangbare oder gar richtige Weg wäre und es heisst erst recht nicht, dass es für alle Kinder und Eltern genauso gut funktkioniert. Grüsse, Reka


thesecond

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Antwort auf Beitrag von Fuchsina

ich habe mich gar nicht angegriffen gefühlt...ich habe lediglich eine andere meinung darstellen wollen. frage mich, warum du dich jetzt von mir angegriffen fühlst... leben und leben lassen ist doch dein spruch! ich finde eben nicht, dass man kinder verwöhnt, wenn man ihre bedürfnisse befriedigt! meine tochter schläft im übrigen nicht erst seit sie 5 ist im eigenen bett. aber sie hat es sich eben selbst beigebracht als sie dafür bereit war und wurde nicht dazu gezwungen. und meine kinder spielen auch alleine auf einer decke und sie schlafen auch abends alleine ein und und und aber verwöhnen kann man sie meiner meinung nach eben nicht! aber das wir da unterschiedlicher meinung sind ist für mich auch ok. jeder regelt das eben so, wie er es für richtig hält. (das einzige was ich dir nicht abnehme ist, dass du als kind keine angst davor hattest von deinen eltern ins bad gesperrt zu werden. das ist für mich eine natürliche reaktion des körpers, auf so etwas mit angst zu reagieren. aber darüber will ich jetzt auch nicht diskutieren!)


Fuchsina

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Antwort auf Beitrag von thesecond

Obwohl ich der Meinung bin, dass das Thema zwischen uns jetzt "durchgekaut" ist, wollte ich das "im Bad einsperren" nochmal klarstellen, da ich der Eindruck hatte, dass Du es ziemlich missverstanden hast. Damals hat man eben die These vertreten, dass gesunde Babys nachts durchschlafen sollten. Auch die Kinderärztin meiner Eltern hat ihnen das erzhält. Es hat bei mir tatsächlich meistens gut geklappt. Die paar Male, die ich nachts geschrien habe, haben mich meine Eltern irgendwann ins Bad gestellt, damit sie das Geschrei nicht mehr anhören müssen. Ich erinerre mich überhaupt nicht daran, ich war ja ein Baby, meine Mutter hat es mir erzählt. Ich habe das Wort "einsperren" genutzt, weil mir kein besseres eingefallen ist. Ich befürworte die Methode nicht und würde es auch nicht mit meinem Kind machen, aber wie ich schon schrieb hat das weder mir direkt noch der Beziehung zu meiner Eltern geschadet. Meine Eltern haben - wie sicher alle Eltern - Fehler gemacht, aber zu wenig Liebe oder Nähe war definitiv keins davon.