Frage im Expertenforum Kinderarzt an Dr. med. Andreas Busse:

Schlaftrunken

Dr. med. Andreas Busse

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Kinderarzt
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Frage: Schlaftrunken

Sisimc

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Sehr geehrter Herr Dr., Ich habe eine Vermutung, dass meine 5,5jährige Tochter eine Art Schlaftrunkenheit hat - vlt sehen Sie das auch so oder würdeb Sie in dem Fall eine weitere Abklärung vorschlagen: seit einigen Wochen „wacht“ sie pünktlich ca 30 min bis 1,5h nach dem Einschlafen auf, setzt sich auf, macht ein angsterfülltes Gesicht und wimmert unmissverständlich. Sie geht währenddessen auch aufs Töpfchen (steht nebem dem Bett), führt also auch Handlungen aus, ist aber definitiv nicht bei Sinnen oder gibt Antworten. Heute hat sie dabei ins Bett gemacht. Nach einigen Minuten ist alles vorbei und sie schläft direkt wieder ein. Für einen klassischen Nachtschreck erscheint es mir zu sanft. Erinnern kann sie sich nicht daran.Nachdem dies nun seit ein paar Wochen, mehrere Tage/Woche so geht - sollte ich das abklären lassen oder geht das zieml sicher gen harmlose Schlafstörung? Wüsste nichts von aussertürlichen Umständen/psych. Belastung für sie, alles wie immer. Danke sehr für Ihre Einschätzung!


Dr. med. Andreas Busse

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Liebe S., das hört sich in der Tat nach "Schlafwandeln" oder "Schlaftrunkenheit" an. Solche Aufwachstörungen sind typisch für das Kindesalter. So erleben viele Kinder irgendwann einmal einen „Nachtschreck“ oder schlafwandeln. In der Regel treten die verschiedenen Aufwachstörungen bevorzugt in einer bestimmten Altersphase auf und verschwinden nach einiger Zeit von selbst wieder. Sie können sich verstärken, wenn Kinder Fieber haben, übermüdet sind oder gerade besonderen Belastungen oder Stress ausgesetzt sind. Aufwachstörungen sind meist harmlos und machen nur in Einzelfällen einen Besuch bei Kinderarzt nötig, und zwar besonders dann: wenn die nächtlichen Verhaltensweisen des Kindes besonders aggressiv sind und eine erhöhte Verletzungsgefahr besteht, wenn das Ereignis über einen längeren Zeitraum fast jede Nacht auftritt, wenn das Kind unter ausgeprägter Tagesmüdigkeit leidet, wenn andere Familienmitglieder stark beeinträchtigt werden. Dies gilt im Übrigen auch für die meisten anderen Parasomnien, wie zum Beispiel Sprechen im Schlaf, Albträume oder Zähneknirschen. Es sollten unbedingt gewisse Sicherheitsvorkehrungen getroffen werden, damit sich „nachtaktive“ Kinder bei ihren nächtlichen Umtrieben nicht verletzen. Bei der Schlaftrunkenheit – auch partielles oder teilweises Erwachen genannt – befindet sich das Kind in einer Art Übergangszustand zwischen Schlafen und Wachen. Das schlafende Kind führt Handlungen aus, die so wirken, als sei es wach, es kann sich aber später an nichts erinnern. Alles Gute!


HannahsMom

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Hi, Ich tippe auf schlafwandeln. Macht meine Tochter auch von Zeit zu Zeit. Allerdings geht sie nicht aufs Klo sondern tapst durch die Wohnung, zieht sich die Jacke an und wieder aus und einmal hat sie tatsächlich die Wohnungstür geöffnet. Morgens weiß sie davon nichts mehr. Das verwächst sich sagt mein kinderarzt. Aber es ist wichtig, daß du die Wohnung jetzt absolut schlafwandelsicher machst damit nichts schlimmes passiert


Sisimc

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Vielen Dank für Ihre Antwort (auch an HannahMama), ich war dann etwas unschlüssig wegen dem Punkt „über einen längeren Zeitraum jede Nacht“ - wir haben diese Situation nun seit einigen Wochen mehrere Male/Woche. Aber es beeinträchtigt uns in keinster Weise, da zeitlich abends sehr schnell vorbei. Wohnung/Fenster sind safe. Danke & lG


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