Frage: Meningokokken und Fieberkrampf

Sehr geehrter Dr. Busse, Vor einiger Zeit verfolgte ich eine interessante Reportage über vor-und Nachteile des Impfens, untermalt von zwei Beispielen („Impfschaden vs. Schäden durch Krankheit). Ein Mädchen ist nach erhaltener Meningokokken Impfung (Typ wurde nicht genannt) behindert. Sie bekam kurz darauf Fieberkrämpfe, Unterversorgung des Gehirns, Behinderung. Unser 1 1/2 jähriger Sohn ist nach STIKO geimpft. Auch ich und mein Mann haben vollen Schutz, sind Impfbefürworter, auch wenn ich bei jedem Impftermin sehr aufgeregt bin. Tatsächlich hat mich dieser Bericht aber so getroffen, dass wir bei unserem Sohn letzte Woche erstmal MMR haben vervollständigen lassen mit der zweiten Impfung und Meningokokken weggelassen haben. Meine Frage: ist die Meningokokken Impfung schlechter verträglich als andere Impfungen? Wurde vllt bei dem Mädchen Fieber zu spät gesenkt und kein Zäpfchen gegeben sodass es so weit kommen konnte? Freundliche Grüße

von Rebekka786 am 22.04.2018, 11:40



Antwort auf: Meningokokken und Fieberkrampf

Liebe R., bei solchen "Horrormeldungen" werden leider die Tatsachen meistens verdreht. Dass ein Kind im zeitlichen Zusammenhang also kurz nach einer Impfung krank wird an einer völlig von der Impfung unabhängigen Krankheit, bedeutet nicht, dass die Impfung der Schuldige ist, auch wenn das natürlich im ersten Moment und auch für die betroffenen Eltern sehr nahe liegend erscheint. Und Fieberkrämpfe kommen genauso häufig bei Kindern vor, die geimpft wurden, als auch bei anderen, die nicht vorher geimpft wurden. Außerdem sind Fieberkrämpfe, die ja immerhin bei jedem 25. Kind einmal auftreten, zwar für die Eltern ein dramatisches Ereignis, bleiben aber in der Regel ohne Folgen. Und niemand würde eine Impfung wie die gegen Meningokokken für alle Kinder mit 1 Jahr empfehlen, wenn die Impfung mehr Schaden anrichten würde als sie verhindert. Das wäre ja absurd und solche "Theorien", die immer wieder von selbst ernannten "Impfexperten" vorgebracht werden, entbehren jeder Grundlage. Die wissenschaftliche Grundlage sind millionenfache Impfungen gegen Meningokokken C seit über 15 Jahren, die keinerlei Hinweise darauf erbracht haben, dass diese IMpfung in irgendeiner Weise "gefährlich" wäre. Ich kann ihnen also nur empfehlen, Ihren Sohn auch gegen diese wirklich scheußliche Krankheit mit der Impfung zu schützen
 
Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie auch hier: Impfen.

von Dr. med. Andreas Busse am 22.04.2018



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