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Kinderwunsch aufgeben nach Fehlgeburt

Thema: Kinderwunsch aufgeben nach Fehlgeburt

Hallo Ihr Lieben! Es tut mir sehr leid, was ihr alle erleben musstet; mir treibt es oft die Tränen in die Augen, wenn ich hier mitlese. Ich hatte selber 2 Fehlgeburten, jeweils in der 9. SSW. Zum Glück habe ich dazwischen eine gesunde Tochter bekommen. Die letzte FG war im Mai 12 und wir haben den Wunsch nach einem weiteren Kind mittlerweile aufgegeben, da es leider danach nicht mehr geklappt hat, Schwanger zu werden und ich mittlerweile schon 43 bin. Mir fällt es so unsagbar schwer und es vergeht kein Tag, an dem ich nicht an meine verlorene Tochter und an ein weiteres Baby denken muss. Ich bin sehr traurig, doch weiss ich, dass es die richtige Entscheidung ist, es dabei bewenden zu lassen. Ich weiss auch eine weitere FG würde ich nicht verkraften und das Risiko steigt ja immer mehr. Durch die weitere Schwangerschaft und die Fehlgeburt fühle ich mich so betrogen um mein Baby. Wäre ich gar nicht mehr schwanger geworden, wäre es leichter für mich zu akzeptieren, dass es nicht mehr sein soll. Ist es hier denn irgendwem ähnlich ergangen? Hat jemand aus Vernunftgründen den Kinderwunsch aufgegeben, obwohl es einem dabei das Herz zerreisst??? Ich würde mich so gerne mal austauschen, denn ich stosse immer nur auf Unverständnis. " Sei doch froh, dass du ein gesundes Kind hast" "Wer weiss wofür es gut war" etc. Einen lieben Gruss an alle Sternenmamas Sammy

von Sammy13 am 12.02.2013, 17:24



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hallo liebe sammy, ich kann mich ja sooo in dich hineinfühlen. ich fühle mich nämlich ganz genauso wie du. ich habe auch eine tochter und hatte jetzt ende januar eine FG. ich werde jetzt 39 und mein mann 48 und auch wir denken aus vernunftgründen unseren kinderwunsch aufzugeben und auch uns zerreisst es dabei das herz. ich würde eine weitere fehlgeburt auch nicht verkraften. ich komme schon mit dieser nicht zurecht. bin nur am weinen, so wie gerade als ich deinen text gelesen habe. und solche sprüche das ich doch ein kind habe, kenne ich auch. leider kann einem ja keiner die sicherheit geben, dass es vielleicht doch klappt. hach das macht einen ganz kirre im kopf. ich drück dich mal aus der ferne. was tust du, um den verlust deines baby zu verarbeiten ? also hast du hilfe von aussen angenommen ? (Psychologe oder so) ? liebe grüße

von chanel am 12.02.2013, 18:44



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Danke für Deine lieben Worte. Es tut mir leid, für alle hier, die auch ein kleines oder grosses Sternchen ziehen lassen mussten. Meine erste FG habe ich recht gut verkraftet, da ich 1. wusste, dass mein Baby sehr krank war und somit nicht lebensfähig. Das hat es mir einfacher gemacht, den Verlust zu verstehen, und 2. war ich recht schnell, nach 3 Monaten wieder schwanger, das hat mich ein wenig versöhnt. Und heute weiss ich, dass ich meine wundervolle Tochter nicht hätte, wenn ich das erste Baby nicht verloren hätte und es ist mehr als gut so wie es ist. Bei meiner 2. FG haben wir erst gesagt, das wars, kein weiterer Versuch mehr. Als wir uns doch durch gerungen haben, es nochmal zu versuchen, hat mich der Gedanke an eine weitere Schwangerschaft aufgebaut. Allein der Gedanke, beim ET wieder ein Mäuschen im Bauch zu haben, wie beim ersten Mal. hat es erträglicher gemacht. Aber leider sollte es nicht mehr sein, wir haben es 7 Monate versucht, aber es hat nicht mehr geklappt! Und ich habe das Gefühl, dass die Trauer erst jetzt richtig durchbricht, wo wir gesagt haben, wir versuchen es jetzt nicht weiter! Ich glaube ich habe den Schmerz über den Verlust erfolgreich verdrängt und jetzt wo es keinen Strohhalm mehr gibt, brechen die Wunden wieder auf. Aber auch hier denke ich, die Zeit wird es bringen. Durch die Trauer muss man durch und dann wird es irgendwann einfacher und erträglicher. LG Sammy

von Sammy13 am 12.02.2013, 20:33



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Liebe Sammy, da hast du ja schon eine ganze Menge mitgemacht. Es gibt so viele Sternchenmamis, seid alle mal ganz lieb gedrückt. Vielleicht klappt es ja jetzt, wo ihr denkt das ihr es nicht weiter drauf anlegen werdet. Hört man doch oft, dass es klappt, sobald man sich entspannt. An der Trauer kommt man nicht vorbei, aber es ist auch wichtig sich damit auseinanderzusetzen. Lass die Tränen zu. Ich wünsch dir alles alles gute. Liebe Grüße

von chanel am 12.02.2013, 21:13



Antwort auf Beitrag von Sammy13

Ja hier. Ich habe vor ziemlich genau einem Jahr meine Tochter in der 16. SSW verloren. Es hat lange gedauert bis sich mein Zyklus wieder eingespielt hat. Wir haben es halbherzig noch mal versucht, aber die innere Angst, dass es noch mal passieren könnte, hat uns gelähmt. Jetzt werde ich in 4 Wochen 41 und mein Mann ist 47 und ich versuche mich mit dem Gedanken anzufreunden, dass mein Sohn (3 Jahre) unser einziges lebendes Kind bleiben wird.

von Zwerg1511 am 12.02.2013, 19:08



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ich kann euch auch gut nachfühlen. auch wir haben den wunsch nach einem weiteren kind aufgegeben. ich hatte 2009 eine fehlgeburt und letztes jahr im oktober mußte ich meine tochter in der 13. ssw gehen lassen. das beschäftigt mich noch sehr zumal jetzt bald der et wäre. ich habe bereits 3 kinder und 2 stiefkinder und muß mir auch immer anhören das wir doch genug kinder haben. das alles geht mir sehr an die psyche, ein weiteres mal würde ich persönlich nicht durchstehen. vom alter her ist es kein problem denke ich, aber wie gesagt das psychische ist doch enorm. ich bin 34 und mein mann 39.

von sete am 12.02.2013, 19:22



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ich habe nachdem mein sohn im 03 auf die welt kam (war 24) gesagt so in 3-4 jahren ein 2. Ich wurde dann nach plan auch schwanger, doch leider mit schlimmen ausgang (geburt bei 23+3 mit tod) aber der kinderwunsch wuchs dadurch noch mehr wie auch die trauer. 3 fg ganz früh waren die folge. Gut wir zogen um und ich dachte neues leben, neuer start, neue gyn. ok abklärung alles ok! dann erneute ss leider MA in der 11. ssw :( wir gaben auf. wir sagten so muss es sein. ich hielt mich an mein umfeld "es ist vielleicht dein schicksal mit einem kind" ich machte mein langersehntes nagelstudio auf der kleine wurde immer grösser. wir lebten! doch letztes Jahr (bin mittlerweile 31) wollte ich mein schicksal herausfordern. während ich mit meinem mann im bett lag, und kuschelte :) sagte ich ihm, komm wir probieren es noch ein letztes mal! er überlegte nix und zack, meine nächste mens blieb aus. doch meine freude war nicht da. warum auch?? ob es wohl diesmal gut geht? ab zur gyn, alles ok. aber die wochen vergingen nicht wo ist die 13. woche? doch dann kam der tag und meine angst war immer noch da..... die blieb bis zur letzten presswehe. wir waren so glücklich. konnten es nicht fassen das wir das nochmals erleben dürfen. und dann haben die beiden noch den selben geburtstag (11.11) klar ich bin einiges jünger als du, aber mein grosser ist bereits 9 jahre alt. war also auch eine herausforderung, nochmals von neuen zu beginnen. vorallem haben wir alles weggegeben. mussten alles neu anschaffen. aber ich bin glücklich das es so gekommen ist. ich wollte dir nur zeigen das es auch die andere seite gibt. auch wenn das villcht nicht vergleichbar ist, aber wir haben es einfach gewagt ohne darüber nachzudenken. ich wünsche dir alles gute, egal wie du dich entscheidest. du wirst richtig handeln. fehlgeburten sind ganz was schlimmes. es braucht zeit ein teil zu überstehen. aber greife nach deinem leben. mit 2. kind oder nicht! ganz liebe grüsse

von sabsi12 am 12.02.2013, 20:43



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erst vor einer Woche habe ich ein Buch gelesen über das Thema Kinderwunsch. Ich hatte vor über einem Jahr eine FG und mußte auf eine neu einstellende Schwangerschaft bis jetzt warten. WIr sind außer unserem Sternenkind noch Kinderlos. Schlimm war diese Zeit, auch hier ja ich bin um einiges jünger als ihr. Aber was ich sagen will, es geht hier nicht nur um eure Sternenkinder um die ihr trauert nein ihr trauert um euer Kind!! das evtl schon ein Gesicht hattet ihr habt es vor euch gesehen euch die Zukunft zusammen ausgemalt. Hier stirbt viel mehr, hier stirbt genau dieses Kind und damit muss man zurecht kommen für euch war es absolut real! Das muss verarbeitet werden, ganz bestimmt mit hilfe (andere werden das nicht verstehen weil sie eben nicht in solch einer Situation sind, nehmt es ihnen nicht übel) Hie rliegt jede Menge arbeit vor euch schiebt es nicht weg, es muss verarbeitet werden. Sucht euch jemand der euch dabei hilft. Alles gute für eure Zukunft < 3

von suxsu am 13.02.2013, 00:49



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Hallo Ihr Lieben! Vielen Dank für Eure aufmunternden Worte. Es wird schon weiter gehen. Einen lieben Gruss Sammy

von Sammy13 am 13.02.2013, 08:22



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Ich hatte eine FG in der 20. und eine in der 8. Schwangerschaftswoche. Während der dritten Schwangerschaft, sagte ich schon, dass ich es, sollte wieder was schief gehen, nicht nochmal versuchen möchte. Zum Glück endete diese Schwangerschaft mit unserer Tochter, die jetzt 20 Monate alt ist. Irgendwann (einige Monate nach der Geburt unserer Tochter) wurde der Wunsch nach einem Geschwisterchen so groß, dass wir uns sagten, es hat einmal geklappt, dann versuchen wir es nochmal. Nun bin ich wieder schwanger und für uns steht fest, dass unsere Tochter ein Einzelkind bleiben wird, wenn wieder etwas schief geht. Ich bin also im "Vorteil", dass ich mich schon früh und aus der Kinderlosigkeit mit dem Thema beschäftigt habe. Ihr trauert ja nicht nur wegen eurer Sternchen, sondern auch wegen dem Leben, das so greifbar war und sich dann einfach in Luft auflöste. Ihr hattet euch schon alles ausgemalt und Pläne geschmiedet. Teilweise konntet ihr ja kaum anders entscheiden, weil es mit dem Alter ja auch nicht leichter wird, schwanger zu werden...ihr wurdet somit ja fast einer eigenen Entscheidung beraubt...was es noch schwerer macht, denke ich. Da ist es auch egal, ob man schon ein Kind hat oder nicht! Ich zünde heute eine Kerze für alle Sternchen und die damit verloren gegangenen Lebensträume an... stille Grüße Marie

von HSVMarie am 13.02.2013, 09:24



Antwort auf Beitrag von Sammy13

Hallo Sammy, Ich kann Dich sehr gut verstehen, obwohl bei mir etwas anders gelaufen ist. Ich hatte mein erstes Kind mit 36 und ohne Probleme. Ein paar Jahre später haben wir versucht, ein weiteres Kind zu bekommen - aber ohne Erfolg. Ich hatte insgesamt 5 FG (allerdings alle relativ früh, bis spätestens die 10. SSW). Die erste hat uns schwer betroffen, aber wir dachten, das kann immer passieren. Die zweite war schlimmer - obwohl man nicht mehr so ahnungslos optimistisch ist, hatten wir wirklich gedacht, diesmal klappt es. Ich kenne Frauen in meiner engeren Kreis mit 2 FG, die es nicht halten konnten und aufgegeben haben, was ich völlig nachvollziehen kann. Für mich war aber fast noch schlimmer zu denken (wie Du jetzt): OK, das war es, wir versuchen es nicht mehr. Dann irgendwie habe ich mich anders eingestellt: ich hatte versucht, mich einfach auch die neuen Schwangerschaften noch nicht zu freuen - als wäre man noch nicht schwanger geworden. Als hätte die Befruchtung noch nicht stattgefunden. Ich hatte den Vorteil, ich hatte nie eine Stillegeburt. Wenn ich jedesmal gedacht hätte, es ist ein Kind von mir gestorben (als wäre meine Tochter gestorben), dann hätte ich unmöglich weitermachen können. Die letzten anderthalb Jahren bin ich nicht mehr schwanger geworden, und wir dachten, OK, nun klappt es nicht mehr. Komisch, dann war ich nicht mehr traurig darüber. Wir haben uns als sehr glücklich mit unserer Tochter geschätzt! Am Laufe diese ganzen Jahren habe ich viele Frauen mit ähnlichen Gesichten und OHNE Kinder kennengelernt - ich dachte, wie kann ich mich nur schlecht fühlen, wenn ich so einen Schatz habe! Wir haben uns daran konzentriert, was wir haben - nicht daran, was wir nicht haben. Hätte ich kein Kind gehabt, hätte ich vielleicht versucht, ein Kind zu adoptieren - oder vielleicht hätte ich mich auch daran getröstet, dass ich einen liebevollen Mann habe und andere Menschen allein sind. Ich weiss nicht. Irgendwann kommt man zu Frieden mit sich selbst. Nun bin ich aber wieder schwanger. Als ich getestet habe, war so ein komisches Gefühl! Ich wusste nichtmal, ob ich mich freue! Ich hatte nur noch Angst. Diesmal sind die ersten 12 Wochen gut gelaufen, und die Ärztin hat uns natürlich empfohlen, eine Feindiagnostik zu machen (bin jetzt 43). Da kamen aber ganz andere, neue Ängste dazu. Soll ich eine Fruchtwasseruntersuchung machen lassen? Was entscheiden wir, wenn das Kind krank/behindert ist? Diese Angst war noch schlimmer als die Angst, eine Fehlgeburt zu haben - irgendwie entscheidet in dem Fall die Natur für Dich. Wir haben uns entschieden, die Fruchtwasseruntersuchung machen zu lassen. Gestern bekam ich die Ergebnisse des Fish-Tests: alles unauffällig. Zum ersten mal in den letzten 6 Schwangerschaften habe ich mich richtig gefreut. Meine Angst bleibt teilweise im Hintergrund. Es kann noch so viel passieren. Soll ich mich schon richtig auf das Baby freuen? Es ist eigentlich nun kaum zu vermeiden ;-) Aber das Schutzmechanismus ist da, wenn NUN was schief geht, DAS wird mich echt schwer treffen. Na gut, das ist meine Geschichte bisher. Ich habe viel erlebt. Ich kann alle verstehen: die, die es nicht mehr versuchen können, und die, die (so wie ich) die FGs einfach hintereinander "verketten". Ich kann und werde keine verurteilen (mir wurde auch vorgeworfen, wie könnte ich sagen, dass ich mich auf die Schwangerschaften und auf die Kinder noch nicht freuen konnte). Was auch immer Du entscheidest, es ist gut so. Ganz wichtig: konzentriere Dich und freue Dich darauf, was Du schon hast! Das hat mir am meisten über den Weg geholfen, und tut es immer noch. Alles Gute!

von Neus am 14.02.2013, 10:33