Guten Abend Herr Busse,
mein Sohn ist jetzt 28 Monate alt. Er war schon immer ein "schlechter" Schläfer, kam häufig in der Nacht zum schmusen oder Milchflasche trinken. Ohne Hilfsmittel einschlafen und zur Ruhe kommen fällt ihm sehr schwer, sodass mein Mann oder ich ihn eigentlich immer im Arm auf dem Schaukelstuhl beruhigen können und er dann einschläft.
Seit ca. 5 Monaten wacht er nachts immer mal wieder laut brüllend auf, er strampelt ganz heftig mit den Beinen (als habe er Schmerzen). Beruhigen lässt er sich dann nur mit Ablenkung (wir schalten den Fernseher ein), dann hört er innerhalb kürzester Zeit auf.
Wir haben uns diese Reaktion mit den hinteren Backenzähnen erklärt, die im letzten halben Jahr durchkamen. Zu dieser Zeit hat auch oft ein Schmerzmittel geholfen und er ist (meistens) 30 min, nachdem er sich beruhigt hat, wieder eingeschlafen.
Nun sind jedoch alle Zähne komplett durchgebrochen, und letzte Nacht war er erneut durch nichts zu beruhigen, Lied vorsingen oder im Schaukelstuhl auf dem Arm wiegen halfen wieder nicht. Ich hatte das Gefühl, als würde er nur noch "wütender" werden, wenn ich es mit beruhigen versucht habe.
Also haben wir ein Schmerzmittel gegeben und ihn am Fernseher abgelenkt, dann ist er auch wieder eingeschlafen.
Man muss jedoch dazu sagen, dass er gerade erkältet ist (verstopfte Nase), wobei ich mir so eine heftige Reaktion auf einen Schnupfen tatsächlich nicht erklären kann.
Ich bin wirklich ratlos. Ich habe mich viel informiert und schwanke immer mal wieder zwischen Nachtschreck und Wachstumsschmerzen, wobei meiner Meinung nach keine Erklärung zu 100 % stimmig ist.
Was denken Sie, könnte diese nächtlichen Anfälle erklären?
Tagsüber ist er gut gelaunt und man merkt ihm nicht an, dass er z.B. Schmerzen hat oder ähnliches.
von
VRACZ
am 04.10.2020, 19:33
Antwort auf:
Wieso schreit mein Kind in der Nacht und lässt sich nicht beruhigen?
Liebe V.,
ob es ein Schmerzproblem wie z.B. eine Mittelohrentzündung bei dem Luftwegsinfekt gibt, kann im Zweifelsfall nur eine Untersuchung klären. Aufwachen in der Nacht - mal mehr weil das Leben und die Entwicklung gerade aufregend sind - ist ganz normal, und natürlich braucht ein Kind dann rasch Zuwendung und Trost in der Nacht, wenn es sich meldet. Das aber dann bitte ohne große "action" sondern mit Geduld, leisem Reden, Singen, Schnuller. Und es ist natürlich wichtig, dass ein Kind lernen darf, ohne solche "Hilfen" wie Fläschchen, Schaukeln,...... in den Schklaf zu finden, denn sonst kann es das auch beim normalen immer wieder fast oder ganz Aufwachen in der Nacht nicht.
Alles GUte!
von
Dr. med. Andreas Busse
am 05.10.2020
Antwort auf:
Wieso schreit mein Kind in der Nacht und lässt sich nicht beruhigen?
Hallo,
verstehe ich Dich richtig: Er "tobt", darf dann Fernseh gucken, beruhigt sich und schläft dann wieder ein? Hast Du den Eindruck, er tut das, um Fernsehen zu können?
Dass das keine geeignete Ablenkung ist, weißt Du sicher selbst. Wenn alles andere ausgeschlossen ist, müsst ihr das Geschrei vielleicht einfach ein paar Nächte ohne Fernsehen aushalten, damit er sich daran gewöhnt, dass es das nachts nicht mehr gibt.
Viele Grüße
von
Mamamaike
am 04.10.2020, 21:30
Antwort auf:
Wieso schreit mein Kind in der Nacht und lässt sich nicht beruhigen?
Hallo. Ich glaube, ich habe mich etwas falsch ausgedrückt.
Ich habe defintiv nicht das Gefühl dass er Fernseh gucken möchte, denn es ist nicht so dass er aufwacht und dann merkt dass er Fern schauen möchte weil ihm langweilig ist oder so. Er wacht schreiend auf und ist fast nicht ansprechbar, durch ABSOLUT nichts zu beruhigen, kein Singen, kein Tragen, kein kuscheln. Er brüllt einfach weiter und wird immer wütender und lauter und das durchaus stundenlang. Dass Fern schauen keine gängige Methode ist sein Kind zu beruhigen, ist mir durchaus klar.
von
VRACZ
am 04.10.2020, 21:42
Antwort auf:
Wieso schreit mein Kind in der Nacht und lässt sich nicht beruhigen?
Achso und noch ein kleiner Nachtrag: das ist ja auch nicht JEDE Nacht so, sondern immer wieder vereinzelte Nächte und dann ists wieder gut und er schläft ganz normal.
Als er noch nicht alle Zähne hatte, haben wir es uns mit Zahnschmerzen erklärt aber diese Erklärung fällt jetzt weg, sodass wir weiter nach der Ursache forschen wollen.
von
VRACZ
am 04.10.2020, 21:48