Frage: Was unternehmen?

Hallo und guten Tag! Meine Tochter wird bald 7 Jahre und ist im vergangenen Sommer in die erste Klasse gekommen. Vorab sei gesagt, dass es nie -auch nicht im Kindergarten- Verhaltensauffälligkeiten gab. Sie ist ein sehr lebhaftes Kind und muss immer was zu tun haben, auch ist sie sehr sportlich. Nun sagte mir ihre Lehrerin vor ein paar Wochen, dass sie scheinbar unheimlich unter Druck stehen würde. Sie störe zwar nicht großartig den Unterricht, jedoch fängt sie dann an, wenn ihr etwas mühsam erscheint oder unter Druck zu sein scheint, am Daumen zu nuckeln oder sie fasst sich in den Schoß und reibt dann daran. Diese beide Dinge sind uns schon lange bekannt, jedoch hat sie es sonst nur zu Hause hin und wieder heimlich und nur zeitweise gemacht. Nun scheint sie es öffentlich zu machen und die Lehrerin meinte, dies geschehe auch unbewusst, aber der Wille sei da, es nicht zu tun. Agressiv ist sie in keinster Weise. Die Lehrerin meinte, wir sollten eine Verhaltenstherapie zur Selbstbeherrschung machen, das würde sich wohl nicht "rauswachsen". Die anderen Kinder ließen sich teilweise sogar zeitweise von ihrem Verhalten anstecken und das Ganze sei nicht vertretbar, vor allem die Sache mit dem Schoß reiben. Wir haben schon öfter mit unserer Tochter darüber geredet und nun mit Verboten gedroht, sollte sie es weiterhin machen. Nun werden von der Lehrerin Beobachtungsbögen ausgefüllt, sie wolle nochmal mit den anderen Kollegen reden und wir müssten uns auch nochmal zusammensetzen. Ob sie sich selbst unter Druck setzt oder Druck auf sie ausgeübt wird, wissen wir nicht, wir denken aber ersteres. Wie sollen wir uns nun verhalten? Braucht sie wirklich eine Therapie oder reicht es aus, ihren außerschulischen Tagesablauf voll auszulasten? Handelt es sich vielleicht nur um mangelnde Aufmerksamkeit, die sie braucht? Viele Grüße Mutter-anonym

Mitglied inaktiv - 10.01.2012, 15:15



Antwort auf: Was unternehmen?

Liebe M., das sollten Sie sicher ernst nehmen und handeln bevor Ihre Tochter in der Schule zum "Problemfall" gestempelt wird. Auf keinen Fall darf sie mehr "Freizeitstress" haben, eher im Gegenteil viel Zeit zur Muße und Entspannung. Und bitte reden Sie mit ihrem Kinderarzt, wer der geeignete Ansprechpartner für eine psychologische Unterstützung Ihrer Tochter wäre. Alles Gute!

von Dr. med. Andreas Busse am 11.01.2012