Five36
Ich weiß das gehört nicht unbedingt hier her, doch denke ich, vielleicht schon, denn wir sind nun alle Mamis und vorallem an die Mehrfachmamis. Das unser Nils so gut lernt hatte ich ja schon mal verläuten lassen. Heut kam er auch wieder mit nem Deutschtest und volle Punktzahl nach Hause. Ich freu mich auch jedesmal wie Bolle. Allerdings fing er im Auto schon an zu erzählen, er hat heute ganz viele Mathehausaufgaben auf (ich hatte gleich zu Hause geguckt und es sind 7 A4-Seiten) und die sehr guten Schüler können eine Klasse überspringen. Er wußte sogar daß man das 3mal in der ganzen Schulzeit machen kann. Somit gehe ich von aus, er wurde schon etwas aussortiert und seine Lehrerin hat es ihm gegenüber angedeutet. Wir hatten es schon lange vermutet daß vielleicht mal sowas kommt, aber wir sind uns bis jetzt auch einig gewesen, daß wir sowas NICHT wollen. Aus folgenden Gründen: Er ist gerade 6 geworden und wurde schon eingeschult, wenn er nun noch überspringt ist er eigentlich 2 Jahre jünger wie die Kinder in der neuen Klasse. Was man so schon deutlich sieht, im Vergleich zu seinen Klassenkameraden. Dem aber nicht genug, wollen wir ihm nicht die Kindheit nehmen, was ist wenn er es dann doch nicht schafft? Meine größte Sorge ist ja, daß er bis zum heutigen Tag das Lernen nicht gelernt hat. Er mußte noch nie irgendwas für die Schule üben, brauchte sich noch nie auf Tests vorbereiten. Das muß er doch erstmal lernen. Oder hat er vielleicht deshalb heut soviel auf, um ihm das Lernen zu lernen?? Ich hatte das schon mal relativ am Anfang des Schuljahres in nem anderen Forum angesprochen, und da bekam ich mit nem freundlichem Unterton, daß ich ihn überspringen lassen soll, aber gleichzeitig wurde mir dort erklärt, daß ich mich dort mit sowas nicht mehr melden brauch. Deshalb frage ich euch, hat jemand selbst schon sowas durch oder im engeren Bekanntenkreis schon erlebt und kann mir da nen Tip geben?? ich will ihn nicht unterfordern aber auch nicht überfordern.
Hallooo ich kann leider nicht von Erfahrungen berichten, aber ich hab in meiner Kindheit auch nie lernen müssen, ging alles von alleine in die Birne, ich war ständig unterfordert und ich hab mich ehrlich gesagt in meiner Klasse nicht so wohl gefühlt, war da eine der Streber. Das hab ich als negative Erinnerung meiner Kindheit behalten und mich gefragt, wäre es anders geworden, wenn ich hätten überspringen dürfen? Wäre ich vielleicht mehr gefordert worden und dadurch mit den anderen auf einem Level? Wie fühlt sich dein Kleiner in seiner Klasse? Es ist natürlich für ihn auch nicht so einfach, wenn er dann kleiner ist als alle anderen, aber vielleicht schöpft er daraus auch noch Stärke und lernt sich durchzusetzen?
Huhu, ich bin zwar keine Mehrfachmami, aber ich gebe jetzt einfach mal meinen Senf dazu, weil mir gerade ein paar Dinge aus der Erziheungswissenschaft dazu einfallen. Es ist tatsächlich ein schwieriges Thema und ich kann gut verstehen, dass Du noch zusätzlichen Rat haben möchtest. Zuerstmal müsste man bedenken, wie Nils momentan damit umgeht, dass er einer der jüngsten/der Jüngste ist. Spornt es ihn an oder hat er dadurch manchmal Minderwertigkeitsgefühle? Wenn er sich nämlich sowieso schon manchmal deswegen doof fühlt, wäre es vielleicht tatsächlich unklug ihn unter noch ältere Kinder zu stecken. Auf der anderen Seite könnte es ihm auch guttun, sollte er auch emotional und nicht nur vom Lernstoff her weiter sein als seine Mitschüler. Das gibt es ja durchaus und das eine geht oft mit dem anderen einher. In der Erziehungswissenschaft gibt es zwei Begriffe, die mir zu dieser Entscheidungssituation einfallen. Der eine heißt "Big-Fish-little-Pond-Effekt", was soviel heißt wie "Der Hecht im Karpfenteich" zu sein. Bei diesem Effekt haben Kinder eine sehr großes Selbstwertgefühl, das daraus entsteht, dass sie unter ihren Mitschülern sozusagen der Hecht sind. ;) Auf ihr Selbstbild hat dieser Effekt einen sehr positiven Einfluss. Sie fühlen sich stark und gut. Mit einer Versetzung in eine Klasse mit höherem Anspruch könnte dieses Selbstbild zumindest kurze Zeit oder auch länger erschüttert werden. Hört sich jetzt vielleicht dramatischer an als es ist. Es gibt auch noch tausende andere Faktoren für das Selbstbild. Ein geborgenes Zuhause z.B.. Ich bezieh mich jetzt aber mal nur auf das schulische, sonst führt es hier zu weit. Ein positiver Effekt des Überspringens könnte aber sein, dass dann der sogenannte "Basking-in-reflected-Glory-Effekt" eintritt. (Ich schreibe daher die Fachbegriffe, damit Du auch noch selber googlen kannst, wenn Du magst.) Bei diesem Effekt wird das Selbstbild des Kindes dadurch gesteigert, dass es sich in einer Gruppe von Kindern aufhält/ihr zugehörig fühlt, die seiner Meinung nach sehr viel drauf haben. Das ist für das Kind sozusagen ein Ansporn mit der Gruppe mitzuhalten um auch "so toll" zu sein. Ich habe diesen Effekt selber mal erlebt, als ich in eine Klasse kam, in der ein sehr hoher Standard gegenüber meiner alten Klasse herrschte. Ich wollte total gern mithalten und wurde dadurch selbst besser. Ich fand das damals sehr positiv. So, zu guter letzt besteht die Gefahr der Unterforderung, wenn er sich in seiner jetzigen Klasse vom Stoff her langweilt. Das kann sich ebenso negativ auswirken wie die Überforderung und kann zum Abschalten im Unterricht und sogar zu Depressionen (im allerschlimmsten Fall) führen. Wie gesagt: Es spielen noch viele andere Faktoren eine Rolle. Jetzt musst Du mal schauen, wie Du Deinen Nils so einschätzt. Lässt er sich von einem hohen Niveau eher anspornen oder zieht er sich dann zurück? Falls er ein Typ ist, der schnell Anschluss findet und selbstbewusst ist, würde ich ih glaub ich überspringen lassen, wenn Euch der Lehrer bzw. die Lehrerin das vorschlägt. Ihr kennt Euren Sohn aber am besten. Ach ja, und was das Lernen betrifft. Er ist ja nicht allein. Ihr seid ja für ihn da, wenn er Hilfe braucht. Da würde ich mir nicht allzu viele Gedanken machen. Klar, ihm ist bisher alles quasi in den Schoß gefallen, aber er ist ja noch so jung. Er hat noch Jahre Zeit das Lernen zu Lernen. Sorry, dass es so lang geworden ist. Hoffe Du kannst was für Dich rausziehen. Liebe Grüße!
danke nochmal... Ich hatte wirklich von beidem noch nie was gehört, und das ist echt was zum durchstudieren, habe etliche Seiten gefunden, macht allerdings die Entscheidung nicht unbedingt einfacher. Aber kommt Zeit kommt Rat...
Mach Dich nur nicht zu verrückt. Ihr habt ja noch ein wenig Zeit für die endgültige Entscheidung, oder? Und bei aller Fachsimpelei: Nur ihr kennt Euren Sohn wie kein anderer und ihr werdet die richtige Entscheidung treffen und ihm die größte Stütze sein. So oder so. Da bin ich ganz sicher.
Ja genau. Wir haben uns gestern besprochen und sind "erstmal" zu dem Entschluss gekommen, daß er nur 1-2 Fächern springt, es sei denn die Lehrerin erklärt uns sehr gute Argumente warum es komplett besser wäre.
Schön, dass der Nils so gut in der Schule ist und sich mühe macht. In Russland war das auch so, dass wenn man gut ist, wird die 4 Klasse übersprungen. Aber da mehrere aus meiner Klasse gut waren, haben wir dann weiterhin zusammen die 4 Klasse übersprungen und hatte trotzdem Kontakt auf dem Schulhof mit den anderen, die in der 4. Klasse waren. Mir hat es nichts ausgemacht. Es liegt wohl auch am Kind, ob er sich wohl fühlt, ob er Freunde hat in jetztigen Klasse. Hast du ihn gefragt, ob er das möchte? Ich weiß aber auch, dass wenn die Kinder unterfordert sind, haben die irgendwann garkein Lust auf die Schule. So war bei meinem Neffen. Meine Kleine nichte wurde auch mit 6 Jahren und 2 Tagen eingeschult und ihr ist richtig schwer gefallen. Erst jetzt in der 4 Klasse ist sie richtig gut geworden. Ich weiß nicht was ich machen würde, einerseits wenn er es nicht schaffen soll, kann er immer noch den Schuljahr wiederholen. Und du nimmst ihm nicht die Kindheit, den er lernt ja nicht viel für die guten Noten. Ich musste damals auch viel lernen und im Haushalt viel helfen auch mit 8 Jahren, hatte aber sehr schöne Kindheit. LG Olga
Hi Diane, ich verstehe deine Sorgen ja soooo gut - weißt ja warum ;)
Aaaaber, ich denke (auch nach mehreren Gesprächen mit anderen "betroffenen" Eltern), dass man diesen Kindern und somit auch dem Nils, nicht die Kindheit nimmt. Lass ihn eine Klasse überspringen, wenn die Lehrerin und vor allem, wenn er es sich selbst zutraut. Erst gestern Abend war noch ein Bericht darüber bei Planetopia auf Sat1. Da war auch ein 8-Jähriges Mädchen, was schon auf die weiterführende Schule geht und in Englisch sogar schon in die 7. Klasse geht. Sie ist also 5 Jahre jünger als die anderen Kinder. Und das ist überhaupt kein Problem. Die Kinder kommen mit klar und das Mädchen ist voll glücklich gewesen (auch wenn sie mind. 1 Kopf kleiner war wie alle anderen).
Stell dir doch vor, dass Nils sich vielleicht bald so sehr langweilt, dass er zum "Problemfall" in der Schule wird. Das willst du doch auch nicht.
Wir werden den Robin ja wahrscheinlich auch mit 5 1/2 Jahren in die Schule schicken - er ist dann auch mit Abstand der Jüngste. Aber was soll's? - wenn er damit zufrieden ist.
Ich selbst war auch immer die Jüngste. Ich durfte aber nie eine Klasse überspringen (von meinen Eltern aus) und durfte auch nicht auf's Gymnasium (trotz eines Notendurchschnitts von 1,3). Ich habe mich immer gelangweilt auf der Realschule und war immer der Streber und Außenseiter in meiner Klasse. Im Nachhinein hätte ich mir das auch anders gewünscht.
Alle Experten, Fachleute und auch andere Eltern bestätigen mir immer wieder: Wir rauben den Kids NICHT die Kindheit und wir sollten alles machen, dass sie glücklich sind. Egal was andere denken!
Hach.....ich verstehe deine Sorgen.........lass dich mal drücken
Hallo, auch ich kann deine Sorge gut verstehen und denke, dass du es vor allem vom Gemüt deines Sohnes abhängig machen solltest. Wenn er nämlich emotional nicht seiner Zeit voraus ist (sondern halt ganz normal ;-), würde ich persönlich ihn trotz der guten Noten nicht überspringen lassen. Ich sage das daher, weil ich Lehrerin am Gymnasium bin und dort schon bei vielen Überspringern (vor allem in den Klassen 5-7) das Gefühl habe, dass sie von ihrer emotionalen Reife noch nicht so weit sind wie die anderen. Dies ist aber (wie ja immer im Leben) nicht bei allen der Fall, manchen merkt man das Überspringen gar nicht an, daher hab ich gemeint, du solltest es je nach Gemüt deines Kindes entscheiden. Das Kinder oft abschalten, wenn sie gelangweilt sind, stimmt natürlich, bei mir selbst war das aber nie der Fall. Ich hatte auch ziemlich gute Noten, fand das aber einfach nur gut, dass ich nicht viel dafür tun musste. Du siehst, für alles gibt es ein Für und Wider, wenn ihr aber eine Entscheidung getroffen habt, hinter der ihr steht (vor allem auch dein Sohn!!!), dann wird das schon, egal wie ihr euch entscheidet!!! LG Christina
für eure tollen Beiträge und auch Meinungen. Vorab, er hat all seine Hausaufgaben schon fertig (für alles 1 Stunde gebraucht, mit Klo/Trinkpausen), und es waren 8 A4-Seiten, eine hatte ich nicht gleich gesehen. Also, charaktermäßig war er immer irgendwie nicht auf andere angewiesen, hat irgendwie schon immer sein eigenes Ding gemacht. Soll auch nicht so rüber kommen als wäre er perfekt, hat somit in Sport die Schwierigkeit mit dem Klettern. hat aber widerrum nichts mit Lernen zu tun. Er hatte schon immer lieber 2-3 gute Freunde wie 100 Bekanntschaften, und daß ist das was schon sehr früh im Kindergarten aufgefallen ist, daß er für sich schon immer aussortiert hat. Habe ihn gerade gefragt, ob er das Überspringen denn überhaupt wolle. Habe ihm auch erklärt, daß er dann in einer anderen Klasse wäre, mit neuen Kindern. Er hatte damit gerade kein Problem. Will ihm aber die guten und negative Seiten erklären, nicht daß er eine ganz andere Erwartung davon hat. Also von mir hat er es nicht, ich war immer guter Durchschnitt, mir ist es nicht so zugeflogen, da bin ich ehrlich. Deshalb weiß ich auch nicht wie sich so jemand fühlt. Die Fachbegriffe werde ich heut auf jeden Fall noch studieren, ach ich könnt euch grad knutschen, sowas hatte ich in dem anderen Forum eigentlich erwartet, aber das war nix. Habe gleich nen Termin, aber danach werde ich googlen, und die Sache auch im Familienrat besprechen.
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