Sehr geehrte Frau Ochel-Mascher, ich war heute zum ersten Mal mit meinem Sohn (1,5 Jahre) in einer Kindereinrichtung, wo er an drei Vormittagen in der Woche betreut werden soll. Es handelt sich um zwei Tagesmütter, die insgesamt 9 Kinder betreuen. Ich war jedoch über die Vorgehensweise etwas irritiert, denn mein Sohn hat anscheinend keine feste (wenn überhaupt eine) Bezugsperson. D.h., keine der beiden Erzieherinen reagierte auf ihn. Eine war intensiv mit anderen Kindern beschäftigt (wickeln, singen) und versuchte ein weiteres Kind, das gerade zum ersten Mal dabei war zu trösten. Die andere Tagesmutter achtete jedoch auch nicht auf meinen Sohn, der sogar von sich aus versuchte Kontakt aufzunehmen, sondern saß die ganze Zeit über (2 h) in der Ecke und las zwei älteren Mädchen ein Buch vor. Ich habe mich nun länger mit der Entwicklungspsychologie auseinandergesetzt und dachte eine der Tagesmütter würde sich aktiv um den Kontakt zu meinem Sohn bemühen, d.h ihn anlächeln, begrüßen, spielen.....so dass ich mich während der Eingewöhnung nach und nach zurückziehen kann, während er ein Vertrauen zu ihr aufbaut. Aber eskam mir eher vor, als seien die Tagesmütter mit der Gesamtsituation überfordert. So saß zum Beispiel ein Kind die ganze Zeit über in der Ecke (trauriger Gesichtsausdruck), Schnuller im Mund und wurde null beachtet. Mein Sohn ist sehr offen, lächelt und lacht viel, geht gerne auf freundliche Menschen zu. Ich habe jedoch hier die Befürchtung, dass ich ihn dort zur "Aufbewahrung" lassen müsste. Wie schätzen Sie die beschriebene Situation ein? Vielen Dank und viele Grüße, Ewa
von EwaK am 02.03.2011, 19:11