Frage: Lieber Herr Busse

Als Mutter bin ich oft erschüttert, über Ihre Antworten bezüglich des Kinderschlafs! ich gehe davon aus, sie sind selbst Vater? Schmerzt Ihnen nicht das Herz, kleine Kinder weinen zu hören, statt sie liebevoll in den Schlaf zu wiegen? Neben ihnen zu sitzen und sinnlos zu reden, während sie nach Körpernähe verlangen? Den Raum zu verlassen mit dem Wissen, dass Resignation und der damit verbundene Schlaf über das Bedürfnis nach Nähe und Zuwendung gesiegt haben? Tun Sie das Ihren Kindern wirklich an? Auch als sie 6 Monate alt waren? Wie kommen Sie als Mediziner dazu, die Erlebniswelt eines Säuglings so falsch einzuschätzen? Wieviele geferberte Kinder durften sie beobachten? Ist Ihnen denn garnicht aufgefallen, dass diese unzufriedener sind und mehr weinen....tagsüber? Mein Kind durfte immer schlafen, wie die Natur es gedacht hat: Bei Mama, an der Brust, auf dem Arm. Und wissen sie was? Es ist nicht abhängig geworden, es schläft mit gerade 6 Monaten auch durchaus ohne Brust oder meinen Arm ein....Und so ergeht es nicht nur meinem Kind. Möchten Sie wirklich all die Tränen dieser armen Kinder verantworten, die auch alleine schlafen lernen könnten, gäbe man ihnen die Zeit? Dann sind Sie wirklich gewissenlos! Im übrigen sollten alle Leser wissen, dass Dr. Busses Ansicht zum Kinderschlaf nicht zwangsläufig die eines Mediziners ist......Mein Kinderarzt spricht sich für völlig andere Angehensweisen aus. Soviel zum Fachwissen. MfG

Mitglied inaktiv - 26.02.2010, 08:49



Antwort auf: Lieber Herr Busse

Liebe V., diese Diskussion musste ich schon häufiger führen und leider auch lernen, dass einmal gefasste (Vor-)Urteile nicht zu widerlegen ist. Und wenn Sie mit ihrer Art in Ihrer Familie gut zurecht kommen, ist das ja wunderbar. Nur sollten auch Sie bitte respektieren, dass es Situationen und Konstellationen gibt, in denen andere Wege zum Ziel führen. Es gibt inzwischen ja erfreulich viele spezielle Sprechstunden für Kinder mit Schrei-, Schlaf- und Fütterstörungen und ich kann Eltern, die ja oft "auf dem Zahnfleisch daher kommen" und bei denen nicht alles Sonnenschein ist mit einfach KInd in den Schlaf wiegen etc. nur empfehlen, solchen fachlichen und dann auch individuellen Rat in Anspruch zu nehmen. Jedes Kind und jede Familie ist anders - und deshalb wäre es schön, wenn wir beide erkennen, dass es viele Wege geben muss, dass der eine aber nicht grundsätzlich schlechter sein muss als der andere. Alles Gute!

von Dr. med. Andreas Busse am 26.02.2010



Antwort auf: Lieber Herr Busse

Auch ich hab schon manchmal gestutzt über die Ansichten bzgl Kinderschlafverhalten und Schlafen lernen bei Kindern. ABER ich hab es bei meiner Tochter ausprobiert (morgen 9 Wochen alt). Meine Kleine hat am Anfang ständig geweint, wollte NUR auf dem Arm sein und NUR auf dem Arm einschlafen und dort auch weiterschlafen. Am Tage hat sie kaum geschlafen es sei denn sie lag an meiner Brust. Ist jedoch sofort aufgewacht, wenn ich gewagt hab mich zu bewegen oder gar sie mal abzulegen. Habe mich dann am Tage dazu entschieden, falls meine Tochter sehr unruhig sein sollte oder ein ganz starkes Bedürfnis nach Nähe hat sie ab und zu im Tragetuch zu tragen oder auch mich mit ihr ins Bett zu legen. Ich selber merkte aber, dass ICH kaum noch zur Ruhe kam, litt noch sehr an einem großen Blutverlust der Geburt und war total kraftlos. Ich folgte dem Rat von Dr. Busse und legte meine Kleine bei Müdigkeitsanzeichen in ihr Bettchen und blieb bei ihr. Legte meine Hand an ihr Köpfchen und summte leise ein Lied bis sie eingeschlafen ist. Und sie wachte danach nicht sofort wieder auf und ich hatte etwas Freiraum und KEIN schlechtes Gewissen, mein Kind alleine schlafen zu lassen. Wenn sie am Abend nach einem Einschlafritual, was wir bereits jetzt schon eingeführt haben mit der letzten Flasche in meinem Arm einschläft, mache ich sie um Gottes Willen nicht wach, nur damit sie lernt allein einzuschlafen, ABER falls sie mal nicht gleich einschläft, gehe ich aus dem Zimmer, wenn sie noch wach ist aber nicht weint. Streichle ihr Köpfchen und singe DAS Lied. Manchmal quengelt sie noch etwas bis sie einschläft, dann gehe ich immer wieder zu ihr, ohne sie aus dem Bett zu nehmen, streichle sie und singe nochmal..das wiederhole ich solange bis sie eingeschlafen ist. Ich glaube nicht, das sie meine Nähe vermisst, weil ich ja bei ihr bin, wenn sie mich "ruft". Schreien lassen tue ich sie nicht. Aber zwischen quengeln und Schreien liegen Welten. Außerdem glaube ich, das manche Kinder quengeln und auch kontolliertes Weinen zum Einschlafen brauchen, das baut Streß ab und das Kind kann besser zur Ruhe kommen und auch schneller durchschlafen. Meine Kleine kann sogar nachts, wenn sie mal wach wird alleine wieder einschlafen, es sei denn sie hat Hunger. Das ist morgens um 5 der Fall und sie schläft mit der Flsche sofort wieder ein. LG

Mitglied inaktiv - 26.02.2010, 15:47



Antwort auf: Lieber Herr Busse

Lieber Herr Busse, es mag einige wenige Fälle geben, in denen nach speziellen Lösungen gesucht werden muß, allerdings muß ich feststellen, dass ferbern Ihr "Standartrat" ist. Sie fragen nicht genau nach, sie kennen die Hintergründe nicht, sie raten ohne genauere Kenntnisse zum ferbern. Das halte ich für äußerst riskant! Es wird immer wieder von den Eltern geredet, die "auf dem Zahnfleisch gehen". Wer aber spricht von den Babys/Kindern, die auf dem Zahnfleisch gehen? Kinder sind wehrlos und abhängig von unserem guten Willen. Ich finde es äußerst respektlos einem jeden Kind gegenüber, wenn ohne genaue Prüfung der Sachlage zu solche Lösungen geraten wird.... Mein Kind lieber Herr Busse war auch ein "Schreikind". Das in den Schlaf wiegen war durchaus nicht von Beginn an reibungslos möglich. Vielleicht kann das Erfüllen der kindlichen Bedürfnisse ja auch ein Lösungsansatz sein....Es ist auf jeden Fall besser für die Mutter-Kind-Bindung.... MfG

Mitglied inaktiv - 26.02.2010, 19:39



Antwort auf: Lieber Herr Busse

Wenn dein Kind nicht weint beim einschlafen, darfst Du mein Posting nicht auf Dich beziehen. Wenn ich auch der Ansicht bin, ein Kind braucht zum Schlafen die Nähe seiner Eltern...Es wird im übrigen empfohlen, das Kind das erste Jahr bei sich im Schlafzimmer zu haben.... Und sich in den Schlaf weinen löst in keinem Fall Stress und baut ihn ab. Es erhöht den Adrenalinpegel im Blut. Liebe Grüße

Mitglied inaktiv - 26.02.2010, 19:43



Antwort auf: Lieber Herr Busse

Es geht um Gottes Willen nicht um Schreien und Weinen beim Einschlafen...ich lasse mein Kind nicht Schreien. Sie quengelt höchstens etwas beim Einschlafen...nur kurz. Höchstens 2 Minuten quengeln nicht schreien..ich würde mein baby nie im Leben schreien lassen, immerhin haben sie ja auch ein Bedürfniss und ruft nach den Eltern. Ich bin da........

Mitglied inaktiv - 26.02.2010, 20:22



Antwort auf: Lieber Herr Busse

ich halte übrigens auch NICHTS von ferbern.....

Mitglied inaktiv - 26.02.2010, 20:27



Antwort auf: Lieber Herr Busse

Bei Schreikindern (und ich hatte auch eins) baut das Schreien sehr wohl Streß ab. Sie schreien ja nicht, weil Mama keine Nähe gibt, Bedürfnisse befriedigt,.. Der genaue Grund ist ja nicht erforscht (vermutlich zu viele Eindrücke etc.), aber ich habe damals gelernt, daß sie sich am besten beruhigt, wenn sie keine Berührung spürt. Das hat sie noch mehr aufgeregt. Ein Schreikind ist ja nicht durch wiegen zu beruhigen und verweigert in der Schreiphase auch die Brust. Das war auch nicht nur meine eigene Erfahrung, sondern in den Schreiambulanzen wird es teilweise auch empfohlen. Also zumindest in den richtigen Schreiphasen baut es Streß ab. Natürlich ganz sicher nicht das Schreien lassen zum Schlafen gehen. LG

Mitglied inaktiv - 26.02.2010, 20:30



Antwort auf: Lieber Herr Busse

Mich mal eben einmisch. Du verlangst da, dass der Doktor eine ausführliche Diagnose stellt. Wie soll denn das übers Internet gehen ohne das Kind zu untersuchen? Behalte doch deine Weisheiten für dich? Was suchst du denn hier, wenn du eh alles besser weißt? Mach das doch mit deinem Kind so wie du es für richtig hälst und zwinge anderen doch deine Ansichten nicht auf

Mitglied inaktiv - 26.02.2010, 20:43



Antwort auf: Lieber Herr Busse

Danke..........

Mitglied inaktiv - 26.02.2010, 20:58



Antwort auf: Lieber Herr Busse

Hallo! Zuerst einmal kann ich Vicci nur zustimmen. Auch ich schüttele hier mehr als oft den Kopf über die Ratschläge von Dr. Busse. Aber Du sagst es: Dr. Busse KANN hier gar keine ausführliche Diagnose stellen und daher ist es mehr als fahrlässig bei wirklich jeder Frage zum Thema Schlaf, den Rat zu geben nur leise redend am Bett zu sitzen und sonst nichts zu tun. Manche Babys brauchen es nunmal, in den Schlaf getragen zu werden und sollten ihr Bedürfnis nach Nähe dann auch erfüllt bekommen. Ich denke nicht, dass es Vicci darum geht, ihre Meinung aufzudrängen, sondern aufzuzeigen, dass nichts Schlimmes dabei ist, ein Kind in den Schlaf zu tragen oder zu stillen und Einschlafbegleitung nunmal das Normalste der Welt ist. Hier fragen nicht immer nur die Mütter, die auf dem Zahnfleisch gehen, sondern auch welche, die vielleicht einfach nur unsicher sind und denen es nichts ausmachen würde, ihr Kind Nacht für Nacht stundenlang zu tragen oder immer wieder zu stillen, wenn es ihm dadurch besser geht. Diese Mütter wollen nur die Bestätigung, dass sie nichts falsch machen und dann zu raten, dass das Kind etwas "lernen" soll, was es noch gar nicht kann IST nunmal nicht okay. Filtere hier mal auf die Begriffe "Mätzchen" "leise redend" etc. Es sind Standardantworten, die gegeben werden und die sind nicht okay. Klar kann Dr. Busse keine eingehenden Diagnosen stellen aber gerade dann sollte er etwas sensibler mit diesem heiklen Thema umgehen oder an seinen Kollegen Hrn. Dr. Posth verweisen, der sich spezialisiert hat auf Themengebiete, wie dieses. Wenn Dr. Busse nicht die Zeit hat, auf die Fragen individueller einzugehen, soll er sein Forum nur an bestimmten Tagen öffnen oder vorschlagen einen anderen zusätzlichen Kinderarzt ins Forum zu holen. Aber die Kinder schreien zu lassen, was bei vielen Kleinen das Ergebnis ist, wenn man nur leise redend am Bett sitzt und sonst nichts tut, ist einfach nicht der richtige Weg. Wenn ein Baby schreit, so hat es immer etwas und sei es "nur" das Bedürnis nach körperlicher Nähe. Unsere Tochter hatte eine Phase, in der sie einige Nächte lang aufwachte und dann einfach hellwach war. Sie war nicht mehr zum Weiterschlafen zu bewegen. Sie wollte einfach spielen und war topfit... Ich gab dem Ganzen nach, weil ich mein Kind ja schlecht zum Schlafen zwingen kann. Wir Erwachsenen können doch auch manchmal nicht schlafen und liegen lange Zeit wach, warum sollen es die Kleinen, die die Fähigkeit zur Selbstregulation noch gar nicht besitzen, denn wohl können? Nun, das Ergebnis ist gerade NICHT, dass sie fortan JEDE Nacht wach ist und spielen möchte. Sie hat sich NICHT daran gewöhnt! Es war eine Phase, wodurch auch immer bedingt... Es ließe sich noch viel zum Thema schreiben, aber das habe ich bereits des Öfteren hier getan und kann gerne "erfiltert" werden, aber wir alle werden wohl auf keinen gemeinsamen Nenner kommen. Nur wäre auch mein Wunsch, dass Dr. Busse nicht mehr pauschal zum Ferbern bzw. einer abgwandelten Form dessen rät, die auch nicht wirklich auf die wahren Bedürfnisse der Babys eingeht. Viele Grüße Andrea

Mitglied inaktiv - 26.02.2010, 23:11



Antwort auf: Lieber Herr Busse

Liebe Vibella, der Adrenalinspiegel ist im Blut messbar und keine wage Behauptung, die ich aufstelle. Schreien ist eine Stresssituation für den Körper. Ich halte es auch bei Schreikinder mit dem Bund Deutscher Hebammen: Wenn Du das Weinen/Schreien durch nichts stoppen kannst, halte Dein Baby ganz fest an Dich, gib ihm HALT und SICHERHEIT durch körperlichen Halt und laß es sich ausweinen. Aber es kann ja jeder nach eigenem Gusto erziehen! Ich möchte nur Denkanstöße vermitteln! Alles Gute

Mitglied inaktiv - 27.02.2010, 08:24



Antwort auf: Lieber Herr Busse

Da sind Kinder wohl alle unterschiedlich. Meine Süße hat von der ersten Nacht an geschrien, wenn man sie wach hingelegt hat. Sie ist nicht alleine eingeschlafen und den Rat von Dr. Busse zu befolgen hätte in dieser Situation für uns alle nur in Tränen geendet. Sie brauchte Körperkontakt. Was ihr aber geholfen hat nachts besser zu schlafen - und tags auch - war ein Tragetuch tagsüber, und nachts das Familienbett. Und heute ist sie 11 Monate, läuft schon fast und schläft auch fast durch - auch wenn sie nicht alleine einschlafen muss. Der Rat ist einfach nicht für alle der richtige und viele die hier fragen sind verunsichert, weil sie gelesen haben, dass Kinder alleine einschlafen lernen müssen - in ihren eigenen Bettchen, etc. Durch Dr. Busses Antwort werden sie dann vielleicht nur noch mehr verunsichert und tun etwas - ferbern - was sie gar nicht tun bräuchten - nur weil sie denken, sie machen es so wie sie es machen falsch - nicht weil sie ein Problem haben. Dabei liesen sich sehr viele Schlafprobleme vielleicht auch vermeiden, wenn man das Kind eben nicht alleine schlafen lässt. In Finnland schlafen zwei Drittel aller Kinder bei den Eltern bis sie in den Kindergarten kommen und in Schweden ein Drittel! Aber wie gesagt, Babies sind unterschiedlich. Und Ärzte und deren Meinungen zu Kinderschlaf sind es auch! Aber klar auch, dass wenn eine Situation für die Eltern unerträglich ist, dass sie dann etwas tun müssen - die Frage ist nur was! ABER: Dr. Posth auch hier im Forum ist für die Einschlafbegleitung und das auf dem Arm einschlafen lassen und gegen Ferbern.

Mitglied inaktiv - 27.02.2010, 22:05