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ich möchte mich entschudligen

Thema: ich möchte mich entschudligen

obwohl ich zu meinem posting unten noch einige worte geschrieben habe, wohl aus der menschlichen rechtfertigung geraus, habe ich einige postings hier zurück gelesen und musste feststellen es ist ein gefühls-forum hier. ich wusste nciht das es aussschliesslich um die trauer und die gefühle hier geht, ich war noch nie hier. ich dachte man könnte hier auch fragen rund um den alltag im zusammenhang mit diesem schicksal stellen. aber ich habe fest gestellt, für euch gibt es DIESEN NORMALEN alltag nicht mehr. ihr habt mir durch eure eigenen postings, ein wenig die sichtweise verändert und weiss nun noch mehr das es für meine schwägerin eine schwierige zeit ist. aber wisst ihr, wer eure ganzen worten nicht gelesen hat (wie meine mutter und alle anderen personen für die sich der alltag weiter dreht) für die wird es schwierig sein sich nur annähernd rein zu denken in die welt meiner schwägerin und es werden automatisch kleine ungerechtigkeiten auftreten. aber kann man es den menschen verübeln, sie wissen nicht worum es geht?! kopf hoch alle hier!

von NadineLT am 18.06.2011, 12:09



Antwort auf Beitrag von NadineLT

Ich hatte folgendes Posting gerade unten geschrieben und möchte es dennoch hierher kopieren, ehe es dann doch auf die nächste Seite rutscht ... Hallo, auch auf die Gefahr hin, dass es hier niemand versteht, möchte ich dennoch meine Meinung loswerden. Ich bin 4fache Sternenmama, wie viele Userinnen hier wissen. Meine Verluste liegen schon eine Weile zurück (1999, Zwillinge 2000, 2001) und ich denke, daher kann ich auch ganz anders mit dem Thema umgehen. Ich bin der Meinung, dies hier ist nicht nur ein Gefühlsforum. Weshalb sollte es nicht möglich sein, über alle Themen ringsum des Verlustes schreiben zu können? Als ich 2006 hier zum ersten Mal las, war ich froh darüber, dass man hier über alles schreiben konnte, was im Zusammenhang mit dem Verlust eines Kindes steht. Es geht doch nicht immer nur um den Schmerz. Manchmal möchte man auch lesen/hören, wie andere ihr weiteres Leben gestaltet haben, wie sie mit Situationen umgegangen sind - einfach, wie das Leben NACH dem Verlust weitergehen kann. Und dazu gehört meines Erachtens auch die Rückkehr in die Berufstätigkeit. Viele Mütter, die ihr Kind verloren, haben schon Kinder, um die sich kümmern müssen. Sie haben gar nicht die Chance, sich im Schmerz zu vergraben, die Augen vor der Realität zu verschließen. Sie MÜSSEN, ob sie wollen oder nicht, für ihre Erdenkinder da sein. Sie MÜSSEN funktionieren ... Manche gehen auch schnell wieder arbeiten, einfach weil sie Ruhe zu Hause nicht aushalten. Andere wiederum brauchen die Ruhe, um nachdenken zu können, weil sie sich mit dem Verlust intensiv auseinandersetzen wollen und auch müssen, damit die Seele wieder "heilen" kann. Und weshalb sollte man darüber hier nicht schreiben dürfen? Ich schätze Nadine nicht als so gefühlskalt ein. Sie macht sich Gedanken, sie MUSS sich Gedanken machen, eben weil es auch ein Familienbetrieb ist. Sie wollte mit Sicherheit niemanden zu nahe treten. Ich habe in meinem ersten Posting hier auch geantwortet, dass ich die Frage einerseits unverschämt fand ... einfach weil sie sie so schnell nach dem Tod des Kindes stellte. Doch andererseits ... ihre Welt ist nicht stehen geblieben, nicht sie hat ihr Kind hergeben müssen. Dass Nichtbetroffene anders reagieren wie Betroffene, das wissen wir hier alle. Aber wenn wir immer nur auf Nichtbetroffene verbal "eindreschen", werden sie uns nie wirklich verstehen können. Weshalb machen wir uns also nicht einfach mal die Mühe, Nichtbetroffenen unser Seelenleben nahe zu bringen? Weshalb lassen wir sie nicht ein bißchen an uns heran und in unser Innerstes schauen? Und WO, wenn nicht HIER sollte das geschehen? Wir bitten immer um etwas Einfühlsamkeit und Rücksicht für unsere Situation. Aber wie sollen Nichtbetroffene diese verstehen? Sie KÖNNEN es nicht nachempfinden, sie können es allenfalls erahnen. Ich habe es schon ein paar Mal hier im Forum geschrieben: Trauer hat viele Facetten, es geht nicht jedem gleich. Doch darüber muss man schreiben können und sich auch auf einem gewissen Niveau bewegen. Gerade in einem öffentlichen Forum finde ich es ungeheuer wichtig, den Ton zu wahren, einander Respekt zu zollen und auch andere Meinungen und Sichtweisen zu akzeptieren. Meine Sicht der Dinge hat sich im Laufe der Jahre sogar mehrmals gewandelt und das wird hier vielen so ergehen. Frisch betroffene Sternenmütter werden anfangs völlig geschockt sein, wenn sie hier manche Beiträge lesen. Aber wenn sie dann ein paar Jahre mit dem Verlust gelebt haben und dieselben Beiträge dann zu einem viel späteren Zeitpunkt lesen, werden sie auch ganz anders empfinden. Dank einiger Userinnen hier habe ich viele Dinge dann in anderer Sichtweise gesehen und vieles gelernt. Ich denke, zumindest eine Userin wird sich jetzt ganz sicher angesprochen fühlen *lächel* (Ich drück Dich!!!) Und welche Vorstellung habt Ihr von einem Kleine Engel Forum? Immer alles eitel Sonnenschein, niemals Diskussionen? Dann ist dies eine völlig falsche Vorstellung davon, leider. Nichts ist so emotional und von den verschiedensten Facetten umgeben wie die Trauer. Man spürt nicht nur Schmerz und Verzweiflung - nein - man fühlt auch verdammt viel Wut (darüber, dass es ausgerechnet mir passiert), Dankbarkeit (dafür, dass man seine Engel überhaupt kennenlernen durfte, wenn auch nur für sehr kurze Zeit), Hoffnung (auf ein neues Wunder) und manchmal auch Hass (darauf, dass es bei anderen scheinbar wunderbar einfach ist und manche sich sehr leichtsinnig verhalten - keine Wertung darüber, wer sich wie entscheidet, sondern einfach ein Gefühl, dass DA ist, wenn es da ist). Wir alle hier sollten einfach von dieser wahnwitzigen Vorstellung wegkommen, dass es in einem Trauerforum immer nur friedlich zugeht, dass man uns Sternenmütter/Sterneneltern/Sternengroßeltern immer nur mit Samthandschuhen anfassen muss. Das ist nämlich ganz und gar nicht so. Wir sind auch ganz "normale" Menschen, wir haben eben einen herben Schicksalsschlag erlitten, aber dennoch sind wir nicht anders. Und genau DAS - dieses übertrieben vorsichtige Umgehen mit Sterneneltern - grenzt uns manchmal auch aus. Viele Menschen tuscheln, wenn es um unsere Sternenkinder geht, sie wechseln peinlich berührt das Thema, wenn man sie erwähnt. Dabei wollen auch wir von unseren Engeln reden, laut und deutlich und immer wieder. Wir wollen sie so "am Leben erhalten". Und zu diesem weiteren Leben gehören auch viele andere "normale" Themen wie die Rückkehr an den Arbeitsplatz. Und was ist denn so furchtbar schlimm daran, wenn sich auch Arbeitgeber dann mal Gedanken machen? Nun ist eben die Konstellation gegeben, dass der AG gleichzeitig auch Familienmitglied ist. Und ich finde es nicht so abwegig, dass Nadine dann hier solche Fragen dazu stellt. WO sollte sie sie sonst stellen? Ich hoffe, damit konnte ich einfach auch verdeutlichen, dass das Leben nicht immer nur eitel Sonnenschein ist und ein Trauerforum schon mal gleich gar nicht. Wer nur Kopfstreichler erwartet, der ist in einem Forum definitiv falsch. Auch in einer Therapie begegnet man nicht nur dem Verständnis und dem Mitleid, oh nein!!! Auch in Selbsthilfegruppen kommt es zu Diskussionen, denn man MUSS einen Weg aus der Trauer finden!!! Sonst überlebt man es nicht und man muss diesen Weg aus der Trauer auch wirklich wollen. Egal, wie schwer es fällt, aber man muss es wirklich wollen. Nach nun fast 11 Jahren trauere ich natürlich noch um meine Zwillingsmädchen, ABER die Trauer ist eine ganz andere geworden. Sie ist eher still und voll Dankbarkeit ... ich vermisse Vivien-Sophie und Vanessa-Michelle sehr, aber ich habe ihren Tod akzeptiert und kann mein Leben wieder genießen. Hätte ich das nicht, dann würde ich jetzt nicht der Mensch sein können, der ich bin. Manchmal muss man einfach loslassen können. LG Jacqueline

von SnowWhite02 am 18.06.2011, 12:30



Antwort auf Beitrag von SnowWhite02

schreibt eine nicht betroffene

von NadineLT am 18.06.2011, 12:51



Antwort auf Beitrag von SnowWhite02

Ich bin da auch ganz deiner Meinung. Ich finde auch, dass es hier nicht nur um Gefühle gehen muß. Sonderm um alles rund um die Trauer usw. Dennoch finde ich, war die Sicht der Frage einfach falsch. Sie (allgemein) hätten sich doch eher mal fragen können, wie sie die zeit ohne die schwägerin überbrücken, statt zu rechnen, wann sie wieder kommt.

von PhiSa am 18.06.2011, 14:29



Antwort auf Beitrag von NadineLT

http://www.rund-ums-baby.de/forum/Guten-Morgen_3658926.htm

von Jordan am 18.06.2011, 13:49



Antwort auf Beitrag von Jordan

Was ist denn jetzt Dein Problem, Jordan?

von rabbit80 am 18.06.2011, 14:00



Antwort auf Beitrag von Jordan

klar geht meine welt weiter....mit all meinen problemen, mit all meiner freude, mit all meinen zielen......ja als aussenstehender geht das leben auch normal weiter....aber man hat auch gefühlvolle momente und setzt sich mit dem schicksal auseinander.

von NadineLT am 18.06.2011, 14:02



Antwort auf Beitrag von Jordan

Jordan: ?????? Ich verstehe jetzt auch nicht so ganz, wo dein Problem ist? Natürlich soll sie ihren Bruder+Frau helfen und unterstützen. Dennoch kann Nadine doch IHR Leben weiterführen. Das eine schließt das andere ja nicht aus. Meine Schwester hat mir damals auch so unglaublich (mit einer Entfernung von ca. 900 km...) geholfen. Dennoch hatte sie auch noch ein Leben, welches sie nicht stehen lassen konnte....

von PhiSa am 18.06.2011, 14:27



Antwort auf Beitrag von PhiSa

Ich habe mich lediglich über den Satz gewundert "ich habe mich beim dänischen bettenlager beworben." Der passt ja nun nicht ganz zu dem, was sie hier vorgibt zu sein...

von Jordan am 18.06.2011, 14:40



Antwort auf Beitrag von Jordan

stimmt das war mir auch sofort ins Auge gefallen, denn eigentlich ist sie ja ARbeitgeber wozu sich im dänischen Bettenlager bewerben?

von susafi am 18.06.2011, 15:18



Antwort auf Beitrag von susafi

falsch: siehe hier: ..."so arbeite ich doppelschichten (trotz 2kinder) nur damit meine mutter (die chefin im übrigen) nicht die stelle besetzt!"... nachzulesen hier: http://www.rund-ums-baby.de/kleine_engel/ALSO-eigentlich-wollte-ich-nicht s-mehr-dazu-schreiben_57494.htm

von PhiSa am 18.06.2011, 17:25



Antwort auf Beitrag von PhiSa

schmunzel, naja so macht man sich hier so sein bild....ich bin zwar irgendwie mitarbeitgeber, aber eigentlich auch nur angestellt bei meiner mutter. so verfällt man schnell in den wortlaut: WIR Haben einen laden, eigentlich hat den laden meine mutter. aber da man durch die mutter so mit eingespannt ist und selbst schon aufgaben einer chefin übernimmt, ist es halt so das man schneller sagt WIR sind arbeitgeber.

von NadineLT am 18.06.2011, 18:22



Antwort auf Beitrag von Jordan

Ist dir langweilig ?

von montpelle am 19.06.2011, 11:30