Sehr geehrte Herr Dr. Busse,
würden Sie die Windpockenimpfung empfehlen oder nicht?
Meine Kleine ist 6 Monate jung und wird demnächst gegen Mumps, Masern, Röteln geimpft, und evtl. gg. die Windpocken.
Viele sind gegen der Windpockenimpfung und sagen es ist besser wenn die Kinder die Krankeit im Kindergartenalter durchleben und dass die Kleine die Krankheit "locker" wegstecken. Im erwachsenen Alter ist doch viel schlimmer daran zu erkranken. Und wenn man die Imfpung ein Mal gemacht hat, müsste man sie immer erneuern. Es gibt doch auch Windpockenparties im Kindergartenalter, die organisiert werden. Zumal gab es vor Jahren die Windpockenimpfung noch gar nicht und nahezu alle Kinder haben die Krankheit problemlos noch vor dem Grundschulalter durchlebt.
Vielen Dank vorab!
von
babylove8
am 08.12.2012, 09:02
Antwort auf:
Windpockenimpfung ja oder nein?
Liebe B.,
erstens verlaufen Windpocken auch bei Kleinkindern nicht immer so folgenlos, es kann wenn auch deutlich seltener als bei Masern z.B.zur Gehirnentzündung kommen und ich selber kenne 2 Kleinkinder aus meiner Praxis, die einen Gehirnschlag erlitten haben. Außerdem sind Windpocken ja wirklich ein sehr unangenehme Erkrankung und alleine das würde für mich als Argument ausreichen, da die 2 malige Impfung gut schützt und kein besonderes Risiko beinhaltet. Was um Himmels willen soll es denn für Vorteile haben, irgendeine Krankheit "durchzumachen"? Und nur weil früher Kinder Krankheiten erleiden mussten, weil es keine Impfung gab, wünschen wir uns doch auch nicht die Zeiten von Kinderlähmung und eiserner Lunge oder Diphterie zurück. Ich weiß nicht, warum immer wieder solche dummen Argumente nachgeplappert werden.
Alles Gute!
von
Dr. med. Andreas Busse
am 08.12.2012
Antwort auf:
Windpockenimpfung ja oder nein?
Hallo
Diese Mmr und Windpockenimpfung wird normalerweise erst so mit 12 Monaten gemacht, mit 6 Monaten wäre zu früh.Ich lasse impfen.Ich hatte als Kind Windpocken,das war bei mir ganz harmlos, aber meine Schwester steckte sich an und war richtig schwer krank.Das kann evt.sogar Spätfolgen haben.Da steckt man nicht drin.Wenn man genau wüsste dass eine Infektion harmlos verlaufen würde wäre die Entscheidung leicht. Bei einer Impfung kann etwas Fieber auftreten oder 2 Wochen später leichter Ausschlag.Das ist ja nicht so schlimm.Das mit den Impfschäden kommt so selten vor,dass es gefährlicher ist auf die Impfung zu verzichten.Liebe grüsse
Mitglied inaktiv - 08.12.2012, 10:12
Antwort auf:
Windpockenimpfung ja oder nein?
Huhu!
Wenn man Windpocken hatte besteht lebenslang die Gefahr an einer Gürtelrose zu erkranken (häufig in Stresssituationen).
Die Impfung verhindert zwar auch nicht die Gürtelrose, führt aber wohl dazu, dass diese dann schwächer verläuft. Zudem "spart" man sich die Erkrankung der Windpocken.
Da ich selber Windpocken hatte und in meiner 1. Schwangerschaft dann eine Gürtelrose, kann ich bestätigen, dass diese höchst unangenehm ist. Sie kann auch immer wieder auftreten.
Liebe Grüße
Mona
von
Mona010
am 09.12.2012, 22:24