Mitglied inaktiv
Uff, sie geht mir nicht mehr aus dem Kopf. Ich hab gestern - nach 4 Monaten - endlich mal wieder einen Haarschnitt bekommen - und meine Friseuse ist schwanger. (Erinnerung: Ich wohne in den USA.) Sie hat Mitte Maerz Termin. Bis Ende Februar arbeitet sie. 8 Wochen nach der Geburt ist sie auch wieder da. Das Kind geht dann in den Kindergarten. Jetzt werden viele aufschreien - das arme Kind. Sehe ich auch so - aber auch die arme Mama. Man hat hier echt KEINE Rechte! 14 Wochen Mutterschutz und das war es. Und die stehen einem auch nicht immer zu, und die wenigsten halten sich eh nicht dran. Also entweder Du funktionierst wieder schnell, oder Du kannst gehen. Und hier dann neue Jobs zu finden ist echt schwer. Kein Kindergeld, kein Elterngeld, keine Arbeitsplatzsicherheit, keinen Kuendigungsschutz. Sie war soooooo begeistert als sie hoerte, wie es in Deutschland lief mit dem Elterngeld und Kindergeld. Sie konnte es gar nciht fassen. Und trotzdem: Die Deutschen haben im Schnitt 8.18 Kinder pro 1000 Einwohner, die USA 14.16. Ist das nicht der Hammer?!? Mutter sein ist hier super hoch angesehen - ich habe einigeFreundinnen mit 4 oder mehr Kindern! In Deutschland wird man ja schon schief angeschaut, wenn man mehr als 2-3 Kinder hat. Viele der Freundinnen hier bleiben dann einfach ganz zu Hause und haben mit der berufswelt abgeschlossen oder machen sich selbstaendig. Aber das ist nicht jeder Frau's Sache ... Also ehe Ihr das naechste Mal jammert, dass es vlt. "nur" 300 Euro Elterngeld ueber ein Jahr gibt, denkt mal an andere Laender, die einen solchen Luxus gar nciht haben ... Ich bin super froh, dass ich mit meinem Chef gut "aushandeln" konnte, wie ich das mit der Elternzeit loesen will :) - naja, er hat einfach zu meinen Wuenschen "ja" gesagt und gut ;). Feuer frei ;). Katja
Das ist ja echt nicht schön.Was machen denn dort die Frauen die allein sind?Also soweit ich es ja verstanden habe ,hat man entweder nen Partner ,der in den 14 Wochen Mutterschutz (wenn man sie hat) die Brötchen verdient,oder man muss gleich vom Kreissbett runter wie an die Arbeit? Wovon lebt man dort,wenn man keinen Mann hat?Oder Verwandschaft?
Naja, man kann sicher mit jedem Arbeitgeber was aushandeln. Gleich vom Kreissbett zurueck an die Arbeit geht ja gar nicht. Aber ich denke nicht, dass viele die 14 Wochen in Anspruch nehmen koennen. Achso, die 14 Wochen sind natuerlich unbezahlt! Was alleinstehende machen, weiss ich nciht. Die meisten, die keinen Mann haben, die ich kenne, haben Familie oder Freunde zur Unterstuetzung. Wenn man hier Probleme in der SS hat, schreit auch niemand nach Haushaltshilfe, sondern dann springen hier super oft die Freunde ein - bringen Essen vorbei, passen auf aeltere Kinder auf, machen den Haushalt mit. Kindergaerten sind auch teuer ... Jedenfalls gute Kindergaerten. Wir zahlen fuer unseren Kleinen (3) $695 pro Monat - billige gibts ab $80-$100 pro Woche, aber da wuerde ich mein Kind nie hingeben (nicht sauber, riecht komisch, Buechsenessen, TV und Radiobeschallung, ...). Achso, wir packen jetzt schon Geld weg fuer die 6 Monate, die ich komplett ausfallen werde, damit wir uns den Kindergarten fuer den Kleinen leisten koennen. Nach 6 Monaten moechte ich 10 Stunden von daheim arbeiten (da springt dann der Kindergarten bei raus) fuer weitere 6 Monate, danach haben wir einen Kindergartenplatz fuers Baby und ich gehe wieder 21 Stunden. LG, Katja, die froh ist, einen verstaendigen Chef zu haben
Ja stimmt schon irgendwie, das mit dem Elterngeld ist eine tolle Sache... aber nach einem Jahr ist es dann auch wieder blöd... denn dann gibt es nichts mehr und wenn man wieder arbeiten gehen will ist es leider nicht sonderlich einfach einen Kita-Platz zubekommen. Das Problem in Deutschland ist, dass hier nicht von gestern auf morgen gedacht wird! Paralell zur Elterngeldeinführung hätten sie auch die Kita-Plätze aufstocken müssen... Und streng genommen gibt es in D ja auch nur 14 Wochen MuSchu... aber man hat allerdings die Jobsicherung für die Elternzeit... Das ist schon was wert, auch wenn ich nicht mehr in meine Firma zurück will, aber das ist ja mein Problem! Und ja stimmt schon, in D ist man gleich Asozial, wenn man mehr als 2 Kinder hat, das "passt" einfach nicht ins Bild... Und D ist eh total Kinderunfreundlich... weiß auch nicht, viele haben noch nicht verstanden, was das für ein Gut ist! Jedes Land hat eben so seine Fürs und Wieders! *g* LG, easy
Was heisst "man muesste die Plaetze aufstocken". Die Kindergaerten sind hier ALLE privat. Daher auch die horrenden Preise. Aber hier wartet niemand drauf, dass der Staat sich kuemmert. Ja, der Staat in D hat nicht weit gedacht, aber ich kenne einige Elterninitiativen in berlin und Muenchen, die selbst Kindergaerten aufbauen, eben weil der Bedarf da ist :). Finde ich echt gut! Klar, alles hat Vor- und Nachteile - aber in D fand ich es bequemer ;). LG, Katja
Mmh, stimmt schon... die Deutschen erwarten sowas einfach vom Staat... Vielleicht weil es schon immer so war??? Auch hier gibt es Private Kinderkrippen und auch die Kosten ein Sch.. geld. Eine Bekannte zahlt pro Stunde 4,50 Euro plus essen. Und da wird jetzt nicht wer weiß was mit den Kindern gemacht... Andere Bekannte zahlen für ihren Kleinen auch für 20 Stunden 400 Euro... Aber diese Kita nimmt wiederum nur Kinder deren Eltern in einer bestimmten Firma arbeiten... Aber du hast schon recht, in D ist alles schon viel bequemer als in anderen Ländern... Ist schon wirklich heftig, dass bei euch die MuSchuZeit ohne Geld ist... hier ist das ja noch genauso viel wie das normale Gehalt! LG, easy
Naja es hat schon seinen Grund weshalb so viele so gern in Deutschland leben würden. Allerdings sagt unsere Veranddschaft in Chicago,das sich das Arbeiten in den USA noch richtig lohnt,wenn man bereit ist viel zu arbeiten. Das ist eine Sache,die in Deutschland ja viele bemängeln. lG
Das ist echt erstaunlich wie unterschiedlich das so auf der Welt ist. Du hast schon Recht, wir sollten uns nicht beklagen. Verhungern muss in Deutschland keiner ;) Liebe Grüße
Ich bin von der Elterngeldregelung in Deutschland auch begeistert. Meine Große kam 2006 leider 8 Wochen zu früh zur Welt. Das Erziehungsgeld war aus meiner Sicht nicht so super.
Nun hoffe ich, daß ich nach einem Jahr auch wieder in meiner Firma mit Teilzeitarbeit anfangen kann. So fällt einem der Übergang zum KIGA leichter. Und finanziell paßt es auch. Es gibt wirklich keinen Grund zu meckern...
Das Kind jedoch nach ein paar Wochen in andere Hände geben zu müssen... das ist echt hart. Aber wenn man keine Wahl hat.
Ja- solche Beiträge öffnen einem doch hier immer wieder die Augen, wie gut wir es hier in unserem Sozialstaat doch haben und es leider anscheinend nicht wirklich genug schätzen. Meine Tochter geht übrigens auch in eine Elterninitiativkita. Ich war sogar einmal selbst kurz davor mit anderen Eltern eine zu gründen, es kam dann aber nicht dazu. Ich finde es schon auch wirklich heftig, wie wenig in den USA die werdenden Mamas finanziell abgesichert sind- aber es ist ja dort mit allem aderen auch so-nicht wahr? Krankenversicherung, Arbeitslosenabsicherung... so gehts weiter...
Krankenvcersicherungen koennen teuer sein, nicht jeder Arbeitgeber bietet eine an ... In die Sozialversicherung - die dann auch eine Art Arbeitslosengeld zahlt (glaub ich) muss man aber immer einzahlen, denke ich. So ganz sicher bin ich nicht. Ich weiss, dass es hier z.B. fuer Beduerftige "food stamps" gibt, mit denen sie Lebensmittel bekommen. Finde ich nicht schlecht, da sie dann auch wirklich das Essen dafuer holen und das Geld nicht fuer sonstwas verpulvern. Wir zahlen umgerechnet nicht mehr KV-Beitrag als in Deutschland, denke ich. ABER wir haben einen Haufen Zuzahlungen, wenn wir nicht aufpassen, zu welchem Arzt wir gehen, in welche Apotheke, usw ... Dafuer brauche ich keine Ueberweisungen, wenn ich mal zum Spezialisten will - und auch die Wartezeiten sind viel kuerzer. Es hat alles Vor- und Nachteile ;). RICHTIG krank waere ich trotzdem lieber in D (wenn es schon sein muss), da weiss ich, dass ich nicht in den Ruin getrieben werde.