Hallo,
Meine Kleine ist seit November letzten Jahres bei einer Tagesmutter. Die Eingewöhnung lief bis auf den täglichen Trennungsschmerz ganz gut.
Diesen Trennungsschmerz bis die Tür hinter mir zu ist, hat sie mal mehr mal weniger , bis heute noch.
Wenn ich sie bringe weint sie kurz, bis die Tür hinter mir zu ist. Danach lässt sie sich sofort beruhigen und auch ist sie den Tag über sehr gut drauf. Auch wenn ich dann wieder komme, weint sie nicht mehr und bis vor zwei Wochen wollte sie auch nicht wieder gleich nach Hause. Unsere Tagesmutter erwähnte aber trotzdem immer wieder, dass sie Vormittags ein Morgenmuffel sei und viel motzt. Aber nicht auffälliges. Habe mir darüber keine Gedanken gemacht, da sie auch bei uns Zuhause gerne launisch ist und viel Aufmerksamkeit benötigt.
Bis aber vor 2 Wochen... Sie möchte jetzt nicht mehr zur Tagesmutter. Weint manchmal schon Zuhause. Die Tagesmutter muss sie mir eigentlich schon wegreisen. Danach ist aber wie immer alles gut. Mir tut das so leid. Oft weine ich danach erst mal eine Runde und vor jedem Morgen graut es mir, aber ich muss einfach im Moment arbeiten. Auch wenn ich sie abhole ist sie zwar gut drauf, aber sie möchte sofort gehen. Zuhause und Nachts ist sie ganz normal.
Woran kann das nur liegen? Kann das daran liegen, dass vor 3 Wochen ein neues Kind dazu kam oder ist es evtl. Ein Schub? Vor 3 Wochen hat sie nämlich mit dem sprechen begonnen.
Auch hat sie letztes Wochenende Ringelröteln bekommen. Kann das auch daran liegen? Oder ist sie noch nicht reif genug, von mir getrennt zu werden. Jetzt haben wir erst mal 2 Wochen Urlaub. Vielleicht haben Sie einen Rat, wie wir es evtl. Auch danach wieder angehen sollten. Danke schon mal :-)
von
vroni2012
am 23.04.2014, 21:26
Antwort auf:
Tochter (20 Monate) will nicht mehr zur Tagesmutter
Hallo Vroni,
wenn Ihnen das Abgeben Ihrer kleinen Tochter bei der Tagesmutter schon schwer fällt und Ihnen zum Weinen zumute ist, dann spürt dies Ihre sensible Kleine ganz deutlich und wird durch Ihre Körpersprache verunsichert.
Es ist absolut wichtig, dass Sie 100%ig hinter Ihrer Entscheidung stehen, dass Ihre Tochter - so lange Sie Arbeiten gehen - gut bei der Tagesmutter aufgehoben ist. Wenn Sie sich nämlich sicher sind, dann wird Ihre Körpersprache deutlich auf das Kind wirken und Sie können dies mit kurzen Abschiedsworten unterstreichen. Sind Sie unsicher, dann drücken Sie dies auch unbewusst mit Ihrer Körpersprache aus und dies deutet Ihr Kind dann richtig und weint und will Sie nicht alleine gehen lassen.
Es gibt immer wieder Tage, wo ein Kind anhänglicher ist - vor allem, wenn es beginnt zu kränkeln - oder eine Krankheit ausbrütet. Sie wissen jedoch genau, dass die Tagesmutter Ihr Kind ablenken und trösten kann - also mutig und selbstsicher Ihre Tochter abgeben !
Die Kleinen kennen die Schwachstellen der Mutter ganz genau und nutzen diese unbewusst. Eine schwierig zu meisternde Situation in der Pflegestelle kann natürlich auch den Unmut Ihrer Tochter hervorrufen, aber in dieser Situation ist dann auch die liebevolle Umgangsart der Tagesmutter gefragt.
Ihre Tochter lässt sich ja von der Tagesmutter trösten - also haben die beiden Bindung aufgenommen. Nun liegt es an Ihnen selbstsicher mit den gegebenen Situation umzugehen - auch wenn innerlich Ihr Herz die Tochter selber trösten möchte.
Loben Sie Ihre Kleine nach dem Abholen immer wieder - wie toll sie ihre Sache macht und wie stolz sie auf sie sind. Wenn Sie am Nachmittag dann noch genügend Zeit sich Ihrer Tochter widmen, dann wird Ihre Tochter auch lernen Fremdes( das Leben bei der Tagesmutter ) immer vertrauter werden zu lassen.
Freundliche Grüße
Gaby O-Mascher
von
Gaby Ochel-Mascher
am 05.05.2014