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Meine Geschichte, wem ging es auch so?

Thema: Meine Geschichte, wem ging es auch so?

Hey ihr Lieben, Wir haben eine Tochter, die im August 2 Jahre alt wird. Seit Ende letzten Jahres, sind wir bereit für ein zweites Kind. Ich war auch schwanger, haben aber leider im Januar in der 10 ssw unser baby verloren.. Es hat sich einfach nicht mehr weiter entwickelt! 2 ganze Wochen lang haben wir einfach nichts mitbekommen! Ich hatte keinerlei Anzeichen dass unser baby nicht mehr lebt..bis ich nach langanhaltenden starken Kopfschmerzen sonntags ins Krankenhaus gefahren bin..die gynäkologin dort wollte nur kurz nach dem baby schauen und dann der Schock, sie erzählte uns dass was mit der schwangerschaft nicht stimmt und unser baby keinen herzschlag mehr hat..ich weiß noch ganz genau als ich 2 Tage ganz schlimme Übelkeit hatte, vorher waren die nicht so schlimm und von jetzt auf gleich war die Übelkeit weg, und mein fa meinte dass es wohl genau in dem Zeitraum passiert wäre.. ich hatte lange damit zu kämpfen, habe mir Vorwürfe gemacht und wäre mein mann und meine Tochter nicht da gewesen, wäre ich in ein Loch gefallen.. eine gesunde und glückliche Tochter zu haben hat mir kraft gegeben und ich komme jetzt besser damit klar .. Da unser baby bereits zu dem Zeitpunkt ca 2 Wochen schon nicht mehr bei uns war und ich keinerlei Blutungen oder Krämpfe hatte, wurde mir empfohlen eine ausschabung zu machen.. gesagt, getan. Es waren einer der schlimmsten Tage meines Lebens, die Frauen die selbst mal eine fehlgeburt oder auch ausschabung hatten können mich hoffentlich verstehen. Wisst ihr, ich hatte Angst dass ich unseren fötus in der Kloschüssel gesehen hätte weil das hätte mich in der Zeit noch mehr runtergezogen, also beschloss ich auch die ausschabung zu machen.. was ich aber heute bereue, denn mir wurde damals versprochen dass es beerdigt werden würde in einer sammelbestattung mit anderen sternenkindern, doch nach rumtelefonieren und dem Befund vom Labor hat sich herausgestellt dass es im krankenhausmüll gelandet ist .. " versehentlich " sagte man mir. Mir egal ob es versehentlich war oder nicht Punkt ist, dass ich unseren fötus nie beerdigen lassen kann und ich mir das jetzt das ganze Leben lang vorwerfen werde, wieso ich der ausschabung zugestimmt habe.. ich hätte es selbst beerdigen lassen können, aber der Gedanke dass ich unsere toten fötus seit 2 Wochen im Bauch trage hat mich zerfetzt. 3 Monate nach der ausschabung "durften' wir wieder anfangen zu basteln und wir hatten am Tag des eisprungs ungeschützten Verkehr gehabt, heute bin ich ES+11 und die Nervosität steigt, aber auch die Angst. Die Angst, dass es nicht geklappt hat, die Angst vor einer erneuten fehlgeburt, die Angst wieder so eine schreckliche Zeit durchstehen zu müssen oder ob wir in 9 Monaten unser 2 Wunder gesund und munter im arm halten werden? Ich hoffe es so sehr, wir wünschen uns das so sehr. Und an alle Mütter die schon öfters eine fehlgeburt hatten, es schon seit Jahren versuchen ein baby zu bekommen oder das gleiche wie ich durchmachen mussten .. ich wünsche euch ganz viel Kraft und nur das beste für die Zukunft! Ich wollte euch das einfach mal berichten, weil ich ein verlangen dazu hatte und meine Gedanken mit euch teilen wollte .. vielleicht möchtet ihr auch mal eure Geschichten erzählen? Ich wünsche euch einen wunderschönen Start in die neue Woche

von Mrs_dras am 06.05.2019, 09:14



Antwort auf Beitrag von Mrs_dras

Es tut mir schrecklich leid, dass du dein Baby verloren hast! Und auch, dass du keine Möglichkeit für eine Bestattung hattest. Vielleicht richtest du dir für dich eine Gedenkecke irgendwo ein, wo du Blumen hinbringen kannst und Kerzen hinstellen. Oder du machst dir eine Erinnerungsbox, wo du alles an Erinnerungen, die du hast bzw. die du dir selber schaffen kannst, hineinlegst und wenn du das Bedürfnis dazu hast, kannst du sie herausnehmen und anschauen. Du kannst z.Bsp. Briefe an dein Baby hineinlegen, oder Zeichnungen, oder Gedichte, oder kleine Engel... was auch immer dir einfällt und dir in deiner Trauer hilft. Ich habe mein erstes Kind im Juli 2012 in der 18.SSW still zur Welt gebracht und im Anschluss an die stille Geburt noch eine Ausschabung gehabt. Wir haben ein Sammelgrab für Sternenkinder für unseren Sohn. Ich habe für ihn so eine Box, wo Ultraschallbilder drinnen sind, Fotos von ihm nach der Geburt, Sprüche, Gedichte, alles mögliche... Mir hat es sehr geholfen in der schwersten Zeit, wenn ich mir bewusst Zeit für mich genommen habe, in der ich nur an ihn gedacht habe und mich mit Dingen für ihn oder von ihm befasst habe. Im Februar 2014 habe ich dann einen gesunden Sohn bekommen, der für mich natürlich ein wahres Geschenk ist. Dann haben wir uns für ein Geschwisterchen für ihn noch einmal drüber getraut und ich wurde letztes Jahr zu Zwillingen schwanger. Ich bekam jedoch leider in der 20.SSW einen vorzeitigen Blasensprung bei meinem führenden Zwilling und musste wieder um das Leben der Kinder bangen. Zum Glück konnte die Schwangerschaft noch etwas weiter gehen. Aber sechs Wochen nach dem Blasensprung, bei 25+2, bekam ich eine Infektion und die Kinder mussten per Kaiserschnitt geholt werden. Es ging ihnen sehr, sehr schlecht und ihr Leben hing am seidenen Faden. Mein führender Zwilling hat dann leider mit 6 Wochen den Kampf um sein Leben verloren und wir mussten ihn gehen lassen. Mein 2. Zwilling hat noch weitere viele Höhen und Tiefen durchstanden, hat es zum Glück aber geschafft und wurde nach 16 Wochen auf der Neo nach Hause entlassen, ist jetzt 9 Monate alt und für mich das größte Geschenk, das es gibt. Aber natürlich fehlt sein Zwillingsbruder jeden Tag... Meinen Zwilling haben wir ganz normal bestatten lassen, für ihn haben wir somit ein normales Grab. Meiner Freundin ging es so ähnlich wie dir. Sie hat schon einen 4-jährigen Sohn und hatte letztes Jahr eine Fehlgeburt in der 12.SSW, auch eine verhaltene, die sie nicht bemerkt hatte. Auch bei ihr war das Baby bereits ca. 2 Wochen tot und sie kam nur bei einer Routineuntersuchung drauf. Sie bekam dann auch eine Ausschabung und jetzt ist sie bereits wieder schwanger in der 17.SSW und diesmal scheint alles in Ordnung zu sein. Auch wenn es für einen selber natürlich schrecklich ist, aber leider, leider kommt es am Anfang oft vor. Die Zellteilung ist so komplex, dass da einfach Fehler passieren können und unser Körper erkennt das dann und beendet die Schwangerschaft. Meistens ist das Zufall und bei der nächsten Schwangerschaft geht dann wieder alles gut. Für uns Mamas ist das natürlich schrecklich, denn wir lieben unsere Kinder von der ersten Minute an, aber mir hat eine gewisse Logik und Erklärung auch in meiner Trauer weitergeholfen. Deshalb darfst du die Hoffnung nicht aufgeben, dass beim nächsten Mal alles gut geht. Hab Vertrauen in deinen Körper! Er weiß, was zu tun ist. Natürlich hat man allerhand Ängste, aber ein gewisses Grundvertrauen darf man trotzdem nicht verlieren. Das Vertrauen in sich und seinen Körper und dass es möglich ist, dass es noch einmal gut geht! Ich wünsche dir alles Gute! Liebe Grüße, Dani

von sunnydani am 07.05.2019, 08:32



Antwort auf Beitrag von Mrs_dras

Liebe Mrs_dras, Es tut mir sehr leid, dass du dein Baby gehen lassen musstest. Mir geht es ganz ähnlich. Ich habe letzte Woche in der 11. Schwangerschaftswoche Blutungen bekommen und im Krankenhaus wurde festgestellt, dass keine "Herzaktivitäten da sind und die Schwangerschaftsreste möglichst schnell entfernt werden müssen". Mir wurde gesagt, dass zu diesem Zeitpunkt eigentlich immer eine Ausschabung gemacht wird und das Abbluten lassen oft auch eine Ausschabung nach sich zieht, weil oft nicht alles raus kommt. Wir entschieden uns also für die Ausschabung am nächsten Tag. Kein Arzt sprach uns Mitgefühl aus, ich wurde behandelt, als müsse mir ein Geschwür entfernt werden. Ich war traurig und schockiert und hatte Angst vor dem Gedanken, was mir meinem Baby passiert, wurde nur darüber aufgeklärt, dass Gewebeteile zur Untersuchung in die Pathologie kommen. Das war schon schlimm genug, dass ich nicht noch mehr dazu hören konnte. Wieder zuhause ist der Gedanke an die Ausschabung und was mit dem Baby (was für die Ärztin nur ein Schwangerschaftsrest war) währenddessen passiert ist fast unerträglich. Zufällig habe ich herausgefunden, dass die Krankenhäuser bei uns in bawü verpflichtet sind, auch die Allerkleinsten zu bestatten. Dieser Gedanke tröstet mich ein wenig und um so mehr kann ich mir vorstellen, wie du dich fühlst. Es ist unglaublich, wie viele Ärzte die fachlich hervorragend sein können, menschlich keine Ahnung haben, was in ihren Patienten vorgeht und es ihnen teilweise auch einfach egal ist. Das bestürzt mich gerade sehr. Und ich will es keiner Frau wünschen, in einer solchen Situation so behandelt zu werden wie du oder ich. Ich bin auch sehr froh, schon zwei Kinder zu haben die mich sehr trösten. Ich wünsche dir, dass du bald wieder glücklich schwanger sein kannst und du das nicht nochmal erleben musst! Liebe Grüße Patrizia

von patriziaq am 08.05.2019, 14:24