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Und da war sie....

Thema: Und da war sie....

...wieder, die Frage: "Ist es das zweite Kind?" Guten Morgen, am Freitag war ich auf dem Weg um Sarah vom Kindergarten abzuholen. Durch unseren Umzug können wir dort nun endlich zu Fuß hinlaufen. Also bin ich mit Laura im Kinderwagen losmarschiert. Laura ist allerdings so ein Wirbel, sie bleibt nicht still im Wagen liegen und hockt sich hin und zieht sich hoch usw. Also habe ich die kleine Hummel auf den Arm genommen. Und den Wagen dann vor mir hergeschoben... Unterwegs traf ich eine andere Mama aus dem KiGa. Sie half mir dann mit den Kinderwagen und hat den weitergeschoben. Auf einmal fragte sie dann: Ist sie das 2. oder 3. Kind?........................ Ich sagte dann nach langen (kurzem) Schweigen und Überlegen, was ich jetzt sagen soll.... das 2.................. Und kam mir dabei ehrlich gesagt ganz schön schlecht vor. Aber ich wollte sie nun auch nicht aufklären... Wir kennen uns ja gar nicht. Es hat aber dennoch so einen bitteren Beigeschmack. Man will erzählen, aber man traut sich nicht.... Selbst nach 2 Jahren steht man bei dieser eigentlich stinknormalen Frage, wieder ganz am Anfang. LG Manja

Mitglied inaktiv - 23.08.2010, 09:31



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Liebe Manja, es ist jedes mal so ein trauriges Gefühl und ein abschätzen was man tun soll, ich kenne das auch. Ich habe mit mir abgemacht das es kein verheimlich-verstecken-oder verschweigen ist. Kann das nur ganz schlecht beschreiben, denn es ist ja auch ein sich öffnen, man ist genau dann am verletzbarsten wenn man es erzählt...eine Geste, das Entsetzen, doofe Floskeln oder auch jemand der einen dann einfach in den Arm nimmt, oder Worte findet die so trostreich sind das man direkt die Fassung verliert oder auch wundervoll getröstet ist. JA es ist ein abwägen kann und will ich dem gegenüber davon erzählen ?? Manchmal ist es auch den anderen schützen, denn das auszuhalten ist auch nicht leicht. Egal was die Situation ergibt wir wissen doch das wir unsere Schätze deswegen nicht vergessen.... liebe Grüße an Dich

Mitglied inaktiv - 23.08.2010, 09:42



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hm , ich entscheide immer von Person zu Person. Wenn ich denke sie verstehen es, erzähle ich von allen fünf, und bei Personen die es nicht verstehen würden nur von den 2.Ein schlechtes gewissen schleicht sich manchmal ein, aber ich denke das man an sich selbst denken muss. Uns muss es gut gehen, und sollten uns nicht noch erklären müssen. Und genauso ist es bei meinem kleinsten, das Frühchen thema. Ich bin es leid zu hören , warum kann er das nicht und das nicht, wenn sie hören das er schon 13 monate alt ist. Daher mach ich ihn meist jünger.

Mitglied inaktiv - 23.08.2010, 09:42



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setzt auch immer wieder bei mir ein..... Nach der Frage: wie viele Kinder hast du? weiß ich nie was ich sagen soll - ich habe 4 Kinder, für die Außenwelt aber nur 3.... Bei Leuten die von meinen Schicksal wissen rede ich von 4 Kindern, bei anderen von 3 und habe jedes Mal das Gefühl ich würde Yannis verschweigen, verdrängen, übergehen....... Manchmal bringe ich auch alles durcheinander und rede plötzlich von 4 Kindern, mit Leuten mit denen ich mich sonst immer über 3 unterhalten habe....einige fragen nach - dann sage ich mein 3. ist gestorben - einige nehmen es so hin und halten mich wahrscheinlich für verrückt..... Egal was ich sage, es ist IMMER falsch......

Mitglied inaktiv - 23.08.2010, 11:00



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Seltsam, nicht wahr? Bei mir ist es jetzt schon über vier Jahre her, daß mein Sohn gestorben ist, und trotzdem gerate ich bei dieser Frage immer wieder ins Stocken. Und da ich gerade mein 2. Folgekind erwarte, wird sie natürlich recht häufig gestellt. Ich antworte da immer unterschiedlich, wie ich zugeben muß. Mal ausweichend, mal direkt, wie es mir gerade passend erscheint. Bei völlig Fremden erwähne ich Adrian normalerweise eher nicht. Besonders schwierig war es jetzt beim Bauchtanzen für Schwangere. Lauter Frauen, die größtenteils ihr erstes Kind erwarteten und natürlich dementsprechend "unbedarft" sind (blödes Wort, mir fällt gerade kein besseres ein). Könnte ich denen tatsächlich erzählen, daß mein 2. Kind in der 37. Woche plötzlich tot war? Ich habe es nicht über´s Herz gebracht. Ich kann aber auch nicht sagen, daß ich mein 3. Kind bekomme, das stimmt einfach nicht. Also habe ich eben gesagt, daß es mein 4. Kind ist und mich um alles weitere rumgedrückt. Aber ganz richtig fühlt sich auch das nicht an, und ich weiß nicht, ob ich jemals den ganz richtigen Weg finden werde. Dir alles Gute!

Mitglied inaktiv - 23.08.2010, 11:14



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Hallo, oh wie gut kenne ich diesen Zwiespalt. Als ich mit meinem Sohn schwanger war, habe ich manchmal gesagt, dass es das 1. Kind ist, das ich bekommen darf. Wenn dann eine Nachfrage kam, habe ich gesagt, dass ich schon eines verloren habe. Wenn ich jetzt gefragt werde, ob ich 1 oder 2 habe, sage ich meist 1. Mit Bauchschmerzen und schlechtem Gewissen, weil ich mein Sternenkind mehr oder weniger verleugne - zumindest nach außen hin. Ich weiß nicht, ob ich jemals den "richtigen" Weg finden werde. LG

Mitglied inaktiv - 23.08.2010, 13:30



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Ich kann dich so gut verstehen. Ich fühle mich auch immer so schlecht, als ob ich Klara verraten würde, wenn ich sie nicht mit erwähne. Sie ist mein drittes Kind und wird aber als solches vor fremden Menschen nicht benannt. Da ist dies R. Ich fühle mich dabei sehr unbehaglich. Und ich weiß mir nicht zu helfen.

Mitglied inaktiv - 23.08.2010, 20:49



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doch eigentlich DREI Kinder....:-( liebe Manja, wer??? will dies wissen, der nicht mal erahnen kann, wie es ist, wenn das eigene Kind verstorben ist.....:-((( Ich glaube, (an deiner Stelle) ich hätte ähnlich geantwortet! wie gesagt, ich hatte ja nur FG.....kann dir darum natürlich NICHT den "richtigen" Rat geben :-( Ich drück dich ganz dolle!!! traurige Grüße, Andrea mit Kathrin und Nadinchen und **** (den vier winzigen Babys im Herzen)

Mitglied inaktiv - 23.08.2010, 22:51