Thema:
Bin ich mit meiner Frage hier richtig?
Hallo,
wir sind mit einem Pärchen befreundet, die vor 3 Monaten im 2 Monat ihr Kind verloren haben...bzw. es hat sich nicht weiterentwickelt...
Sie musste dann eine Ausscharbung bekommen.
Erst da erzählte mir Ihr Freund, das Sie vor Jahren mit einem anderen Partner Schwanger war und diese Kind, was wohl schon recht weit entwickelt war...(denke mal heißt nicht mehr lange bis zur Geburt) -(er wusste es auch nicht richtig -sie möchte darüber nicht reden.)-verloren hat.
Naja , vor kurzem meinten sie hoffen jetzt , dass es beim nächsten Mal klappt, als wir uns vorkurzem trafen, meinten sie dnan aber , dass sie mit dem Thema abgeschlossen hätten. Sie war auch echt teilweise recht gereizt, bzw, sehr erregt als sie das sagte. Als mein Mann dann mit unseren Kindern anfing zu spielen....sagte der Partner unserer Freundin immer Schatz, Schatz alles ok?! Sie hatte Tränen in den Augen und sagte immer" was ist los..-klar ..und hör auf..".ich merkte aber das es echt schweirig für beide ist uns mit den Kindern zu sehen.
Es tut mir für die beiden so Leid, wir haben eigentlich ein super Verhälltnis, wir machen mit Ihnen auch öfter was ohne die Kinder , war früher ja auch so . Z.B Essen gehen...ich weiß, dass sie keine Kinder mehr will, weil sie traumatisiert ist..was ich auch verstehen kann. Wie ist jetzt eigentlich meine Frage..hmm?..also ich verhalte mich natürlichweitgehenst normal, und unsere Kinder gibt es nun mal...aber ich versuche eben, von selber nicht von dem Thema "unsere Kinder" anzufangen wenn wir uns treffen..
Auf was kann ich noch Rücksicht nehmen ...?-ODER HABEN DIE DIE HIER LEIDER IHRE KIND/ER VERLOREN HABEN es satt gehabt, das alle Rücksicht nehmen wollten?, natürlich ist jeder verscheiden...aber vielleicht mag ja noch jemand schreiben. Danke
von
cystus
am 09.01.2013, 20:52
Oh....das ist natürlich eine sehr individuelle Frage....da jeder Mensch verschieden damit umgeht.
Ich wollte nie Rücksicht- da für mich feststand- nach einigen bitteren Tagen/Wochen- die Erde dreht sich weiter. Und alle Menschen mit ihr. Die Zeit bleibt nicht stehen, heilt auch nicht die Wunden- ABER lehrt dich damit zu leben.
Man hat die Wahl.....man nimmt sich den Strick oder man will leben (dann mit allem was dazu gehört- also auch Kinder von anderen).
Dies bin aber nur ich.
Kenne aber auch Paare die nach z.B. lange unerfülltem KiWu ganz grantelig ihren Geschwistern z.B gegenüber waren, die eben Kinder haben konnten.
von
Wunderkind1980
am 09.01.2013, 21:05
Ich kann nur von mir erzählen. Bevor unser erstes Kind geboren wurde hatte ich eine Fg. Ich wollte so sehr ein Kind, dass es so unglaublich weh tat. Ich konnte nicht mal beim Einkaufen den Anblick kleiner Babys/Kinder ertragen. Sie erinnerten mich an das was ich nicht haben konnte. Zumal ich auch Angst hatte, dass ich evt. nie in Kind haben könnte...
Bei mir folgten weitere 5 Fg. aber keine tat so weh wie diese vor dem ersten Kind. Da steckte sicherlich nicht "nur" der Verlust dieses Kindes in dem Schmerz.
2008 hatte ich die letzte Fg. Kurz darauf war eine gute Bekannte schwanger. Als das Kind zur Welt kam bin kurz darauf zu ihr gegangen. Mittlerweile hatte ich begriffen, dass ich das trennen muss und auch kann. Ich kann mich für sie freuen, auch wenn es mir weh tut zu wissen, dass ich eigentlich auch so ein kleines Wesen im Arm halten "müsste"... Aber dafür kann meine Bekannte nichts...
Es ist jeder anders. Deine Freundin kann es einfach nicht aushalten. Das muss akzeptiert werden. Ganz wichtig!
Weisst Du ob sie etwas macht um ihre Trauer zu bearbeiten? Muss sie alleine damit klar kommen, oder hat sie jemanden? Ihr seid möglicherweise nicht die richtigen Ansprechpartner...
Eine Trauerbegleitung, es gibt auch Hebammen die das machen, wäre hilfreich. Oder ein Treffen mit verwaisten Eltern...
Vielleicht kannst Du ihr diesbezüglich behilflich sein.
Vorsichtshalber Samthandschuhe "anziehen"...
Ich wünsche Dir, dass Du die richtigen Worte und das nötige Einfühlungsvermögen findest (soll keine Anspielung sein, dass Du das nicht hättest, es ist aber doch recht "schwierig" das "richtige" zu tun/sagen)...
Manchmal ist eine stille Umarmung so viel mehr wert als jedes gesprochene Wort
von
Sanbee
am 09.01.2013, 22:56
also bei mir war es das erste Kind das ich verloren hatte und danach kam schon bald unsere Tochter,
schlimm finde ich es wenn die leute es totschweigen und sich abwenden, ja es gab wirklich freunde die seither nicht mehr mit mir reden!
ich kann dir einfach den tip geben, sprech es einfach an, sag ihr das es dir im Herzen weh tut wie schlecht es ihr geht und das sie jederzeit zu dir kommen kann wenn sie reden möchte, das du nicht weißt wie es ist ein Kind verlieren zu müssen.. du sie aber auch darauf nichtmehr ansprechen wirst.. somit weiß sie sie kann zu dir kommen, du selbst bist aber da wenn sie reden möchte!
Und was deine Kinder angeht, sie gehören zu deinem Leben dazu und es is nur natürlich wenn du auch mal darüber sprichst.. würde es versuchen zu vermeiden, geht aber nicht immer..
LG und viel erfolg.. Tina mit Sternchen im Herzen, Selina an der Hand und Baby im Bauch
von
asclepiatina
am 10.01.2013, 10:21
Hab Nachsicht mit deiner Freundin, halte zu ihr und lass sie nicht allein. Sie wird immer mal wieder traurig und gereizt sein, Eifersucht fühlen, die sich ganz sicher nicht gegen euch persönlich richtet, sondern auf ihren Verlust bezieht. Daran kannst du nichts ändern.
Es wird mit der Zeit besser werden, nimm es nicht persönlich und mache dir nicht zu viele Gedanken. So wie du dich ihr gegenüber verhältst klingt für mein Gefühl genau richtig. Ihr werdet schon wieder dahin zurück finden, wieder Spaß zusammen zu haben, wenn ihr jetzt zusammen haltet, so schwer es ist. Ein bisschen Rücksicht ist sicher angesagt -Babythemen im Gespräch z. B. würde ich schon weiter vermeiden, aber wie du sagst - es kann auch zu viel werden. Man fühlt sich dann so abgesondert.
Ihren Partner finde ich in der Situation, wie du es beschreibst, etwas unsensibel mit seinen Nachfragen. Ist doch klar, was los ist, und dass eben nicht alles ok ist. Einfach mal in den Arm nehmen würde mir in dem Moment mehr helfen. Und dass man unter Freunden auch mal weinen darf, wenn alles so traurig ist, ist doch ok und auch schön irgendwie.
von
Herbststernchen
am 10.01.2013, 10:37
Hallo,
freilich eine schwierige Situation - für beide Seiten. Ich nehme an, dass du von der Fehlgeburt "offiziell" erfahren hast, dass du von dem Verlust des anderen Babys aber "nur" von ihrem Freund erfahren hast - so lese ich es jetzt raus.
Ich könnte mir vorstellen, dass es eurer Freundin gar nicht Recht war, dass ihr Freund davon erzählt hat. Vielleicht möchte sie nicht, dass andere davon erfahren. Ich kann natürlich den Mann auch verstehen, er wollte/musste es sicher auch loswerden. Für dich/euch ist es so evtl auch einfacher, die Reaktionen zu verstehen. Weiß sie, dass du von BEIDEN Kindern weiß?
Ich weiß ja nicht, WIE gut ihr befreundet seid. Es scheint aber schon eine engere Bindung zu sein oder liege ich falsch? Ich würde an deiner Stelle, das Gespräch mit ihr allein suchen. Vielleicht könnt ihr euch mal ohne Männer und Kinder treffen? Du könnntest ihr dann sagen, dass du weißt oder das Gefühl hast, ihr geht es nicht gut, dass sie mit dir drüber reden kann, wenn sie mag. Je nachdem wie sie reagiert, sprecht dann miteinander oder nimm sie vielleicht einfach schweigend in den Arm. Sei aber auch darauf gefasst, dass sie abweisend reagiert. Das musst du dann hinnehmen. Du kannst ihr auch ruhig sagen, dass du manchmal gar nicht recht weißt, wie du dich verhalten sollst, weil du ihr nicht wehtun willst.
Wenn du von vornherein weißt, dass ein Gespräch irgendwie nix werden kann oder wenn du dir sehr unsicher bist, schreibe ihr doch einen Brief.
Ich wünsche dir, dass du zum richtigen Zeitpunkt die richtigen Worte findest.
LG Wolke
von
wolke76
am 10.01.2013, 10:57
Vielen Dank, für das Offenlegen Eurer Gedanken und Gefühle.
Ich werde mein Bestes geben und ihr vermitteln das ich da bin ohne zu sehr aufdringlich oder extrem "Rücksichtsvoll" zu sein(wenn man versteht wie ichs meine ) .
Ich hoffe sehr , dass unsere Freudnschaft das aushält, ich kenne auch ein Paar, das den Kontakt zu allen abgebrochen hat , die Kinder haben.....
Das wäre sicherlich schade wenn das eines Tages bei uns passieren würde, und ich hoffe auch das es nicht so kommt, aber keiner weiß wie groß evtl. noch ihr Schmerz wird, andererseits wird ihr das Thema immer wieder begegnen, ihre eigene Schwester hat ja auch ein Kind. Ich denke wir bzw. Sie werden das hin bekommen. Ob sie Therapie hat oder hatte, weiß ich nicht, sie weiß glaube ich nicht , dass ihr Freund uns das mit dem damaligen Verlust des Kindes erzählt hat. Ich denke ich werde von selber damit auch nicht anfangen, da wir doch ein Recht offenes Verhälltniss haben und wenn sie mir davon erzählen möchte , kann sie es....sie weiß, dass ich ein Ohr und auch 2
für sie habe.
Am Wochenende sehen wir uns und gehen zusammen essen, mal sehen wie sie so drauf ist. ich freue mich jedenfalls sie bzw. beide wieder einmal zu sehen.
Also euch nochmals vielen Dank-auch das ihr mich meiner frage und der Situation ernst genommen habt.
lg
von
cystus
am 10.01.2013, 20:29
