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Erfahrung mit Kind (7) nach Tod eines Geschwisters?

Thema: Erfahrung mit Kind (7) nach Tod eines Geschwisters?

Hallo hat jemand Erfahrungen im Umgang mit seinem Kind, nach dem Tod eines Geschwisterchens? Mein Sohn ist 7 und sein Bruder ist vor knapp einem Jahr mit 22 Monaten gestroben - jetzt haben wir wieder ganz massiv Probleme mit dem Schlafen - er schläft jetzt wieder jede Nacht bei mir und will auch gar nicht alleine ins Bett. Dazu muss ich sagen, dass ich grad wieder schwanger bin, er es auch seit Weihnachten weiß. Kennt jemand das Problem? Was habt ihr gemacht? DANKE

von Palomera am 08.01.2012, 20:40



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Gib deinem Kind wenn es klein ist Wurzeln und wenn es groß ist gib ihm Flügel ... Es spricht doch eigentlich gar nichts dagegen, dass dein Kind, wenn es deine Nähe braucht, zu dir ins Bett kommt, oder doch? Meine Tochter (14) kommt auch noch wenn es gewittert oder stark hagelt zu uns ins Bett - kein Problem. Auch mein Sohn (fast 16) macht auch lieber ganz einfache Dinge lieber mit mir als alleine (z.B. Friseur). Die gesamte Familie hat nach dem Tod eines Geschwisterchens das Geschehene zu verarbeiten. Der eine braucht länger, der andere braucht kürzere Zeit, beim Kind kommts immer wieder hoch .... Diese schwierigeren Zeiten kommen und gehen auch wieder - und glaub ja nicht, dass dein Sohn jede Nacht bis er 18 Jahre alt ist in deinem Bett schläft :) unabhänig auch ob du schwanger bist oder nicht (ist doch aber eh eigentlich völlig egal, oder?) Fazit: Für mich kein Problem - man kann seinen Kindern nicht genug Liebe und Geborgenheit mit auf den Weg geben. Herzlichen Gruß grinsie Ich hoffe und wünsche dir, dass du einen Weg finden wirst.

von grinsie am 09.01.2012, 10:21



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Unsere Klara ist zwar im Mutterleib verstorben und die Jungs haben sie gar nicht gesehen, aber der Große umso mehr gelitten. Seine Leistungen in der Schule wurden schlecht. Es besserte sich alles. Als er ins Gymi kam und ich in der 6. Klasse von ihm wieder schwanger wurde, hatte er einen großen Leistungseinbruch. Er hatte so eine Angst, schlief wieder bei uns unten. Es wurde erst besser, als unsere Tochter da war. Lass ihn bei dir schlafen, er braucht dich jetzt ganz arg.

von glückskinder am 09.01.2012, 14:35



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erst mal mein beileid. mein kleiner ist vor 2 jahren mit 20 monaten gestorben. mein großer war 3 jahre alt. er hat alles hautnah mitbekommen, weil wir den notarzt zu hause hatten. es hat ihn sehr mit genommen und er hat im kindergarten wieder angefangen, ein zu pullern. zu hause war er noch nicht trocken, aber im kindergarten schon. aber er fing wieder an und es hat wirklich sehr lange gedauert, eh ich ihn komplett trocken hatte. auch heute noch spricht er von seinem bruder, obwohl es 2 jahre her ist und er auch noch so klein war. man weiß doch gar nicht, was in den kleinen köpfen vor sich geht. so ein erlebnis ist für uns erwachsene schon schwer zu verkraften, wie ist das dann wohl für ein kind? lg annett

von Annett23 am 10.01.2012, 17:32



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danke Sebastian hat seinen kleinen Bruder ( 22 Monate) am Morgen tod im Bett gefunden - er wollte ihn wecken gehen, weil es meinem Mann und meinem Sohn schon komisch vorgekommen ist, dass er bis 7 Uhr schläft. Alexander war ein absoluter Frühaufsteher. Mein Großer hat dann auch alles mitbekommen: haben mich geweckt, Rettung, Notarzt, Wiederbelebungsversuche - Hubschrauber ..... Mein Kleiner hatte einen ganz simplen Virus - der sein Fieber so stark hat ansteigen lassen - Herz Kreislauf Versagen - frage mich jeden Tag was ich anders hätte machen können. Darf ich dich fragen woran euer Sohn gestorben ist

von Palomera am 10.01.2012, 19:18



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ja so ähnlich gings mir auch. aber ich hab ihn gefunden im bett. er hat noch ein bisschen geatmet und das herz schlug auch noch etwas, aber ganz schwach. als der notarzt da war, war die herzaktivität noch bei 33 schlägen pro minute. da haben sie mir schon keine hoffnung mehr gemacht. im KH haben sie dann noch 1 stunde versucht ihn wieder zu beleben, aber ohne erfolg. er hatte eine stoffwechselstörung, nicht heilbar. es ging ihm eigentlich ganz gut bis dahin, wir waren aller 2 wochen zur infusion wegen der krankheit. er hatte dann aber im Oktober 2009 eine bronchitis bekommen, die in einer Lungenentzündung geendet ist und die bekamen wir nicht weg. letztendlich ist er dann auch an der lungenentzündung gestorben. mein großer hat ja nur mit bekommen wie der notarzt da war und das ich ganz hektisch war. er hat zwar seinen kleinen bruder gesehen, aber ich denke richtig mit bekommen hatte er es da noch nicht, er war ja erst knapp 3. aber im nachhinein als er dann immer nach justin fragte und ich ihm sagen musste, das er nicht wieder kommt und jetzt im himmel bei seinem opa ist, da hat er es dann mit der zeit verstanden. ich habe mich auch gefragt, warum hab ich das nicht verhindern können. ich hab ihn frühs gegen um 5 noch gehört, die kleinen seufzer die er immer machte im schlaf. ich habe mich so oft gefragt, warum bist du da nicht aufgestanden und hast nach ihm gesehen, vielleicht hättest du es verhindern können. aber alle sagten mir, du bist nicht schuld. ich bin ja erst gegen viertel 8 aufgestanden, hab mich angezogen, sein essen warm gemacht und erst dann bin ich in sein zimmer. so oft hab ich mir vorwürfe gemacht. man weiß es nicht, ob ich es hätte verhindern können, wenn ich eher nach ihm gesehen hätte. und diese ungewissheit ist das, was einen wohl ein leben lang nicht mehr los lässt und einen quält. lg annett

von Annett23 am 11.01.2012, 11:48



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es tut mir sooo leid so unendlich leid es tut so weh und du hast recht, diese Frage wird mich ewig begleiten - war um hab ich nicht nach ihm gesehen - warum hab ich es nicht gespürt, dass mit ihm was nicht stimmt! WARUM? DANKE Michaela

von Palomera am 13.01.2012, 14:13



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Hallo, meine große Tochter war damals 2 Wochen vor ihrem 2. Geburtstag als unser Sohn starb. Er starb 1 Woche nach der Geburt an seinen Geburtsschäden. Unsere Große war damals auch mit uns bei unserem Sohn im KH. Sie hat ihn gesehen und angefasst, ein wenig gestänkert... und natürlich uns leiden sehen. Meine Mama war in dieser Woche für meine Tochter da. Sie kam extra von weit her und mußte Spontanurlaub nehmen, weil ich an einem Sonntagnachmittag nach Hilfe bei ihr gerufen habe. Meine Eltern kamen sofort 400 km angefahren um sich um unsere Tochter zu kümmern. Sie hatt bis dahin aufgrund der Entfernung und das wir uns dadurch selten sahen, nicht das Vertrauen zu meinen Eltern. Nun mußte sie da leider durch. Da mein Mann und ich in dieser Zeit nicht zu Hause waren sondern im KH bei unserem Sohn. Und wenn wir zu Hause waren, waren die Oma und mein Mann die bessere Wahl zum liebhaben und spielen als ich. Ich wollte sie nicht um mich haben.... Als unser Sohn dann gestorben ist, hab ich manchmal das Gefühl gehabt, ich nerve sie mit ihrem Bruder. Und hab es dann gelassen mit ihr über ihn zu reden. Einige Monate später war geplant, dass unsere Große das erste mal Urlaub bei Oma und Opa macht. Sie wollte, das Verhältnis zwischen ihnen hatte sich richtig super entwickelt, alles war ok. Ich war zu der Zeit wieder schwanger. Als wir also bei meinen Eltern waren, hat sie extreme Schlafprobleme bekommen. Tagsüber war alles gut und in Ordnung. Aber nachts war eine Qual. Meine Eltern dachten, sie hätte einfach nur Heimweh, aber zu Hause wurden ihre Schlafprobleme immer schlimmer. Von Nacht zu Nacht schrie sie lauter, schlief sie weniger etc. Zum Teil war es so, dass sie keine 5 Std. geschlafen hat in der Nacht. Nach Wochen waren wir froh, wenn sie nur 3 mal die Nacht aufgeweint hat. Und die ersten Tage X standen vor der Tür, ich war schwanger. Ein Kind was solchen Probleme hat... Oft hab ich überlegt, ob es ein Fehler war, sie zu ihren Großeltern zu geben zum "urlauben". Ob sie dachte, wenn sie bei ihnen ist und wir wieder nicht da und ich wieder ein Baby im Bauch habe, dass die schlimme Zeit wieder da ist/wiederkommt. Ich weiß nicht, ob es daran lag. Aber es war für mich auch die einzige Erklärung. "Probleme" hatten wir dann noch kurz vor der Geburt der Kleinen. Unsere Große wurde "nervöser", bei Dingen oder Vorfällen, wo sie bisher gut klargekommen ist, brauchte sie Hilfe. Weinte wieder viel. Ich mußte sie oft aus dem KiGa abholen, wg. Dingen, die sie sonst nicht aus der Bahn geworfen haben (sie war nun schon 3 Jahre). Ich weiß nicht, ob das alles mit dem Tod und der ganzen Zeit mit ihm zusammenhängt, aber die Situationen liesen auch keine andere Idee zu. Jetzt ist sie ganz gelassen geworden, wenn es um ihren Bruder geht. Sie weiß, ich werde traurig und weine auch mal. Das findet sie dann auch nicht so gut, gehört aber dazu. Und wenn sie von ihm erzählt, ist es ganz normal für sie, dass er eben tot ist und nicht mit ihr spielen kann...

von PhiSa am 11.01.2012, 21:39