Wie stellt man Laktoseintoleranz bei Kleinkindern fest?

Dr. med. Andreas Busse Frage an Dr. med. Andreas Busse Kinderarzt
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Frage: Wie stellt man Laktoseintoleranz bei Kleinkindern fest?

Meine Tochter ist jetzt 16 Monate und ich habe fest gestellt, dass sie immer dann Nachts besonders unruhig schläft und oft weinend wach wird, wenn es zum Abendessen etwas mit Milch gab (Milchreis, Grießschnitte). Sie hat als Baby nie Milchbrei bekommen, sondern Getreidebrei mit Wasser/Reismilch und danach habe ich gestillt, deshalb ist mir das nicht schon früher aufgefallen. Sie ist von Milch (egal ob Vollmilch oder Kindermilch) nicht begeistert und trinkt wenn überhaupt nur ca. 30 ml am Tag. Sie mag auch kein Joghurt mehr, sondern isst lieber Sojajoghurt. Aber sie liebt Käse - aber auch hier, Ziege und Schaf mehr als Kuh. Kann es sein, dass sie eine Laktoseintoleranz hat und wie kann ich das fest stellen? Vielen Dank!

Mitglied inaktiv - 31.07.2010, 23:58



Antwort auf: Wie stellt man Laktoseintoleranz bei Kleinkindern fest?

Liebe K., da werden wie leider oft dei Begriffe verwechselt. Lactose = MIlchzucker ist auch in der Muttermilch das einzige Kohlehydrat und auch in anderen Tiermilchen enthalten. 10% der Bevölkerung verliert aber mit der Babyzeit die Fähigkeit, diesen MIlkchzucker rasch zu verdauen und das kann zu Blähungen und Bauchweh führen und dazu, dass solche Menschen instinktiv MIlch meiden. Käse und andere verarbeitete Produkte gehen oft besser und das Problem lässt sich heutzutage ganz einfach lösen, denn es gibt überall die Minus-L MIlch, die keine Lactose enthält. Ein anderes Problem kann das Milcheiweiß hervorrufen, wenn man dagegen eine Allergie entwickelt hat. allerdings sind dann die Symptome meistens gravierender und die Kinder haben Ekzeme, Durchfall, gedeihen schlecht,.....nur nächtliche Unruhe wäre eher ein "zu mildes Symptom". Bei einer Kuhmilcheiweißallergie aber wären natürlich kuhmilcheiwießfreie Hydrolysatmilchen das Optimale, bei älteren KIndern kann man eventuell auch auf Soja oder andere Tiermilchen zurückgreifen. Gegen die ein allergisch veranlagtes KInd aber ja auch dann wiederum eine ALlergie entwickeln könnte. Alles Gute!

von Dr. med. Andreas Busse am 01.08.2010