Kleine Engel

Forum Kleine Engel

mir fehlen die worte

Thema: mir fehlen die worte

hallo und zugleich entschuldigung, dass ich hier so eindringe. fühle mich irgendwie als störenfried. aber ich brauche mal einen guten rat. gerade habe ich erfahren, dass das baby einer bekannten aus dem geburtsvorbereitungskurs im alter von 2 tagen eingeschlafen ist. völlig benommen stehen wir nun da, es ist so unfassbar. jetzt würde ich gerne trost spenden...aber wie? ich habe die befürchtung, dass jedes verhalten unpassend wäre. was kann man da sagen oder tun? was hat euch, den betroffenen gut getan, was hat euch gestört oder war eher unpassend? Wie sollen wir, die frauen aus dem gemeinsamen kurs, die ja jetzt unsere babys haben, wie sollen wir uns verhalten. ich danke für eure hilfe und euer verständnis. ich möchte so sehr das richtige tun. lg. agnes

Mitglied inaktiv - 20.06.2007, 14:44



Antwort auf diesen Beitrag

Hallo, es tut mir sehr leid was deiner Freundin passiert ist!!!!!!! ich wollte niemanden sehen aber dann wieder doch ist bei jedem anderst. lg betty

Mitglied inaktiv - 20.06.2007, 15:02



Antwort auf diesen Beitrag

Da jeder mit Trauer anders umgeht,ist es in der Tat schwer zu sagen, wie du deine Anteilnahme ,am Besten zum Ausdruck bringen kannst. Du kennst sie aus dem GVK,richtig? Dann würde ich ihr ,an deiner Stelle eine schöne Karte schicken.Mit einem schönen Motiv und ohne Textaufdruck.In die Innenseite könntest du z. B. ein Sternenkindergedicht schreiben und dann noch kurz mitteilen,dass du jetzt in Gedanken bei ihr bist .So o. ähnlich. LG Bianca

Mitglied inaktiv - 20.06.2007, 15:21



Antwort auf diesen Beitrag

Liebe Agnes! Du störst hier gar nicht, Du suchst doch Hilfe!!! Ich habe selbst 2 FG und 1 Frühgeburt in der 22. SSW von Zwillingen, die eine halbe Stunde nach der Geburt diese Welt wieder verlassen haben, erlebt. Geholfen hat mir, wenn man mich einfach wortlos in den Arm genommen hat und mich einfach weinen ließ ohne viel erklären zu müssen. Eine schöne Trauerkarte mit einem schlichten "Es tut mir/uns so leid, wir sind in Gedanken bei Euch in dieser so schweren Situation" fand ich aufbauend und herzlich. Völlig fehl am Platz sind Worte wie "... ihr seid noch so jung, ihr könnt noch andere Kinder haben ... gut, daß es so früh passiert ist und nicht erst zu Hause ... die Zeit heilt alle Wunden ... !!!! Bitte solche Worte verletzen ganz doll!!!! Man kann kein Kind durch ein neues ersetzen, es tut höllisch weh, egal wann es passiert, die Zeit heilt eben nicht alle Wunden. Meine Zwillings-Mädchen haben am 22.06. ihren 7. Geburts- und Todestag und es tut noch immer sehr weh, es bleibt immer ein Schmerz und im Herzen ist immer der Platz für meine Engel besetzt. Ich habe mittlerweile zwei gesunde lebhafte Kinder im Alter von 5 Jahren und 1 Jahr und trotzdem fehlen mir meine Zwillinge und auch meine Sternchen sind nicht vergessen. Alle Kinder sind Wunschkinder gewesen, die kann man nicht vergessen. Weh tat mir auch und tut es auch heute noch, wenn meine Verluste einfach ignoriert werden. Konfrontiert sie aber bitte nicht mit Euren neugeborenen Kindern, das tut noch mehr weh. Wartet bitte ab, bis sie von sich aus nach Euren Kindern fragen, dann entscheiden sie selbst, wie weit sie sich Euren Babies nähern möchten. Das ist wichtig für die Trauerarbeit. Und wenn Ihr einen guten "Draht" zueinander habt, dann gib der verwaisten Mama oder dem verwaisten Papa doch die Information mit diesem Forum hier. Hier können Sie ihrer Trauer freien Lauf lassen und können auch ihre Wut rauslassen. Das ist sehr wichtig. Ich wünsche Dir und den anderen Frauen viel Kraft, denn auch als Begleitperson in der Trauer hat man ein schweres Los. Es ist grausam, was den Beiden passiert ist, ich möchte sie am liebsten in den Arm nehmen und ganz doll festhalten. Seid einfach für sie da, ja? Ganz liebe Grüße Jacqueline mit Robin und Lisa an der Hand und Vivien-Sophie, Vanessa-Michelle und 2*ganz tief in meinem Herzen

Mitglied inaktiv - 20.06.2007, 15:24



Antwort auf diesen Beitrag

Ich unterschreibe mal bei Lisas Mama. In meinem Kurs war damals auch eine Mama, die ihr Kind tot zur Welt bringen mußte. Sie war 3x beim Kurs und wir waren eine sehr kleine Truppe (6 Leute). Beim vierten mal hat sie gefehlt und wir haben uns anfangs noch sehr gefreut, daß sie wohl schon entbunden hat, weil sie damals am weitesten war. Nun, der Schock kam, als unsere Hebamme uns die Wahrheit erzählte. Wir anderen 5 fanden es absulut NICHT angebracht, uns irgendwie in ihr Leben zu drängen, weil wir ja eigentlich das "gleiche Ziel" hatten. Ich habe mich auch immer gefragt, wie ich reagieren werde, wenn ich sie mal treffe (ziemlich kleiner Ort). Das erste mal habe ich sie getroffen, da war unsere Maus schon fast 2,5 Jahre alt und sie hat mich angesprochen. Es tat mir in der Seele weh, wie sie meine Tochter angesehen hat, aber ich konnte nichts sagen, zumal es damals 4 Jungen und eben 2 Mädchen gewesen wären. Ich denke, wenn Du sie wirklich "nur" aus dem Kurs kennst, ist es besser sie nicht mit Eurem Glück zu konfrontieren. Alles Gute

Mitglied inaktiv - 20.06.2007, 15:50



Antwort auf diesen Beitrag

danke für eure antworten! ich werde mein bestes tun. Wo finde ich so ein gedicht?

Mitglied inaktiv - 20.06.2007, 17:01



Antwort auf diesen Beitrag

mir hat es gutgetan das man an die trauer teilgenommen hatte bei guten freundne hats mir gut getan daraüber zu reden ws geschehen ist jeder mensch ist aber anderes lg

Mitglied inaktiv - 20.06.2007, 18:11



Antwort auf diesen Beitrag

Ein paar Anregungen: Es geschieht, dass eine kleine Seele die Erde nur streift. Ihr Ankommen und Gehen fallen fast in eins. Ihr kurzes Verweilen ist nicht umsonst, denn sie verändert die Erde. Sie hinterlässt Spuren in den Herzen derer, die sie erwartet haben. Mögen diese Spuren in die Zukunft führen. D. Kellner Die Blätter fallen, fallen wie von weit, als welkten in den Himmeln ferne Gärten; sie fallen mit verneinender Gebärde. Und in den Nächten fällt die schwere Erde aus allen Sternen in die Einsamkeit. Wir alle fallen. Diese Hand da fällt. Und sieh dir andre an: es ist in allen. Und doch ist Einer, welcher dieses Fallen unendlich sanft in seinen Händen hält. R. M. Rilke "Manchmal scheint die ganze Welt entvölkert zu sein, wenn ein einziger Mensch fehlt." (Lamartine) Möglicherweise ist ein Begräbnis unter Menschen ein Hochzeitsfest unter Engeln. Aus den Kindertotenlieder von Friedrich Rückert Du bist ein Schatten am Tage und in der Nacht ein Licht; du lebst in meiner Klage und stirbst im Herzen nicht. Wo ich mein Zelt aufschlage, da wohnst du bei mir dicht; du bist mein Schatten am Tage und in der Nacht mein Licht. Wo ich auch nach dir frage, find´ ich von dir Bericht, du lebst in meiner Klage und stirbst im Herzen nicht. Du bist ein Schatten am Tage und in der Nacht ein Licht; du lebst in meiner Klage und stirbst im Herzen nicht. Engelserwachen Morgens ganz früh, noch bevor die Sonne so richtig aufgegangen ist, wenn die Welt noch von einem feuchten, kühlen Grau überzogen ist, reiben sich die kleinen Engel auf ihren verblassenden Sternen ihre verschlafenen Augen. Und sie blicken hinab auf die Erde, wo jedes Engelchen einen Menschen hat, der an es denkt und es niemals vergessen wird. Es sieht diesen Menschen als strahlenden Punkt inmitten des kühlen Grau und erfreut sich an dem hellen Licht, das direkt aus dem Herzen dieses Menschen strahlt. Abends spät, wenn die Sonne untergegangen ist und die Welt in einer tiefen Dunkelheit liegt, schauen Menschen zum Himmel hinauf. Jeder von diesen Menschen hat ein kleines Engelchen, das dort oben fest an ihn denkt und ihn niemals vergessen wird. Diese Menschen sehen ihre Engel als strahlendsten Stern inmitten vieler anderer Sterne. Aber dieser eine leuchtet besonders hell und erhellt das Herz dessen, der am nächsten morgen ganz früh für das eine Engelchen aus dem kühlen Grau heraus strahlt. Still seid leise, es waren Engel auf der Reise. Sie wollten ganz kurz bei euch sein, warum sie gingen weiß Gott allein. Sie kamen von Gott, dort sind sie wieder, wollten nicht auf unsre’ Erde nieder. Ein Hauch nur bleibt von Ihnen zurück In euren Herzen ein großes Stück. Sie werden jetzt immer bei euch sein Vergesst nie, sie waren so klein. Geht nun ein Wind an milden Tag, so denkt, es war ein Flügelschlag. Und wenn ihr fragt, wo mögen sie sein? Ein Engel ist niemals allein. Sie können jetzt alle Farben sehen und barfuss durch die Wolken gehen. Vielleicht lassen sie sich hin und wieder bei den Engelskindern nieder. Und wenn ihr sie auch sehr vermisst und weint, weil sie nicht mehr bei euch sind, so denkt, im Himmel wo es sie nun gibt erzählen sie stolz Wir werden geliebt Autor/in unbekannt Einen Menschen, in dem dir die Liebe begegnet ist kannst du nicht wirklich verlieren, auch wenn er sich wieder von dir trennen muss. Denn er wird nicht gehen, ohne etwas von dir mitzunehmen und etwas unsagbar Schönes in dir zurücklassen: das stille Wissen dass eure Seelen sich nun so nahe sind wie nie zuvor. (Irmgard Erath) TROST Ich will dir sagen, was dir hilft: Weinen weil du verlassen bist, denn du bist es. Weil dir kalt ist. Es ist wirklich kalt. Weil dir das Weh das Herz zusammenzieht, mehr, als irgendeiner von uns ermisst. Du brauchst nicht unter der Eisdecke zu leben. Schreien. Auch wenn es jemand hört. Ich verstehe es, wenn du zornig bist über das Unrecht, das dich getroffen hat. Wenn du wütend bist auch auf Gott, der das zugelassen oder gar gewollt hat. Auch Hiob klagte Gott mit harten Worten an. Verstummen, wenn Du das Gefühl hast, der andere könne dich nicht verstehen. Wenn du zu müde bist, zu reden, oder wenn du dich, auf eine seltsame und grausame Weise, schuldig fühlst. Eines Tages wird es nicht mehr so wichtig sein, zu weinen oder zu schreien. Aber jetzt ist es gut. Und jetzt soll es dir niemand verwehren. Denn du stehst wirklich in einem Raum zwischen Leben und dem Tod. Du hast den verloren, den du geliebt hast. Du hast verloren, was dir wichtig war und was dich glücklich gemacht hat. Und vor allem: Du hast auch dich verloren. Du wohnst in einer Art 'Haus der Trauer', eingeschlossen in die Wände des Leidens. Kein Dach schützt dich. Du stehst in einem kahlen, menschenleeren Raum, in dem du nicht leben kannst und den zu verlassen dennoch keinen Sinn gibt. Denn ein solcher Raum ist das einzige, das jetzt wahr ist. Weglaufen nützt nichts. Sich betäuben nützt nichts. Ob sich irgendwann eine Tür auftun wird, weiß niemand, auch ich nicht. Aber ich möchte dich gerne dort besuchen. Wenn ich darf. Im Haus deiner Schmerzen. (aus "Trauer hat heilende Kraft" von Jörg Zink) Die Zeit heilt nicht alle Wunden, sie lehrt uns nur mit dem Unbegreiflichen zu leben. Was man tief in seinem Herzen besitzt, kann man nicht durch den Tod verlieren. Joh. Wolfgang v. Goethe Einige Menschen haben die Gabe Engeln zu begegnen! Andere Menschen haben die Kraft, diese Engel wieder gehen zu lassen! Ihr seid ganz besondere Menschen: Ihr hattet die Gabe und die Kraft und Euer Engel bleibt für immer in Euren Herzen! Was wir mit dir verloren haben, können wir nicht mehr bekommen. Was wir durch dich bekommen haben, können wir nicht mehr verlieren. Wenn ihr mich sucht, so sucht mich in eurem Herzen. Habe ich dort eine Bleibe gefunden, so bin ich immer bei euch. (Saint-Exúpery) Traurigsein heißt, nicht gut ausatmen können und nicht spüren, wie etwas schmeckt außer Traurigsein. Traurigsein heißt, vielleicht mehr bemerken von dem, was traurig ist, als vor dem Traurigsein. Traurigsein heißt nicht Traurigseinwollen und nicht Unglücklichseinwollen und auch nicht Glücklichseinwollen. Traurigsein heißt überhaupt nichts wollen und auch nichts nichtwollen. Es heißt nur Traurigsein. Wenn das Licht erlischt, bleibt die Trauer. Wenn die Trauer vergeht, bleibt die Erinnerung an das Licht. Als du auf die Welt kamst, weintest du, und um dich herum freuten sich alle. Nun verlässt du uns und alle weinen. ich wünsche dir ein Lächeln auf deinem Weg. Die wir lieben, sind nur geborgt. Wann sie gehen, entscheiden wir nicht. Wir entscheiden, ob wir die Erinnerung als Geschenk annehmen wollen LG Marion

Mitglied inaktiv - 20.06.2007, 18:34