ulfundtina
Hallo ihr Lieben, ich habe doch einen Sohn mit starkem ADHS, sowie emotionaler und sozialer Störungen, außerdem mit einer kombinierten Entwicklungstörung und Sprachstörung. Er wurde letztes Jahr im SPZ gestest (12 Wochen) und auf Medikinet eingestellt. Man legte uns Nahe ihn in ein heilpädagogisches Wohnheim zu geben. Dort sollte er lernen mit seiner Krankheit umzugehen, sich zu integrieren und auch mit Unterstützung eine Regelschule besuchen zu können. Er wurde bereits ein Jahr von der Schule zurückgestellt und besuchte einen Schulkindergarten mit Vollzeit-Integrationskraft, da er zu sehr starkem Verweigerungsverhalten mit Schreiattacken und Wutausbrüchen neigt..... Er gilt durch seine "Krankheit" als schwer erziehbar! Es war auch zuhause sehr schwierig! Wir haben ihn schweren Herzens "abgegeben" weil wir hofften das sie sich besser und qualifizierter um ihn kümmern können und er dadurch auch eine Chance auf ein normales Leben hat. Das ende vom Lied: Es wurde sich um NICHTS gekümmert - lediglich die Termine zur Medikamentenerhöhungen wurden regelmäßig wahrgenommen. Der Informationsaustausch war super schlecht, mit einbezogen wurden wir ihn nichts, es sei denn sie brauchten dazu meine Unterschrift. Ihre Antwort: Nicht ER habe sich zu integrieren, sondern die Aussenwelt habe sich auf ihn einzustellen.....Keine Integration...Nur ein Ausruhen auf den Medis...Das Arme Kind muss und brauch nichts können... Schulisch ging gar nichts. Innerhalb des ersten halben Schuljahrs (1. Klasse), bekam er 3!! Verweise (ich wusste nur von zweien), jeden Tage musste er früher abgeholt werden weil er machte was er wollte - teilweise schon um halb 10 und das zu guter Letzt fast jeden Tag!!! Es kümmerte sich keiner um eine Integrationskraft. Es kam eine, 2 Stunden die Woche, das reichte hinten und vorne nicht.....Ich habe 100 mal gefragt und bekam immer nur zu hören: Ja. das müssen wir noch machen. Nun war es zu spät! Wir haben ihn letzten Freitag wieder ganz nach Hause geholt. Zum Verwahrern gebe ich ihn nicht ab! Er kann nichts mehr. Es ist super frustrierend!! Er kann nicht mehr mit Messer und Gabel essen - isst schlimmer als mein 2jähriger, kann keine Schuhe mehr binden, alleine anziehen geht nun gar nicht mehr.....DAS waren alles Dinge die er vor der Unterbringung konnte. Wir können nun wieder bei 0 anfangen. Schulisch will ihn keiner - auch die hier aufzunehmende Schule möchte ihn nicht wirklich - es wurde ein Gutachten in der Schule über ihn erstellt was alles andere als toll ist und jeder schiebt nun die Verantwortung weg! Er könnte in eine Schule zwei Ortschaften weiter - nur fährt da kein Bus! Zumindest kein Schulbus und in einen öffentlichen kann man ihn nicht setzen! Ich habe noch eine kleine gehbehinderte Tochter. Sie wird jeden Tag von einem Bus abgeholt, zwischen 7:30 und 7:45 und fährt in einen Spezialkindergarten. Da sagte doch tatsächlich eine Freundin zu mir: Ich solle sie vor der Türe stehen lassen, sie wisse ja welchen Bus sie nehmen muss und solle meinen großen dann fahren....Hallo??? Sie ist im Dezember 4!! Jahre alt geworden! Ich bin im Moment echt frustriert - da denkt man, man tue das Beste für seine Kinder und was kommt bei raus??????? Nun habe ich mit der ADD gesprochen. Deren Antwort: Wenn es trotz Integrationskraft nicht klappen sollte, dann muss er in ein Heim mit Schule....In Traben-Trarbach wäre eine gute.........Toll nicht?? Sorry für den langen Text, aber ich bin gerade echt frustriert und am Boden :-( Traurige Grüße, Eure Tina
Man du hast es echt nicht leicht!!! Hast du den Unterstützung durch die Familie? Man kann dir auch garnix raten, es ist dein Kind -aber ich denke es wird schon mühsam wenn du demnächst noch ein Baby im Haus hast. Wird dein Junge eifersüchtig sein, das würde es ja noch mühsamer machen?! Wodurch entsteht so eine Krankheit wie bei deinem Sohn- ist das von Geburt an oder entwickelt sich sowas...kenne mich damit garnicht aus, aber es hört sich echt nach viel Nerven lassen an... Bei deinem Bericht dachte ich schon das es sicher nicht gut ist für deinen Jungen von euch weg zu kommen - das ihn das nur noch mehr verwirrt und ruppiger macht, und dein Bericht hat ja gezeigt das jetzt alles schlechter ist als vorher - aber es gibt ja auch noch den Rest der Familie der nicht daran zerbrechen sollte.. Ich wünsch dir jedenfalls viel Kraft und die Weisheit die richtige Entscheidung zu treffen für euch!!! LG Biene
Hallo Bine, ja, bei meinem Sohn ist es angeboren. Wieso, weshalb und warum ist aber nicht geklärt, man erzählt sehr viel darüber, aber wirklich erforscht scheint es noch nicht zu sein. Unterstützung habe ich nur durch meinen Mann - die Familie hält sich weitestgehend raus, sind aber jederzeit da sollte man mal einen Babysitter brauchen. Sie verstehen den Unterschied nicht. Klar, ist mal alleine mit ihm und macht nur was er will, dann ist er das liebste und beste Kind, aber sobald es darum geht das er machen muss/soll was ihm nicht passt oder zusagt, dann ist es vorbei.... Seine Krankheit wurde ja erst diagnostiziert als die beiden Kleineren Geschwister schon auf der Welt waren - vorher sind wir jahrelang umhergelaufen und haben Hilfe gesucht. Sicher wird es bei einem weiteren Kind nicht einfach, aber es konnte ja auch keiner ahnen das es so kommt wie nun gekommen ist! Dazu kommt noch das ich ihn aus erster Ehe mitgebracht habe. Mein Mann nimmt ihn aber genauso an wie seine eigenen Kinder, auch wenn es teilweise extrem schwer wird und ist. ich verstehe nur nicht warum sich jeder weigert uns und ihm eine Chance zu geben....ich soll ihn in ein Heim geben! Das ärgert mich!!
Ach Mensch, das klingt wirklich echt schei... Man will für sein Kind nur das beste, und dann sowas. Ich kann dir natürlich keinerlei Rat geben, aber fühl dich mal gedrückt. Ich wünsche dir viel Kraft, dich gegen alle Hindernisse durchzusetzen und die beste Lösung für dein Kind zu finden. LG Manu
Vielen lieben Dank für Deine lieben Worte.... Ich hoffe so sehr das ich die beste Lösung gefunden habe!! Im Moment hängt alles an der Schule...... LG Tina
Hallo Tina, wäre für Euren Sohn nicht eine Förderschule für soziale und emotionale Entwicklung das Beste? Mach Dich doch mal schlau, ob es so etwas nicht auch in Eurer Nähe gibt. Vielleicht haben die ja auch einen Fahrdienst... Ansonsten kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass es für ein Kind, dass eh schon emotionale Schwierigkeiten hat, das Beste sein soll, in ein Heim zu ziehen. Gerade so ein Kind braucht doch die gewohnten Tagesstrukturen und die Sicherheit und Geborgenheit in seiner Familie. Ich drücke Euch ganz feste die Daumen, dass Ihr eine Lösung findet, mit der Ihr alle glücklich und zufrieden seid. LG Linda