Hallo Ihr
mal kurz zu meiner Geschichte. Wir verloren unser Sternchen im Mai 2011 in der 12. SSW. seitdem habe ich eine grosse Mauer um mich herum aufgebaut. Keiner weiß warum ich mich so verändert habe,weil keiner von meiner SS bzw. FG weiss! Bis auf ein paar Ausnahmen.( leider jetzt auch meine Schwiegermutter zu der wir seit unserer Hochzeit vor knapp 2 Jahren, keinen Kontakt hatten!) Ich trug das tote Baby noch 1 Woche in mir bevor es zur AS kam.
Seit dieser Zeit spielen meine Nerven verückt, ich komme mit meinen Leben nicht mehr klar. Ich spiele nur die heile Welt. Ich habe das Gefühl das die Aussenwelt der Meinung ist, das man nach dieser langen Zeit einen Schlusstrich ziehen sollte, ich gehe wenn ich es vermeiden kann nirgend wo mehr mit hin. Bin einfach am liebsten allein zu Hause.
Ich kann einfach nicht so tun als ob nicht passiert ist...
nun hat mein Mann mir einen Termin beim Psychio Onkel gemacht, weil er sagte es kann so nicht weiter gehen. Irgendwie hat er ja Recht, aber ich schaff das doch auch alleine... ?
Hat jemand von euch Erfahrung damit oder war jemand schon mal dort?
kaeferlein mit Sternchen und 2 an der Hand
von
Kaeferlein
am 02.02.2012, 13:24
Hast PN
von
Else2011
am 02.02.2012, 13:43
Hallo Kaeferlein,
meine Tochter ist 2000 im 8. SSM nicht lebend zur Welt gekommen. Ich gebar sie ganz natürlich! Wir durften uns von ihr in Ruhe verabschieden, es wurden Fotos gemacht und eine Beerdigung hatten wir auch.
......Ich dachte, ich schaffe das und komme mit der Zeit darüber hinweg!!!
Dann folgte noch eine FG in der ca. 8. SSW, (dass konnte man auf Grund der Größe und Blutung nicht richtig festellen). Für mich brach eine Welt zusammen!!!! Es war kein Leben mehr in mir; nicht im Bauch und auch nicht mehr in meinem Herzen. Meine damalige Beziehung zerbrach.
Familie und Freunde bekamen Babys, ich habe sie niemals im Arm genommen oder gehalten. Nur jeglichen Kontakt vermieden.
Als ich dann nach ca einem Jahr nach der FG meinen jetztigen Mann kennenlernte, wurde alles anders. ............Mich überfiel die Trauer. Ich sollte doch glücklich sein, aber nein alles kam anders............ Bis mein Mann mir aus Hilflosigkeit einen Termin bei einem Psychologen machte. Von da an wurde Vieles anders und zugleich lebenswert. Ich nahm an meinem Leben wieder teil. Stück für Stück. Die Therapie half mir, wieder zu mir selbst zurück zu finden. 5 Jahre dauerte die Therapie (hatte aber noch mehr zu verarbeiten, als die Verluste). Mein Mann und ich heirateten 2007 und sind seit 2 Jahren in einer KW Praxis. Letztes Jahr hatte ich im März eine FG in der 6. SSW. Wir hatten große Angst, dass ich das nicht verkrafte, aber Dank meines Mannes und einer lieben Freundin habe ich es geschafft. Mir geht es gut. Ich habe wieder neuen Mut und uns würde nichts glücklicher machen, als das, dass es noch mal klappt!!!!
Ich glaube, profesionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen kann nie falsch sein.
Ich wünsche Euch von ganzem Herzen alles, alles Liebe und Gute!!!
Glaube, Liebe und Hoffnung ist dadurch mein Lebensmotte geworden!
Gruß Beliro
von
Beliro
am 02.02.2012, 13:57
Hallo,
gerade weil Du schreibst, Du hast 2 (Kinder) an der Hand, würde ich Dir dringend raten, den Termin wahr zu nehmen. Wenn Du dir selbst noch nicht so im Klaren bist, ob DU das wirklich willst, dann tu´s erstmal für Deine beiden....
Von Herzen alles Gute
mia
von
mia_sara
am 03.02.2012, 06:50
Hallo,
ich bin bisher stiller Mitleser hier gewesen. Ich hatte 2003 in der 13. SSW eine Fehlgeburt, bzw eine AS. Man stellte die SS schon sehr früh fest, da ich zufällig beim FA war und dort haben sie immer einen HCG Schnelltest mitgemacht bei den Vorsorgeuntersuchungen. Dann ging das Zittern nach den Herztönen los und ich bin über 3 Wochen jeden 2ten Tag dort zum SONO und zur HCG Bestimmung gewesen. Irgendwann verließ mich meine Kraft und ich brach zusammen. Mein FA riet mir zu einer AS, vor der OP bestand ich nochmal auf einen SONO und der Zwerg war schon fast nicht mehr zu sehen. Nach der OP brach für mich eine Welt zusammen, mein Körper veränderte sich und meine Psyche...davon brauch ich hier keinem was erzählen. Ich war auch lange in Behandlung, meine Beziehung ging dahin. Ich war zuerst nicht mehr bereit eine Bez. einzugehen, dann lernte ich meinen jetzigen Mann kennen und wir haben seit 27.4. einen Sohn, leider kam er 6 1/2 Wochen zu früh. Sein Start war zwar schwierig, aber er ist heute 9 Monate alt und kerngesund. Jetzt muss ich den ganzen Kram nach der Geburt, den KH Aufenthalt etc. noch verarbeiten, also wieder psych. Behandlung aber ich bin unendlich glücklich, meine Männers zu haben.
Was ich damit sagen will, es gibt soooo viele Menschen mit Problemen und es ist heute keine Schande mehr, Hilfe in Anspruch zu nehmen. Es wird Dir gut tun.
Alles Liebe für Euch.
lg Nadine mit Emilian und einem Engel im Herzen.
von
Stoepsel1078
am 04.02.2012, 20:16
hey,
man fühlt sich etwas seltsam anfangs, aber er kann dir wirklich helfen. und schaden kann es nicht
von
Alynja
am 10.02.2012, 18:53
Ich hatte 2005 2 FG und war danach 2 Jahre in psychologischer Betreuung. Zuerst dachte ich auch "das mußt du doch alleine schaffen",aber es ging mir immer schlechter - bis hin zu Suizidgedanken. Auch meine Ehe stand damals ziemlich auf der Kippe. Fast zwei Jahre habe ich mich dann irgendwie durchge"wurstelt" bis ich 2007 mit einer Psychotherapie begonnen habe.
Ich bin froh, dass ich diesen Schreitt gemacht habe. An deiner Stelle würde ich den Termin wahrnehmen - die ersten Termine beim Psychologen sind sozusagen sowieso erst mal zum "Beschnuppern", ob man sich vorstellen kann, miteinander zu arbeiten, ob man sich sympathisch ist usw.
Ich wünsche dir alles Gute - wage den Schritt!
LG 2x+1Wunder mit drei Sternchen im Herzen, Lenja an der Hand uns einem kleinen Bauchzwerg in den Startlöchern!
von
2x+1Wunder
am 05.02.2012, 19:46
