Monatsforum April Mamis 2010

Zu hohe Erwartungen in Hebi?

Zu hohe Erwartungen in Hebi?

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Hallo! Wir haben ja quasi unsere familieneigene Hebamme - und zwar die Cousine meines Mannes. Sie hatte ich auch in der ersten Schwangerschaft und war da schon bissel enttäuscht. Sie kam hier her wenn ich nen Problem hatte, spielte das irgendwie runter, wenn ich Glück hatte, machte sie Akupunktur, trank nen Kaffee hielt 2 Stunden Schwätzchen und fuhr wieder heim. Mir kam das immer so vor als sei das ja ganz selbstverständlich daß ich sie als Hebi hab und wofür dann Mühe geben? Allerdings, die Nachsorge hat sie toll gemacht und hat mir super beim Stillen geholfen. Darüber hinaus ist in den letzten 2 Jahren auch ne super Freundschaft entstanden. So ist sie ein scht lieber, toller Mensch. Dachte mir dann daß ich mir auch jetzt keine andere Hebi suche, um ihr auch nicht auf den Schlips zu treten, hatte die Hoffnung durch unsere gute Freundschaft wäre die Sache jetzt etwas vertrauter. Als ich die Übelkeit hatte hat sie paar Mal Akupunktur gemacht und wollte sich dann 2 Tage drauf immer melden um zu hören wie es mir geht. Hat sie nie gemacht, mußte immer hinter ihr her telefonieren. Oft bekam ich auf SMS gar keine Reaktion. Na ja, jetzt hatte ich ja ne zeitlang nichts. Seit heute die dollen Rückenschmerzen, die im Laufe des Tages immer schlimmer wurden. Ich habe heute morgen versucht sie auf´m Handy zu erreichen, dann zu Hause. Da hatte ich ihren Mann dann dran und er sagte sie habe Dienst, könne sie ja im Kreissaal erreichen. Also da angerufen und sie nur schnell gebeten, daß sie mich nach dem Dienst doch mal anrufen soll. "Ja klar, mach ich!" Seit 14 Uhr habe ich jetzt insgesamt nochmal 3 Mal am Handy versucht sie anzurufen und ich sitze hier und warte quasi immer noch auf ihren Rückruf. Selbst wenn sie mit dem Auto zur Nachsorge unterwegs gewesen wäre, sie hat ne Bluetooth-Freisprecheinrichtung (hat sie letztens noch von geschwärmt wie toll die doch ist) und hätte auch während der Fahrt telefonieren können. Ich bin inzwischen echt enttäuscht und ärger mich daß ich des lieben Frieden-Willen nicht doch zu ner anderen Hebi gewechselt habe. Hatte nämlich ne ganz tolle kennengelernt. Wie ist das eigentlich, kann ich, wenn ich meine Hebi nicht erreiche, eine andere zur Hilfe bitten? Stell ich mich denn jetzt einfach nen bißchen pingelig an oder erwarte ich zu viel?


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Hallo Mell, ich habe die Erfahrung gemacht, dass es besser ist, sich Hilfe jenseits der Familie zu organisieren, egal worum es geht. Bei mir war es mal mit der Haushaltshilfe so. Meine Cousine verdient ihr Geld schon lange als private Haushaltshilfe. Sie ist bei ihren Kunden (viele alte Leute, aber auch Familien) hoch geschätzt. Also habe ich ihr nach der Geburt meines 2. Sohnes angeboten, bei uns zu arbeiten. Jedoch war auch da der erste Akt täglich eine Stunde Kaffeetrinken. Dann erledigte sie echt nur das Nötigste und quatschte eben viel mit mir. Bei meinem 3. Sohn habe ich mir dann eine unbekannte Haushaltshilfe, die Tochter unserer Kinderärztin ins Haus geholt. Sie hat selbst den Kaffee morgens abgelehnt und wenn ich ihr sagte, sie solle ruhig eine Portion Mittag für sich mit kochen, hat sie auch abgelehnt und ihre Brote gegessen. Ihre Mittagspause dauerte exakt 30 min, dann schuftete sie weiter. Das war echt effektiv und in ihren 4 - 6 Stunden schaffte sie sehr viel. So geblitzt hat unser Haus noch nie! Auch konnte ich ihr viel leichter Anweisungen geben, was mir bei meiner Cousine schwer fiel. Für meine Cousine hatte ich privat bezahlt und für diese Frau hat das die KK übernommen. Als ich mal Burn-Out-Syndrom hatte, habe ich mir wieder eine HH auf Rezept geholt. Wieder eine Empfehlung (die andere war inzwischen leider in einer Hebammen-Ausbildung). Am Anfang war es sehr gut (hatte sie für 30 Tage). Es war eine 56jährige Frau, zu der ich heute noch Kontakt habe. Aber genau das war der Knackpunkt. Sie entpuppte sich bald als Plappermaul und redete irgendwann mehr, als sie arbeitete. Oft bin ich wenigstens 1 Stunde spazieren gegangen, damit sie die Aufgaben, die sie erledigen sollte auch schaffte. Nachdem wir beim "Du" waren und unsere ganze Familie auch mal privat bei ihr eingeladen war, kam es auch häufiger vor, dass sie anrief, dass sie später kommt (und ich musste dann noch teilweise im Schlafanzug meinen Sohn schnell zur Schule fahren) oder sie verkündete bei der Ankunft, dass sie früher gehen müsse. Die Stunden hängte sie natürlich hinten dran, aber es war eben unzuverlässig. Auch von anderen habe ich schon viel gehört, dass sich sogar beste Freundinnen zerstritten haben, wenn sie plötzlich "geschäftlich" miteinander zu tun hatten. Ich behandle auch nur ungerne Freunde (auch wenn sie bezahlen) und alles was Familie ist, habe ich an Kollegen weiter gereicht. Ich möchte da auch keinen Streit entfachen und sowas ist vorprogrammiert, weil eben jeder entsprechende Erwartungen hat und diese leider oft nicht ausspricht. Ich habe am Anfang mal meinen Bruder behandelt. Er hat auch bezahlt. Aber ich gebe ehrlich zu, dass er auch von mir recht stiefkindlich behandelt wurde, gerade im Bezug auf Anrufe und Nachfragen, die ich ihm versprochen hatte. Ich würde bei deiner Cousine mit offenen Karten spielen und ihr auch sagen, dass es dir wichtig ist, wenn du Beschwerden hast, ernst genommen zu werden. Wie das mit einer Zweitmeinung in Bezug auf Hebammen ist, weiß ich nicht. Ich denke aber, dass es kein Problem ist. Am besten rufst du eine an (hast du eine Empfehlung?) und fragst gleich mal nach. Die wissen das sicher oder bringen das für dich in Erfahrung. Alles Gute!


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Ich habe die andere Hebi kennengelernt als ich mich um einen Geburtsvorbereitungskurs gekümmert habe. Die war mir sofort super symphatisch. Wie sie ihre Arbeit leistet, kann ich jedoch auch nicht sagen. Mir ging es gestern besser, so brauchte ich meine Hebi ja dann doch nicht mehr. Aber was mich ärgert daß sie auch gestern nicht angerufen hat, obwohl sie ja mindestens 4 Anrufe von mir auf dem Handy hatte. Ich hab ja nicht gesagt daß ich schmerzen hatte, sondern nur daß sie mich dringend mal anrufen soll. Es hätte ja bei weitem auch was schlimmeres sein können. Jetzt muß ich gleich mit meiner Tochter zum Kinderarzt und werd mir auch gleich in der Apotheke Lakmus-Papier besorgen. Denn ich vertrau ihr einfach nicht mehr, daß ich sie im Notfall schnell erreiche und dann kontrollier ich das lieber selber wenn ich z.B. meine daß mir Fruchtwasser abgeht. Und dann darf sie hier noch zum Gespräch antanzen. Und wenn ihr meine Meinung nicht paßt, such ich mir jemand anderes. Ich brauch meine Hebi ja eh nur bei Wehwehchen und nachher zur Geburtsvorbereitenden Akupunktur. Und da wird sich bestimmt noch jemand finden!