Sobald der letzte Schnee geschmolzen ist und die ersten Frühblüher ihre Köpfe in die Frühlingssonne strecken, ist es Zeit, den Garten in Ordnung zu bringen: Das ist eine gute Gelegenheit, um nachzusehen, ob der Garten auch kindersicher ist.
Gefahr geht neben Teichen, Swimmingpools und Regentonnen vor allem von Giftpflanzen aus. Sie sind meist wunderschön anzuschauen und tragen appetitlich aussehende Früchte. Das verlockt Kinder dazu, die Beeren und Blätter zu probieren.
Giftige Pflanzen: Goldregen, Stechpalme, Maiglöckchen
Goldregen, Pfaffenhütchen und Stechpalme sind Beispiele für beliebte aber giftige Ziersträucher. Bilsenkraut, Tollkirsche, Schierling, Herbstzeitlose, Engelstrompete und Maiglöckchen gehören zu gefährlichen Giftpflanzen. Schon kleinste Mengen können bei Kleinkindern schwere Vergiftungen auslösen. Darum sollte die Regel heißen: in Reichweite des Kindes darf keine Giftpflanze wachsen und sei sie auch noch so schön.
Übrigens sollten Sie auch bei Spaziergängen darauf achten, dass das Kind keine Beeren und Blätter probiert, denn natürlich wachsen auch hier teilweise giftige Pflanzen.
Älteren Kindern sollten Sie spielerisch den Umgang mit Giftpflanzen vermitteln. Wissen schützt und macht Spaß! Hilfreich ist dazu ein Buch mit guten Abbildungen. Das gemeinsame Lernen bei einem Streifzug durch den Garten macht Ihnen und Ihren Kindern sicher Freude.
Wenn es doch passiert ...
Grundsätzlich sollten die Eltern bei Verdacht auf eine Vergiftung ihres Kindes immer zügig einen Arzt aufsuchen. Wenn schwere Vergiftungsanzeichen auftreten, sollte unbedingt unverzüglich ein Notarzt gerufen werden.
Für eine erste Einschätzung können sich Eltern auch an die Experten am Giftnotruf wenden (im Notfall die Telefonnummer: 030 / 192 40 und bei allgemeinen Anfragen die Telefonnummer: 030/ 306 86- 711). Halten Sie bitte dabei die Blätter oder Beeren parat, um genau beschreiben zu können, von welcher Pflanze das Kind probiert hat. Im Zweifelsfall hilft Ihnen in jedem Fall auch ein Apotheker gerne bei der Bestimmung der Pflanze.
Ein sehr gutes und wirksames Mittel bei Vergiftungen ist medizinische Kohle. Die Gabe von medizinischer Kohle ist die ungefährlichste, schnellste und effektivste Form der Giftentfernung. Sie ist in Apotheken in Form von Kohletabletten oder als Pulver erhältlich. Sie hat die Eigenschaft, eine Vielzahl von Stoffen innerhalb von zwei Minuten an sich zu binden. Die Einnahme von Kohle hat keine Risiken oder Nebenwirkungen. Daher ist es bei einer Vergiftung (außer mit Säuren oder Laugen) immer sinnvoll, Kohle vorrätig zu haben und diese auf Anweisung des Arztes oder der Experten des Giftnotrufs einzunehmen!