Der errechnete Geburtstermin deines Kindes ist für werdende Mütter das zentrale Datum. Nicht nur, weil sich Organisatorisches wie der Beginn des Mutterschutzes daraus ableitet: Die Geburt ist ja das große und lang erwartete Ereignis, um das sich alles dreht.
Und dann ist es so weit. Der große Tag ist da - und nichts passiert. Genau das erleben sehr viele Schwangere: Nur rund 30 Prozent aller Babys kommen am errechneten Termin auf die Welt.
Manche Babys haben es eilig, andere lassen sich viel Zeit
Exakt nach Plan arbeitet die Natur halt nicht; manchmal haben Babys es ein wenig eiliger und manchmal lassen sie sich etwas mehr Zeit. Natürlich wissen das auch Ärzte und Hebammen, wenn sie den Entbindungstermin bestimmen. Er markiert daher vor allem den Zeitpunkt, um den herum die Geburt irgendwann eintreten wird.
Wie geht es aber nun weiter, wenn der Geburtstermin verstrichen ist? Grund zur Sorge besteht deshalb nicht; meistens empfinden die Frauen aber das verlängerte Warten als nervig. Zumal der Babybauch jetzt wirklich im Weg ist. Auf alle Fälle wird dein Arzt oder deine Ärztin dich regelmäßig in die Praxis bitten. Meistens wird jeden zweiten Tag ein CTG gemacht, um zu sehen, ob du Wehen hast und wie dein Baby darauf reagiert. Eine zusätzliche Ultraschalluntersuchung wird in der Regel nur alle vier Tage stattfinden.
Wie lange die Ärzte abwarten, ist immer ganz individuell
Steht fest, dass es dir und dem Baby gut geht, besteht normalerweise kein Grund zur Eile. Viele Kliniken warten heute nach dem errechneten Termin bis zu zehn Tage lang ab, ob die Geburt von selbst beginnt. Aber natürlich ist diese Entscheidung immer ganz individuell, je nach dem Wohlergehen von Mutter und Kind. Eine Rolle spielt dabei auch, wie viel Geduld du selbst noch aufbringst. Wann und mit welchen Methoden die Geburt eventuell eingeleitet wird, hängt von verschiedenen Dingen ab.
Wichtig ist zum Beispiel, wie weit sich der Muttermund schon geöffnet hat. Deine Geburtshelfer werden mit dir besprechen, welchen Weg sie dir vorschlagen.
Wehencocktail - eine Möglichkeit, um Wehen anzustupsen
Manche Kliniken versuchen erst einmal, die Wehen mit alternativen Methoden anzustupsen. Sie nutzen dazu etwa einen "Cocktail", der unter anderem Rhizinusöl enthält oder auch Akupunktur. Oft führt das bereits zum Ziel. Andere Häuser greifen lieber gleich auf die Schulmedizin zurück und setzen wehenfördernde Medikamente ein.
Natürlich hat auch deine Hebamme Tipps dazu, was du tun kannst, um Wehen anzuregen. Auch das setzt aber voraus, dass dein Körper und dein Baby bereit sind für die Geburt. Versuche deshalb bitte nicht, auf eigene Faust angeblich bewährte Hausmittel einzusetzen.