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Geschrieben von chaosbande am 25.04.2011, 16:16 Uhr

Neu hier

Hallo und liebe Grüße
bei mir ist es jetzt 7 Jahre her,das ich meine Tochter in der 27.Woche verloren habe.Damals wurde mir gesagt,das sie die Schwangerschaft nicht überleben würde.Die Diagnose war offener Rücken.Die Folgen waren zu dem Zeitpunkt schon so schlimm,das es keine Aussicht auf Leben gab.Ich wurde an eine Uniklinik überwiesen.Dort teilte man mir mit das mein Würmchen schon Wasseransammlungen im Kopf hatte...man machte mir keine Hoffnungen.Sie wäre unser 4.Kind gewesen.
Ich habe sie im 7.Monat tot geboren.
Ich habe gedacht,das ich den Verlust meiner geliebten Tochter nie überwinden würde.Auch,wenn es zwischendurch besser wurde...na ja,ich habe mir erfolgreich eingeredet das es mit der Zeit besser wurde.Ich fühle mich zur Zeit wieder so hilflos und weiß nicht woher ich die Kraft nehmen soll.Zu lachen und für meine Kinder da zu sein,fällt mir an solchen Tagen extrem schwer.Niemand soll sehen,daß ich immer noch so leide.
2007 habe ich dann zum ersten Mal wieder an Wunder geglaubt.Da habe ich eine gesunde Tochter geboren.2010 hat sich völlig ungeplant,aber herzlich willkommen das nächste angekündigt und liegt gerade neben mir.
Ich sollte überglücklich sein...aber jemand fehlt.
Ich hasse mich dafür,das ich nicht mit aller Macht entgegen jeden Ärztlichen Rat gekämpf habe.Ich frage mich,ob nicht vielleicht doch auch nur ein Fünkchen Hoffnung bestanden hätte.Ich habe reagiert wie ferngesteuert.
Durch eine Punktion wurde ein Mittel durch meine Bauchdecke in die Nabelschnur gespritzt,das meine Tochter für immer einschlafen ließ.Ich habe sie zur Welt gebracht,während nebenan im Kreißsaal ein Baby zu schreien begann.ich habe sie angesehen und hatte verdammt noch mal nicht den Mut sie auf den Arm zu nehmen.
Ich bin nicht zur Beerdigung gegangen,weil ich keine Kraft hatte.Man sagte mir,daß das KH sich um alles kümmern würde.Ich habe später erst erfahren,daß man hier von einer Bestattung mit mehreren Babys spricht.Im Februar.Drei Monate später.
Damals dachte ich das weglaufen und wie ein Roboter einfach weiterleben die beste Lösung ist.Heute weiß ich,daß ich immer noch weglaufe...aber wohin?
Beerdigt wurde meine kleine Prinzessin in Bonn.Bis heute traue ich mich nicht an ihr Grab.
Ich bin wohl die schlechteste Mutter der Welt.In Gebeten bitte ich meine Tochter so oft um Verzeihung.
jeder 11.November ist ein besch.. Tag für mich.Denn da verlor ich Dilara

 
5 Antworten:

Re: Neu hier

Antwort von Sternspinne am 25.04.2011, 20:00 Uhr

Lass dich erstmal in den Arm nehmen! Du bist ja völlig fertig.

Hast du keinen, mit dem du dich über das Geschehene und deine Trauer unterhalten kannst? Eine Freundin, dein Partner oder eine Therapeutin?
Das wäre bestimmt sehr wichtig. Gerade wenn du denkst, dass du an dem Tod deiner Tochter schuld bist und noch so stark trauerst wäre das bestimmt hilfreich.

Du brauchst deine Tochter nicht mehr um Verzeihung zu bitten, denn sie hat dir längst verziehen. Auch wenn es nicht wirklich was zu verzeihen gibt. Du hast in Liebe gehandelt und im Vertrauen darauf, das Beste zu tun.
Deine Tochter möchte sicherlich am allerliebsten, dass du nicht mehr unter ihrem Tod leidest und das Leben mit ihren Geschwistern wieder leben kannst.

Bitte such dir jemanden, dem du vertraust. Der Vater wird es sicher auch nicht so einfach weggesteckt haben.
Dann kannst du dich ein bisschen vorbereiten und vielleicht mal zum Friedhof fahren. Dann kannst du vielleicht auch spüren, dass deine liebe Tochter bei dir ist und ein Licht in eurer Mitte.

Ich war im Übrigen auch noch nie am Grab meiner Tochter, finde es aber auch nicht schlimm.

Ich wünsche dir viel Kraft!

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Re: Neu hier

Antwort von CarmenOma am 25.04.2011, 22:12 Uhr

*erstmal in den Arm nehm*
Bin auch der Meinung, dass du dir psychologische Hilfe suchen solltest. Glaube nicht daran, dass du es überwunden hast. Es ist wichtig, dass du es ausredest und wenn es sein muss auch hundertmal.
LG
Carmen

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Re: Neu hier

Antwort von chaosbande am 25.04.2011, 22:46 Uhr

danke,

Ich weiß das ich mir Hilfe suchen muß.Das werde ich auch tun.Ich hatte damals eine Therapeutin.War aber der Meinung sie nicht zu brauchen.Ich denke das war dummerweise reiner Selbstschutz,da ich nach einer Sitzung nicht mehr die selbe war.Habe nur noch geheult.Heute weiß ich,daß das Sinn gemacht hat und das es auch genau ihr Ziel war mich dazu zu bringen über alles reden zu können.Ich weiß auch nicht.Vielleicht kennt ihr das.Es gibt Zeiten,da ist alles gut und man fühlt sich fit.Und dann,ganz plötzlich,kommen Situationen wo einen die Vergangenheit wieder einholt.Mit meinem Mann kann ich darüber nicht reden.Da habe ich das Gefühl gegen Wände zu sprechen.Bis heute kann ich nicht verstehen warum er nur auf seinen Verstand gehört hat,nicht auf sein Herz.Vielleicht war er auch der Vernünftigere von uns beiden,hat gewußt das unser Zwerg unnötig leiden würde und ich daran zu Grunde gehen würde.Ich weiß es nicht.Für meine Familie ist das Thema erledigt.Alltag eben.
Ich habe schon Angst es auszusprechen,damit mich hier niemand für verrückt erklärt.Aber manchmal habe ich das Gefühl,Ihre Nähe zu spüren.So,als wäre sie ganz nah bei mir.

viele grüße

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Re: Neu hier

Antwort von Sternspinne am 26.04.2011, 7:28 Uhr

Na ja, dann ist eben jetzt die richtige Zeit, es wieder anzugehen. Wenn dir in deiner Nähe keiner zuhört, ist was therapeutisches ein guter Weg. Oder eine Trauergruppe?

Hat dein Mann damals entschieden? Weil du schreibst er hätte nur auf seinen Verstand gehört?

Wenn du die Nähe deiner Tochter spürst, versuch doch mal, die Liebe zu spüren, die ihr zueinander habt, nicht die Schuldgefühle. Es ist was Schönes, wenn sie um dich ist.
Wissen deine Kinder von ihrer Schwester? Weiss gerade nicht wie alt sie sind.

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Re: Neu hier

Antwort von easymaus am 26.04.2011, 13:20 Uhr

Hallo,

es tut mir sehr leid, dass deine kleine Dilara so schwer krank war, dass sie nicht bei euch bleiben konnte.

Ich glaube, dass der Schmerz ein Kind zu verlieren niemals endet. Man kann das Erlebte sicherlich eine Zeit lang verdrängen, aber irgendwann bricht die Wunde auf. So wie bei dir jetzt.
Auch ich kann dir nur raten, dass du es wirklich noch mal mit einer Trauergruppe oder einer Therapie versuchst. Dort kannst du über deine Tochter sprechen, um sie weinen, die Trauer ausleben und dann vielleicht irgendwann Frieden finden mit ihrem Tod. Denn auch ich bin sicher, dass du aus Liebe gehandelt hast und deine Tochter weiß das ganz sicher.

Ich finde es sehr schade, dass eure Tocher zu Hause kein Thema ist, denn sie gehört ja nun mal auf ihre ganz spezielle Weise auch dazu. Wir haben zum Beispiel Fotos von unser Maus aufgestellt, neben denen von unserem Sohn. Unser Sohn (bald 3) weiß, dass er eine kleine Schwester hat, die nun im Himmel wohnt und auf uns aufpasst. Auch kleinere Geschwister werden mit dem Wissen aufwachsen, dass sie eine größere Schwester haben. Zwar ist dieser Weg auch oft sehr schmerzhaft, weil Kinder so ganz plötzlich mit diesem "Thema" anfangen. Aber sie haben eine so tolle Art und Weise die Dinge zu sehen, dass es mir selbst meistens Zuversicht gibt.

Und das du deine Tochter spürst, das finde ich überhaupt nicht verrückt. Auch ich habe, leider eher selten, das Gefühl, dass meine Tochter da ist, und es ist schön und schrecklich zu gleich. Denn jede Sternenmama hätte ihr geliebtest Kind wohl lieber wirklich bei sich.

Ich hoffe du kannst dich bald deiner Trauer stellen und jede Träne weinen, die um deine kleine Tochter geweint werden muss!

LG, Isabel
mit meiner Pusteblume *+9.8.2010 in der 40. SSW für immer tief im Herzen

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