Sehr geehrte Frau Ochel-Mascher,
Frohe Weihnachten!
Ich habe 2 Fragen.
Im Oktober als mein Sohn fast 7 Mo alt war, habe ich mit der Eingewöhnung bei einer Tagesmutter angefangen. Nach 3 Tagen hat die Tagesmutter uns abgesagt, da das Kind komisch war. Allerdings muss ich jetzt den ganzen Oktober voll zahlen, ist es richtig so? Kann man da wirklich nichts machen?
Bei der anderer Frage handelt es sich um folgendes: ab März mit 11 Monaten geht mein Sohn wieder mal zur eine anderen Tagesmutter. Die ist sehr nett, aber ich habe trotzdem ein wenig Angst, ob es dies mal gut geht, sonst werde ich wieder mal ein Semester an der Uni verpassen. Aber mich stört folgendes: Sie sagt, die Eingewöhnung dauert 3 Tage. Dann bleibt er bei Ihr allein. Ob es so richtig ist? So wie ich ihn jetzt kenne, wird es so schnell nicht klappen können. Ich will nicht bei der Tagesmutter viel Druck machen, da sie immer nur so macht.
Können Sie bitte ein Paar Bücher darüber empfehlen, vielleicht kann ich ihr dann so argumentieren, dass es nicht nur meine Meinung ist. Und worauf soll man bei einer TM achten, wenn man bei ihr anfängt? Was denken Sie über Dilemma TM oder Kindergarten?
Vielen Dank
Irvina
Mitglied inaktiv - 27.12.2006, 17:41
Antwort auf:
tagesmutter
Hallo Irvina,
leider weiß ich nicht, was Sie mit der ersten Tagesmutter ausgehandelt haben.
Normalerweise ist es so, dass wenn die Tagesmutter nur 3 Tage Ihr Kind betreut und dann ihre Arbeit niederlegt, dann brauchen Sie auch nur diese 3 Tage Inanspruchnahme zu bezahlen und nicht den vollen Monat. Sie hätten Ihr das Kind ja gebracht, wenn Sie es weiterhin betreut hätte. Umgekehrt würde ich es verstehen, wenn Sie Ihr Kind nicht der Tagesmutter zur Betreuung gebracht hätten und die Tagesmutter den Tagesplatz ein Monat lang frei gehalten hätte. Dann wäre der Monatsbetrag rechtens.
Der Bundesverband für Tagesmütter hat Informationsmaterial über die Eingewöhnungs- und Kontaktphase sowie einen Betreuungsvertrag herausgegeben, welche Sie unter www.tagesmuetter-bundesverband.de bestellen können.
Dies sind zum einen Richtlinien, die bei der Eingewöhnungsphase beachtet werden können und Vertragsunterlagen, die beide Vertragspartner – Sie als abgebendes Elternteil und die Tagesmutter – rechtlich absichern.
Manchmal gelingt eine Eingewöhnungsphase wirklich in 3 Tagen – manchmal dauert sie jedoch bis zu 2 Wochen. Suchen Sie – nachdem Sie die Lektüren in der Hand haben noch einmal das Gespräch mit Ihrer neuen Tagesmutter. Legen Sie Ihr ganz offen Ihre Sorge – zumal nach dem ersten gescheiterten Versuch Ihr Kind in liebevolle Hände zu geben – dar. Nur wenn Sie beide offen und klar miteinander umgehen können, dann kann auch die Tagespflege klappen.
Ich wünsche Ihnen ein gutes Miteinander und Ihrem Sohn einen glücklichen Start in die neue Tagespflege.
Freundliche Grüße
Gaby O-Mascher
von
Gaby Ochel-Mascher
am 31.12.2006
Antwort auf:
tagesmutter
Sehr geehrte Frau Ochel-Mascher,
ich habe noch weitere Fragen:
waren heute erste mal bei der Tagesmutter. Sie sagt - ich mache alles falsch, das Kind ist verwöhnt, kennt keine Regeln usw.
Ich kann mit ihr gar nicht reden, sie ist diktatorisch und hört nicht zu.
Ich habe ihr meine Meinung zur Eingewöhnung gesagt (also Ihre Meinung).
Sie sagt, man soll nichts lesen, man soll nach Gefühl rangehen. Mein Sohn kennt kaum jemandem und ich habe ihr gesagt, dass ich ihre Regeln respektiere, aber ich möchte sehr langsam an die Sache rangehen und mein Kind nicht stressen. Sie sagt, das Kind kennt kein Stress, ich habe es mir ausgedacht. Was mich stört, dass sie ihn nicht in Ruhe lässt. Ich habe mir gedacht, er soll selber entscheiden, was er will und zu wem er geht. Er ist sogar zur ihr ein Paar mal gekommen, sie hat ihn reingelockt, aber dann hat sie ihn angefangen anzufassen und es war dann zu viel für ihn, aber das sieht sie nicht. Sie sagt, er ist bockig. Am 1 tag in der 1 Stunde! Dann wollte er da nicht essen, ich kenne ihn, es ist bei ihm psychisch bedingt - Zwang, Druck. Sie glaubt mir nicht. Dann wenn sie ihn nimmt, sie drückt ihn fest, aber das mag er nicht, auch bei mir nicht. Er fühlt sich in der Falle und möchte raus. ich weiß nicht, was ich machen soll. Der Tamu zahle ich jetzt privat, da sie nicht sicher ist, dass sie ihn nimmt, da er zu kompliziert ist. Und ich will auch kein Stress mit dem Jugendamt, wie bei der erste Tamu, die uns im Oktober nach 3 Tagen rausgeschmissen hat (siehe 1 Brief).
Was mache ich falsch? Ich möchte nur eine langsame Eingewöhnung, da ich Zeit auch dafür habe. Und nicht alles von heute auf morgen für ihn neu umstellen.
Meine Frage noch: sie hat ein Grundstück und die Kinder sind in einem Haus, das extra für sie gebaut ist, dass heißt, dass wenn sie schlafen, sind sie im Haus 2,5 Std. ganz alleine. Sie ist in Ihrem Haus - essen, entspannen usw. Darf sie Kinder so lange alleine lassen? Mein Sohn mit 10 Monaten schläft 1 Std. am Mittag nur. Wie kann ich ihn darauf vorbereiten, wo anders und ohne mich einzuschlafen.
Eine weitere allgemeine Frage: was darf eine Tamu oder Erzieherin NICHT?
Vielen vielen Dank
irina
Mitglied inaktiv - 18.01.2007, 21:59
Antwort auf:
tagesmutter
Sehr geehrte Frau Ochel-Mascher,
ich habe noch weitere Fragen:
waren heute erste mal bei der Tagesmutter. Sie sagt - ich mache alles falsch, das Kind ist verwöhnt, kennt keine Regeln usw.
Ich kann mit ihr gar nicht reden, sie ist diktatorisch und hört nicht zu.
Ich habe ihr meine Meinung zur Eingewöhnung gesagt (also Ihre Meinung).
Sie sagt, man soll nichts lesen, man soll nach Gefühl rangehen. Mein Sohn kennt kaum jemandem und ich habe ihr gesagt, dass ich ihre Regeln respektiere, aber ich möchte sehr langsam an die Sache rangehen und mein Kind nicht stressen. Sie sagt, das Kind kennt kein Stress, ich habe es mir ausgedacht. Was mich stört, dass sie ihn nicht in Ruhe lässt. Ich habe mir gedacht, er soll selber entscheiden, was er will und zu wem er geht. Er ist sogar zur ihr ein Paar mal gekommen, sie hat ihn reingelockt, aber dann hat sie ihn angefangen anzufassen und es war dann zu viel für ihn, aber das sieht sie nicht. Sie sagt, er ist bockig. Am 1 tag in der 1 Stunde! Dann wollte er da nicht essen, ich kenne ihn, es ist bei ihm psychisch bedingt - Zwang, Druck. Sie glaubt mir nicht. Dann wenn sie ihn nimmt, sie drückt ihn fest, aber das mag er nicht, auch bei mir nicht. Er fühlt sich in der Falle und möchte raus. ich weiß nicht, was ich machen soll. Der Tamu zahle ich jetzt privat, da sie nicht sicher ist, dass sie ihn nimmt, da er zu kompliziert ist. Und ich will auch kein Stress mit dem Jugendamt, wie bei der erste Tamu, die uns im Oktober nach 3 Tagen rausgeschmissen hat (siehe 1 Brief).
Was mache ich falsch? Ich möchte nur eine langsame Eingewöhnung, da ich Zeit auch dafür habe. Und nicht alles von heute auf morgen für ihn neu umstellen.
Meine Frage noch: sie hat ein Grundstück und die Kinder sind in einem Haus, das extra für sie gebaut ist, dass heißt, dass wenn sie schlafen, sind sie im Haus 2,5 Std. ganz alleine. Sie ist in Ihrem Haus - essen, entspannen usw. Darf sie Kinder so lange alleine lassen? Mein Sohn mit 10 Monaten schläft 1 Std. am Mittag nur. Wie kann ich ihn darauf vorbereiten, wo anders und ohne mich einzuschlafen.
Eine weitere allgemeine Frage: was darf eine Tamu oder Erzieherin NICHT?
Vielen vielen Dank
irina
Mitglied inaktiv - 18.01.2007, 22:58
Antwort auf:
tagesmutter
Hallo Irina,
es ist nicht leicht mit anzusehen, wie eine „Fremde/r“ mit dem eigenen Kind umgeht, ob das der Kinderarzt oder die neue Pflegemutter ist. Man leidet bei allem Tun mit dem Kind mit.
Wichtig ist Sie dennoch, beiden eine Chance zu geben, eine Beziehung miteinander aufbauen zu können und das funktioniert nur dann, wenn Sie loslassen und machen lassen. Ein Kind reagiert immer anders, wenn die Mutter in der Nähe ist, als wenn es mit der Betreuungsperson alleine zurecht kommen will.
Wenn die Tagesmutter ein separates Haus für Kinder hat, dann bedeutet dies, dass sie ihre Aufgabe professionell betreibt. Ist sie Erzieherin ? Hat sie Ihnen einen Tagesmutter-Qualifizierungsnachweis gezeigt ? Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie die Kinder während der Betreuungszeit aus den Augen lässt, da sie ja die Gesamtverantwortung der Betreuung für die Zeit in der sie betreut übernimmt und tragen muss. Sie wird sicherlich ein Überwachungssystem haben, um beim Aufwachen eines der Kinder wieder zur Stelle zu sein - oder ?
Folgen Sie Ihrem Bauchgefühl und setzen Sie sich, wenn Sie unsicher sind mit dem Jugendamt zusammen. Die Sachbearbeiter/innen sind immer für Sie da, da ihnen das Kindeswohl am Herzen liegt. Trauen Sie sich ruhig dort immer wieder bei Unsicherheiten nachzufragen. Sprechen Sie dort Ihre offenen Fragen und Ihre Bedenken in Ruhe aus. Es kommt immer mal wieder vor, dass Betreuungsverhältnisse, wenn Sie nicht zusammen passen gewechselt werden und das ist k e i n e Schande (!). Beide Seiten müssen gut miteinander harmonieren, nur dann kann eine stabile, kontinuierliche Betreuung dem Kind zugute kommen.
Freundliche Grüße
Gaby O-Mascher
von
Gaby Ochel-Mascher
am 23.01.2007