Monatsforum August Mamis 2012

Psychische Belastung Nackenfaltenmessung?

Psychische Belastung Nackenfaltenmessung?

NAG-Hasi

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Hallo August-Mädels, Ich bin erst im Oktober dran (bin Anfang 9. SSW), aber ich habe eine Frage, die ihr mir sicher besser beantworten könnt. Bei meinen FA-Termin letzte Woche habe ich mit dem Arzt über die NFM gesprochen. In der letzten SS war ich bei einer anderen Ärztin, die einfach gesagt hat "Die Falte und die Nase sehen gut aus" - und das wars. Eigentlich wärs mir so wieder am liebsten. Er hat mir aber erklärt, dass eine richtige NFM die Messung und den Bluttest enthält und dann kommt eine Wahrscheinlichkeit raus, berechnet aus den Messwert, den Blutwerten und dem Alter der Mutter. Freunde hatten mir auch schon von dieser Wahrscheinlichkeit erzählt und dass es sie total fertig gemacht hat. Mein Arzt meint, 1:350 wäre wohl so die Grenze, ab der man weitere Untersuchungen (Fruchtwasser) macht. Meine Freundin hatte 1:380, hat sich mit ihrem Mann natürlich total gequält und schließlich keine weiteren Untersuchungen machen lassen. Dass ein Traumwert wie 1:5000 rauskommt ist bei mir auch schon mal unwahrscheinlich, allein wegen des Alters (32). Andere Freunde hatten 1:8 (!!!) und haben natürlich eine Fruchtwasseruntersuchung machen lassen, es war aber alles o.k. Ich habe einfach nur Angst, dass mein Mann und ich uns dann wegen dieser Wahrescheinlichkeit total fertig machen, selbst bei 1:800 muss eine Familie schließlich auch die 800. Mit dem Behinderten Kind sein, oder? Wie haben das eure Ärzte gehandhabt? Wie habt ihr die Ergebnisse psychisch verkraftet? Ich bin echt unschlüssig, ob ich die NFM machen lassen soll... Bitte dringend um Rat!


Katze79

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Antwort auf Beitrag von NAG-Hasi

Tja, das ist eine Sache, die jeder sehr individuell für sich entscheiden muss, aber ich denke, es gibt kein richtig und kein falsch. Du weißt ja selber schon, dass kein klares ja oder nein rauskommt, sondern nur eine Wahrscheinlichkeit. Der Wert 1:8 ist eigentlich schon horrend schlecht für so eine Untersuchung-trotzdem kriegen halt 7 von 8 Frauen mit der Prognose immer noch ein gesundes Kind. Die Nackenfaltenmessung und Messung der Blutwerte löst meiner Meinung nach viel häufiger Panik aus, als dass sie wirklich Trisomiekinder entlarvt. Und wenn dein Kind eine schlimme Chromosomenanomalie hat, zeigt sich das doch häufig im Ultraschall bei den normalen Untersuchungen. Wenn du ganz sicher bist, nur ein 100% gesundes Kind haben zu wollen, und sonst lieber das Baby abtreiben willst und nochmal neu versuchen, würde ich auf jeden Fall gleich eine Fruchtwasseruntersuchung machen lassen. Ich habe erst auch so gedacht, aber nach meinem ersten ultraschallbild wusste ich, ich will das Kind, so oder so. Mein Arzt hat mir alles erklärt, und auch klar gemacht, dass man ein gesundes Kind bekommen kann, was dann von der Wickelkommode fällt und danach auch behindert ist. Mit deinem Alter wirst du keinen Traumwert bekommen, aber die Chance für ein gesundes Baby ist immer noch gewaltig größer (ich bin auch 32) als die Rate der Fehlgeburten, die durch Fruchtwasseruntersuchungen ausgelöst wird. Ich habe mich einfach dafür entscheiden, die Schwangerschaft zu genießen und Vertrauen zu haben, dass alles gut wird. Alles gute für deine Entscheidungsfindung! Was du auch machst-es wird das richtige für dich und dein Baby sein!LG. Katrin


Katze79

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Beim letzten Ultraschall meinte mein FA dann beiläufig: "Nackenfalte sieht gut aus." Das geht also auch unabhängig von der großen offiziellen Untersuchung, ist halt nur nicht so genau.


Bin.neu123

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Du musst nicht hier fragen ob man sich bei einem schlechten Wert fertig macht- du musst DICH u deinen Mann fragen was ihr bei einer schlechten Diagnose macht! Was wäre die Konsequenz? Ich habe keine direkte Nackenfaltenmessung machen lassen, aber den Feinultraschall weil wir schon eine behinderte Tochter haben u ich außerklinisch entbinden möchte, dafür sicher gehen wollte das kein Herzfehler vorliegt... Ich würde nie abtreiben u auch nie einer FU zustimmen... Also- niemand kann euch eine Entscheidung Für oder Wider abnehmen!


Judith17

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Hi, Also ich wollte das ersttrimester screening erst nicht machen lassen, weil ich dachte wegen des Alters und hintergrundrisiko in der Familie sei ich nicht gefährdet. Dann hat der Arzt aber eine leicht verdickte Nf entdeckt und mir erklärt was das für folgen haben kann. Mit dem gedanken habe ich also eine auswertung des screenings machen lassen. Die Werte waren nicht so gut, bei einem Kind 1:1200 und beim anderen1:140, Zwillinge. Nun mache ich mir schon Gedanken, mehr als vorher. Ich denke aber dass ich mich immer dazu entschieden hätte. Im moment sehe ich es positiv und denke mir, selbst bei dem einen steht die Wahrscheinlichkeit fuer ein Gesundes kind bei über 99%. Der nächste feinultraschall wird dann hoffentlich positiv ausfallen. Fazit: die Nf. Wuerde ich messen lassen aber daraus keine voreiligen Schlüsse ziehen wenn der Wert nicht optimal ist. Vg Judith


Muffinmama

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Sicherlich kann euch die Entscheidung niemand abnehmen, aber verschiedene Meinungen einzuholen, hat mir in der sensiblen Zeit damals sehr geholfen. Ich hab mich viel ungehört, mit Freundinnen gesprochen, die schon Mütter sind etc. Meine letztliche Entscheidung war aber tatsächlich eine andere als die, die mir geraten wurde. Mein erster Impuls war es nicht machen zu lassen. Meine Ärztin hat mich dazu nicht weiter beraten, ich glaube sie ist sehr religiös und steht solchen Untersuchungen sehr kritisch gegenüber. Meine Freundinnen meinten auch nicht machen lassen. Eines Morgens bin ich aber aufgewacht und wusste, ich werde es machen lassen. Diese Entscheidung war viel klarer als mein erster Impuls. Meine Vorgeschichte spielt da auch eine Rolle. Mir war z.B. sehr wichtig dass mit dem Herzl alles gut ist. Dies und noch vieles mehr wird sehr genau untersucht (auch Magen etc.). Der Verlauf des Ultraschalls hat mir eigentlich schön gereicht, das war mir auch das Wichtigste. Ob man sich natürlich noch die dämliche Risikoberechnung reinziehen muss, ist die Frage, da sie echt nur ganz wenig aussagt wie ich finde. Fazit: Ich war in erster Linie beim Ersttrimesterscreening wegen des hochauflösenden US und der Tatsache, dass da schon alle Organe abgescannt wurden. Ich wünsche dir alles Gute. Bitte macht euch nicht wegen ein paar Zahlen verrückt, falls ihr es machen lassen solltet. Ich weiß, das ist nicht einfach.


NikBek

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Was für Konsequenzen hätte denn ein schlechtes Ergebnis für Euch? Die Frage solltest Du dir stellen. Ich habe die Untersuchung dieses mal nicht machen lassen. Bei meiner Tochter wurde sie mitgemacht und die Nackenfalte war auffällig gewesen. Trotzdem habe ich keine weiteren Untersuchungen machen lassen. Für uns stand und steht auch dieses mal fest, dass wir nicht abtreiben werden. Was wir machen werden ist, einen Feinultraschall.


Cora0580

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Ich denke auch, dass Du für Dich entscheiden musst, was für Konsequenzen ein negatives/auffälliges Ergebnis hätte. Erschreckend finde ich, dass eben unter den auffälligen Werten so viele gesunde Kinder sind und die ganzen Sorgen dann umsonst waren. Mein FA hat mir zur NFM geraten (bin 31) und ich habe dann auch noch mal den FA gefragt, den ich seit 31 Jahren kenne (weil er mich zur Welt gebracht hat) und der leider seit Dezember in Rente ist. Der meinte auch, ich solle ruhig die NFM machen lassen. Ich habe allerdings nie gezweifelt, dass ich gute Ergebnisse in der Hand haben würde- weiss auch nicht warum. Ich fühle mich einfach sehr gut betreut von meiner Praxis und hatte auch immer volles Vertrauen in meinen Körper und mein Baby. Wenn ich schlechte Ergebnisse bekommen hätte, hätte ich wohl den nächsten Schritt überlegt und der wäre FU gewesen. Mir ist klar, dass jetzt einige sagen könnten, dass man sich vorher im Klaren sein sollte. Aber irgendwie war ich mir das nicht. Allerdings hätte ich wissen wollen, ob mein Kind eine Trisomie hat, die tödlich verläuft (z.B. 18). Morbus Down wäre für mich nicht so sehr ein Problem, glaube ich. Letztendlich hatte ich eine Traumfalte von 0,9 und meine Blutwerte waren so super, dass mir die Aussage: alles super! gereicht hat und ich gar nicht mehr nachgefragt habe, wie hoch die Hormonwerte denn sind. Mich hat es also beruhigt, dass mein Kind gesund ist. Du musst leider für Dich entscheiden, ob Du und wie Du mit schlechten Werten umgehst und ob es für Dich schwierig wäre, wenn Du die Messung nicht machst und Dich dann vielleicht fragst, ob alles Ok ist.


sani86

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Antwort auf Beitrag von NAG-Hasi

Also ich habe es nicht machen lassen, da ich mich nicht durch das Ergebnis verunsichern lassen wollte. Erstens würde ich schon vor der Untersuchung zum Nervenbündel werden und dann vlt. noch eine Fruchtwasserpunktion....Nein, danke. Ich gehe da vom Positiven aus. Warum sollte es denn behindert sein? Und wenn, nun dann ist das zwar sch****, aber es ist so....


NAG-Hasi

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Antwort auf Beitrag von NAG-Hasi

Vielen lieben Dank für eure ausführlichen Antworten. Ich glaube, das ist wirklich kein "mathematisches Problem", sondern man muss wissen, was welches Ergebnis für einen bedeutet. Ich habe gestern mit meinem Mann nochmal drüber gesprochen und wir werden die NFM machen lassen, denn ein geistig behindertes Kind wäre für uns keine Option. Und dann den Test nicht gemacht zu haben, nur aus Angst, drüber nachdenken zu müssen, würden wir uns sicher nicht verzeihen!