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junge bekommt einen umschlag
Robert Kneschke - stock.adobe.com

Die Therapie der Neurodermitis richtet sich nach der Schwere und dem Ausmaß der Krankheit (Stufentherapie). Die Therapie beginnt grundsätzlich unabhängig von der Ausprägung und dem Stadium mit einer Basistherapie zur Pflege der Haut.

Die Basistherapie (Hautpflege) mit Pflegesalben, -cremes und -lotionen sowie Badeölen verhindert ein Austrocknen der Haut. Diese Therapie der Hautpflege muss regelmäßig und konsequent angewendet werden.

Wenn sich trotz konsequenter Basis-Therapie und Meidung individueller Auslöser ein Ekzemschub entwickelt, dann sollte man nicht zögern, mit einer antientzündlichen Behandlung zu beginnen.

Bei richtiger und gezielter Anwendung ist die Angst vor Nebenwirkungen unbegründet. Im Gegenteil: rechtzeitig intensiv und kurz angewandt verhindern sie die allmähliche Zerstörung der Haut durch Kratzen und Superinfektion und vermindern vor allem auch die psychische Belastung der Kinder durch unerträglichen Juckreiz.

Folgende Medikamente gibt es:

Kortisonpräparate

Kortisonhaltige Cremes sind mit die wirksamsten Medikamente zur Behandlung der entzündeten Neurodermitis-Haut. Sie hemmen die Bildung und Freisetzung entzündungsfördernder Substanzen durch das fehlgeleitete Immunsystem und unterbrechen den Teufelskreis von „Jucken - Kratzen - Kratzwunde - Infektion - noch mehr Jucken"

Gezielt unter Überwachung des Arztes angewandt haben die modernen Corticoid-Cremes, die nicht in den Körper aufgenommen werden, praktisch keine organischen Nebenwirkungen. Je nach Alter des Kindes und Körperregion ausgewählt haben sie bei richtiger Anwendung auch an der Haut selbst keine wesentlichen Nebenwirkungen.

Immunmodulatoren

Eine wesentliche Bereicherung der Therapie der Neurodermitis sind 2 Medikamente: "Pimecrolimus" (Handelsname Elidel) und "Tacrolimus" (Handelsname Protopic). Sie bremsen lokal das überschießende Immunsystem und damit die Entzündungskette. Ihr großer Vorteil gegenüber den Corticoiden besteht darin, dass sie auch bei längerer Behandlung über mehrere Monate nicht zu einer unerwünschten Verdünnung der Haut führen. Daher sind gerade empfindliche Hautpartien wie Gesicht, Hals und Hautfalten besonders bei Kindern prädestiniert für die Behandlung mit diesen Medikamenten.

Gerbstoffe und pflanzliche Präparate

Aus Eichenrinde oder synthetisch hergestellte Gerbstoffe und pflanzliche Präparate z.B. aus Hamamelis haben eine geringe antientzündliche und juckreizstillende Wirkung. Bei milden Ekzemen können sie vor allem als unterstützenden Maßnahme z.B. in Form von Umschlägen bei akuten nässenden Ekzemen hilfreich sein.

Antibakteriell wirksame Produkte

Antibakteriell wirksame Farbstoffe (z.B. Gentianaviolett) und Antiseptica (z.B. Triclosan) können zum Einsatz kommen. Bei heftiger Infektion muss gelegentlich ein Antibiotikum zum Einnehmen gegeben werden.

Tipp: Der fett-feuchte Verband - wertvolle Hilfe bei akuten Schüben

Vor allem bei akuten nässenden Hautveränderungen kann ein fett-feuchter Verband rasch Linderung bringen. Nach Auftragen einer Fett-Pflegecreme wird ein feuchter Verband angelegt. Darüber kommt ein trockener Verband und das Ganze kann so für mehrere Stunden oder sogar über Nacht belassen werden. Ideal sind dafür elastische Trikotschlauchverbände (Coverflex, Tubifast).

Juckreizstillende Medikamente zum Einnehmen

Antihistaminika können bei manchen Kindern den Juckreiz dämpfen oder bei einer vorhandenen Allergie den Auslöser unterdrücken.

Biologika als Meilenstein in der Neurodermitis-Therapie

Biologika sind Produkte, die im Labor aus organischen Zelllinien hergestellt werden. Zu der Gruppe der Biologika zählen auch die monoklonalen Antikörper. Diese greifen ganz gezielt und sehr spezifisch nur in einen kleinen Prozess im Körper ein und blockieren so zum Beispiel die Entzündungsreaktion bei Neurodermitis. So ein monoklonaler Antikörper ist Dupilumab. Er wird mit großem Erfolg schon seit dem Jahr 2017 bei Erwachsenen im Kampf gegen die atopische Dermatitis eingesetzt.

Seit März 2023 ist der Wirkstoff Dupilumab auch bei Kindern ab dem vollendeten 6. Lebensmonat für mittelschwere bis schwere Verlaufsformen der Neurodermitis zugelassen.

Falls Sie Fragen rund um das Thema "Therapie der Neurodermitis" bei Babys und Kleinkindern haben, können Sie diese auch gern meiner Kollegin / meinem Kollegen im Expertenforum Haut stellen.

Unsere Expert:innen helfen dir bei Fragen zum Thema Neurodermitis

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Hautpilz oder Neurodermitis?

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