Thema:
ich bin total fassungslos
Hallo,
ich kann es gar nicht fassen..... Morgen wollte ich für ein paar Tage Freunde besuchen, und eben ruft er mich an und erzählt mir sie haben ihr Baby verloren. In der 28. Woche! Das Herz hat einfach aufgehört zu schlagen. Nun sitze ich hier und heule mir die Augen aus. Das kann doch alles nicht war sein. Es ist bereits das 2. Baby, allerdings war es bei 1. Mal sehr viel früher.
Und jetzt soll sie das tote Baby auch noch zur Welt bringen. Kann mir jemand erklären warum man das den Eltern noch antut? Warum wird es nicht per Kaiserschnitt geholt?
Leider wohnen wir zu weit weg als dass ich irgendwie helfen könnte. Ich fühle mich so hilflos. Findet ihr es OK eine Trauerkarte zu schicken? Ich wünschte ich könnte bei ihnen sein. Mal ganz abgesehen von deren kleiner Tochter (4J.).
Die Welt kann so grausam sein.
Rubsy
*eineKerzeanzünd*
Mitglied inaktiv - 15.06.2005, 17:12
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:-((((.
Kaiserschnitt wird nicht gemacht, da man den Frauen wohl die Möglichkeit einer raschen erneuten Schwangerschaft nicht nehmen will - nach einem KS sollte man mindestens 1 Jahr warten.
Ich würde in jedem Fall ein paar Zeilen schreiben; aber vielleicht nicht mit einer typischen "Beileidskarte" (die finde ich echt scheußlich - würde eher eine schöne, einfache Fotokarte ohne vorgedruckten Text aussuchen, da gibt es ja auch passende).
lg
Andrea
Mitglied inaktiv - 15.06.2005, 17:38
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Hallo Rubsy,
ich hatte in der 38. SSW eine Totgeburt. Ich musste den kleinen auch auf natürliche Weise auf die Welt bringen. Allerdings würde ich mich heute dagegen wehren. Es gibt auch einige Krankenhäuser, die in solch einer Situtation einen Kaiserschnitt machen.
Du sagst, sie hat schon mal ein Baby verloren? In welcher Woche war denn das?
Mir hat man im Krankenhaus gesagt, so etwas passiert nie zweimal. Zumahl man bei einer weiteren Schwangerschaft als Risikoschwangere gilt und sehr engmaschig untersucht wird.
Versuche doch auch mal mit ihr zu reden.
Sicher fällt es schwer, aber ich habe mich in dieser Situation immer gefragt, warum einige nicht darüber reden. Ich hätte gerne geredet.
Wir haben auch einige sehr schöne Trauerkarten mit schönen Gedichten bekommen, darüber hatten wir uns sehr gefreut. Eine andere Karte hätte ich glaube ich nicht so passend gefunden.
Ich stehe Dir gerne für weitere Fragen zur Verfügung.
Liebe Grüße
Anja
Mitglied inaktiv - 15.06.2005, 18:29
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Ich habe eine kleine tochter verloren, als diese zwei wochen alt war. Sie starb an einem herzfehler einen tag nach der OP.
Davor und danach bekam ich zwei gesunde kinder.
im Dezember 2001 verlor ich ein Baby in der 14. SSW (tja, obwohl die kritischen 12 wochen schon rumwaren) und schon ein halbes jahr später verlor ich wieder ein Baby, diesmal aber in der 20. SSW. Diesen Jungen musste ich spontan entbinden, was ich aber nie bereut habe.
Gruß tine
Mitglied inaktiv - 16.06.2005, 10:51
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Hallo Rubsy,
eine "normale" Trauerkarte finde ich auch nicht passend. Ich würde eine andere Karte nehmen und ein Gedicht hineinschreiben. Anregungen findest Du hier bestimmt.
Warum man einer Mutter eine normale Geburt zumutet? Vielleicht ist es so wie Snille meint. Ich habe aber auch gelesen, dass Britische Forscher herausgefunden haben, dass ein Kaiserschnitt die Totgeburt in der nächsten Schwangerschaft "fördert". Gib einfach mal Totgeburt und Kaiserschnitt bei Google ein.
Liebe Grüße
Iris
Mitglied inaktiv - 15.06.2005, 19:00
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ich denke auch, das eine nicht trauerkarte mit einem gedicht passender ist.
als ich meine selina in der 21.ssw auf natürlichem wege zur welt bringen mußte, dachte ich genauso. warum, wieso, weshalb. hatte angst, das die psychische belastung noch schwerer wird. mir wurde erklärt, das sie keinen kaiserschnitt machen aus folgenden gründen.
1) weil die gebärmutter zu diesem zeitpunkt der schwangerschaft noch nicht voll ausgedehnt ist, so daß sie mehr schneiden müssen, und der heilungsprozess länger dauert
2) weil dadurch, das gebärmutter noch so "klein" ist und das kind auch, könnte es passieren, das sie das kind nicht im ganzen bekommen; und deswegen machen die ärzte das aus ethnischen gründen nicht.
ich persönlich bin im nachhinein froh darüber, meine tochter auf natürlichem wege zur welt gebracht zu haben. es war für mich eine erfahrung, die ich nicht missen möchte. zumal meine große per kaiserschnitt entbunden wurde.
LG Inga mit Leandra und Engel Selina (*/+ 18.11.04 ; 21.ssw)
Mitglied inaktiv - 15.06.2005, 19:40
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Hallo!
Es wird kein Kaiserschnitt gemacht, weil das Risiko für die Mutter größer ist als bei einer natürlichen Geburt. Ein Kaiserschnitt ist trotz der heutigen Sicherheit eine große Bauch-OP.
Außerdem dauert es danach wesentlich länger, bis die körperlichen Wunden verheilt sind. Es gibt auch Untersuchungen, nach denen eine natürliche Geburt den Trauerprozeß positiver beeinflußt als ein KS.
Martina A.
Mitglied inaktiv - 15.06.2005, 19:52
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Hallo,
das tut mir unendlich leid. Warum passiert immer wieder sowas fragen wir uns.
Du kannst immer gern hier herkommen und fragen und schreiben wenn du nicht weiterweißt oder die richtigen Worte findest.
Ich hab meine Franzi in der 41 SSW während der Wehen verloren, zu Hause.
Am nächsten Tag hab ich sie im KH normal entbunden. Ich hab dabei alles rausgebrüllt den ganzen Schmerz aber ich bin auch sehr froh sie normal entbunden zu haben und dann konnte ich sie gleich in den Arm nehmen.
Es gibt mittlerweile so schöne Trauerkarten wo nicht unbedingt Beileidsbekundungen draufstehen sondern schöne Gedichte Verse Lebensweisheiten und auch für jeden Anlaß und auch nicht immer in Schwarz sondern auch in warmen Tönen.
Wenn ich eine kaufen muß dann les ich mir den Text durch und wenn ich das Gefühl habe er ist schön und ich würde ihn immer wieder lesen dann nehme ich sie.
Viel Kraft und alles Gute. Deine Freundin kann sich gern hier einreien bei uns sie ist herzlich aufgenommen.
Liebe Grüße Claudia
Mitglied inaktiv - 15.06.2005, 22:02
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Hallo,
ein KS wird generell in solch einer Situation nicht gemacht. Außer es würden andere Gründe gegen eine Spontanentbindung sprechen. Aber 1. soll die Frau das Vertrauen in ihren Körper nicht ganz verlieren. So blöd wie es sich anhört, hat man noch solch einer Entbindung wenigstens noch das Gefühl sein Kind auf die Welt gebracht zu haben. 2. Ist ein Kaiserschnitt sehr viel risikoreicher. 3. Sollte man mindestens 1 Jahr warten bis zur nächsten SS. Aber vielen Frauen hilft es einfach wieder so schnell wie möglich schwanger zu werden.
Es ist eine schlimme Situation und ich glaube die richtigen Worte gibt es nicht. Man kann es einfach nur versuchen. Mehr geht nicht.
LG,
Sophia mit Nele im Herzen und Mia an der Hand
Mitglied inaktiv - 15.06.2005, 23:18
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Hi,
erstmal vielen Dank für die lieben Antworten! Es tut gut zu wissen, wohin man sich in seiner Hilflosigkeit wenden kann und Hilfe erfährt.
Woran erkenne ich, ob jemand sie wirklich darüber reden möchte? Es ist doch etwas sehr intimes und ich möchte nicht pietätlos erscheinen wenn ich mich "einmische". Wird es eine Beerdigung geben? Und wenn ja, wie läuft sowas ab? Sie wohnen leider so weit weg, dass ich von hier so gar keinen Einblick habe. Ich würde den beiden so gerne etwas von ihrem Schmerz nehmen. Dieser Schockzustand, diese Leere.....
Danke!
Rubsy
PS: Das 1. Baby dass sie verlor war noch ganz klein. Damals wurde "nur" eine Ausschabung gemacht
Mitglied inaktiv - 15.06.2005, 22:22
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Hallo Rubsy,
ich denke schon, daß das Baby beerdigt wird. Das kommt aber glaube ich auf das Gewicht an. Bei uns war Lennard ja schon normal groß.
Ich weiß nicht wie andere das gemacht haben, aber mein Mann und ich haben die Beerdigung alleine gemacht. Wir wollten da auch niemanden dabei haben.
Dennoch finde ich die Behandlung im Krankenhaus in so einem Fall schrecklich. Uns hat man wieder nach Hause geschickt und sollten Abends wiederkommen. Keine psychologische Betreuung nichts.
Bei mir war es so, mich haben viele gefragt, ob sie kommen sollen (ins KH) und ich habe immer gesagt, wie du willst.
Eine meiner besten Freundinnen hat mir eine SMS geschickt, ich bin für Euch da, wenn Ihr mich braucht. Als wir gesagt haben, wann wir ins KH gehen, sagte sie sofort, ich gehe mit. Sie war fast die ganze Zeit bei uns, das hat uns sehr geholfen. Auch in der Zeit zu Hause. Ein Freund meines Mannes hatte auch gefragt, was er für uns tun kann, ich wußte es nicht. Dann hat er gesagt ich komme sofort. Das hat uns auch sehr sehr gut getan. Auch in der Zeit zu Hause. Da wird es halt nochmal richtig schlimm. Bei uns war halt alles schon für das Baby vorbereitet.
Wenn sie z.B. zu Hause ist, ruf einfach an. Hör` ihr zu, frag` über was sie reden möchte. Sag` ihr wenn Du sie störst, müsst ihr nicht reden, biete ihr an sie zu besuchen (Du wohnst glaub` ich zu weit weg?).
Meld` Dich doch gerne nochmal, ich höre Dir gerne auch zu.
Liebe Grüße
Anja
Mitglied inaktiv - 16.06.2005, 08:18
