Thema:
Wie soll es weitergehen? Fühl mich so unverstanden...
Hallo meine Lieben,
ich hab lange nicht mehr geschrieben, "nur" still mitgelesen. Aber seit gestern fühle ich mich wieder so leer. Ich hatte eine MA am 25.02.2011 in der ca. 9. SSW. Ich weis noch sehr früh, aber es tut heute noch soo dolle weh. Der errechnete ET wäre jetzt am 13.10.2011, ich habe solch große Angst vor dem Tag und bin so endlich traurig, mein Partner (30) kann meine Gefühle nicht nachvollziehen, es war kein Wunschkind, aber ICH habe mich sehr gefreut (er nicht, er fühlte sich noch nicht bereits, nicht verantwortungsbewusst usw). Wenn ich ihm sage, dass ich Angst habe vor dem ET, da sagt er "Kinder kommen eh nie am errechneten Termin", oder wenn ich darüber rede kommt nur "es war doch noch gar kein Kind". Ich könnte nur losschreien, doch es war ein Kind, es war unser Kind.
Seit der Fehlgeburt hab ich den starken Kinderwunsch, vorher hab ich mir darüber nie Gedanken gemacht, aber jetzt denke ich mir, es passt, wir haben eine gemeinsame Wohnung, alles ist abgezahlt, wir haben beide eine feste Arbeit, ich habe eine Krippe im gleichen Gebäude wo ich arbeite, die Bedingungen wären ideal. Aber mein Partner sagt nur er will noch nicht, er sei noch nicht bereit, wir sind "erst" 2 1/2 Jahre zusammen, er weis nicht wann er mal ein Kind möchte, jetzt jedenfalls noch nicht.
Es tut mir einfach weh, ich weis nicht mehr was ich machen soll, ich liebe ihn über alles und ich möchte nur eine gemeinsame Zukunft mit ihm. Ich bin erst 24, aber man wird ja nicht von heute auf morgen schwanger und ich möchte auch nicht, dass wir nach "Plan" Sex haben, sondern es einfach dann passiert wenn es passiert, ohne Druck und man weis nie ob eine erneute Fehlgeburt passiert, da verinnen die Jahre denke ich schneller als man gucken kann.
Ich weis, dass ihr alle um eure Kinder trauert, auch ich trauere und ich möchte auch kein Kind als Ersatz o.ä. Denn meinen Wurm, auch wenn er noch so klein war, kann keiner ersetzen. Ich werde es immer im Herzen behalten, nur weis ich nicht mehr was ich denken soll.
Ich schreibe völlig wirr, tut mir leid :-(
Hat von euch evt. jemand ähnliche Erfahrungen gemacht, wenn ja, bitte bitte sagt mir wie ihr aus diesem Loch wieder rausgekommen seit, ich möchte nicht, dass die Beziehung zerbricht.
Mitglied inaktiv - 11.10.2011, 16:14
Antwort auf diesen Beitrag
erst mal tut es mir leid was dir passiert ist. ich selbst hab auch schon 2 FG in der 8. ssw hinter mir und ich weiß wie schwer es ist los zu lassen. bei mir war es die erste ss und die 4. ss, die leider in einer FG endete. keiner kann dir die trauer nehmen.
das dein freund das nicht so empfindet wie du bzw. dich nicht versteht, ist normal, denn die männer haben keinen bezug zu dem kind zu diesem zeitpunkt. sie haben nicht gespürt, welche veränderungen der körper schon zu diesem zeitpunkt mit gemacht hat, wie sich alles auf einmal verändert hat. das ist nun mal leider so, das wir als mütter, mehr darunter leiden. das kann nur jemand verstehen, dem sowas selbst schon passiert ist. aus erfahrung kann ich dir sagen, dass der schmerz irgendwann vergeht und du auch wieder glücklich bist.
das der wunsch nach einem kind bei dir jetzt extrem ist, kann ich verstehen. ich war so eifersüchtig, jedes mal wenn ich eine schwangere frau oder eine frau mit kinderwagen gesehen hab, es tat so weh zu wissen, das in deinem bauch nix mehr ist.
auf der einen art kann ich deinen freund verstehen, vielleicht hat ihn das doch mit genommen mit der FG, aber er zeigt es nicht so. rede mit ihm noch mal darüber, dass du dir sehnlichst ein kind wünschst. vielleicht möchte er ja doch, nur traut sich nicht, wegen der ganzen geschichte. versuch es zu erfahren.
ich wünsche dir, bzw. euch alles gute für die zukunft und das sich dein kinderwunsch bald erfüllt.
lg annett
von
Annett23
am 11.10.2011, 19:10
Danke für die Antwort, aber ich versuche seit Wochen mit ihm zu reden, er geht icht drauf ein, er sagt er will nicht, noch nicht, vielleicht in ein paar Jahren...Es tut so weh... Danke für die lieben Wort und fühl dich auch gedrückt
Mitglied inaktiv - 11.10.2011, 19:23
Antwort auf diesen Beitrag
Tut mir auch sehr leid für Dich!!
Ich hatte in der 10. Woche eine AS und mir gings und gehts auch immer noch schlecht damit.... Ich hoffe sehr, dass ich bis zum errechneten Termin (16.2.12) wieder schwanger bin, ich kann Dich gut verstehen, dass das im Moment sehr schwer für Dich ist!!!
Aaaaber, die Meinung vieler hier, dass die Männer halt so sind und das nicht verstehen können, teile ich überhaupt nicht!! Ich finde das Verhalten Deines Partners mehr als egoistisch, unsensibel und fies. Das könnte ich echt nicht ertragen.Es zeigt eben, dass er das einfach nicht will, wie Du Dich mit diesen Antworten fühlst (war ja noch kein richtiger Mensch, also echt...) ist ihm offenbar auch nicht so wichtig, wichtig ist er sich selbst, jedenfalls so, wie Du es beschreibst. Da musst Du sehen, wie Ihr auf Dauer klarkommt, was Dir wichtig ist und wie Du kommunizierst.
Ich hoffe, Ihr findet eine Lösung!!! Ansonsten erstmal alles Gute für Dich!!!
von
cashew1
am 11.10.2011, 19:36
Auch von mir "mein herzliches Beileid".
Es tut IMMER weh, ein Kind zu verlieren... sei es in der 9. Woche, in der 29. Woche, oder "irgendwann nach der Geburt".
Sie waren und sind IMMER ein Teil von uns... und wenn unser Kind stirbt, stirbt auch von uns ein Teil.
Es tut mir leid, zu lesen, daß Dein Freund so unsensibel ist... zwar kenne ich das "Problem", wenn der Mann nicht über den Verlust reden möchte, und äußert, er möchte noch nicht wieder ein Kind, und wisse noch nicht, wann er überhaupt wieder dazu bereit wäre, aber ich musste mir Gott sei Dank nicht anhören, es wäre doch noch gar kein richtiges Kind gewesen.
Mein Mann wollte auch so schnell nichts von einer neuen Schwangerschaft wissen, wollte nicht mit mir über den Verlust reden, etc, und ich habe ihm das oft vorgehalten... für mich fühlte es sich so an, als würde er kein bißchen trauern.
Auch nach dem Tod unseres erstgeborenen Sohnes, der nur 12 Tage alt werden durfte, sprach er schon schnell nicht mehr mit mir über unseren Engel, und machte mir Vorwürfe, ich würde mich in die Trauer reinsteigern.
Auch wollte er erst mal nix mehr von Kinderwunsch etc hören und sehen.
Erst viiiiiiiiele Monate später gab er zu, daß er einfach nur Angst hatte... Angst, ob wieder etwas passiert... Angst, wie es mir gehen könnte, wenn wieder etwas passiert... UND er wollte für mich stark sein...
Auch er versteht bis heute nicht, daß es für mich hilfreicher gewesen wäre, er hätte mir immer wieder zugehört und mit mir geredet.
Ich hoffe für Dich und wünsche Dir sehr, daß es bei Deinem Freund "nur das gleiche ist"... daß er die Trauer einfach nur nicht zulassen möchte... denn ich glaube, nichts tut mehr weh, als wenn man mit seinen Gefühlen alleingelassen wird und ist.
Ich wünsche Dir, daß Du gute Freunde hast, mit denen Du immer wieder reden kannst.
Mir hat das Reden mit Familie, Freunden, und der Austausch in einem Forum für Betroffene (in dem ich auch jetzt, Jahre später noch bin) seeeeeeehr geholfen...
Alles Liebe
von
Sabrina28579
am 11.10.2011, 22:12
Antwort auf diesen Beitrag
Ich Drück Dich mal ganz Doll süsse .kopf hoch !!!!!
von
mami255
am 11.10.2011, 22:14
Antwort auf diesen Beitrag
Ich hatte vor unserem ersten Kind eine FG in der 9. SSW. 5 Monate später war ich wieder schwanger. Mein Mann hat nie eine "Beziehung" zwischen dem Kind und dem verlorenen Kind gesehen... Auch das "Kind" existierte für ihn eigentlich erst ab Geburt. Als er den Kleinen im Arm hatte, konnte ich ihn beim "Vaterwerden" zusehen. Ich glaub, sie sind einfach anders...
Mitglied inaktiv - 11.10.2011, 22:27
Antwort auf diesen Beitrag
Vielen Dank für die vielen tröstenden Worte, ja mag sein, dass Männer anders trauern, ich frage mich nur, ob er überhaupt trauert?!? Ich denke er war nur traurig, weil er spürte wie es mir schlecht ging. Ich bin nach der Diagnose vom Frauenarzt wie in Trance nach Hause gefahren, ich habe nächsten Tag alleine im Krankenhaus (bzw mit meiner Mutter) alle Gespräche über mich ergehen lassen, war alleine zu den Nachsorgeuntersuchungen, war "nur" eine Woche krankgeschrieben, war immer alleine, das tat so weh, ich brauchte ihn doch so. Ob es ihm nicht vielleicht ganz recht kam, denn es war nicht geplant und es passte überhaupt nicht in die Planung rein, wir sind im Aprik nach Ägypten, dann jetzt im Januar nach Thailand, an das alle shat er gedacht, ich nicht, ich wollte nur mein Baby gesund im Arm halten. Ich habe mir auch nach der FG ein Buch gekauft, über die Trauerbewältigung von frühen Fehlgeburten und wie die Angehörigen sich verhalten können/sollten. Ich habe es ihm hingelegt, es lag Monatelang da ohne das er es berührt hat. Ich hatte ihn gebeten es zu lesen um mich vielleicht etwas zu verstehen - nix.
Morgen ist der ET und ich weis nicht wo mir der Kopf steht, ich hab solche Angst. Damals hat man mir angeboten einen kleinen Platz auf einem Sternchenfriedhof zu bekommen, ich blöde Kuh habe damals nur meinen Partner angeschaut und er guckt mich an und sagt nur " das doch kitschig, das brauchen wir nicht, oder?" Ich war noch so unter Schock, ich war so todtraurig, ich habe nu rden Kopf geschüttelt, ich wusste in dem Moment nicht was ich machen sollte. Heute bereue ich diese Entscheidung, sehr sogar. Sonst hätte ich einen Platz wo ich mein Würmchen sehen könnte. Ich habe eine Laterne auf dem Balkon und einen kleinen grünen Wurm daneben, abends size ich oft da, rauche eine und spreche in Gedanken zu meinem Wurm.
Ich wünsche mir so sehr ein Kind, aber er will keine Planungen machen, er fühlt sich noch nicht bereit und er weis nicht wann er bereit ist. Aber ich bin es
Mitglied inaktiv - 12.10.2011, 08:07
