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Ferdi

Thema: Ferdi

Gestern war ich den ganzen Tag wieder sehr mit Ferdinand beschäftigt, also mehr als sonst. Als ich meinen Mann fragte, ob er auch noch soviel an ihn denkt, sagte er, daß er kaum noch daran denkt.Quasi nur, weil er sieht, daß es mir oft nicht gut geht. Wir Frauen tragen es Tag für Tag , Minute für Minute bei uns, ( ich möchte es auch nicht vergessen ) und unsere Männer Leben fast ohne sie. Ich hab manchmal das Gefühl, das muß ich auch noch tragen. Das ist normal, oder?Wie tragen eure Männer das? Wie reagieren sie, wenn ihr weint? Liebe Grüße, Uli

Mitglied inaktiv - 22.04.2010, 08:09



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Liebe Uli, mein Mann tröstet mich immer. Er meint aber, dass er aufgrund der bevorstehenden Geburt sehr abgelenkt ist und daher nicht unbedingt täglich an Nico denkt. Er ist jedoch derjenige, der öfter auf den Friedhof gehen würde und auch vorher auf den Friedhof gegangen wäre. Doch da ich nichts gesagt habe, hat er mich nicht damit belasten wollen. Ich habe mich erst am Sternenkindertag im Dezember überwinden können das erste Mal Nico auf dem Friedhof zu besuchen. Ich habe lieber Blumen und Deko an seinem Bäumchen im Garten hingelegt und am Sternenhimmel seinen Stern betrachtet ( Habe von den Oktobermamis 2009 einen Stern für Nico geschenkt bekommen). In genau einer Woche wurde er geboren. In genau einer Woche habe ich errechneten ET für meine Bauchmaus. Meine Gefühle fahren Achterbahn. Mein Mann versucht sich jetzt nur auf die Geburt zu konzentrieren, da er meint, die Kraft dafür zu brauchen, um mir genug Halt geben zu können. Fühl dich umarmt Sunny

Mitglied inaktiv - 22.04.2010, 08:42



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Als ich 2005 eine FG hatte, war er anfangs auch traurig, das hat sich bei ihm aber schnell gelegt gehabt. Bei mir hat es sehr lange gedauert. Aber nun ist unser Justin am 12.2.2010 gestorben, er wär am 27.5.2010, 2 jahre alt geworden. Das ist für ihn dies mal auch sehr schlimm, aber das ist normal, denn das kind hat er ja gekannt, hat es aufwachsen sehen, bei der FG war das was anderes, weil er in dem sinne ja nichts damit zu tun hatte, ich hoffe ihr wisst wie ich das meine. Es ist auch jetzt noch sehr schlimm für ihn und für mich. Er hat ablenkung, er geht arbeiten, so kann er es besser verkraften als ich, aber ich bin den ganzen tag zu hause und wenn mein großer im KG ist, dann ist es sehr schlimm. Manchmal geht es, aber manchmal tut es verdammt weh und ich sitze nur da und weine. lg annett

Mitglied inaktiv - 22.04.2010, 10:45



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Hallo Uli, mein Mann ist, wie man so oft sagt "ein typischer Mann". Als Phillip noch lebte und auch auf der Beerdigung hat er sich keiner seiner Tränen geschämt. Ich konnte in der Zeit offen mit ihm reden.... Bis zum 1. Tag nach der Beerdigung. Seitdem geht gar nichts mehr. Nichts, nichts, und wieder nichts. Die ersten Wochen war es extrem schlimm, weil er mich richtig stehengelassen hat, wenn ich mit ihm über Phillip reden wollte. Drehte sich weg, hörte nicht hin, antwortete nicht. Und das ging mir total auf die Nerven. Auch wenn viele immer sagte, ich muß ihn lassen, wenn er nicht reden mag. Was ich dann auch tat, aber ich fand auch, warum soll ich immer zurückstecken, und ich darf nichts sagen. Es war mir dann irgendwann einfach zu blöd und dann hab ich mit ihm überhaupt nicht mehr über Phillip gesprochen. Nichts! Aber es ging dann so auch nicht, weil einfach bestimmte Dinge kamen, wo wir reden mußten. Gestaltung Grab, 1. Geb.+Gedenktag usw. Jetzt muß er sich mal stellen, weil ich den Gedenkstein in Auftrag gegeben habe und das nicht nur "´n Appel und ´n Ei kostet", sondern auch um viel Geld geht. Da muß er mit mir darüber reden. Wir reden nicht viel zusammen über Phillip. Außer eben das ´nötigste´. Auch scheint es so, als wenn mit dem Tag der Beerdigung das "Thema Phillip" für ihn erledigt ist. Aber das ist nicht so, und das merkt man. Als wir zb. als Laura geboren wurde im KH zur Cafeteria sind, fragte eine Schwester zu Sarah, ob sie eine Schwester oder einen Bruder bekommen hab. Sarah antwortete Schwester. Die Frau fragte weiter, ob Sarah denn lieber einen Bruder bekommen hätte. Sarah etwas unsicher... guckte mich an. Die Frau sagte dann "das liegt am Papa, der kann keine Jungs machen"! so in der Art hat sie das gesagt. Ich ehrlich gesagt, wäre der Tussi am liebsten an die Gurgel gesprungen. Bei meinem Mann hat man richtig gesehen, wie er sich an den Kinderwagen krallte... So eine ähnliche Situation gab es nochmal, wo man einfach an ihm spürte, dass ging auch ihm unter die Gürtellinie. Manchmal nervt es mich tierisch, dass ich mir überlegen muß, ob es sich jetzt lohnt, mit ihm über Phillip zu reden und mir dann sein will-ich-nicht-wissen-Gehabe anzutun oder ob ich es gleich sein lasse. Ich habe gestern einen großen Blumentopf gekauft in Herzform. Den mache ich hier zu Hause soweit fertig, wie ich möchte. Dann ist der so schwer, dass ich den nicht mehr heben kann. Also habe ich gestern ganz selbstverständlich gesagt, dass er den dann zum Grab tragen muß. Macht er ja auch. Aber ich hab jetzt einfach gedacht, so mein Schatz, da mußt du jetzt durch!

Mitglied inaktiv - 22.04.2010, 13:35



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Die ersten 2 wochen nach meiner Fg hat sich mein Mann urlaub genommen und mich getröstet ! heute redet er überhaupt nicht mehr darüber ! ich denke noch oft dran hab aber auch noch nie wirklich viel mit jemanden darüber gesprochen , ich hasse mich oft dafür weil unser strenchen schließlich dazu gehört . ich denke das liegt einfach daran weil mein umfeld Familie usw gar nciht mehr davon spricht ! ich mußte mir damals auch nur anhörn es war ja eh nur n zellklumpen BZw sei froh wahrscheinlich wäre es behindert gewesen der liebe gott hat dich davor bewahrt ! ich hasse diese sprüche !

Mitglied inaktiv - 22.04.2010, 15:06



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mein mann redet auch nicht mit mir über luca oder die anderen...er sagt:du bist jetzt schwanger,das kind ist halt da,die anderen nicht.wir reden da nicht drüber,das tut dir nicht gut.er versteht nicht das es mich mehr verletzt,wenn er unsere kinder "totschweigt". so ist das leider.

Mitglied inaktiv - 22.04.2010, 20:18