Eingewöhnungsphase wie gestalten???

 Gaby Ochel-Mascher Frage an Gaby Ochel-Mascher Vorsitzende des Vereins Tagesmütternetz Oberberg e.V.

Frage: Eingewöhnungsphase wie gestalten???

HALLO, ich habe einen 2 jährigen sohn!!! wie soll ich das mit der eingewöhnungsphase gestalten???? gibt es da einen bestimmten plan!??? am ersten 1 stunde!!! am 2 tag 2 stunden!! am 3 tag schon alleine!!! soll ich als mutter mit im schlafraum oder nicht!!! möchte ja auch nicht die anderen kinder stören!!! WAS meinen SIE???? Lg antje

Mitglied inaktiv - 12.04.2006, 15:29


Antwort auf: Eingewöhnungsphase wie gestalten???

Hallo Antje, leider schreiben Sie mir nicht, ob Ihr Sohn in den Kindergarten oder zu einer Tagesmutter geht. Geben Sie Ihren Sohn zur Betreuung zu einer Tagesmutter, dann wird eine behutsame Eingewöhnungsphase eingeplant. Leider kann in einem Kindergarten diese Form der Eingewöhnungsphase nicht vorgenommen werden. Hier wird oft die Entscheidung „ganz oder gar nicht“ getroffen werden müssen. Fragen Sie bitte im Kindergarten nach einer ruhigeren Betreuungszeit mit wenigen Kindern in der Gruppe. Eventuell kann Ihr Sohn in einer ruhigeren Nachmittagsbetreuung und anfangs kleinen Stundeneinheiten, einen guten Einstieg in die Gruppe finden. Dies sollten Sie jedoch vor Ort im Kindergarten mit der zuständigen Erzieherin abklären. Freundliche Grüße Gaby O-Mascher

von Gaby Ochel-Mascher am 14.04.2006


Antwort auf: Eingewöhnungsphase wie gestalten???

HALLO, er geht zur tagesmutti!!! gibt es da ein plan??? wie ich es schon geschrieben habe!!! lg antje

Mitglied inaktiv - 14.04.2006, 17:31


Antwort auf: Eingewöhnungsphase wie gestalten???

Hallo Antje, es gibt keinen festgelegten Plan für die Eingewöhnungszeit. In den meisten Fällen dauert die Eingewöhnung etwa 14 Tage, im Einzelfall auch mal 3 Wochen, bei manchen Kindern reichen auch 6 Tage. Sprechen Sie sich mit ihrer Tagesmutter ab. Es genügt, wenn Sie mit ihrem Sohn in den ersten Tagen für ein oder zwei Stunden in der Tagespflegestelle sind. Günstig sind hier Zeiten, wenn nur wenige oder keine anderen Kinder da sind, da die Tagesmutter sich dann voll Ihrem Sohn widmen kann. Beobachten Sie Ihren Sohn: Wendet er sich häufig an Sie und sucht er Ihren Blickkontakt, sucht er bei Verdruss Ihre Nähe und beruhigt sich schnell im Körperkontakt mit Ihnen, dann sollten Sie eine Zeit von 14 Tagen ins Auge fassen. Wenn Ihr Sohn sehr ängstlich reagiert, dann planen Sie drei Wochen Eingewöhnungszeit ein. Nach einem kurzen Trennungsversuch am 4. Tag sollten Sie sich von Beginn der zweiten Woche an – jedoch niemals an einem Montag ! – zunächst für kurze , dann allmählich länger werdende Zeit verabschieden. Bleiben Sie anfangs noch in der Wohnung, um da zu sein, falls Ihr Sohn Probleme hat, welche die Tagesmutter noch nicht lösen kann. Macht Ihr Sohn jedoch den Eindruck, als würde er sich von sich aus bemühen ohne Sie klar zu kommen und zeigt er sich nach den Trennungsversuchen (nicht vor dem 4.Tag!) eher unbeeindruckt, dann sind 6 Tage für die Eingewöhnun ausreichend und eine längere Zeit würde unter Umständen eher schaden als nützen. Möglichkeit der Gestaltung der Eingewöhnung: Setzen Sie sich während dieser Zeit am besten in eine stille Ecke und versuchen einfach nur da zu sein. Erlauben Sie ihrem Sohn zu kommen und zu gehen, wie er will. Drängen Sie ihn zu keinem bestimmten Verhalten und behalten Sie ihn im Auge. Wenn Sie es aushalten können, lesen oder handarbeiten Sie nicht und überlassen die Sorge um evtl. anwesende andere Kinder ruhig der Tagesmutter. Genießen Sie einfach, Ihren Sohn bei seinen Erkundungen zu zuschauen. Ganz wichtige Regel: Machen Sie in den ersten drei Tagen auf keinen Fall Trennungsversuche. Auch wenn Sie den Raum verlassen müssen, nehmen Sie Ihren Sohn mit . Forschungsergebnisse haben nämlich gezeigt, dass die ersten drei Tage für die Eingewöhnung eine besonders wichtige Rolle spielen und daher nicht (!) durch eine Trennung belastet werden dürfen. Wenn es bereits in den ersten drei Tagen zu Trennung von den Eltern gekommen war, waren die Kinder in den ersten 7 Monaten durchschnittlich vier mal länger krank. Unterstützen Sie das Interesse Ihres Sohnes an der Tagesmutter. Nur so kann Ihr Sohn eine unbelastete Beziehung zur Tagesmutter aufbauen. Sprechen Sie freundlich mit der Tagesmutter. Ihr Sohn registriert dies und kann dann entspannt auf diese zugehen. Am vierten Tag sollten Sie sich nach Absprache mit Ihrer Tagesmutter für kurze Zeit von Ihrem Sohn verabschieden und den Raum verlassen. Bleiben Sie jedoch vor der Haustüre. Kann die Tagesmutter Ihren Sohn nicht innerhalb von einigen Augenblicken beruhigen, dann kann die Tagesmutter Sie zurückbitten. Die Eingewöhnungszeit ist abgeschlossen, wenn Ihr Sohn sich von seiner Tagesmutter trösten lässt. Das bedeutet nicht, dass er nicht weint, wenn Sie sich nach dem Bringen von ihm verabschieden. Damit drückt er nur aus, dass er Sie lieber bei sich hätte. Wichtig ist in jedem Fall, dass Sie sich verabschieden. Die Tagesmutter wird Ihren Sohn dann beruhigen können, wenn Sie gegangen sind. Lassen Sie Ihren Sohn in den ersten Woche – wenn es geht - nur halbtags betreuen. Auch bei einer gutlaufenden Eingewöhnungszeit braucht er all sein Können und seine Kraft, um sich mit den neuen Verhältnissen vertraut zu machen. Ganztagsbetreuung von Anfang an, erschwert ihm diese neue ungewohnte Aufgabe. Weiter Entwicklung Ihres Kindes in der Tagespflege: Ihr Sohn wird nach einiger Zeit bei der Tagesmutter andere Verhaltensweisen zeigen, als bei Ihnen. Es kann sein, dass er dort isst, was er zu Hausen keines Blickes würdigt oder dass er zu Hause auf einmal darauf besteht, dass Sie Dinge für ihn tun, welche er im Tagesmutterhaushalt selbstständig erledigt. Ihr Sohn wird in der neuen Umgebung mit neuen Personen neue Gewohnheiten entwickeln. Diese können sich teilweise von denen unterscheiden, die er sich mit Ihnen angeeignet hat. Gewohnheiten sind für Kinder immer mit Personen verbunden, mit denen es sie entwickelt hat. Je jünger ein Kind ist, um so weniger wird es verstehen, wenn es auf eine bestimmte Person und Umgebung bezogenen Gewohnheit bei anderen Personen zeigen soll. Die Tagespflegemutter hat also keinen größeren Einfluss auf Ihren Sohn, sondern nur einen anderen(!) Ich wünsche Ihnen und Ihrem Sohn – sowie Ihrer Tagesmutter einen guten harmonischen Einstieg. Freundliche Grüße Gaby Ochel-Mascher

von Gaby Ochel-Mascher am 21.04.2006