Thema:
Wie lange ist es erlaubt zu trauern???
Nabend,
ich habe meine Tochter Fiona Juli 2005 in der 26. SSW still geboren.
Ich leide an manchen tagen noch sehr, weil wir empfohlen wurde Sie nicht anzusehen, da Sie schon angefangen hatte zu verwesen.
Der 6. Totestag naht und und jedesmal frgat man mich warum ich den noch immer daran denke und so ein Tam tam draus mache( kaufe Ihr immer 3 Weisse Rosen für jedes Wort eine Rose " Ich liebe Dich")
Ist es den wirklich schon übertrieben, nach fast 6 Jahren noch so trauern?
Wie seht Ihr das?
LG Bine
von
Wilde Hexe
am 05.04.2011, 20:20
es gibt doch keine richtlinien, wie lange man trauern darf.
jeder mensch ist anders.. nach 6 jahren hab ich zwar nicht mehr getrauert in dem sinn, aber ich denk jeden tag an meine engelchen.
Mitglied inaktiv - 05.04.2011, 20:26
Antwort auf diesen Beitrag
Kann mich Christine nur anschließen. Niemand darf darüber entscheidet wie lange man trauert außer einem selbst.
Meine Mama hat vor 30Jahren ihre Zwillinge verloren und hat ihre zwei nicht vergessen.
von
Leo engel
am 05.04.2011, 20:30
Antwort auf diesen Beitrag
Nein, es ist in keinem Fall übertrieben, Fiona ist dein Kind und du wirst gewissermassen immer um sie trauern. Es ist sicher schwer für dich, weil du auch nicht weisst, wie sie aussah....das lässt dich sicher auch nicht zur Ruhe kommen denke ich.
Nimm dir Zeit und sei traurig, nur dann können die tiefen Wunden heilen, bzw. vernarben.
ich hatte vor 3 Jahren ''nur'' eine FG in der 9 Ssw und auch ich trauere noch. An manchen Tagen mehr, an anderen weniger, an wieder anderen gar nicht. Es verändert sich mit der Zeit, aber, es braúcht auch Zeit!
Alles Liebe!
von
Jazzy09
am 05.04.2011, 20:44
Meiner Meinung nach gibt es keine Grenze. Es war dein Kind, das du geliebt hast und sicherlich immer noch liebst. Ich finde es sehr schön das du jedes Jahr diese Rosen kaufst, und für dich /euch ein kleines Ritual erschaffen hast um eurer kleinen Fiona zu Gedenken.
stille Grüße Marge
von
Marge.S
am 05.04.2011, 20:35
das kann man so gar nicht festlegen. Ich gehe selber nicht direkt am Todestag meines Sternchens (20. SSW/September 2005) zum Friedhof. Ich denke aber immer zwischendurch an den Kleinen und wenn ich Zeit habe und an einer Kirche vorbei komme, zünde ich immer mal wieder eine Kerze für ihn und auch für alle anderen Sternchen eine Kerze an.
Für dich ist es sicherlich noch schwerer, weil du dich nicht direkt von deinem Sternchen verabschieden konntest! Mir hat das sehr geholfen damals.
Also ich finde das kein bisschen übertrieben von dir! So etwas begleitet einen doch ein Leben lang! Man darf also auch ein Leben lang trauern!
Liebe Grüße Marie
von
HSVMarie
am 05.04.2011, 20:42
Mein Mann hat Sie sich angesehen und von der hebamme bekam ich ein Bild wo Sie in dem Mosekörbchen lag. Darauf sieht man aber nicht viel.
Am Anfang fragte ich heufig meinen Mann ,wie Sie den aussah.
Er sagte nur immer das es besser war das ich Sie mir nicht ansah.
Nach dem schlimmen Schicksal schenkte man mir Zwillinge und Sie kamen beide gesund zur Welt. Wo beide auf der welt waren( Mädchen und Junge), kam mein mann mir näher und sagte mir aufeinmal leise ins ohr , das unsere lebende tochter das selbe Gesicht hat wie unsere Fiona.
Und seit ich das weiss, habe ich endlich ein Bild im Kopf, und seidem fällt es mir nicht mehr so schwer. Ich werde meine Fiona nie vergessen, Sie ist ein teil unserer Familie.
von
Wilde Hexe
am 05.04.2011, 20:54
Liebe Bine,
niemandem steht zu, darüber zu urteilen, wie lange man trauern "darf". Dafür gibt es einfach keine Regel.
So wie jeder Mensch anders und etwas besonderes ist, so ist auch jede Trauer anders und einzigartig.
Ja, 6 Jahre mögen eine lange Zeit sein. Aber für dich sind Trauer, Verlust und die Liebe zu deinem Kind stets präsent. Keiner kann sich dahinein fühlen, niemand hat das Recht, dazu etwas zu sagen.
Wenn du 3 Rosen kaufst, ist das doch kein "Tamtam". Diese Aussage kann ich so gar nicht nachvollziehen. Fast jeder, der Angehörige verloren hat, bepflanzt das Grab, bringt frische Blumen hin, nicht nur zu besonderen Tagen. Das Recht hat JEDEr, egal ob der Mensch groß oder eben noch sehr klein war, so wie deine Fiona.
Ich denke, viele Menschen können es einfach nicht verstehen, wie man um ein Kind trauern kann, das doch "gar nicht gelebt" hat. Für sie war das Baby nicht "greifbar", nicht zu sehen, man hat keine "Erlebnisse", an die man denken kann. Aber für die Mama ist das etwas völlig anderes - das Baby HAT gelebt, es war viele Wochen in deinem Bauch, du hast es gespürt und geliebt. Es war (und ist) DEIN KIND. Daran wird sich nie etwas ändern.
Lass dir nicht einreden, was du zu tun oder zu lassen hast, was normal oder unnormal ist. Wenn es dir gut tut, deinem Kind Blumen aufs Grab zu stellen, an sie zu denken,zu weinen oder was auch immer, dann tu es.
WEnn du merkst, dass es dir irgendwie NICHT mehr gut tut oder dass du überhaupt nicht mit den GEdanken an dein Kind fertig wirst, dann denk vielleicht auch über eine Therapie (blödes Wort) nach. Es hilft, wenn man darüber reden kann. Auch darüber, dass du noch daran zu "knabbern" hast, dass du dein Kind nicht ansehen konntest.
Ganz liebe Grüße
von
wolke76
am 05.04.2011, 20:47
es ist überhaupt nicht übertrieben sondern absolut normal, dass du DEIN LEBEN LANG an deine tochter denkst. sie war und ist DEIN KIND!
ich verstehe nicht, wie jemand von dir verlangen kann, dein Kind zu vergessen?!
Meine Freundin trauert um ihren Sohn auch immer noch, den die in der 29. SSW gehen lassen musste (und ihn auch nicht gesehen hat; nur im nachhinein auf den Fotos, die der Papa gemacht hat).
mlG
N.
von
jojoja-zauberzwerge
am 05.04.2011, 22:25
Da gibt es keine Richtlinie und ich finde das überhaupt nicht übertrieben.
Bei mir war die FG am 23.10.2010 8 Jahre her und es war "erst" Ende der 11. Woche, genau bei 10+6, wo ich eigentlich davon ausgegangen bin, die kritische Zeit überstanden zu haben.
Obwohl ich danach noch zwei Folgekinder bekommen habe, trauere ich dennoch immer noch um mein Sternenkind.
Es vergeht kaum ein Tag, wo ich nicht daran denke und ganz besonders schlimm ist es immer am ET, dem 21.05.
LG
Danie mit 2 Wundern an der Hand + 1* für immer im Herzen
von
Danie1710
am 05.04.2011, 23:29
Meine Oma hat um ihr still geborenes erstes Kind ein Leben lang getrauert, sogar ich als Enkelkind wusste, wann sie geboren wurde.
Sie hatte einen festen Platz ihrem Leben und ich fand das immer sehr natürlich und normal.
Es ist DEIN Leben, warum solltest Du nicht das tun, was DU als richtig empfindest ?
von
cosma
am 06.04.2011, 07:09
Liebe Bine,
ich sage dann immer: "Wieso, meine Söhne sind doch immernoch tot, oder? Würden sie nun auf einmal da sein, würde ich aufhören zu trauern."
Ich denke jeden Tag an Sie und ich weine auch oft noch. Wer weiß, wielange ich das noch tun werde, wahrscheinlich mein ganzes Leben lang, denn ich werde ja auch ein ganzes Leben lang ohne sie verbringen müssen. Es fühlt sich natürlich anders an als kurz nach ihrem Tod. Aber die Trauer ist mein ständiger Begleiter, mal weniger und mal wieder mehr.
Die Leute, die nicht betroffen sind, und so einen Mist erzählen, haben schlichtweg keine Ahnung!!! Laß dir nichts einreden, du bist völlig normal so.
Deine kleine Fiona wird für dich unvergessen sein - und das ist auch gut und "gesund" so.
Liebe Grüße, Claudia
von
Clavi
am 06.04.2011, 10:50
Liebe Bine,
mein Sohn wurde im Feb. 1990 geboren und verstarb Ende März 1990,
beide Tage sind auch nach diesen vielen Jahren noch schwer. Trauern tue ich immer noch, nicht mehr so wie früher da ich heute nach ganz langem Prozess viel verarbeitet habe, aber trotzdem ist mein Dennis doch ein Teil von mir. Auch ich zünde jedes Jahr an seinem Todestag eine besondere Kerze für ihn an und stelle sie ins Fenster. Das ist mein Ritual, an seinem Geburtstag ist es mir nie so wichtig gewesen, wie am Todestag...da soll er Licht haben. Behalte Dein Ritual für Dich und Deine Kleine, sie wird immer Dein Kind sein und es ist gesund und richtig wie Du es machst.
lieben Gruß an Dich
Zzina
von
Zzina
am 06.04.2011, 11:12
ich denke, wenn du in 20 jahren noch 3 rosen kaufst, ist das auch in Ordnung.
von
Teufel89
am 06.04.2011, 12:38
Nein, ich finde es nicht übertrieben. Du wirst dein Lebenlang trauern und darfst dies auch. Wir alle machen dies. An manchen Tagen schmerzt der Verlust mehr, an manchen weniger. Mir fehlt Klara auch sehr. täglich.
Menschen, die dies nicht erlebt haben, können uns nicht verstehen.
von
glückskinder
am 06.04.2011, 12:42
Ich habe vor Jahren mal jemanden verloren, den ich überalles geliebt habe. Und es hat mich sehr gewundert, dass diese Wunde sich nach Jahren immer noch nicht schließen wollte. Das kannte ich z.B. vom Tod meiner Großeltern nicht. Dachte damals auch, es würde etwas mit mir nicht stimmen. Doch inzwischen ist es über 12 Jahre her, ich bin immer noch traurig, aber nicht mehr von der Trauer überwältigt. Es dauert einfach extrem lange, wenn man so sehr geliebt hat.
von
kia-ora
am 06.04.2011, 13:55
deine tochter wird dein ganzes leben zu dir gehören und die liebe wird nie enden.
nein, du übertreibst nicht...
lg, iris mit 8 kids und 5 sternen
von
iriselle
am 06.04.2011, 14:54
Liebe Biene,
ich kann mich all meinen Vorschreiberinnen nur anschließen. Die Trauer wird Dich ein Leben lang begleiten. Nicht immer so präsent wie am Anfang, aber immernoch präsent genug, um sie zu fühlen. Mit Deiner kleinen Fiona ist auch ein Stück von Dir gegangen. Sie ist Dein Kind, Du darfst solange trauern, wie DU es möchtest.
Dein Ritual mit den drei weissen Rosen finde ich wunderschön. Ich kaufe meinen Mädchen Vivien und Vanessa immer Sonnenblumen. Diese verbinde ich immer mit ihnen. Sie wurden am 22.06.2000 geboren und sind auch am 22.06.2000 gestorben - meine Sonnenblümchen. Dieses Ritual ist wichtig und gut, es ist eine Verbindung zwischen uns. Warum sollte das falsch sein?
Es gibt auch bei mir nach fast 11 Jahren noch Tage, an denen ich vom Schmerz übermannt werde, an denen mir die Tränen laufen. Ich kann heute noch nicht ihre Beerdigungmusik hören, ohne dass mir die Tränen laufen und ich werde dieses Bild nicht los, wie der kleine weiße Sarg in dem Erdloch versinkt.
Nein, Du übertreibst nicht, es ist alles völlig normal. Die Trauer wandelt sich einfach, aber sie ist immer da. Und an besonderen Tagen eben stärker.
LG Jacquie
von
SnowWhite02
am 06.04.2011, 15:58
denn Trauer hat keine zeitlichen Grenzen......
sie Trauer vergeht nie.....sondern ändert sich.
Auch der Schmerz wird immer bleiben...nur anders irgendwann
Auch mein Sohn hat dieses Jahr seinen 6.Todestag - und ich MÖCHTE trauern ein leben lang - nur eben anders als damals.
lg
Dany
von
Bengelengelmama
am 06.04.2011, 20:07
man trauert immer und ich denke das vergeht einfach nie!
Mitglied inaktiv - 06.04.2011, 20:34
Antwort auf diesen Beitrag
den unser Sternchen gehört für immer zu uns,
und wenn ich an ihn denke, werde ich traurig...
wie wäre es, wenn er seinen zwilli kennenlernen würde...
würde er ihm ähnlich sein?
würde er sich an seinem Geburststag genauso erfreuen?
immer brennt eine Kerze für ihn,
die Trauer hört niemals auf
Josy mit Jimmy 2,5 Jahre fest an der Hand, seinem Zwilli Justus für immer und ewig im Herzen und klein Jil 5 Wochen auf dem Arm
von
mr.bing
am 06.04.2011, 21:13
Nein, finde ich nicht übertrieben.
Denn kein Gefühl ist so stark wie Liebe und Trauer. Und mit beiden Gefühlen fühlt man sich dem anderen Menschen zu nah oder fern...
Und wenn man beides nicht mehr hat... das ist man selber innerlich tot.
Du fühlst die Liebe und Nähe in deinem Herzen für dein Kind. Genauso auch die traurige Entfernung...
LG
von
PhiSa
am 08.04.2011, 09:58
Liebe Bine,
du darfst natürlich so lange trauern und auch auf die Art und Weise trauern, die für DICH richtig und wichtig ist.
Bei den Fragen ist es so, dass Du antworten könntest dass es wohl Deine Sache ist, da es ja auch Dein Kind war.....
Ich halte es für wichtig, dass die Trauer raus darf, wenn sie kommt. Im Verborgenen richtet sie zu viele Schäden an.
Unser Sohn Elias kam in der 40. SSW still zur Welt, ja die Trauer ändert sich aber sie bleibt ein Leben lang ein Begleiter. Ich habe mir im ersten 3/4 Jahr nach seinem Tod psychologische Hilfe geholt, da ich aufgrund einer anderen Erfahrung wusste, dass mir der Weg zurück ins Leben sonst nicht gelingen würde......
Seither brauche ich keine Hilfe mehr. Ich gehe sehr offen mit meinen 3 Sternchen und unserem Engel um. Ich glaube daran, dass nichts im Leben ohne Sinn geschieht.
Ich wünsche Dir Kraft und hoffe, Du gehst Deinen Weg.
LG Heike
mit 3 Sternchen (1986/1988/2007) und unserem Engel Elias (2/2006) ganz tief im Herzen und meinen beiden Kindern (2002/2008) ganz fest an der Hand
von
toertel0
am 21.04.2011, 07:31