Hallo Herr Dr. Busse,
ich habe folgende Frage: ich habe gestern eine große Schüssel Nudelsalat zubereitet (leider in einer Plastikschüssel), als der Bostbote klingelte habe ich die Schüssel in geistiger Umnachtung auf das Stövchen (von meiner Teekanne, mit noch brennender Kerze gestellt). Ich habe dann ziemlich schnell bemerkt, dass der Boden der Schüssel "ankogelte", es gab aber kein Rauchentwicklung. Kinder waren nicht in der Küche, Fenster waren auch alle auf, man hat es kaum gerochen bzw. habe ich es ja zeitig entdeckt. Allerdings war dann in der Schüssel doch ein nadelspitzgroßes Loch, wodurch die Gase in den Salat treten konnten, habe ich dann beim Wegwerfen gesehen. Meine 3-jährige Tochter hat von der Schüssel oben vllt. vier Nudeln gegessen, noch bevor ich den Nudelsalat und Schüssel weggeworfen habe. Ich machte mir wegen der vier Nudeln (von einer Riesen-Schüssel obenauf) nicht zu große Gedanken, aber am Abend meinte mein Mann, dass die toxischen Gase wohl den ganzen Nudelsalat "kontaminiert" haben. Jetzt mache ich mir doch Sorgen, wie giftig diese 3-4 Nudeln waren? Kann da was ernsthaftes passieren?
Vielen Dank vorab und beste Grüße!
von
Kaffeebecher
am 19.03.2015, 10:58
Antwort auf:
Geschmolzenes Plastik
Liebe K.,
bitte nehmen Sie auch das Leben mit Kind ein wenig gelassener! Solche Dinge passieren, werden aber sicher nicht das Leben Ihres Kindes nachhaltig beeinträchtigen.
Alles Gute!
von
Dr. med. Andreas Busse
am 19.03.2015
Antwort auf:
Geschmolzenes Plastik
Wenn die Schüssel aus PP oder PU war (das ist die Regel) dann sind auch die Verbrennungsgase nicht gefährlich. Allerdings sind Schwelgase nie gesund. Man muss aber die Kirche im Dorf lassen, denn diese Schwelgase (unvollständige Verbrennung) treten beim Grillen (!!!), Braten, beim Backen, beim Verbrennen von Kerzen und im Straßenverkehr unentwegt auf. Sie sind Teil des Alltags.
Natürlich ist das kein Freibrief, ständig Schüsseln anzukokeln. Aber es ist, wie es ist. Früher waren die Straßen und Dächer mit Teer gedeckt (heutzutage Bitumen), da traten viele giftige Gase aus und man roch es bspw. auch im Sommer. Insgesamt hat die Bedrohung mit diesen Stoffen innerhalb z.B. deiner Lebenszeit schon erhebnlich abgenommen. Die Belastung durch gelegentliche Unfälle ist absolut zu vernachlässigen.
Ein größeres Problem wäre nur das Verbrennen von PVC und das wird im Lebensmittelbereich nicht eingesetzt!
von
pattika
am 19.03.2015, 11:25