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Einfach nicht Einfach (Achtung lang!!)

Thema: Einfach nicht Einfach (Achtung lang!!)

Hallo Ihr Lieben! Als erstes möchte ich ich bzw. meine Geschichte vorstellen: Alles begann 2001 mit der Freude über die erste Schwangerschaft, die jedoch in einer spontanen Fehlgeburt SSW 10 endete. Der erste Schock saß tief allerdings wurde ich direkt danach eher überraschend wieder schwanger. Die Freude überwog die Angst und unser Junge erblickte gesund und munter im Februar nach einer problemlosen Schwangerschaft die Welt. Es war sehr bald klar, dass bald ein Geschwisterchen folgen sollte.. Ich wurde wieder schwanger doch leider hatte ich dieses mal im Dezember 2002 einen MA und musste zur Ausschabung. Ich war unsagbar traurig und geschockt und das ganze Procedere drum herum hat tiefe Wunden psychisch wie physisch hinterlassen. Nach ein wenig „Pause“ wurde ich wieder im März 2003 schwanger und im Dezember wurde nach einer Schwangerschaft mit Blutungen bis in den 6 Monat und drohender Fehlgeburt unser zweiter gesunder Junge geboren. Im März 2005 wurde ich erneut schwanger und wieder einmal ein Dezemberjunge kam nach drohender Frühgeburt und diversen anderen Schwierigkeiten gesund, munter und fröhlich auf die Welt. Unsere Sternchen habe ich nie vergessen, es ist als ob ein Teil von mir einfach unwiederbringlich fehlt und eine gewisse Traurigkeit war immer wieder Bestandteil meines Lebens. Nicht übermäßig, ich denke einfach normal – man trauert ja doch um das eigene Kind, auch wenn es noch so klein war.. Vor zwei Jahren im Dezember ist unsere geliebte Omi gestorben und zwar genau an dem Tag, wie ich damals die Ausschabung von meinem zweiten Sternchen hatte. Die Beerdigung hat die ganze Trauer wieder hervorgeholt und mir war es als ob ich mit der Omi irgendwie mein Sternchen mitbeerdigen würde. Es war eine kräftezehrende Zeit aber seit dem habe ich das Gefühl, dass es auf eine Art und Weise gut ist. Das heißt, dass das Sternchen nicht vergessen ist sondern ich habe meinen Frieden damit geschlossen. Ich bin zwar immer noch traurig aber auf eine andere Weise. Dieses Jahr dann im Ende Januar die freudige Überraschung: ein positiver Schwangerschaftstest. Wir sollten zu unseren Rackern noch einen dazubekommen. Voraussichtlicher ET 04.10. Allerdings währte die Freude nicht sehr lange. Vor ca. zwei Wochen habe ich auch dieses mal wieder eine Fehlgeburt gehabt. So langsam bin ich wieder in den Alltag gekommen, auch wenn man so kurz danach einfach noch sehr traurig darüber ist, dass man schon wieder ein Menschlein gehen lassen mustte. Vergangenes WE hatte ich Geburtstag und meine Schwägerin rief an. Wir wohnen ca. 300 km von der Verwandschaft entfernt. Sie gratulierte mir zum Geburtstag und meinte dann noch, wir würden Onkel und Tante werden, sie sei schwanger und der ET wäre der 05.10. Mir fiel beinahe der Hörer aus der Hand. Ich gratulierte ihr und musste aber das Gespräch sehr schnell beenden. Mein Mann und ich lagen uns weinend in den Armen. Bitte nicht falsch verstehen, wir freuen uns sehr für sie, aber ich weiß nicht wie ich ihr und später dem Baby gegenübertreten soll. 1 Tag Unterschied, das ist doch irgendwie ein schlechter Scherz, oder? Mein Mann rief dann noch einmal seine Schwester an und gratulierte ihr. Erzählte aber auch, dass es für uns sehr schwierig sei, da wir eigentlich zum gleichen Zeitpunkt ein Baby erwarteten und dieses gehen lassen mussten. Er hofft, sie ist nicht böse, dass wir jetzt nicht vor lauter Freude an die Decke springen können, auch wenn wir uns sehr für sie freuen. Danach rief er meine Schwiegermutter an, gratulierte ihr zum zukünftigen Enkelkind und erzählte unsere Geschichte, von der sie ja nichts wussten. Sie war betroffen, aber ändern kann sie ja daran auch nichts. Jetzt sind auf jedenfall alle sensibilisiert und können es vielleicht nachvollziehen, wenn man mal komisch reagiert. Aber ich weiß trotzdem nicht, wie ich ihr gegenüber treten soll ohne in Tränen auszubrechen und wie soll ich meine Nichte / meinen Neffen anschauen ohne jedes Mal an mein Baby zu denken. Ich weiß einfach nicht wie ich das schaffen soll. Irgendwie ist das nicht sehr einfach. Weder meine Schwägerin noch das Baby können etwas dafür, aber ich habe das Gefühl, dass das immer zwischen uns stehen wird... Entschuldigung für meine langen Gedankenergüsse, aber ich musste es einfach mal niederschreiben und Menschen mitteilen, die das Ganze Gefühlschaos vielleicht etwas besser verstehen können! Vielen Dank Mimi mit drei Rackern und 3***

Mitglied inaktiv - 12.03.2012, 14:02



Antwort auf diesen Beitrag

Es tut mir sehr sehr leid für euch! Schlimm! Aber nur eines kann ich dir sagen: zwischen dir und deiner Schwägerin wird und sollte nichts dazwischen stehen! Denn SIE kann nichts dafür - sagst du ja selber! Das ist IM MOMENT Dein Gedanke, dieser wird aber (hoffentlich) dann weg sein wenn ihr Baby kommt. Es ist doch letztendlich so: du HAST 2 Kinder - sie erwartet anscheinend ihr 1. Kind. Du darfst ganz sicher traurig sein wegen eurem Schicksal - aber ich würde mich nicht zu sehr auf das Baby und deine Schwägrin einschiessen. Lasse sie außen vor! Sie sind sensibilisiert, aber sie wird mit ihren eigenen Hormonen beschäftigt sein - und da kann es durchaus passieren, dass sie mal vergisst sensibel zu sein!!!! Das behalte bitte bei aller Liebe im Hinterkopf - nicht, dass es nachher zu unschönen Situationen kommt. Wie gesagt:es ist schlimm für euch, aber versuche einfach ein Stück weit nach vorne zu sehen ... Womit ich NICHT sagen will: sei froh dass du schon 2 gesunde Kinder hast!!!! NEIN! Ich hatte auch damals 1 FG und man ist immer wieder mal traurig darum! Du hattest 2 - doppelt schwer. Aber auch hier geht das Leben irgendwie weiter, nicht wahr!? Ganz liebe Grüße!

von Jamu am 13.03.2012, 19:54