mehrere orthopädische problemchen bei 2,5 jährigem

Dr. med. Wolfgang Remus Frage an Dr. med. Wolfgang Remus Kinderorthopäde

Frage: mehrere orthopädische problemchen bei 2,5 jährigem

sehr geehrter dr remus, mein 2,5-jähriger sohn ist ein frühchen aus der 29. ssw, der erhebliche probleme mit dem schnellen laufen hat, ursache sei seine 'leichte hemi li' bei pvl. er überstreckt beide beine und torkelt auf zehenspitzen, sobald er schneller läuft, dies wird zunehmend schlimmer (jetzt 2,5 jahre). der neurologe kann (ausser besagter bekannter 'leichten hemi') nichts finden, auch keinen anhalt auf beidseitige leichte spastik (so sieht es für mich aus). haben sie noch eine idee, was es sein könnte? dann hat er noch probleme mit den füßen selbst: - er hat dtl knickfüße bds und einen extrem breiten vorfuß mit sehr hohem spann. dies alles hat sein vater auch. die üblichen kinderschuhe, auch die breiten nach wms, passen meinem sohn nicht, laufend massanfertigungen kann ich mir unmöglich leisten = haben sie eine idee für das schuhwerk? sind zu schmale schuhe sehr schlimm? ich habe das gefühl, dass der mittlere strahl langsam nach oben kommt im sinne einer hammerzehe, könnte aber auch einbildung sein (er läuft überwiegend barfuss, im winter draussen trägt er natuerlich schuhe)? = er soll einlagen mit einem 'stimulationskeil' tragen, dies ist aber fast unmöglich, da er dann in gar keine schuhe mehr hereinkommt (also wieder teure massanfertigung notwendig, nun für hausschuhe). wie notwendig sind die einlagen? stärken sie wirklich die fussmuskulatur und tragen somit zu einer verbesserung der statik bei? die probleme, die sein vater heute mit seinen füßen hat, würde ich ihm natuerlich gern ersparen... aber kann ich das? weiterhin hat er massive x-beine (so auch vater und halbschwester). hier könne man garnichts machen. man sollte dann in der pubertät operieren (innere wachstumsfuge klammern) - mich verwundert die diskrepanz aus nichts-tun, gefolgt von op - ist dies üblich? ausserdem ist sein rechtes bein dtl innenrotiert, dies habe ich auch (verstärkte antetorsion, wenn ich dies richtig weiss), es behindert mich im alltag nur ansatzweise (fahrradfahren auf herrenrad wegen kreuzen der mittelstange mit rechtem knie nicht möglich) - dennoch, kann oder sollte man da etwas machen? herzlichen dank!

Mitglied inaktiv - 08.12.2010, 18:38



Antwort auf: mehrere orthopädische problemchen bei 2,5 jährigem

Hallo, dass bei den früh geborenen Kindern häufig motorische Störungen vorliegen, ist bekannt. Sie sind mehr oder weniger stark und was mir bei Ihrer Beschreibung fehlt, sie können mit einer neurophysiologischen Therapie (Bobath) gut behandelt werden. Man muss insgesamt bei der Entwicklung der Füße, Beine und Hüften immer am Ball bleiben und dazu bedarf es einer gewissen Erfahrung, wie sie es in der Klinik die neurophysiologische Abteilung hat. Von den Füßen her, finde ich es nicht gut, dass Sie teure Maßschuhe anfertigen lassen müssen. Es muss doch irgendeinen weichen, vielleicht etwas weiteren Schuh geben, der Ihrem Jungen passt, es muss ja nicht ganz genau sein. Er muss damit gut laufen können, dass ist reines ausprobieren. Einlagen haben Sie ja schon gemerkt, machen noch mehr Probleme, also kann man das lassen. Auch warum schon jetzt von Operieren der X-Beine reden, da Ihr Sohn ja noch viele Jahre des Wachstums vor sich hat. Also durch einen richtigen Spezialisten erstmal klare Verhältnisse schaffen und alles etwas ruhiger angehen. Mit freundlichen Grüßen Dr. Remus

von Dr. Wolfgang Remus am 09.12.2010



Antwort auf: mehrere orthopädische problemchen bei 2,5 jährigem

sehr geehrter herr dr remus, danke für ihre prompte antwort! ja, weiche schuhe trägt er ja jetzt (im winter dann auch fester), aber sie sind immer dtl. schmäler als der fuss eigtl. laufen kann er darin, er ist recht indolent. da die diagnose der hemiparese links bereits bei entlassung von der neo gestellt wurde, hat er sein leben lang schon kg nach bobath, zusätzlich hatte er vojta im ersten lebenshalbjahr. leider scheint das bezogen auf das gangbild wenig zu bringen (obwohl ich natuerlich nicht weiss, wie das gangbild bzw 'lauf-'bild ohne wäre - das problem besteht eben auch beidseits, obwohl vorher nie ein schaden der rechten unteren extremität augenscheinlich gewesen wäre) - die allgemeine funktion der linken seite ist aber wesentlich besser geworden als zu hoffen war. vielen dank!

Mitglied inaktiv - 09.12.2010, 14:51